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Höfen. Ich bin willens, mein dahier be- sizendes zweistokigtes Wohnhaus mit gut eingerichteter Schmiedwerkstätte an den Meistbietenden zu verkaufen oder, im Falle kein annehmbares Anbot gemacht würde, auf mehrere Jahre zu vermicthen. Liebhaber können cs täglich einsehen und mit mir innerhalb 14 Tagen unterhandeln.
Den 6. Mai 1844.
Ernst Bodamer Schmid.
Grunbach. Gegen gesczliche Sicherheit sind — 700 fl. und — 100 fl. Pflegschaftsgclder zum Ausleihen parat bei
Gottlieb Friedrich Rittmann.
Neuenbürg. Bei mir sind in Commission angekommen und billig zu haben:
Meister «und Lehrbriefe mit der Ansicht der Stadt Neuenbürg;
Cubik-Tafeln zur Bestimmung des Cubik- Jnnhalts runder unbeschlagener Stämme, mit beigefügter Geldberechnung der Cubikschuhe, in Taschenformat das Er. zu 30 kr.
Gewerbeordnungen;
Unterrichte für Ganntgüterpfleger;
N. Kern, Leitfäden zum Religions-Unterricht;
Landpfarrers Stufenjahre.
Zahlreichen Bestellungen entgegensehend, bemerke ich, daß bei Abnahme mehrerer Exemplare die Preise ermäßigt werden.
Den 10. Mai 1844.
_ C. Me eh.
Neuenbürg. Mehrere Hundert Baum- stüzen, Bohnensteken und Ncbpfähle hat billig zu verkaufen
Göttlich Müller.
Ritter und Nicht - Ritter werden höflichst ringelnden, nächsten Samstag auf der Post, zu gemeinsamer Festsezung von Gesellschaftstagen für den Sommer, zusammen zu kommen.
Neuenbürg den 11. Mai 1844.
Holzverkäufe. Die Gemeinde Emmingen, O.A. Nagold verkauft aus dem Communwald Teuchenwald, welcher nur eine halbe Stunde von der Nagold entfernt,
und ganz eb.n ligt, gegen baarc Bezahlung ungefähr 600 Stämme Floßholz vom 70ger abwärts, auf dem Stock. Verkaufstag: Montag der 13. Mai Morgens 8 Uhr. Zusammenkunft im Orte selbst.
Ebenso verkauft die Gemeinde Warth, O-A. Nagold am 18. Mai d. I. aus dem Gemeindewald Neubau 115 Stämme stockreiches Doppelholz vom 60ger abwärts bis auf den 50ger. Der Verkauf ist im Hirsch daselbst Mittags 1 Uhr. N. A. u. I. B.
Miszellen.
Geistesgegenwart und Math einer Frau.
(Schluß.)
Mit diesem Gewehre bewaffnet, eilte sie auf die Hausflur, in welcher die schweren Artschläge des angrcifen- den Weibes dumpf wiedcrhallten, während von innen aus der Stube das Rasen des cingesperrten Gauners scholl, der wie ein wildes Thier an der Tbüre seines Gefängnisses rüttelte und dieselbe mit mächtigen Fußtritten bearbeitete.
Noch einige Hiebe mit der Art, und die obere Füllung der Hausthürc war zertrümmert. Die Stücke flogen der Försters» vor die Füße. Diese aber hatte bereits die Flinte am Backen, und als das wüthende Weib durch die zertrümmerte Thüre sichtbar wurde, fiel der Schuß, und schwer verwundet lag die Diebin draußen auf der Schwelle. Die mnthige Frau athmete tief auf, aber in demselben Augenblicke drohte ihr schon von-der.andern Seite die höchste Gefahr. Die Thüre des Kabinets hatte den wiithcnden' Anstrengungen des Cingesperrten nicht zu wiedcrstehen vermocht. Er stürzte Wie ein losgelasscner D'eger heraus, prallte aber zurück, als er die beiden Flintenläufe gegen sich gerichtet sah. „Zurück, und nicht von der Stelle!'' rief ihm die Försterin entgegen. „Sobald du einen einzigen Schritt vorwärts thusr, stiegt dir die zweite Kugel durch den Kopf, wie deinem Weibe dort die erste."
Diese Worte waren noch kaum über ihre Lippen, als sie von Neuem Geräusch hinter sich hörte. Sie warf einen flüchtigen Blick nach der Hausthüre, und siehe — dem Himmel sep Dank! — athemlos und schweißtriefend stand ihr Mann vor derselben nnd schaute mit Entsezen auf die Scene, die sich seinem Blicke darbot. Dem Dieb entsank damit vollends aller Muth. Auf des Försters Ruf zog er sich i» das Zimmer zurück, und nach einer Minute lag das muihige Weib erschöpft an der Brust ihres Gatten. Sie konnte Nichts weiter Hervorbringen als: „Gott sep Dank!" Ihr Mann erzählte, wie ihn auf dem Markte eine unerklärliche Unruhe und Bangigkeit ergriffen und fast mit Gewalt nach Hause getrieben habe. Er hatte sich möglichst beeilt, in einiger Entfernung vom Hause den Schuß gehört, war darauf im Sturme daher geflogen, und gerade noch im rechten Augenblick an das Haus gelangt. — Wie, wenn er nicht gekommen wäre, und sein wackeres Weib etwa beim