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zu verkaufen und hat dabei die Absicht, einem oder mehreren Käufern dieses Besizthums, die Erwerbung desselben so viel als möglich zu er­leichtern; indem er nach Bezahlung eines- sigen Angeldes die Abzahlung des Kaufschill­ings - Restes in 6 bis 6 Jahreszielern gestattet. Liebhaber wollen sich an ihn selbst oder an Gebr. Lutz in Neuenbürg wenden, welche be­auftragt sind, Käufe für ihn abzuschließen. Herrenalb den 2. Mai 1844.

Dr. PH. Fried. Weiß.

Neuenbürg. Verkaufs-Anträge. Der Unterzeichnete beabsichtigt eine Wohnortsverän­derung und wird deshalb folgende Realitäten verkaufen:

1) sein auf dem Marktplaz gelegenes solid ge­bautes u. geräumiges Gasthaus zur Krone.

2) An der sogenannten Schwarzloch-Sägmüh­le mit einigen Morgen Wiesen und Gar­ten Vstel.

3) An der Oelschlag-Sägmühle '/s tel. Liebhaber werden eingeladen, mit ihm über

vorstehende Realitäten Käufe abzuschließen.

Den 2. Mai 1844.

K. Roth.

Nene n b ü r g. Haus zu verkaufen.

Ein an der Hauptstraße stehendes Haus, samt Nebengebäuden, welches sich vorzüglich für einen Kaufmann, Bierbrauer, Mezger, oder Bäker eignen würde, ist zu verkaufen.

Liebhaber wollen sich an die Redaktion d. B. wenden, welche Auskunft hierüber geben wird.

Höfen. Ich bin willens, mein dahier be- sizendes zweistokigtes Wohnhaus mit gut ein­gerichteter Schwiedwerkstätte an den Meistbie­tenden zu verkaufen oder, im Falle kein annehm­bares Anbot gemacht würde, auf mehrere Jah­re zu vermiethen. Liebhaber können es täglich einsehen und mit mir innerhalb 14 Tagen un­terhandeln.

Den 6. Mai 1844.

Ernst Bodamar Schmidmeister

Gegen Versicherung liegen 130 ff. zum Aus­leihen parat. Näheres bei der Redaktion.

Neuenbürg. Mit hoher obrigkeitlicher Bewilligung wird Donnerstag den 9. von ein­igen Mitgliedern des Theaters in Pforzheim unter gefälliger Mitwirkung einiger Mitglieder des Harmonie-Vereins daselbst eine musikal­isch dramatische Abendunterhaltung im Gasthof zum Ochsen dahier gegeben. Anfang V-8 Ende gegen '/-10 Uhr, wozu ergebenst einladet

I. Groß, Unternehmer.

Miszellen.

Geistesgegenwart und Mnth einer Frau.

Die Schwäche und Mutlosigkeit des weiblichen Ge­schlechtes ist ganz sprüchwörtlich, und doch liefert uns die Geschichte im Großen wie im Kleinen recht zahl­reiche Beispiele von Kühnheit, ja von Heldcnmuth, je­denfalls von Muth und Entschlossenheit der Frauen. Es ergeht ihnen wie fast allen Menschen: wenn sie in der Gefahr find, wächst oft ihr Muth und ihre Stärke ins Unglaubliche. Denn cs ist so: die meisten Menschen zittern mehr vor drohenden als vor schon herangebro­chenen Gefahren. Jedenfalls haben wir Männer durch­schnittlich nicht Ursache, unfern Muth, am allerwenigsten aber unsere Umsicht und Entschlossenheit den Frauen gegenüber so hoch zu rühmen. Nicht selten werden wir von der Einen oder der Andern aus den Reihen des ' weiblichen Geschlechtes beschämt!, und wer weis, wie s cs wärep wenn die Frauen öfter in den. Fall kämen, die Tugenden zu bewähren, die in dieses Kapitel ein- - schlagen.

Tief im Walde lag ein einsames Forsthaus, nach allen Seiten hin mehr als eine Stunde Wegs von allen ' sonstigen menschlichen Wohnungen entfernt. Ein Förster . wohnte da mit seiner jungen Frau. Nur eine Magd theilte mit den beiden Eheleuten die tiefe Einsamkeit dieses Aufenthaltes.

In dem nächsten kleinen Städtchen war Jahrmarkt, und da vorher schon die Rede davon war, daß man Allerlei einzukaufen habe, so mahnte der Förster am Morgen seine Frau zum Aufbruche. Sie aber klagte über Unwvhlsepn, das'ihr den Gang unmöglich mache. Ihr Mann wollte nun auch zu Hause bleiben, und nur auf ihre dringenden Vorstellungen entschloß er sich zu gehen. Frau und Magd blieben also zu Hause, und da die Lezterc nach dem Essen das Vieh tiefer in den Wald zur Weide trieb, so war die Försterin allein. Ihr Unwvhlsepn forderte Ruhe, sie legte sich darum zu Bette und schlief ein. Nach einiger Zeit wurde sie durch ein Pochen an der Thure geweckt, und ein Mann trat zu ihr ins Zimmer. Er war ihr unbekannt, aber sein ganzes Aussehen kam ihr etwas verdächtig vor- Jndeß grüßte er höflich, und auf ihre Frage nach sei­nem Begehren sagte er:Ich war drüben in *** auf