Aus Stadt und Land

Talw, den 24. Dezember 1925.

Weihuachtsgedanken.

Wenn draußen eisige Kälte die menschenverlassenen Straßen entlang'pürt und in den anheimelnden Zimmern lichtfroher Kerzenglanz die Schatten des frühen Winterabends verscheucht, wenn weicher Stimmungszauber sich zu grenzenlosen Flügeln spannt und kindheitsselige Erinnerungen den Marchentraum von ewigem Glück und nie vergessender Freude träumen, dann dringt ein himmlisch feines Lied aus hohen Wolken und schleicht sich sacht in Haus und Herz:

Stille Nacht, heilige Nacht . . ."

Die Seele geht aus, ihre Kindheit zu suchen. Von dem Duft der Tannennadeln und den Schwingen des Liedes getra­gen, fliegt sie fernhin, bis sie die heimatliche Dämmerstunde wiederfindet. In ihr taucht auf einmal das Bild einer Kinder­stube aus längst entschwundener Vergangenheit empor: Die Mutter hat ihre Kleinen um sich versammelt, um ihnen Weih­nachtsmärchen zu erzählen. Ach, wie viel Schönes, Gutes, Ver­lockendes wußte der Mutter Mund da zu verkünden. Und wie horchten die Kinder auf jedes Wort, das ihrer Gläubigkeit solche Wunder schuf. Wie da die Augen leuchteten, die jungen Herzen pochten! All die Traumgestalten einer reizvoll-wunder­baren Welt zogen am kindlichen Geist vorüber. Das stille Lächeln des Christkindes lag auf allen Gesichtern und Engelflügel rausch­ten durch die Luft und fromm« Hirten gingen durch die Stube und Liebe, soviel Liebe füllte den kleinen Raum, daß er fast zu eng schien, sie alle zu fassen. Auf einmal ward es hell und weitgeöffnete Auoen blickten, erstaunt wie Gottes erste gute Kinder, in das -aubervolle Wunderreich. Ganz lei und schüchtern erst hob es an, dann wurden sie kecker, die glockenreinen Stimmchen, und Kerzenglanz und Weihnachtslied flössen ineinander:

Ihr Kinderlein kommet. .

Brauchen wir, die das Getriebe des Alltags mit all seinen Entbehmngen und Entsagungen gezeichnet hat, die ja kaum noch Stille und Ruhe kennen, nicht wenigstens einmal im Jahre Stunden solcher KindheitS-Einkehr, Stunden der Rückerin­nerung, des inneren Friedens, der Freude und der Liebe? O ja, wir brauchen Weihnachtsstimmung für unsere Herzen beule noch mehr, wie früher! Wir brauchen Friede, Freude und Liebe. Vor allem Liebe!

Solcher Art sind die Gedanken, die hinter dem Weihnachtsfest und hinter all den Formen liegen. Die Menschen gehen heute so leichi in Qual und Leid des Alltags unter. Feindschaft gegen die anderen, gegen die Mitmenschen zieht in die Herzen ein. Aber im Menschen schlummert doch mehr als Haß, als Ver­achtung gegen andere. Ganz still bricht es sich durch, wie > verstohlener Kerzenstrahl durch d.chles Weihnachtstannengrün, und immer deutlicher wird uns aus den Klängen der Weihnacht die Gewißheit, daß in ihnen neues Licht und neuer Glaube lebt. Eine Ahnung dämmert auf und wird zum Bewußtsein unserer Pflicht den Menschen gegenüber. Und eine Sehnsucht beginnt zu brennen und wird fast zur Wahrheit in uns: die Liebe. Und dann kommt das Verstehen mit seiner ganzen Ur- sprllngUchkcir, bub wir Pflichten, heilig« Pflichten gegeneinan­der haben, die wir in der Unrast der Gegenwart vergaßen. Das Heute hallt vom Streit und Lärm des Tages wieder: die Akkorde der Liebe müssen stärker sein. Dann mag auch der Ga­bentisch noch so spärlich besetzt sein, die Lippen werden dennoch wie einst in frühen Kindetagen aus überströmendem Herzen die Worte des Weihnachtsjubels finden:

O du fröhliche, o du selige, gnadenbringende Weihnachtszeit. . ."

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Verleihung von Ehrenzeichen für 10jährige Dienstzeit.

Auf Weihnachten 1925 sind nachstehenden Angehörigen des Bezirks Broschen als Ehrenzeichen für 10jährige Dienstzeit verliehen worden:

Stephanie Hub bei Verw -Akt. Staudenmeher, Calw,

Helena Greule bei Schultheiß Lörcher, Oberkollwangen.

Wir beglückwünschen die Bedachten und ihre Dienstherrschaf­ten herzlich.

Arbcits-Dienstjubilium.

Bei der Firma Christ. Lud. Wagner, Strickwarenfabrik in Calw, erhielten für 25-jährige treu geleistete Dienste je eine Ehrenurkunde: Anna Weber von Calw, Direktrice; Emma Stoßberger von Calw, Nähterin; Christian Beißer von Calw, Stricker; Friedrich Günther von Altburg, Stricker: Philipp Pfrommer von Altburg, Stricker; Michael Schulz von Alzen­berg, Stricker. Die Jubilar« wurden von der Geschäftsleitung beglückwünscht und mit einem namhaften Geldgeschenk bedacht.

Weihnachts- und Neujahrsverkehr auf der Nagoldbah«.

Am Donnerstag, den 24. Dezember, verkehren die Züge wie Samstags; Pforzheim ab 12.35 nachm., Calw an 1.44 nachm, und Pforzheim ab 12.46 nachm., Calw an 1.58 nachm., ab 2.21 nachm., Eutingen an 3.30 nachm. Dafür fallen aus die Züge Pforzheim ab 5.19 nachm., Eutingen an 7.W nachm, und Pforz­heim ab 5.31 nachm., Calw an 6.40 nachm.

Am Sonntag, den 27. Dezember, verkehrt ein Sonderzug, Nagold ab 7.14 nachm., Calw an 7.42 nachm. Unter Umständen wird der Zug nach Pforzheim weitergeführt, Calw ab 7.49 nachm., Pforzheim an 8.41 nachm.

Am Donnerstag, den 31. Dezember, verkehren die Züge wie Montag bis Freitag, ausnahmsweise verkehrt aber der SamS- tagszug, Pforzheim ab 12.46 nachm., Calw an 1.58 nachm, ohne Fortsetzung bis Eutingen; dafür fällt der Zug Pforzheim ab 5.31 nachm., Calw an 6.40 nachm, aus. Außerdem fallen aus die Züge Pforzheim ab 12.22 nachm. Unterreichenbach an 12.51 nachm, und Untcrreichenbach ab 1.23 nachm., Pforzheim an 1.50 nachm.

Am Samstag, den 2. Januar 1926, fallen aus die Züge Calw ab 5. 28 vorm., Pforzheim an 6.31 vorm, und Pforz­heim ab 12.35 nachm., Calw an 1.44 nachm.

Weihnachtsfeier des Fußballvereins Calw 1912 e. B.

Als erster der einheimischen Vereine eröffncte am vorletzten Samstag der Fußballverein den Reigen der Weihnachtsfeiern. Ein reichhaltig und gut zusammengestelltes Programm versprach einen gemütlichen und genußreichen Abend, zugleich damit be­weisend, daß sich der FB. Calw nicht nur in spielerischer Hin­sicht auf aussteigendem Ast befindet, sondern auch in gesellschaft­licher Beziehung seinen Mitgliedern ebensoviel zu bieten in der Lage ist, als jeder andere Verein Calws.

I Der sehr gut vorgetragen« Marsch: Per aspera ad astra gab den Auftakt zur Feier. In der darauffolgenden Be­grüßungsansprache hieß der Vorsitzende, Eisenbahnsekretär Kottmann die überaus zahlreich Anwesenden willkommen. Er wies in kurzen Zügen auf die Erfolge im vergangenen Spicljahr hin und betonte besonders, daß die brennende Sport­platzfrage nunmehr in günstigstem Sinn für den Verein gelöst sei. Ein Weihnachtsprolog, verständnisvoll gesprochen, ein Dop­pelquartett:Heil'ge Nacht, o gieße du" von Vereinsmitglie­dern gesungen, und das Theaterstück:Das fremde Kind" von den Mitwirkenden sehr gut aufgeführt, folgten und gaben dem Ganzen mehr ernsteren Charakter. Recht erfreuliches boten die Leistungen hinsichtlich der aufgeführten Pyramiden. Nebenbei hatte die Musik durch eine Ouvertüre z. OperetteKönig Mhdas" und ein Konzert für zwei Violinen und Klavier für beste Abwechslung gesorgt. Nachdem noch das Gesangsquartett: Der alte Nachtwächter" sein Bestes gegeben hatte, folgte der heitere Teil der Unterhaltung. Das Theaterstück: Der Fichtenhof, ein Bild aus unserer Zeit, erntete großen Beifall, ebenso ein heiterer Vortrag: Max und Moritz und besonders das Couplet:Auguste, Du hast mein Herz geknickt". Sehr gut war dazwischen wieder das Potpourri:Hier Schlager wer dort?" zum Vortrag gekommen. 20 Lichtbilder zeigten an­schließend die 1. einheimische Elf als Bezirksmeister der B-Klasse im vergangenen Spieljahr, ferner einzelne Spieler fremder Mannschaften und Momentaufnahmen aus Wettspielen. Nach dem Schlußmarsch:Nur fest" beendete eine reichhaltige Gabenverlosung die in allen Teilen harmonisch verlaufen« Weihnachtsfeier. er.

Die Steigung der Eisenbahn von Calw nach Althengstett.

In Württemberg haben wir zwei Eisenbahnlinien, die eine hohe Steigung aufweisen. Es sind dies die Bahnlinien von Geislingen auf die Alb unv die Bahnlinie von Calw nach Althengstett. Man hört vielfach die Meinung, letztere Strecke habe noch eine größere Steigung als die erstere. Dem ist aber nicht so. Allerdings geben die beiden Linien in Bezug auf ihre Steigung einander nicht viel nach. Die Geislinger Steige weist aber noch eine größere Steigung auf als die Strecke Calw-Alt- bengstett. Letztere ist also nicht ganz so steil wie die erstere. Die Bahn von Althengstett nach Calw herunter hat auf 60 Meter Länge ein Gcfäll von einem Meter, während in Geislingen die Bahn schon auf 45 Meter Länge ein Gefäll von einem Me­ter auswcist. Daraus geht hervor, daß die Bahn Calw-Altheng- stett keine so große Steigung zu überwinden hat, wie die Geis­linger Bahn. Auf der Strecke von Calw nach Althengstett ist im ganzen eine Steigung von 172 Metern zu übermüden. Um diese Steigung zu bewältigen, mußte die Bahn einen möglichst lan­gen Weg, also einen großen Umweg machen. Dieser Umweg führt über das Tal des Tälesbachs bei Hirsau. Der dort auf­geworfene Damm ist 64 Meter hoch. Der Welzbergtunnel hat eine Länge von 516 Meter, rund ein halb Kilometer; er ist be­deutend kleiner als der Tunnel zwischen Gündringen-Schin- tingen und Hochdorf.

Wetter für Freitag und SamStag.

Ta^ Zgtlonensnsüm im Westen beherci.ht noch die W-ttcr- lage und läßt für Freitag und Samstag mehriach bedecktes, auch zu zeitweiligen Niederschläge» geneigtes, wenig kaltes Wetter erwarten.

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SCB Pforzheim, 23. Dez. Bei der Steinegger Brücke im Würmtal rutschte l.tPforzheimer Anzeiger" das Steinegger Milchauto, das nebenher auch regelmäßig Personen von Stein­egg zur Arbeit nach Pforzheim mitnimmt und mit über 20 Per­sonen besetzt war, an einer eisglatten Stelle aus und schlug am Randstein um, wobei die Mitteisenden sämtliche abstürzten. Da­bei brach die 18 Jahre alte Tochter des Bäckermeisters Essig von Steinegg den Arm zweimal und der 23-jährig« Walzer Fritz Herr in Steinegg erlitt durch die zerbrochene Schutzscheibe Schnittwunden am Arm. Der Oberteil des Milchautos wurde schwer beschädigt. Wäre das Auto noch einen Meter weiter ge­fahren, so wäre es mit sämtlichen Insassen über die Böschungs­mauer mehrere Meter tief in die Würm gestürzt und es hätte ein furchtbares Unglück gegeben.

SCB Pforzheim, 23. Dez. Am Montag abend brannte in Weiler das Anwesen des Schreinermeisters Gottfried Schön- thaler vollständig nieder. Das Feuer griff infolge des starken Sturmes sehr schnell um sich und fand in den großen Holz­mengen gute Nahrung. Die herbeigeeilten Feuerwehren konnten ein Weiterumsichgreifen des Feuers verhindern. Das Vieh konnte gerettet werden. Der Brand soll durch Kurzschluß ent­standen sein.

SEL Stuttgart, 23. Dez. Der Verein höherer Staatsforst­beamten hat in seiner 17. Hauptversammlung folgende Ent­schließung angenommen;Der Verein höherer württ. Staats­forstbeamten will an dem Gedanken natürlicher Forstamtmanns­bezirke ließt Oberförsterveoiere genannt), die Erziehungsreviere zum selbständigen Wirtschastsführer sein sollen, als der Voraus­setzung fiir das reineObersörstersystem" (wobei Oberförster jetzt Forstmeister heißt) festhalten und diesen Gedanken richtig zur Tat werden lassen, lehnt aber «ine schematische Vermehrung die­ser Oberförsterreviere (früher Amtmannsbezirke), di« in falsch verstandenen fiskalischen Rücksichten ihre Erklärung finden dürften, ab. Er erblickt darin ein« große Gefahr für das in ganz Deutschland für Wirtschaft und Wissenschaft als rationellst anerkannteOberförstersqstem. Er weiß sich hierin einig mit der überwiegenden Mehrheit der leitenden Beamten der Forst­direktion." Hinsichtlich der geplanten Staatsvereinfachunq war die Versammlung ebenfalls einig darüber, daß eine weitere Auflösung von Forstämtern nicht im Staatsintersfse gelegen ttt. da wirtschaftliche Betriebe nur unter dem Gesichtspunkt der Steigerung ihrer Rentabilität, nicht aber nach rein verwal- tungstechnrschen Maßnahmen o-govisiert werden können. Eine Umwandlung der jetzigen Forstdirektion mit kollegialer Ver- fassrna in eine Ministerialforstabteildng mit unterstelltem Forst­kollegium wurde aus demselben Grunde und wegen der großen Gefahr der Gene-alisierung und Durchführung einseitiger An­sichten in sämtlichen, so außerordentlich verschiedenen Waldun­gen Württembergs abgelehnt.

SCB Untertürkheim, 23. Dez. Anläßlich der Oeffnung und Schließung der Fallen an der neuen Neckarbrücke gelegentlich des Treibeises wurde hier ein großes Fischsterben verursacht. Die Fische wurden zu Tausenden ans Ufer gedrängt und fan­den den Weg nicht mehr ins Wasser zurück, so daß die meisten von ihnen zu Grunde gingen. Der Fischzucht ist dadurch erheb­licher Schaden entstanden.

SED Heilbronn. 23. Dez. Infolge des in den letzten Tagen niedergegangenen Regens unv eingetretenen Tauwetlers ist der Wafserstand des Neckars im Laufe oes heutigen Tages Kdeu- tena gestiegen. Der Fluß führt allerlei Unrat und Gehölz mit

und ist im steten Wachsen begriffen, fodaß Hochwasser in Aus« sicht stehen wird, zumal in den Höhenlagen gleichfalls die Schneel-bmelze begonnen haben dürfte.

SCB Reutlingen, 22. Dez. Wie vom Stadtschultheißen» amt Reutlingen mitgeteilt wird, ist der Voranschlag der Stadt­gemeinde für das Jahr 1925 nunmehr durch die Ministerien deS Innern und der Finanzen endgültig mit einer Umlage von 15 A genehmigt worden.

Aus Geld-,

Volks» und Landwirtschaft.

Berliner Brirstarse.

1 holl. Salden 1S88.0

1 srauz. Franken 16S.2

1 fchweiz. Franken 811,7

Börsenbericht.

SCB Stuttgart, 23. Dez. Auch heute gaben an der Börft die Kurse bei großer Geschäftsstille etwas nach.

ProvuttenbSrf« und Marktberichte »es Landwirtschaftliche« Haaptverbond«, Württemberg und Hohenzollera «. B.

Berliner Produktenbörse vom 23. Dezember.

Weizen mark. 241218: Roggen märk. 110119; Sommer­gerste 185212; Wintergerste 151168; Hafer märk. 158166; Weizenmehl 3235,5, Roggemnehl 21,5 23,5; Weizenkleie 11,25-11.50; Roggenkleie 9,7510,20; Raps 360-365, Vik- toriaervsen 2633; kleine Speiseerbsen 2221; Futterer"en 19.5020,30; Peluschken 1819; Ackerbohnen 2122; Wicke« 2123; blau« Lupinen 1212,50; gelbe Lupinen 1211,50; Rapskuchen 11,75 15: Leinkuchen 23,60 23 80; Trockenschnitzel 8L08,30; Torfmelasse 7,707,80; Kartoffelstöcken 11,60 bis 15,25; Tendenz: fester.

Pforzheimer Schlackiviehmarkt vom 23. Dezember.

Auftrieb: 9 Ochsen, 7 Kühe, 31 R'vder. 8 Farren. 10 Kälbeß 215 Schweine. Preis«: Ochsen 1. 5251, Rinder 1. 5356. Och­sen und Rinder 2. 1050, Kühe 3010, Farren 5251, Kälber 6875, Schweine 9091 ^t.

SchwelUeprets«.

Dopfingen: Läufer 5570; Sanaschwein« 3010 Mark, Buchau: Milchschweine 3717. Obersontheim: Milchschwein« 3010 »tl. Rottweil: Milchjscknveine 2535 Tettnang:

Ferkel 3010; Läufer 6080 je das Stück.

Fruchtpreise.

Aalen: Weizen 1212,25; Roggen 9,609,80; Gerste 9,80 bis 10,30; Haber 8,108,50 Leutkttcb: Gerste 10

Mengen: Gerste 9,50 Riedlingen: Gerste 9 95 10,50; Ha­ber 9,30 9,10 Urach: Dinkel 8,809; Gerste 9,50 12;

Haber 8^09,50; Welzen 10 5013; Roggen 9; Linsen 20

Waldse«: Gerste 9,509 80; Haber 8,80 der Zentner.

Holzpretse.

Entringen OA. Herrenberg: 1 Rm. buchene Scheiter 21,50, 1 Rm. buchene Prügel bis zu 18 °<t, 1 Rm. buchene Klotzen bis 22 »kt. Mössingen: Prügel (Naidelholzl 89 °1t pro Rm., 100 Wellen (Nadelholz) 1520 -K. eichene Scheiter 15 der Rm.

Nattheim OA Heidenheim: 1 Rm. Scheiter 20 .8. Prügel

17 100 Wellen 50 -K.

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Wirtschaftliche Wochenrundschau.

Börse. In der halben Weihnachtswoche war an der Börse das Geschäft sehr still. Infolge der Parlamentsferien fielen die Anregungen von dieser Seite weg. Gegenüber dem Scheitern der großen Koalition herrschte an der Börse ziemliche Abgnbe- neigung. Bemühungen, aus Jahresschluß das Kursniveau wie­der zu heben, mußten bei der Depression auf wirtschaftlichem Gebiete erfolglos bleiben. Günstigere Anzeichen für die Zukunft sah man in den deutschen HandelsvertraqSverhandlunaen, die zu einem provisorischen Abschluß geführt haben, wobei Deutsch­land endlich auch das Meistbegünstigungsrecht eingeräumt wurde. Bei dem geringen Geschäftsverkehr in der Weihnachtswoche kam diese Anregung wenig zur Auswirkung.

Geldmarkt. Auf dem Markt für Wirtschastskredite dau­erte die Geldknappheit weiter an, während der Börsenmarkt trotz des nahen JahreSultimoterminS sein flüssiges Aussehen bewahrt hat. Von der Erweiterung des KreditkontiqentS seitens der eichsbank haben die Banken nur wenig Gebrauch gemacht, da sie bei der unsicheren Wirtschaftslage in der Kreditgewäh­rung äußerst vorsichtig sind. Die Einnahmen des Reiches sind für November gegenüber Oktober stark zurückgegangen, was aber mit den vierteljährlichen Steuervorauszahlungen, di« im Okto­ber erfolgt sind, zu erklären ist.

Produktenmarkt. An den Getreidemärkten war der Grundton schwächer und die Preise sind sowohl für AuSlandS- wie für Inlandsware zurückgegangen. An der Stuttgarter Handelsproduktenbörse blieben Heu und Stroh mit 7Z b«w. 5.50 ^ pro Doppelzentner unverändert. An der Berliner Pro­duktenbörse notierten Weizen 245 (3), Roggen 145 (5), Winter- und Futtergerste 168 (-s-2), Sommergerste 212 (1), Hafer 167 (3) je pro Tonne und Mehl 35,25 (0.75) Mark pr» Doppelzentner.

Warenmarkt. Die Großhandelsindexzifser ist von 122,5 um 1L Prozent auf 120,9 zurückgegangen. Das Weihnachts­geschäft hat in dieser Woche sich stark belebt, wenn es auch nicht ganz den Erwartungen der Verkäufer entsprochen hatte DaS

Weihnachtsgeschäft ist tatsächlich die letzte Hoffnung für viele; denn wenn jetzt kein Geld eingeht, ist in den stillen Monaten des Januar und Februar noch weniger mit Einnahmen zu rech­nen und die Gefahr, sich über Wasser zu halten, wird täglich bedrohlicher.

B i e h m a r k t.Jnfolge der bevorstehenden Feiertage war dsa Geschäft an den Fleischmärkten ziemlich lebhaft. Die Schlachtviehmärkte waren bei unveränderten Preisen gut be­schickt.

Holzmarkt. Auf den Holzmärktcn war die Lage unver­ändert ruhig.

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