263

haben die beiden Dienstboten Johannes und Jo­hann Georg Vollmer von hier, ihre sämmtlichen Klei­dungsstücke welche sie sich von ihrem Lohn, welcher blo s in Trinkgeldern bestand, ange­schafft hatten, durch den Raub der Flamme gänzlich verloren. Die Unglücklichen kamen kaum mit nacktem Leibin das Freieund mußten so gleich die Hülfe der Wohlthätigkeit anrufen, um ihre Blöße für die größte Noch bedecken zu können, Sie selbst bestzen durchaus kein Vermögen, und ihre Eltern, welche gleichfalls in großer Armuth leben, können nichts für sie thuu.

Ich wage es, für diese Verunglückten um eine Gabe wenn solche auch noch so gering ist zu bitten, und bemerke, daß in Neuenbürg Herr Decan Eisenbach zum Empfang derselben bereit ist.

Den 18. Juli 1848.

Schuldheiß Ritt mann.

Schömberg.

Bitte um Unterstüzung

Michael Keppler, Taglöhncr dahier, hatte das Unglück, auf der Weide eine Kuh zu ver­lieren, welche für die äußerst arme Familie in dieser arbeitslosen Zeit die Hauptnahrungsquclle

war. Keppler ist Vater von sechs grö'ßtentheikS noch kleinen Kindern, sehr fleißig und ein bra- verMann, der sichs mit seinem Weib und Kindern recht sauer werden läßt, um das Leben durch- zuschlagen. Vor 2 Jahren hatte er das gleiche Unglück, worauf er die jüngst verlorene Kuh mit Schulden gekauft hat. Allgemein ist das Mil- leiden der Gemeinde mit der hart bedrängten Familie, die ihm aber, da sie bekanntlich eine der ärmsten ist, nicht helfen kann. Es werden daher wohlwollende Menschenfreunde um milde Gaben gebeten. Beiträge nimmt an Decan Eisenbachin Neuenbürg und der Unterzeichnete.

Den 19. Juli 1848.

Pfarrer N. Schall.

Neuenbürg-

Preis - Kegelschieben.

Auf mehrseitigen Wunsch gebe ich am Sonntag Mittag den 23. und Dienstag den 25. d.?M. ein Preiskegelschieben mir 8 Gewinnsten, be­stehend in Woll- und Seidenwaaren, aus dem Schirepfschen Bierkeller, wozu ich hiemit freundlichst einlade.

W i l d b a d.

Der Unterzeichnete ist mit seinem Waarenlager wieder hier angekommen und bleibt damit bis zum Schluffe der Saison.

Dasselbe besteht aus:

den modernsten Kleiderstoffen für Frauenzimmer, aus schwarzem Sr farbigem Seidenzeuge, Shawls, Echarpes, Halstüchern, seidenen Sr baumwollenen Foulards, CravätUchen, aus Westenstoffcn, Hosen Sc Nockzeug, Herren- Halsbinden, ferner ans leinenen Tischteppichen, Molton, Flanell, Shirtings, glattem Sr sayonirtem weißem Cambric, Corsettendrillich, Neifröcken u. s. w.

Mit dem Bemerken, daß nicht überfordert und daß zu festen Preisen verkauft wird, bittet der Unterzeichnete um zahlreichen Besuch.

Seine Bude ist gegenüber der Restauration vom Hötel Bellevue.

/r. Hrlsferich

aus Tübingen.

' Neuenbürg.

(Eingesendet.)

Wie lange besinnt sich wohl noch der hiesige Stadt- und Stiftungsrath auf die Einführung der Oeffentlichkeit? Es wäre vielleicht in den jüngsten Tagen Einiges anders gegangen, An­deres eher zum Ziel geführt worden, wenn Oeffentlichkeit gewaltet hätte.

Neuenb -i r g.

(Eingcsendet.)

In einer Abendgesellschaft wurde besprochen, daß denjenigen Herren Stadträthen, (deren es

die Mehrheit sepn dürste) welche sich bis jezt konsequent blieben, dem Wunsch der Bürger­schaft entgegen kommen und ausgesprochen haben, sie nehmen kein Nebenamt an, eine besondere Achtung und Lob in diesem Blatt gebracht wer­den soll, welches hiemit auch geschieht.

* Wir glauben, daß diese Sache in dieser Weise nunmehr hinreichend angeregt sepn dürste.

Die Redaktion.

-»»»»ssv««»»-