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Keilage

zum

Amts-und Intelligenz-Blatt für den Oberamts - Bezirk Neuenbürg

Nro. 3«. den 13. April. 1844.

Wildbad. Dem H. Stadtsch. Fischer ha­ben wir auf sein Inserat, Folgendes zu erwie- dern.

1) Wenn Derselbe uns die Absicht der Hin­tertreibung des besprochenen Jubelmahls aus dem Grunde unterlegt, weil es zur schleunigsten Aufnahme unserer Erklärung einer Extrabeilage des Wochenblatts zu bedürfen schien, so mag ihm die Anmerkung der Redaktion zur Erinnerung dienen, daß man erst dann das Recht hat, einen Schluß zu ziehen, wenn sich die Voraussetzungen, aus welchen jener abzuleiten ist, als wahr er­weisen.

2) Da er seine Einladung zu jenem Jubel­mahl in Form eines Vorschlags aussprach und Andere zur Aeußerung ihrer Meinung dar­über aufforderte, so mußte er doch voraussetzen, daß auch abweichende Ansichten sich kund geben können, und bei seiner, wie es scheint, biblisch durchgebildeten Gesinnung konnte es nur befrem­den, daß er unfern Widerspruch so bitter em­pfunden und von ihm zu einer verletzenden Er­klärung sich Hinreißen ließ.

3) Daß Er durch eine biblische Citation zu beschämen sucht, wollen wir nicht tadeln, kön­nen aber doch nicht umhin, die nach dem schw. Merkur auch in andern Orten gefühlte Üb­erzeugung zu wiederholen, daß es in einer Zeit, wo der Nothruf der Armen so laut wird, ein würdigerer, christlicherer Ausdruk der Theil- nahme an der Wiedergenesung unseres gelieb­ten Königs genannt zu werden verdient, wenn dieselbe durch ein Opfer für die Armen, als durch die beantragte Weife, welche überdiß störend auf die Anordnungen des landwr'rthschaft- lichen Vereins einwirken mußte, bethätigt wird.

4) Sollten jedoch die Triebfedern und Ab­sichten des H. Stdtsch. Fischer beim Vorschlag des Jubelmahls ebenso rein gewesen seyn, als die der Maria bei Bezeugung ihrer Ehrfurcht

gegen den Herrn, so wollen wir ihm den Trost nicht verkümmern, den er aus jenem schönen biblischen Abschnitte zog.

Stadtpfarrer Hezel.

Pfarrer Eifert.

^ * Die Redaktion erlaubt sich zu P. 1. dieser Ent­gegnung zu bemerken, daß sie ihrerseits in der fraglichen Anmerkung in Nro. 29. keine Erinnerung gegen den Hrn. Stadtschuldheiß Fischer geben wollte.

Königliche Bleiche in Urach

und

Bleiche in Pforzheim.

Die Versendung jeder Art von Bleichgegen­ständen zu diesen schon längst berühmten Bleichen übernimmt in Folge Auftrags der Unter­zeichnete und wird bemerkt, daß sämmtliche Bleichwaaren von allen Unkosten, als Fracht re. frep sind.

Neuenbürg den 11. April 1844.

Ernst Martin.

Lehrlings-Gesuch. Ein Kammacher- Meister in Gernsbach sucht einen gesitteten jun­gen Menschen, mit oder ohne Lehrgeld, unter Zusicherung guter Behandlung in die Lehre auf­zunehmen. Näheres theilt mit die Redaktion.

Neuenbürg. In der hiesigen Buchdruckerei sind vorräthr'g:

Wechsel - Gesänge

vor und nach der Einsegnung der

Constrmanden.

Dieselben sind auf schönem weißem Schreib- Papier gedruckt, und ist der Preis eines Erem- plares 1 kr. Bei Abnahme von Parthieen noch billiger.

Auf dem Wege von Engelsbrand nach Neu­enbürg ist eine Art gefunden worden, welche