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Mrg. Wiesen und bittet die verehelichen Ortsvor- sicher um Bekanntmachung dieses Ausschreibens.
Johann Georg Ganz Horn.
Wcil-erMNcr Bleiche.
Das Einsammeln der Weilderstadter Bteiche- Waaren, welches Herr Webermeister Deyle in Calw seither besorgte, hat sich nun aufgehoben und besorgt sezt Kaufmann Bock in Calw, wobei zugleich bemerkt wird, daß die dei..wanb auf dem Nasen gebleicht, und für eine reine Weiße und vollkommene Dauerhastigkeil garan- tirt wird.
I. Ln?) K Sohn, Bleicher
in Weil der Stadt.
Indem ich mich aus obige Anzeige beziehe, bitte ich um recht zahlreiche Uebergaben von BleichWaaren und sichere ganz billigen Bleich, r- l?ohn zu.
Kaufmann Bock.
Cal w.
Unterzeichneter nimmt einen wohlerzogenen Menschen in die Lehre auf, und kann oer.eibe gegen ein billiges Lehrgeld sowohl die Biirsten- niacherei, als die Musik gründlich erlernen.
August H a m m e r, Musiker und Bürstenmacher.
Arnbach.
Gegen gesezliche Sicherheit können sogleich 90 fl. ausgeliehen werden bei
Ludwig Ber weck.
Es sind 80 fl. PflegschastSgeld gegen gesezliche Sicherheit auszuleihen, wo, sagt die Redaktion d. Bits.
Neuenbürg.
Es ist bereits eine Sendung von meinen neuen Sommerwaaren eing, troffen, worunter sich eine hübsche Auswahl von VKollmoufse- line, Cattun Ls DruckCattun befindet, und ich meine verehrt. Abnehmern zur gefälligen Abnahme freundlichst einlade.
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Miszellen.
Einführung des Tabacks
Gegen die Mitte -es 16. Jahrhundert werde der Tab ck in Enroea bekannt, aber sein Gebrauch hatte anfänglich heftige und einflußreiche Gegner, weiche sich einer Einführung so viel als möglich, jedock vergebens widcrse^tcn. Jean Ni cot, franösischer Gesandter am ponugiesischcn Hof, brachte die ersten groben des Ta- lacks im Jahre >560 nach Frankreich und machte damit der Königin-Mutter, der Eatharina von Medicis, ein Geschenk; nach seinem Namen nannte man das Kraut N e tiana. Ein Anderer der Eardinal von Sainte-Cro- ir, brachte es nach Italien, wo es nach ihm das Kraut von Sainte-Croir genannt wurde. Sir John Haws- tins kübrte 1656 de» Taback in England ein, und Sir Walter Raleigh und Sir Hugo Middlcson waren die Ersten, die cs wagten, den Taback n die More zu bringen und auf den Straßen und öffentlichen Pläzen zu rauch n. So sonderbar dies den Leuten vorkam, so iandn sich doch bald Nachahmer genug und schnell mehrte sich die Anzahl derselben, selbst unter den Frauen. Damals gab cs in England förmliche Parteien für und gegen den Taback, und es wurden gelehrte und theologische Abhandlungen darüber geschrieben; in den einen nannte man das Rauchen eine Beleidigung Gottes und eine Verführung des Höllenfürsten, und in den andern ein.n himmlischen Genuß und ein Heilmittel gegen alle »Krankheiten. König Jakob I. wurde den Tabacksrau- chern ;um schrecklichen Verfolger und würde bei jedem ankern Volke, als bei den freien Engländern sein Ziel der Ausrottung auch erreicht haben. Während Amurat IV. die Nasen der Tabacksraucher durchstechen und ein Scham von Persien solche gan; abschneiden ließ, und während Pabst Urban VIII seinen Banns.rahl gegen die Tabacksrauch.r schleuderte, gewann die üble Gewohnheit immer fcstern Fuß und ist heutigen Tages zu einer Weltbcherrschenn geworden.
Anekdote von Friedrich dem Großen.
Die Gutmüthigkeit des großen Königs sprach sich noch vollständiger, origineller und fröhlicher aus, bemerkt der Obrist v. W-tzlcben, im Umgang mit seinen Soldaten, namentlich den Helten auS dem siebenjährigen Kriege, die ihn immer Papa Fritz nannten. Gern redete er bei Tafel von Schlachten und Siegen und gruppirte diese historisch militärischen Gemälde lebendig zum Anschauen. So erzählte er unter Anderem eine Affairc, bei Gelegenheit eines feindlichen nächtlichen Ucberfalls bis inS kleinste Detail. Nachdem er ausgesprochen, sagte der neben ihm sizende General Zicthe»: „Halten Ew. Majestät zu Gnaden, so ist die Sache nicht gewesen, sie trug sich ganz anders zu" — „Nun so erzähle Er mal" Nachdem Ziethen den Hergang der Sache erzählt hatte, wurde der König unwillig und sagte: „Das ist nicht wahr, will Er'S besser wissen als ich?" — „In diesem Falle, ja, Ew. Majestät, denn ich selbst habe die Affaire gehabt und ausgeführt. Da eben sehe ich im Neben-