Löbliche Schuldheissenämter werden ersucht, diesen Verkauf in ihren Gemeinden bekannt machen zu lassen.
Den 26. Dezember 1843.
Schuldheiß
Bauer.
Privat Nachrichten.
Gräfenhausen. Der Unterzeichnete, welcher im April dieses Jahres das Unglück hatte, auf der Straße zwischen Neuenbürg und Höfen den Fuß zu brechen, fühlt sich gedrungen, zum Schlüße dieses Jahres theils für die, bei der im Mai stattgehabten Schullehrer-Conferenz für ihn gesammelten Beiträge, theils für die sonstigen, ihm aus mildthätigen Händen zugefloßenen Unterstüzungen auf diesem Wege seinen innigsten Dank auszusprechen, den edlen Gebern Gottes reichen Seegen wünschend.
Den 29. Dezember 1843.
Michael Spiegel
Maurer.
Miszellen.
Zu einem Minister an einem gewissen Hofe kam kürzlich bei Abwesenheit des Fürsten eine Ofsizierswittwe. „Mein Mann ist tobt, so lange er lebte, hatte ich Brod, nun Hab' ich nicht so viel, baß ich ihn begraben lassen kann; ach, um Ihres guten Herzens willen, retten Sic mich und geben Sie mich nicht dem Hunger und der Verzweiflung preis!" — Es soll Ihnen geholfen werden, Madame, sagte der Minister, kommen Sie morgen wieder! den andern Morgen ließ er einen Sänger kommen: was haben Sie Besoldung, mein Herr? — Zwei tausend Thaler. — O! sagte der Minister, Sie könnten jezt eine große, eine menschenfreundliche That, und die ganze Ehre davon allein haben: einer armen Wittwe können Sie helfen. Wär's nicht möglich, daß Sie mit tausend Thalern leben könnten? — Diavolo! schrie der Sänger, lieber geben Sie mir meinen Abschied!—Was für ein edelmüthiger Mann Sie sind! sagte der Minister. Nun kann ich fünf Nothleidenden mit Ihrem Gehalte helfen. — Sie sollen Ihren Abschied haben. — Der Minister klingelte. Die Wittwe trat her- Redigirt gedruckt und verlegt r
ein. Madame, Ihnen ist geholfen. Hier ist eine Anweisung auf zweihundert Thaler für die Lcichenkosten Ihres Gemahls, und ein Jahrgchalt für fünfhundert für Sie. Danken Sie nicht mir, sondern hier diesem würdigen Mann, der die Güte gehabt, es Ihnen abzutreten. Die Wittwe neigte sich tief, und der entmannte Trillerschlägcr ginsswie vom Blize gerührt hinweg.
Man weiß wie groß einst die Wuth auf Universitäten war, Stammbücher zu halten. Jeder Student hatte eins und alle seine Hausgenossen, die zahlreiche Landsmannschaft, sämmtliche Lehrer und andere Bekannte, die sich ihm näherten, fanden da ihren Plaz. Auch zum 0 r. Scmmlcr in Halle kam einst ein Student, mit der Bitte, daß er die Güte haben möchte, sich in sein Stammbuch zu schreiben. Semmlcr, der bei seiner bekannten und laut gepriesenen Zeitökonomie doch die Neugierde nicht unterdücken konnte, ein wenig in dem Büchlein zu blättern, fand zu seinem großen Erstaunen fast auf allen Seiten solche Sentenzen und Sprüche, die eben nicht geeignet waren, ihm von der Moralität der Freunde ! des Herrn Stammbuchbesizers die beste Idee zu geben. ! Er schrieb daher, da er noch eine leere Seite fand, l die Worte darauf: Matth, vm. 31. Herr, erlaube mir i daß ich unter diese Heerde Säue fahre.
Bei den Indianern in Guiana muß die Frau ihrem Herrn Gemahl, wenn er auf die Jagd geht, die Jagdtasche, ja sogar die Hunde nachtragen, damit das arme ! Vieh nicht müde wird. Wenn so ein Guiana-Indianer ^ einen unserer süßen Herren sähe, der vielleicht den Shaw! und ein paar eiterbeißige Dachshündchen seiner ' Gefeierten keuchend nachtrüge, könnte diesem wahrlich die Ehre (im obigen Sinn) widerfahren, für eine Dame gehalten zu werden.
Auflösung der Charade in Nro. 101.
Neujahr - Geschenk.
Fleischtare in Neuenbürg vom 28. Dezbr. 1843.
Ochsenfleisch
das Pfund .
.11 kr.
Kuhflcisch
....... lOkr.
Rindfleisch
«k
.10 kr.
Kalbfleisch
.9 kr.
Hammelfleisch
„
.8 kr.
Schweincnfl.
unabgez. .
.11 kr.
abgezogen
.
.10 kr.
C. Meeh in Neuenbürg.