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Pforzheim.

Neisegelegenheit zwischen Pforzheim ScWildtmd.

Von heute an geht täglich auf Vorausbestellung ein Omnibus Mittags 2 Uhr von hier nach Neuenbürg und Wildbad und von Wildbad jeden Morgen um 6 Uhr zurück.

Der Preis ist nach Wildbad 1 fl.,

Neuenbürg 30 kr.

Fahrbillete sind zu haben in Pforzheim im schwarzen Adler und im Hütel Becker, in ildbad im Gasthof zum Bären; An- und Abfahrt in Neuenbürg im Gasthof zum ch sen.

Diese Fahrten stehen in Verbindung mit den Vaihingen-Ludwigsburger und Stuttgart - Carls- ruher OmnibusUnternehmungen.

Den 2. Juni 1846. L. ^»8«?

zum schwarzen Lh-ler.

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Miszellen.

Vom Rauchteufel.

Ein Schwank aus alter Zeit, nach einer Chronik, von einem Tabackssrcunde.

(Schluß.)

I hab's gesunde! hab's gesunde!" rief er einire- tend. Verwundert blickte ihn die hohe Versammlung an.

Waz hast Du gesunde - Kurt Hein?" fragte der Bürgermeister.

Waz hat er gesunde!" fragten alle Senatoren.

Eenem hochcdlen Bürgermeister und Rath thu i kund und z'wisse, wie mer daz Mohrenkraut gebrauchen thut."

Nun stellte er sich auf eine Bank, um von Allen gesehen zu werden, und indem er seinen Kirschholzprü- gcl wie eine Klarinette an den Mund setzte und mit beiden Händen fcsthielt, fing er mächtig zu dampfen an.

Daz ischt doch sonderbar, potz bei'm heil'gen Nickel, wie daz raucht," sagte der Bürgermeister.

Nun drängte sich Alles zu Kurt, um aus, seiner Pfeife zu schmauchen.

Die Keule von Lindcnholz, die den Kopf bildete, wurde stets von neuem gefüllt, aus einem herbcigc- brachten Kohlenbecken angczündet, und so rauchte zum ersten Male seit der Schöpfung der hochedle Rath einer freien deutschen Reichsstadt Taback.

Doch ach! bald waren die Meisten von dem unge­wohnten Experimente übel und elend geworden. Dem Bürgermeister begann zuerst der Kopf hin- und herzu­wackeln, dann aber drehte sich Alles mit ihm im Kreise herum, seine Augen blickten starr, Todcsblässe bedeckte sein Angesicht) und er wäre gewiß zu Boden gestürzt, wenn ihn nicht zwei Rathsdicner unterstützt und in sei­nen Armsessel zurückgelebet hätten.

Mehrere Räthe, die gleichfalls den Schwindel be­kommen hatten, wollten auf den Marktplatz hinabsteigcn,

um allda aus dem großen Brunnen Wasser zu trinken, stürzten aber die hohen Stufen hinab.

Noch ein Mal loderte jetzt in sder abergläubischen Menge der Gedanke der Teufelei mit Macht empor.

Kurt, der mit seinem Rauchstengel herabgcstiegen war, und vor versammeltem Volke zu dampfen anfing, wurde von demselben umringt, und Alles schrie.

Schaut doch den Schwarzkünstler, er will auch den wohllöblichen Rath zu Grunde richten. Druf, Geselle,», haut' ihn nieder!"

Jedoch Keiner wagte sich an ihn; denn der Höllen­qualm, denn er nach allen Seiten um sich blies, schreckte auch die Kühnsten zurück. Und dem ersten Raucher öffnete sich mitten durch den staunenden Zeitgeist eine Frei­heitsgasse zu seiner stillen Wohnung.

Die Betäubung des Bürgermeisters und der Sena­toren ging indeß bald vorüber, da ihre getreuen .Ehe­frauen bald darauf bedacht waren, die Magen der Armen mit Wurst und Doppelbier zu restaurircn.

Am folgenden Morgen trieb den Bürgermeister, trotz der Bitten seiner Frau Gertrud die Neugier zu Kurt Heln, dem Mechanikus, um zu erkundigen, wie er denn diese neue Entdeckung gemacht habe, und um noch ein Mal in aller Stille von dem Tabakkodampf zu kosten, der trotz der gestrigen Unahnnehmlichkeit, doch einen eigenthümlichen, bisher unbekannten Reiz zurückgelaffcn hatte. Diesen traf er rauchend in seiner Werkstatt an, und vernahm von ihm, wie er nach verschiedenen miß­lungenen Versuchen den Taback auf ein Kohlenbecken gestreut und dabei einen äußerst magischen und herz­stärkenden Geruch wahrgenommen habe. Als er nun auch den Mund weit aufthat, um auch den Geschmack des Dampfs zu untersuchen, da ward ihm plötzlich das Gehcimniß offenbar. Er fühlte sich geistig gehoben, männlich kühn, und seine Phantasie geschärft, wie