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Neuenbürg.

Folgende gut geftrtGte neue Schreinerar- beiten biete ich hiemit zum Kaufe an:

einen doppelten eichenen, gestemmten Klei­derkasten mit runden Ecken, einen tan- nenen desgleichen, einen einfachen tau- nenen mit runden Ecken, einen Kuchen­kasten mit 4 Schubladen, einen ovalen Tisch, Bettladen, sechs Stücke Stühle, sechs Seffelstichle von Kirschbaumholz drei gestemmte Fußschemel von Kirsch­baumholz.

August Klinge, Schreinermeister.

Neuenbürg.

Geschäfts-Eröffnung Sk Empfehlung

Ich bringe zur Anzeige, daß ich mein Ge­werbe sezt selbstständig betreibe unv die Werk­stätte des gestorb. Nagelschmiedmeisters Schanz bezogen habe. Ich erlaube mir nun, mich hiemit höflichst zu empfehlen und um gütigen Zuspruch ergebenst zu bitten.

Johann Jakob Gull, Nagelschmiedmeister.

A r o n i k.

Deutschland.

Frankfurt, 23. Dezember. Die Natio­nalversammlung hat in ihrer heutigen Siznng beschlossen, die Grundrechte des deutschen Volks in 100,000 Exemplaren in Form des Reichs- gesezblatts. und aus Neichskosten zum Zweck der Vertheilung unter die Wähler drucken zu lassen.

Hecker richtet sich als amerikanischer Far­mer bei St. Louis ein und sieht sich auch für seine Freunde um Ländereien um. Er hat ge­schrieben: wolle man in Amerika leben, so müsse man die europäische Haut ganz abziehen und so wie die Dinge jezt in Europa stehen, glaube er an keine Rückkehr.

Am Rhein stellt Preußen ein Observations­korps von 100 bis 150,000 Mann auf.

Der hannover'sche Generalmajor Graf Kicl- mannsegge hat auf Befehl des Neichs-Kriegs- Ministeriums alle Dispositionen getroffen, um sei eintretendem Froste und ehe der Transport über die Elbe unsicher wird, sämmtliches Kriegs­material (Geschüz, Feldlazareth und Train) sofort über die Elbe schaffen und die Truppen selbst in angemessener Frist Nachfolgen lassen zu können. Major Boddien war vom Reichs- Kriegsministerium nach Hannover geschickt wor­den, um es zu neuen Rüstungen gegen Däne­mark aufzufordern.

Die lezten Nachrichten aus Kopenhagen melden, daß Dänemark im Auslände, unter Garantie Rußlands und Englands, eine Anleihe von 7,0Ü0,000 Reichsbankthalern

machen wolle. Die neuesteFlyveposten" er­zählt, daß viele Dampfkanonenboote in Däne­mark gebaut, wie auch die Zurüstungen der übrigen Strerlkräfte zu Land eifrig betrieben werden sollen.

Württemberg.

Dr. Strauß, Abgeordneter der Stadt Lud­wigsburg, ist aus der Kammer der Abgeordne­ten ausgetreten.

Baden.

Fr ei bürg, 26. Dezember. (O.Z.) Der in neuerer Zeit als kaiierl. östreichischer Mini­ster bemerkbar gewordene Frhr. v. Wessen- berg ist nach genommenem Rücktritte wieder hier eingetroffen, um seinen ferneren Aufenthalt in dieser Stadt zu nehmen.

Ausland.

Frankreich.

Paris. In der Sizung der National- Versammlung, am 20. Dezbr. wurde Ludwig Napoleon Bonaparte als Präsident der Repub­lik ansgerufen.

Die Gesammtzahl der Stimmen war 7,320,345; davon erhielt: Ludwig Napoleon Bonapnrte 5,434,22h St., General Cavargnac 1,448,107 St., Ledru-Rvllin 370,119 St-, Ra- spail 36,924 St., Lamartine 17,900«St., Ge­neral Changarnier 4,286.

Die Commission der Wahlprüfunz sprach der abtretenden Regierung für ibr schönes Be­tragen die wärmste Anerkennung aus.

Cavaignae, sichtlich bewegt, sagte:

»Bürger Vertreter! Ich habe die Ehre, der Ver­sammlung anzuzeigen, daß die Minister mir in diesem Augenblicke ihre Gesammtentlassung eingegeben haben. Ich meinerseits komme, um die Gewalt, die mir die Versammlung übertragen hatte, wieder in die Hände derselben nicderzulegen. Die Versammlung wird wohl besser, als ich es aussprechen könnte, die Gefühle des Dankes begreifen, welche die Erinnerung an das mir von ihr geschenkte Zutrauen und ihre Güte für mich in mir zurücklaffen.»

Der Präsident proclamirt Lutwig Napoleon Bonaparte als Präsidenten der Republik und ruft ihn auf die Rednerbühne, um den Eid der Treue auf die Republik und die Constitution abzulegen. Er liest ihm den Eid vor und Lud­wig Napoleon Bonaparte antwortet:Ich schwöre."

Die Rede Ludwig Napoleon Bonaparte's lautete:

»Die Stimme der Nation unv der Eid, den ich so eben geleistet habe, zeichnen mir mein künftiges Be­nehmen vor. Meine Pflichten sind mir vorgeschrieben, ich werde sie als Ehrenmann erfüllen. Ich werde Feinde des Vaterlandes in allen Denen sehen, die da suchen würden, durch ungesezliche Mittel das zu ändern, was ganz Frankreich eingeiezt hat. (Sehr gut!) Zwi­schen mir und Ihnen, Bürger Vertreter, kann es keine wirklichen Meinungs-Verschiedenheiten geben. Unser Wille, unsere Wünsche sind dieselben. Ich will, wie Sie, dieStaatsgescllichast wieder in ihren Grundlagen sicher stellen, die demokratischen Institutionen befestigen und Alles aufbieten, um die Leiden^ieses hochherzigen