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Landwirthschaftliches.

Anbau der Kartoffeln.

3. Düngung.

Eine frische Düngung, besonders durch Stall­mist hat für die Kartoffeln sowohl nach Güte als Menge nichts Ersprießliches. Denn eines- theils wachsen die Kartoffeln alsdann mehr ins Kraut, als in die Knollen, das Kraut, welches die meiste Kraft an sich zieht, bleibt zu lange grün und verhindert so die vollkommene Ent- wiklung und Ausbildung der Knollen. Andern- theils kann das Ammoniak in dem Stallmist nur ungünstig auf die Qualität der Knollen einwirken, um so mehr, als dieselben in der Regel auf dem Mist aufliegen. Hauptsächlich ist dieß der Fall, wenn mit Schaaf-oder Pferde- Mist gedüngt wird, weil diese Düngerarten am Meisten ammoniakhaltig sind. Ganz besonders nachtheilig ist aber das Düngen mit Stallmist, besonders mit Schaaf-und Pferdemist, auf Sand­boden und in sehr trokenen Jahren, indem man in diesem Fall eine verkümmerte, unschmakhafte Frucht erndten wird, die weder zu technischen Zwecken, noch zur Fütterung und Fortpflanzung tauglich ist; da die Keimkraft in ihr schon kurz nach der Erndte erlöschen wird.

Will man, um die einmal eingeführte Frucht­folge beizubehalten, ja zu den Kortoffeln düngen, so geschehe dieß schon im Herbst, damit der Mist im Frühjahr zergangen ist; noch besser dünge man aber mit fruchtbarer Erde, Compost, zu dem weder Jauche, noch Stallmist verwendet worden ist, mit Kalk oder einer vegetabilischen Düngung. Doch ist eine unmittelbare Düngung zu den Kartoffeln überhaupt nicht nothwendig und der Fruchtwechselwirth, dessen Rotation ge­wöhnlich mit Kartoffeln in frischem Dünger be­ginnt, kann dieß verhüten, indem er etwa nach­stehende Fruchtfolge wählt: 1. Bohnen, gedrillt und gedüngt; 2. Winterweizen oder Winterrog­

gen mit Klee; 3. Mäheklee; 4.Kartoffeln; 5. Hafer oder Gerste.

(Fortsezung folgt.)

Privatnachrichten.

Geld auszuleihen.

Aus einer Pflegschaft liegen 600 fl. auszu­leihen parat.

Näheres bei Stadtschuldheiß Seeg er in Wildbad.

Kapfenhardt. Bei der hiesigen Gemeinde- Pflege können bis nächst Georgii gegen gesezliche Versicherung 500600 fl. und bei der hiesigen Schulfondscasse50 fl. ausgeliehen werden.

Den 16. März 1843.

Schuldheiß.

_ Dürr.

W i l r» b a r>.

Empfehlung.

Ich bringe hiemit ergebenst zur Anzeige, daß ich mich nun hier etablirt, und mein Ge­schäft bereits angefangen habe. Ich unterziehe mich Aller in mein Fach einschlagenden Arbeiten und empfehle zugleich meinen Vorrath von Schulbüchern, namentlich auch neue Gesang­bücher von gewöhnlichem wie auch Taschen- Format in den verschiedensten Einbänden zu geneigter Abnahme, unter Zusicherung guter und billiger Bedienung.

Wildbad den 5. März 1843.

Gottlob Schobert Buchbinder.

Calmbach. Hänfenes Garn ist zum Preis von 32 kr. bis 48. kr. xer Pfund von jezt an zu haben, und stehen Muster unter Nachnahme des Betrags gerne zu Dienste.

W- Schmidt.