146

Schlauheit angelegten Verschwörung auf das Leben sämmtlicher Offiziere in Mailand, welche binnen Kurzem zum Ausbruch kommen würde. In einigen Tagen sollte nämlich eine neue Oper in der Scala zur Aufführung kommen, und während der Darstellung sollte jeder der Verschwornen sich an einen Offizier drängen, und den­selben erdolchen; eine Anzahl derselben sollte die Loge des Generals stürmen und demselben das Lebenslicht ausblasen, wo es dann, nach dem wohlberechneten Plan der Empörer, ein Leichtes gewesen wäre, sich der ihrer Häupter beraubten Mannschaft zu bemächtigen.

Mit schnellem Blick übersah der unerschrockene Krieger das Bedrohliche seiner Lage, und traf dagegen eine eben so kühne als originelle Maßregel.

Der Angeber wurde, zur Verhinderung jeder Ver- rätherei, vor der Hand sestgehalten, und der General traf seine stillen, aber um so sichereren Anordnungen.

Eine neue Oper ist in ganz Italien, namentlich aber in Mailand, ein sehnsüchtig erwartetes Ereigniß, und an solchen Tagen sind die weiten Räume der prächtigen Scala noch viel zu klein, um die Massen der neugierig zuströmenden Menge zu fassen. So auch am 12. März 18. Der ungeheure Saal war bis zum Ersticken ge­füllt, wenn auch sonderbarer Weise nicht ein Offizier im Parterre, dem gewöhnlichen Sammelplaze derselben, sichtbar war. Festlich geschmückte Damen zierten die Logen, nur eine derselben, die größte und für den commandi- renden General bestimmte, stand noch leer, wenn gleich festlich beleuchtet. Immer näher rückt die Minute des Anfanges, die Orchestermitglieder stimmen ihre Instru­mente, ungeduldiges und neugieriges Gemurmel durch­trat die Räume, kurz nirgends die leiseste Spur irgend eines ungewöhnlichen Ereignisses. Da rollt Plözlich der Vorhang auf, und ein seltsam unerwartetes Schauspiel stellt sich den erstaunten Blicken dar.

Der ganze coloffale Raum der Bühne ist mit Mili­tär bedeckt, die erste Reihe knieend, die hintern in auf­steigender Erhöhung die Mündungen der Fcuerröhren schußfertig gegen das Publikum angeschlagen starr und unbeweglich! Man denke sich die Wirkung dieser son­derbaren Decoration. Die Nichtunterrichtcteu, erstaunt über diesen Anblick, von dem sie nicht wußten, ob er nicht vielleicht zur Oper gehöre und diese sonderbare Weise ohne Ouvertüre anfange; die Verschwornen das Rechte ahnend mit panischem Schreck das wun­derbare Tableaur anstarrend. Nach einer kurzen Pause tritt der General, gefolgt von seinem Generalstabc, in glänzender Gallauniform in seine Loge, mit gewaltiger Stimme in's Parterre rufend:Meine Herren ich kenne genau die mörderische Absicht, welche Sie heute hierher geführt. Alle Vorkehrungen sind getroffen, um Ihr schänd­liches Vorhaben zu Nichte zu machen. In diesem Augen­blicke werden die Wohnungen der Verschwornen, welche mir alle genau bekannt sind, durchsucht, die Straßen Mailand's sind mit Ketten gesperrt, -und mit Kanonen bepflanzt, sämmtliches Militär steht, meines Winkes

Rcdignt gedruckt r-r-d rn

gewärtig, unter Waffen. Bei der geringsten zweideutigen Bewegung lasse ich augenblicklich Feuer ins Parterre geben. Ihre schändlichen Plane entschuldigen meine ungewöhn­lichen Gegenmittel. Entfernen Sie sich langsam durch die Mittelthürc, jedoch nur paarweise, jeder Versuch sich durchzudrängen, wird strenge geahndet, die übrigen Ausgänge sind geschlossen. Nur Ergebung in Ihr Schick­sal kann daßclbe mildern."

Die erschreckten und eingeschüchterten Meuchelmörder mußten sich diese Vorschrift gefallen lassen, nur zwei und zwei durften sie die Schwelle überschreiten, alle wurden untersucht, und die, bei welchen sich Waffen vorfanden, sogleich arretirt. Diese Untersuchung imOp- crnhause selbst dauerte über vierzig Stunden. In dem geleerten Schauplaze fanden sich über 100 weggeworfene Dolche.

Die eingcleitetc, strenge Nachforschung unterdrückte die lezten Zuckungen dieser teuflischen Verschwörung, und so rettete die kräftige Besonnenheit des würdigen Gene­rals das Leben von hundert tapfern Kriegern und die Ruhe Mailand's.

Was ist das über dem ersten Stock dieses Hauses für ein rother Strich?" fragte ein Fremder in Wien einen Vorübergehenden.Das ist halt der Wasserstand der Doaner (Donau) im Jahr 1792."Nicht möglich, da hätten ja alle Wiener ertrinken müssen," erwtedcrte der Fremde.Schaucn's, die Donau hat eigentlich nicht so hoch gestanden, aber die Gassenbuben haben den Strich immer weggewischt, da habe» sie'» halt höher hinauf gemacht."

Fruchtpreise.

Kernen

Dinkel

Haber

PN. Schfl.

pr. Schfl.

pi-.

Schfl.

In Altenstaig

fl.

kr.

fl.

kr.

fl.

kr.

am 24. April

18

17

7

7

45

24

5

5

36

9

7

12

In Freudenstadt

19

44

6

am 20. April.

19

18

12

40

5

5

48

40

In Tübingen

18

40

8

9

5

36

am 19. Apri

7

7

35

5

4

1

30

In Nagold

17

30

7

48

5

42

am 20. April.

17

17

12

7

7

35

10

5

5

28

20

In Weil der Stadt

7

4

48

am 24. April.

6

6

31

4

4

31

24

In Neuenbürg am 27. April.

17

24

17

12

Brodtaxe in Neuenbürg.

4 Pfund Kernenbrod . ..15 kr.

Gewicht des Kreuzerwecken ssV- Loth.

t rvn E. Mcch in Neuenbürg.