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Weinjahr zu hoffen. Auch die Kirschen sehensehr schön und gut aus und strozen von Blütensproffen. Bei einigermaßen warmem Wetter dürften wir in 3 Wochen unsere Kirschbäume längs der Bergstraße in voller Blütenpracht dastehen sehen. Aprikosen und und Pfirsiche hängen dicht voll Blütensproffen; hoffen wir nun, daß nicht kalte Nachtfröste dieselben zerstöre, wie dies in einer einzigen Nacht im verflossenen Jahr« geschehen ist, die alle Hoffnungen des Jahres 1896 zu Nichte gemacht haben.

Berlin, 3. März. Das Berl. Tagbl. schreibt: Zu unserer Meldung, daß die Gemahlin des Reichs­kanzlers, Fürstin Hohenlohe, sich auf ihre russischen Besitzungen zur Bärenjagd begeben habe, wurde kürzlich von einigen Blättern die Bemerkung gemacht, wir hätten uns einen Bären aufbinden lassen. Die Fürstin hat sich aber nicht nur thatsächlich zur Bären­jagd begeben, sondern auch, wie jetzt gemeldet wird, auf der Jagd in Terefze (Gouvernement Minsk) einen starken Bären erlegt. Ihre beiden Begleiter, Fürst Schönburg und Erbprinz Philipp Ernst v. Hohenlohe-Schillingsfürst, brachten gleichfalls je einen Bären zur Strecke.

Hannover, 1. März. Beim Abendläuten der Garnisonkirchenglocken am vergangenen Samstag ist der Läuter und Arbeiter Schmidt durch eigene Unvorsichtigkeit verunglückt. Da er fiH einige Minuten verspätet hatte, wollte er, obwohl seme Kollegen die Glocken schon >n Bewegung gesetzt hatten und ihn warnten, unter der kleinsten schnell hinkriechen, um an seinen Platz zu gelangen. Die Glocke aber schlug gegen seinen Hinterkopf, machte ihn bewußtlos, so daß er in die Tiefe stürzte und sofort tot war. Der Verunglückte hinterläßt eine Frau und sieben Kinder in dürftigen Verhält­nissen.

Vermischtes.

Lebensversicherungs- und Ersparnis- Bank in Stuttgart. Der Neuzugang von Ver­sicherungsanträgen im vergangenen Jahre hat wieder gewaltige Fortschritte gemacht. Er beläuft sich auf

j 58,, Millionen Mark. Verglichen mit dem Zugang, wie er noch vor 5 Jahren war, bedeutet das eine Steigerung um mehr als 20 Millionen. Zur Auf­nahme kamen 45,« Millionen Mark. Durch Tod wurden zahlbar 5,r Millionen Mark, d. i. um 397000 Mark weniger als 1895. Die Sterblichkeit war also eine auffallend günstige. Der vorzeitige Ab­gang durch Kündigung, mangels Prämienzahlung rc., betrug in der Abteilung für Todesfallversicherung nur 0,95 "/» der im Laufe des Jahres versichert ge­wesenen Summen; damit ist der niedere Satz von 1,07 °/o in 1895 noch unterboten worden, ein äußerst günstiges Zeichen für die Stabilität des Versicherungs- bestands. Nach Abzug der erloschenen Versicherungen verbleibt der Bank Ende 1896 «in Reinzuwachs von 33,- Millionen, d. i. mehr als das Doppelte von dem vor 10 Jahren noch erzielten Reinzuwachs. Der Ge­samtversicherungsstand stellt sich Ende 1896 auf 84600 Policen, 74647 Personen und 479,« Millionen Versicherungskapital, lieber die finanziellen Resultate werden wir später, wenn die Abschlußarbeiten beendigt sind, berichten.

Ein neues Fahrrad, welches einzig und allein durch das Gewicht des Körpers getrieben wird, ist neulich von einem Engländer erfunden worden. Wie das Intern. Patcntbureau von Heimann L Co. in Oppeln erfährt, wird bei diesem Fahrrade durch eine äußerst sinnreich zusammengestellte Hebel­verbindung, ähnlich den Tretmotoren, die Schwere des Fahrers treibend nutzbar gemacht, so daß die Füße und Hände mit Ausnahme der Lenkung, keinerlei Bewegung auszuführen haben. Es kann also nie eine Ermüdung eintreten und wäre mithin dieses Fahrrad allen bisherigen weit überlegen. Diese Ma­schine, welche ganz besonders das Interesse recht be­häbiger Menschen erregen dürfte, soll nur 25 bis 30 Kilo wiegen und nicht theurer sein als ein gutes Niederrad.

Kandrv. Consuur-Uereirr Calw.

E. G. m. u. H.

Malzkeime sind wieder emgetroffen.

Standesamt ßalw.

Geborene:

25. Febr. Wilhelm Ludwig, Sohn des Wilhelm Kleiu-- bub, Obcramtswegmeisters hier.

28. Karl Emil, Sohn des Karl Stotz, Schuh-

macbermeisters hier.

2. März. Wilhelm Eduard, Sohn des Eduard Pfrom-

mer, Bäckermeisters hier.

3. Sofie Friedrikc. Tochter des Karl Binder»

Maschinenstrickers hier.

Gestorbene:

25. Febr. Ludwig Kemps. Jungferwirts Witwe» Friedrike, geb. Josenhans hier, 72 I. a.

Gottesdienste

am Sonntag Invocavit, 7. März.

Landesöußtag.

Vom Turm: 290. Ter Kirchenchor singt r »Psalm 51." Predigtlied: 286Kehre wieder rc."

9'/« Uhr: Beichte in der Sakristei. 9'/, Uhr r Vornu-Predigt. Hr. Dekan Roos. Feier des h. Abend­mahls. 5 Uhr: Abendpredigt, Herr Stadtpfarrer Schmid.

Hlekkameteil.

Gin Grtract aus der Kuhmilch^

diesem natürlichsten und gesündesten Nahrungsmittel, in der Form eines leicht löslichen Pulvers ist die von den Höchster Farbwerken in Höchst am Main Fabrikanten des rühmlichst bekannten Migränin hergestellte Nutrose. Ueberall da, wo die peinlichste Schonung eines geschwächten VerdauungsapparateL geboten ist, ist dis Verwendung der Nutrose, die das Fleisch an Nährkraft weit übertrifft, angczeigt. Lös­lichkeit in allen möglichen Flüssigkeiten, wie Milch, Cacao, Kaffee u. s. w., leichte Verdaulichkeit, Billig­keit sind ihre unbestrittenen Vorzüge. Nutrose» dieses vorzügliche Eiweisvräparat, das in Bezug auf leichte Verdaulrchkeit, Nährkrait und Billigkeit das Fleisch weit übertrifft, ist in Probeschachteln (L 100 Gr.) zum Preise von 2. - durch alle Apotheken, sowie Droguen- und Colonialwarenhandlungen zu be­ziehen.

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Amtliche Kekunmtwachrmgen.

K. Staatsanwaltschaft Tübingen.

Anzeige.

Am 21. Februar 1897 wurde zu Calw die an der Straße von Calw nach Altburg stehende Ortstafel von unbe­kannter Hand zertrümmert und anderer Unfug verübt.

Ich bitte um Fahndung nach dem Thäter. <J. Nr. «on-

Tübingen, den 4. März 1897.

Staatsanwalt Del in.

Konkursverfahren.

In dem Konkursverfahren über das Vermögen der Friedrich Hüufter» Schwanenwirts Eheleute in Hirsau, ist in Folge eines von den Gememschuldnern gemachten Vorschlags zu einem Zwangs­vergleiche Vergleichstermm aus Montag, den 28. März 1887, nachmittags 3 Uhr, vor dem Königlichen Amtsgerichte Hier­selbst anberaumt.

Calw, den 3. März 1897.

Nagel, Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts.

Revier Wildberg.

Klammholz-, Stangen- mrd Brennholz - Uerlrauf

am Samstag, den 13. d. M., vormittags 10 Uhr, im Hirsch in Effringen aus AbtSwald, Ge­meindsberg und Scheibholz von Tiergarten und Schmelz- Uinge:

78 Forchen- und 35 Fichten Langholz mit Fm.: 3 I., 50 III. und 24

IV. Cl.; 52 Stück Sägholz mit Fm.: 7 I., 11 II. und 6 III. Cl.; Stangen: 78 Stück Baustangen I./IV., 39 Hagstangen II./III. und 96 Hopfenstangen I/II. Cl.; Brennholz: Rm.: 8 Nadelholzscheiter, 29 dto. Prügel und Anbruch, so­wie 1110 Stück gebd. und 340 ungebd. Wellen.

K. Arbeitshaus Vaihingen.

Die Lieferung des Bedarfs an

Hslz

zum Arbeitshaus für das Etatsjahr 1897/98 wird im Submissionswege ver­geben :

90 Rm. tannenes und 28 Rm. buchenes Scheiterholz.

Tüchtige Lieferungslustige werden eingeladen, ihre Offerte schriftlich und versiegelt mit der Aufschrift:Offerte für die Holzlicferung" spätestens bis 13. März d. I., vorm. 11V- Uhr, hieher einzureichen, zu welcher Zeit die urkundliche Eröffnung der eingelaufenen Offerte stattfindst, welcher die Submit­tenten anwohnen können.

Die Bedingungen liegen auf der Verwaltungskanzlei zur Einsicht parat. Den 4. März 1897.

K. Arbeitshaus-Verwaltung:

Haug.

Calw.

Marie Katharine Keller, Spinn- meisterS Witwe hier, bringt ihr Sstolkigtcs

W Wohnhaus

nebst Garten, im Bischofs, am Montag, den 8. März 1887, vormittags 11 Uhr, auf dem hiesigen Rathaus zur Verstei­gerung.

Stadtschultheißenamt. A.-V. Schütz.

Liebenzell.

Aröeitslehrerin

gesucht.

Auf Georgii 1897 soll hier eine geprüfte Arbeitslehrerin für Strick- und Näh-Unterricht mit einem Jahres­gehalt von 500 ^ neben freier Woh­nung, Heizung und Gartengen, ange- stellt werden, mit einer Verpflichtung bis zu 48 Wochenstunden.

Bewerberinnen wollen sich unter An­schluß ihrer Zeugnisse mit Angabe ihrer biSheriaen Laufbahn spätestens bis 15. ds. Mts. schriftlich melden bei dem Gemeinderat.

Emberg, OA. Calw.

Brennholz-Verkauf.

Am Dienstag, den 8. ds. Mts., nachmittags 1 Uhr,

auf hie- ssigem Rathause Haus dem Ge- ii , jmeindewald RMs 25 Rm. Nadel­holz, 32 Rm. Buchenholz Birkenholz

öffentlichen Aufstreich zum Verkauf. Kaufsliebhaber werden eingeladen. Den 5. März 1897.

Gemeinderat.

10 Rm

Oberhaugstett.

Jagd-Verpachtung.

Die hiesige Gemeindejagd kommt am Freitag, den 12. März d. I., nachmittags 1 Uhr,

auf dem Rat­haus auf weitere 3 event. 6 Jahre, vom 1. April d. I. ab, zur Ver­pachtung.

Liebhaber sind eingeladen.

Gemeinderat.

2,500 Mark

hat sofort in einem oder mehreren Posten gegen gesetzliche Sicherheit zu 4°/« aus^ zuleihen die

Stadtpflege Liebenzell.

Sommenhardt.

Aeugholz- u. Stangen­verkauf.

Die Ge­meinde verkauft am Montage Iden 8. März» V aus ihren Wal- I düngen:

108 Rm.

Brennholz,

8 Rm. Pfahlholz,

100 Stück Hopfenstangen,

90 Derbstangen.

Zusammenkunft morgens 9 Uhr beim Anker" in Kentheim.

Gemeinderat.

Oberkollwangcn.

Hopfenstangen verkauf.

Am Samstag, den 13. März d. I., vormittags 10 Uhr,

kommen aus hie- ! sigem Gemsinde- i wald Koll- zwangerthal, an fiv/ der Teinach- l^straße liegend, zum Verkauf:

150 Stück 79 m lang, 636 67

1000 5-7

310 4-6

In gleichem Distrikt:

4 Stück Buchen von 610 w Länge, 23 30 em mittl. Durchmefser.- Kaufsliebhaber sind eingeladen.

Den 4. März 1897.

Gemeinderat.