32V

Veteranen!

Auf den Wunsch mehrerer Veteranen des Oberamtsbezirks Neuenbürg findet nächsten Samstag den 27. d. Mts./ als am Geburtsfest Sr. Majestät unseres Königs/ eine Zusammenkunft in Calmbach statt.

Wer daran Theil nehmen will/ melde sich mündlich oder schriftlich bei dem Unterzeichneten und treffe am genannten Tag

Morgens präcis 9 Uhr auf dem Sammelplaz in Calmbach ein.

Calmbach, den 22. September 1845.

Christian v. Lutz.

Niszellen.

Der Monat September.

Dieser Monat hat seinen Namen nicht, wie die andern vor ihm, von einer Gottheit oder von einer berühmten Person aus der alten Zeit, sondern von dem lateinischen Wort septem d. h. auf deutschsieben."

Ter geneigte Leser weiß das vorher und wirds fast übel,, nehmen, daß man ihm solche Dinge, die er von der Zcit^ s- des lateinischen Hosenspannens her wohl im Gedächtnis" ^ hat, noch verdollm.tschen will. Auch darüber wird er^ sich nicht wundern, daß der September der neunte Mo­nat ist, da er doch seinem Namen nach der siebente heißt, das kommt, wie schon berichtet worden ist, daher, daß vor dritthalbtausend Jahren durch den römischen König Numa Pompilius rem Monat März, welcher damals der erste Monat im Jahr war, die zwei Mo­nate Januar und Februar vor die Nase hingesezt wor­den sind. Es trägt sonach der September, welcher der siebente heißt und doch der neunte ist, eine kleine Lüge auf dem Leib; er meint aber, man solle dafür nicht ihn, sondern den König Numa am Kopf nehmen, wenn er nämlich noch einen hat. Das könnte aber wohl der Fall seyn, daß es dem September immer noch wohl thut, daß er dem Namen nach etwas mehr ist, als der Lokation und dem Rang nach; cs geht heut zu Tag noch vielen und sogar vornehmen Leuten so, daß sie im Amt auf die Seite geschoben, oder hinunter­gedrückt werden und daß man ihnen als Schmerzen­geld einen feinen hohen Titel gibt, welchen sie als ein Pflaster auf ihren Verdruß legen können. Ebenso ein mancher Schüler, wenn ihn der Vater fragt: der wie vielste bist du in der Schule? sagt ich bin der erste, er regnet aber diejenigen nicht, die über ihm flzcn oder er rechnet von unten herauf.

Durch solche Rechnungen kann man zu etwas kommen, wie jener Bauer. Der geht Morgens früh von Haus fort. Weib, sagt er, ich Hab nothwendige

Ncdigirt, gedruckt und verlegt von

Geschäfte in der Stadt, ich kanns nicht aufschieben. Zum Mittagessen kommt er heim und bringt «inen pom­merischen Zo,f mit. Das Weib sagt: find das deine nothwendigen Geschäfte, daß du deinem Weib und Kin­dern daheim das Vermögen verthust? wir haben das Sparen nöthig. Nur langsam, sagt der Manw Ich Hab beim L ecken am Thor eingekchrt, der hat dir ein­mal einen siebencr, so trinkt man ihn hier nicht um 10 kr., ich habe sieben Schöpplcin getrunken und so Hab ich diesen Morgen schon 21 kr. profitirt. Der Mann hat das Rechnen und die septem gut verstanden. Um aber wieder auf den September zu kommen, so wissen wir eigentlich nicht, wie wir weiter auf ihn kommen oder was wir noch von ihm sagen sollen, als daß es eben der September ist und daß man ihn auch den Herbstmonat nennt. Warum weil nach dem Kalenvcr der Herbst am 23- d. M. anfangt. Und weil der Au­gust so gar feucht und naß gewesen ist, so wollen wir dem September die besten Wörtlein geben, damit er uns und die Träublci» auf den Berge», so lange er doch da ist, noch ferner so freundlich und warm angucke und wir auch einmal wieder einen guten Kirchweihtrank in den Keller bekommen. Die Fässer stehen leer und die Mostpreffen haben Heuer Vakanz gehabt, daß wir unfern Kindern im nächsten Winter nicht einmal ein Aepfelein mit in die L chule geben können, sondern das l^crc, trockene Brod. Wollen das Beste hoffen!

Die Gesammtzahl der in Wildbad in dieser Sai­son anwesend gewesenen Kurgäste betrug bis zum 14. September, 1823 Personen, in Teinach 232, in Lie­benzell 235.

In

FruchtPreise.

Calw am >3. September 1845.

Kernen der Schfl. 18 F Ho» 17 ^ 9 ^ 12 eD?

Dinkel 7/ß äd4- 6^ 31rM 6/§ 24ed>d

Haber 6^ I8L» 6F 7M 6

Roggen das Sri. 1 F 12rr» -Z er»

Gerste 1/ß 10 äd» F ^

Bohnen I 7 S 44rZ>2 l/S 36 or»

Wicke» ^ 52rr/r/ Z-r

Linsen 1 / I 2 rr^^

Erbsen ,, or-r-^

In Neuenbürg am 20 . September 1845. Kernen der Schfl 18-ß äd» 1740 17-S 15^4

DurchschnittsPreis 17 ^ 32 äd» Vrodtaxe in Neuenbürg.

4 Pfund Kernenbrod . ..IZ

3 Pfund schwarzes Brod . ..IO

Gewicht des Kreuzerwecken 5^ Loth.

Fleisch Preise.

Ochsenfleisch

das Pfund.

9 Ä4-

Kuhfleisch

........

Rindfleisch

. . 8eD?

Kalbfleisch

...

. . -,,7§»

Hammelfleisch

..

. . 8L.4

Schw-inenfl.

un abgezogen .....

. . 10^'

,,

abgezogen .....

. . 9äd

(Mit einer Beilage.!

E. Me eh in

Neuenbürg.