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Eßlingen über Cannstatt und Stuttgart nach Ludwigsburg zu 'geschehen, welche den Verkäufern, übrigens mit Rücksicht auf die Verhältnisse, werden bezeichnet werden.
x 5 ) Von dem Entrepreneur ist im Betrage eines Viertels seiner Akkordssumme sichere Kaution zu stellen und sogleich bei dem Anerbieten ein Zengniß seiner Hei- mathbehörde über zureichendes Vermögen beizuschließen.
K. Eisenbahn-Commission.
Schwab. Merk.
D a d l i st e
von
WrldEskd.
Vom 24. bis zum 29- Mai sind angenommen.
Im Bäreu. Major Silberrath von Carlsruhc; Sr. Durchlaucht der Prinz Kclir mit Gefolge von Hohenlohe - Oehringcn.
Im Waldhorn (Post.) Mad. Bertsch von Bissingen; Mad. Bertsch von Dormettingen; Hr. Eimch Partik. von Hechingen; Hr. Hatsch Ochsenwirth mit Farn, von Dornhan, Fräulein Günthncr von Stuttgart.
Im König von Württemberg. Frau Hofbaumeister Gabriel von Stuttgart.
In der Schwane. Ag. Nutschmann von Carlsruhe-
Im Mdler. Joseph Nauth Gutsbesizer von Rcch- netshofen.
Im Ochsen. Jakob Gentner von Baiersbronn; Eva Schaffer, Wittwe von Jmnau; I. Weig Kfm. von da.
In der Sonn:. Joh. Georg Ruf von Darnspach; Moses Neuburger von Feldhausen.
Im Lamm. Christian Weikert Bierbr. von Freudenstadt Tobias Grammel von da; Nosina Weber von da.
In Privathäusern.
Bei Friz Brachhold: Barbara Gommel von Schwieberdingen; beiZimmermann Horkheimer: Philipp Kfm. von Carlsruhe; bei Frau Gugcllcr: Pfarrer Beker von Wattenheim.
Gesamtzahl der Curgäste !02 Personen.
Berichtigung. In der lczteu Badliste steht Hofsänger Glaser, statt Häser und Frau Stängele von Hcrrcn- alb statt Herrenberg, was hiemit berichtigt wird.
Merkwürdiger Ansgang eines englischen Cri- 'minalprozoffes.
Daß in England, wo Spiel und Wetten oft den Reichen in einer kurzen Zeit zum Armen machen, solche Leute, die durch diese Beutelleerenden Zeitvertreibe in Vcrlcgcnheit'gekommen sind, auf den Straßen mit, wenn auch meistcnthcils nicht geladenen, Pistolen sich bei den dieselben Passirenden bisweilen zu erholen suchen, ist nicht unbekannt.
Einst hielt einer von diesen Highwapmans (Strassen- ränber) einen reichen Wollhändlcr an, zwang ihn, ganz
unvorbereitet auf solch einen Anfall, nicht blos mit ein paar Guineen, sondern mit einer ziemlich ansehnlichen Banknote sich zu lösen, bedankte sich höflich und sprengte davon.
Der Räuber, dem in mancher Rücksicht daran gelegen sein mochte, unerkannt zu bleiben, hatte unter andern Hülfsmitteln auch einer schwarzen Perücke sich bedient, die fast sein ganzes Gesicht bedeckte. Jezt war erskaum einige hundert Schritte von dem Orte seines Fanges entfernt, als er diese Haarhaube wegwarf und weiter eilte, ohne für deren ferneres Geschick besorgt zuseym— Diese Straße, wo dies geschah, gehörte nicht zu den sehr besuchten Straßen Englands; die Perücke war überdies noch auf einen Nebenweg hingeschleudert worden; sie lag daher ein ziemlich Weilchen, ehe sich ein Liebhaber dazu fand; aber endlich kam der einzige Sohn eines reichen Esquire, dessen väterliches Gut in der Nähe war, geritten, sah sie, hob sie aus Neugier mit seiner Reitgerte empor und kam durch ein unglückliches Ohngeführ auf den Einfall, sich einen Spaß damit machen zu wollen. „Wenn ich dies Scheusal" (dachte er bei sich selbst) aufsezte, so würde mich vielleicht unser eignes Hausgesinde, wohl gar meine leibliche Schwester nicht kennen. Ich habe ja nicht weit bis heim! Was thuts, ich wills versuchen." Er sezte sie auf und ritt ganz gelassen weiter.
Ehe er auf seines Vaters Grund und Boden kam, mußte er noch die Landstraße durchschneiden und sowohl bei einem Schlagbaume als einem Zollhäuschen vorbei, wo Weggcld entrichtet ward. Er that dies, unbekümmert wegen der Leute, die er dabei stehen sah, aber desto mehr bekümmerten sich dieselben um ihn. Denn siehe da, durch einen neuen unglücklichen Zufall hielt hier in eben diesem Augenblicke jener vor Kurzem erst beraubte Wollhändlcr an und erzählte einigen von ungefähr getroffenen Bekannten sein trauriges Abenteuer. Jezt, als er im besten Erzählen unfern jungen Esquire daher traben sah und auf seinem Kopfe jene Perücke erblickte, die er nur allzu gut sich gemerkt hatte, unterbrach er sogleich seine Erzählung und rief hastig! „Ei seht da! Unser Highwapmann! Greift ihn, greift ihn!" Seine Gefährten, getäuscht wie er, legten sogleich Hand an. Ehe der arme bestürzte Jüngling ein Wort nur reden konnte, war er auch schon vom Pferde herunter gezogen. Es half nichts, daß er sich zu erkennen gab, nichts, daß der Zollcinnehmcr selbst nun für ihn und seine Unschuld Leib und Leben zu verpfänden sich erbot, nichts, daß von allen geraubten Stücken auch nicht ein einziges bei ihm zu finden war. Der Woll- hündler blieb dabei, er erkenne seinen Räuber in ihm. Das Begehren der Verhaftung mußte ihm gewillfahret werden und der peinliche Proceß nahm seinen gewöhnlichen Lauf.
Der Sachwalter des jungen Esquire that alles Mögliche, um die Schuldlosigkeit seines Clienten ins Helle Licht zu sezen. Man gab ihm durchgängig das vortheil-