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mit einem kleinen, mit Steinkohlen beladenen Schiff- kein beim sogen. Brückenkopf über den Rhein, als ihr Fahrzeug unweit des Ufers von einem mächtigen Wasserschwall ergriffen wurde und sank. Die beiden Männer hatten jedoch noch das Glück, durch Schimmen einen in der Nähe stehenden schwachen Pappelbaum zu erreichen, an welchem sie sich, indem der Unter­körper im Wasser hing, so lange festhalten konnten, bis dieselben auf ihr Hilferufen von zwei in beträcht­licher Ferne beschäftigt gewesenen Fischern aus ihrer gefährlichen Situation befreit und gerettet werden konnten.

' Darmstadt, 10. Febr. Der Landtag wurde heute durch den Großherzog eröffnet. Die Thronrede legte zunächst die Gründe für die Ver­längerung des gegenwärtigen Finanzgesetzes auf die Dauer von 6 Monaten dar und kündigte sodann ver­schiedene Gesetzesentwürfe an, darunter betr. die Pen- sümSverhältniffe und die Versorgung von Hinter­bliebenen der im hessisch-preußischen Gemcinschafts- dienste angestellten Staatseisenbahnbeamten und über die Fürsorge für die Beamten, denen ein Betriebs­unfall zugestoßen ist. Bezüglich der Steuerreform- Vorlage wird den Ständen eine Denkschrift zugehen, die über die Ziele und die Richtung derselben Auf­schluß gibt. In dem Hauptvoranschlag für 18S7 bis 1900 sind möglichst reichliche Mittel für die Land­wirtschaft und die Gewerbe, sowie eine namhafte Summe für die Aufbesserung der Beamtengehälter eingestellt.

Köln, 10. Febr. Heute Mittag stürzte ein Neubau in der Lungengasse ein, wobei fünf Per­sonen verunglückten.

Hamburg, 11. Febr. Der Senat halber Bürgerschaft einen Antrag betr. die Ranfikation des Staatsvertrags mit Preußen über die Korrektion der Unterelbe zugehen lassen, worin außer andern Summen auch eine solche von 1530000 ^ für Her­stellung eines Leitdammes in der Elbe vor dem Al- tonaer Hafen gefordert wird. Die Stadt Altona hat indessen nach Fertigstellung des Damms 860000 ^ zurückzuzahlen.

Hamburg, 11. Febr. Dem Generalanz. zufolge wird im Laufe d. MtS. bei Cuxhaven eine DesinfektionS Anstalt zur Kontrolle der von Vorder-Jndien kommenden Schiffe eingerichtet.

Berlin, 10. Febr. Der Kultminister hat den Kieler Professor Lehmann zur Rechenschaft ge­zogen, weil er den Aufruf zu Gunsten der Ham­burger Hafenarbeiter unterzeichnet hatte.

Berlin, 11. Febr. Der Kaiser empfing heute nachmittag den Staatssekretär Freihcrrn v. Mar sch all zum Vortrag. — Am Samstag abend findet bei Freiherln v. Bötticher eine parlamen­tarische Abendunterhaltung statt, wozu der Kaiser

sein Erscheinen zusagts. — Zu den von den Blättern gemeldeten Aeußerungen des Kaisers beim Diner beim Finanzminister vr. Miquel erfährt die „Na­tional-Ztg." zuverlässig, daß die Meldungen, der Kaiser habe den Zusammenschluß aller ehemaligen Kartcllparteien behufs Durchdringung des Marineetats empfohlen, unbegründet sei. Der Kaiser habe in diesem Zusammenhang nur geäußert, daß die Parteien sich nicht von kleinlichen Fraktionsinteressen leiten lassen sollen, wenn Landesverteidigungsfragen zu entscheiden seien. — Der Kaiser hat dem Erzherzog Otto den schwarzen Adlerorden verliehen. — Zufolge aller­höchster Bestimmung ist die Feier des 100-jährigen Geburtstages Kaiser Wilhelm I eine 3-1ägige. Für den 21. März sind ausschließlich kirchliche Feier; für den 22. März Schulfeiern, Festakte, Paraden, Festesten, Festversammlungen rc., für den 23. März Volksbelustigungen und volkstümliche Feste angsordnet. — Der „Nordd. Allg. Ztg." zufolge ist dem Reichs­tag ein Gesetzentwurf über die Verwendung der Uebcr- schüsse der Reichseinnahmcn aus dem Etatsjahr 1897/8 zur Schuldentilgung nebst Begründung zugegangen. Der Gesetzentwurf bestimmt, daß die Hälfte der lleber- schüsse von 1897/8 der den Bundesstaaten zukommen wird, Ueberweisungen aus den Zollerträgen über die Matrikularbeiträge hinaus zur Verminderung der Reichs­schuld zurückzuhalten ist.

Paris, 10. Febr. Anfang nächsten Monats kommt der Nordpolfahrer Nansen nach Paris. Derselbe soll ebenso hier gefeiert werden, wie s. Z. Nordenskiöld. In der großen Aula der Sorbonne findet ihm zu Ehren ein Festakt statt. Da Nansen jedoch nicht fertig französisch spricht, wird ihm hierbei Charles Rabat von der Geografischen Gesellschaft zum Dolmetscher dienen. Auch die offizielle Welt bereitet einen würdigen Empfang Nansens vor, der, wie be­kannt, korrespsndirendes Mitglied der Academie des Sciences ist.

London, 11. Febr. „Times" melden aus Athen von gestern: Die Entsendung der Torpedo­bootflottille erfolgte auf die Nachricht, daß ein Tor­pedoboot die Dardanellen zur Fahrt nach Kreta ver­lassen habe und Truppen in Saloniki eingeschifft sein sollen. Das kretische Centralkomite hat große Vor­bereitungen zur Unterstützung der kretischen Sache getroffen. Eine erste Abteilung von 600 bewaffneten Kretern sei am Abend nach Kreta abgegangen.

Konstantinopel, 10. Febr. Die Bot­schafter, die zweimal von der Pforte befragt wurden, bleiben nach der „Times" abgeneigt, einer weiteren Entsendung türkischer Truppen nach Kreta zuzustimmen. Die Pforte ihrerseits will einstweilen keine Truppen ohne eine derartige Zustimmung senden. — Bei Canea wurden von dem griech. Panzerschiff „Hydra" Waf­fen und Munition ausgeschifft. — In Cisamo und

Castelli sind 23 muhamedanische Frauen unb^ Kinder niedergemetzelt worden.

Konstantinopel, 11. Febr. Meldungen aus Kanea besagen, daß in Kanea nur Muhamedaner verblieben seien. Alle Christen befinden sich aust' Kriegsschiffen, von welchen sie nach Milo befördert ws?den. Di- christlichen Aufständischen nahe bei Kanea erwarten Zuzüge aus dem Innern des Landes, be­sonders Sphokioten und Munitionssendungen, worauf sie gegen die Stadt vorrücken wollen. In Kandia und R-thymno wird von den Muhamedanern ge­plündert. Die fremden Kriegsschiffe, darunter die griechischen sind dahin abgegangen. Die Muhame­daner plündern an mehreren Orten militärische Waffen­depots.

— Th. B. Edison läßt eine n eus Rakete aufsteigen. Er hat nämlich einen „Autotelegra­phen" konstruirt, dessen Zweck darin besteht, daß. jede beliebige Zeichnung mittels dieses Apparates aufi eine unbegrenzte Entfernung telegraphisch übertragen, werden kann. Sobald die Zeichnung fertig ist, wird sie auf einen an der Maschine befindlichen Zylinder gerollt, hierauf wird auf einen Knopf gedrückt, wodurch die Maschine eine rotierende Bewegung erhält, und das Bild ist an seinem Bestimmungsorte reproduziert. Dieser Apparat ist so klein, daß man ihn in der Tasche- mit sich führen und auf jeden Telegraphentisch stellen kann. Es sind damit Versuche auf der Strecke von New-Jork nach San Franziska gemacht worden, und Anfangs Februar soll dieser Apparat in den Handel kommen.

Landwirtschaft!. Kexirksverein.

Am nächsten Sonntag, nachmittags 3 Uhr, findet in Liebenzell im Oberen Bad ein Vortrag: des Herrn Professors Dr. Sieglin von Hohenheirw über Fischzucht statt, woran sich praktische Demon­strationen über künstliche Vermehrung der Fische an­schließen.

Vor dem Vortrag um 2 Uhr wird die Brut­anstalt des Müllers David Haisch daselbst besichtigt: werden.

Jedermann ist hiezu freundlichst eingeladen.

Calw, 10. Februar 1897.

Der Vereins-Vorstand:

Voelter, Oberamtmann.

Gottesdienste

am Sonntag Scptuagesimä, 14. Februar.

Vom Turm: 206. Ter Kirchcnchor singt: Gcs.--- Buch Nr. 212, .Ein feste Burg ec." Predigtlied: 208,. „Wach auf Du Geist ec."

9'/- Uhr: Vornu-Predigt, Herr Dekan Roos,. 1 Uhr: Christenlehre mit den Töchtern.

Mittwoch, 17. Februar.

10 Uhr: Betstunde im VcreinShaus.

Amtliche KekauutmachvllAkll.

Hirsau.

Derkauf eines Piarnuos Md einer goldenen Uhrkette.

In der Konkurssache von Friede. Häuster, Schwanenwirls Eheleuten hier, kommt heute

Samstag, den 13. d. Mts., nachmittags 2 Uhr, auf dem Rathaus in Hirsau im öffent­lichen Aufstreich zum Verkauf:

1 Pianino, kreuzsaitig, hübsches Möbel, fast wie neu;

1 goldene Herren-Uhr-Kette, 14kar., Goldwert ca. 35

Wegen Besichtigung des Pianinos wende man sich an Herrn Gemeinde­pfleger Loercher in Hirsau oder an den Unterzeichneten.

Den 6. Februar 1897.

Konkursverwalter Gerichtsnotar Sa pp er.

Calw.

Brennholz-Ankauf.

Am Montag, den 15. d. MtS., vormittags 9 Uhr, m der Bierbrauerei zur Linde hier au« den Stadtwaldungen Altweg, Adt. Mäuleswälvlr unv Tunnel.

3 Rm. eichene Prügel,

28 Rm. buchene Scheiter und Prügel und 166 Rm. Nadelholz, Scheiter, Prügel und Anbruch.

Gemrinderat.

Althengstett.

Aauholz- und Slangen-Aerkauf.

Kittwoch, den 17. Februar d. I.» vormittags 0 Uhr,

kommen auf dem ^ ^ » hiesigen Rat- jshaus aus Sem Gemeindewalve Abteilung ober Erlen, Kohl-

_ platte u Eulert

Losen bis zu 5 Festm. zum Verkauf: Langholz IV. Klaffe 32 Festm,

V. . 28 „

vormittags 10 Uhr,

bei günstiger Witterung im Wald:

Stangen, 600 Stück

3 — 5 m

lang.

1550

5—7 „

1600

7-9 .

750

9-11 .

600

11-13 „

400

13—15 .

120

15-17 „

Gemeinderat.

Schmieh.

Die hiesige Gememdcjagd wird

Jagdverpachtung

am Mittwoch, den 17.

Februar, nachmittags 1 Uhr, pro I. April, 1897—1903 auf dem Rathaus verpachtet.

Liebhaber sind eingeladen. Den 12. F-br. 1897.

Gemeinderat.

Gechingen.

Stammholzverkauf.

Am nächste» Freitag u. Samstag, dem 10. und SV. Februar,

kommen aus dem hies. Gemeinde- / wald Abteilung i Kohlplatte, Lin- kdenbusch, Ger­berwald und Weilerstich zum

Verkauf:

43« Fm. tannenes Holz, und

zwar I. Kl 8 Fm.. II Kl. 30 Fm., III. Kl. 70 Fm., IV. Kl. 136 Fm., V. Kl. 90 Fm., Sägholz: I. Kl. 18 Fm., II. Kl. 26 Fm., III. Kl. 42 Fm. (darunter 80 Fm. Forchen und schöne Rottannen.

Das Holz IV. und V. Kl. ist iw Lose einaeteilt.

65 Stück Bau- und Wagnereichen kommen am zweiten Tag zum Verkauf.

Registerauszüge können vom Wald­meisteramt bezogen werden.

Zusammenkunft je morgens 9 Uhr beim Rathaus.

Gemeinderat.

Breitenberg.

Jagdverpachtung.

Am Mittwoch, den 17. Febr. 1897, nachmittags 1 Uhr,

wird die hiesige Gemeinde jag!» pro 1. April 1897° auf dem RathauS- dahier auf weitere 6 Jahre ver­pachtet.

Den 10. Februar 1897.

Gemeinderat.

Sommenhardt.

Zugelaufener Sund.

Dem Bauern Johannes Mast in Sommenhardt ist ein großer, schwar­zer Hund mit gelben Abzeichen zugelau­fen. Der rechtmäßige Eigentümer kann denselben innerhalb 8 Tagen gegen Ein- rückungSgebühr und Futtergeld abholen, Schultheißenamt.

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