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Amts-und Inlelligenz-Blall

für den Oberamts - Bezirk

Neuenbürg.

36. Samstag den L. Ntai

Amtliches.

Neuenbürg. (An die Ortsvorsteher.) Es ist die Frage entstanden, ob die nach Tit. 1 8. 3 4 5 der Landeöordnung wegen Zechens und Saufens unter der Predigt zu erkennende Geldstrafe auch dann, wenn sie nicht von dem Kirchen-Convent, sondern von dem Schuldhei- sen für sich oder vor dem Gemeinderath erkannt wird, dem Armcnkasten oder der Gemeindepflege gebührt. Da hierüber gezweifelt werden kann, so werden die Ortsvorsteher aufgefordert, binnen 8 Tagen hieher anzuzeigen, wie dieser Gegen­stand in ihren Gemeinden bisher behandelt wor­den ist.

Am 1. Mai 1844.

K. Oberamt Leypold.

Diejenigen Herren, welche die Besold­ungs-Steuer 184^/, noch nicht eingesendet haben, erlaubt man sich daran zu erinnern be­hufs der vorgeschriebenen Einlieferung dieser Abgabe an die K. Staats-Haupt-Kaste. Neuenbürg den 3. Mai 1844.

Oberamts - Pflege _ Fischer.

Conferenz-Sache. Die nächste Confer- enz des Calmbacher Bezirks wird am 12. Juni zu Neuenbürg gehalten werden. Gegenstand der schriftlichen und mündlichen Besprechung ist die Frage:

Was sind die wesentlichsten Anforderungen an eine gute Fibel? und was sind die Vor­züge der neuen Ausgabe der Zoller'schen Fibel der früheren gegenüber?

Anstatt einer Katechisation wird Herr Kaiser

die Güte haben, mit einem Theil der oberen Classe der Neuenbürger Schule die Bildung und Behandlung von Decimalbrüchen, soweit sie in der Volksschule bekannt seyn soll, in Kür­ze darzustellen.

Die verehelichen Pfarrämter und die wohl­löblichen Schuldheißenämter bitte ich höflichst, dieß ihren Herrn Lehrern mittheilen zu wollen.

Calmbach den 30. April 1844.

Pf. Eifert.

Wildbad. (Haus - Güter -auch Fahr­niß - Verkauf.) Die Erben des kürzlich da­hier verstorbenen

Karl Friedrich Treiber, gewesenen Bier-und Speisewirths dahier verkaufen am

Montag den 6. Mai d. I.

Abends 5 Uhr

im Gasthaus zum RLßle dahier unter waisen­gerichtlicher Leitung die hienach beschriebenen Realitäten:

1) Ein zweistökigtes Wohnhaus in der Haupt­straße neben Schmid Murschel und Stadt­rath Rath. Dasselbe enthält Parterre: eine große Wirthsstube, Stubenkammer, Küche und vollständig eingerichtete Bäkerei; in der Beletage: 2 große Zimmer, worunter eines heizbar, und Speiskammer; auf der Bühne 2 große Kammern. Zu diesem Hause ge­hört ein Hintergebäude, in welchem ein Tanzsaal .sich befindet; unter diesem sind 2 Stallungen zu 12 Stük Vieh; ferner sind beim Haus 4 Schweinställe.

2) ungefähr 1'/- M. Wiesen, die Brukwiese genannt, und ungefähr 1 M. Wiesen beim