praße und dabei kam der 7jährige Sohn des Schriftsetzers I. mit dem H. wegen einer Kleinigkeit in Streit. Statt nun dem Kleinen nachzugeben, zog H. Plötzlich sein Taschenmesser und stieß es dem I. in die Seite, so daß derselbe zusammenbrach und im Spital verbunden werden mußte. Ob der Stich ernstere Folgen haben wird, läßt sich zur Zeit noch nicht sagen. Bedauerlich ist, daß die Mutter des Thäters, der eine bessere Schule hier besucht, denselben noch in Schutz zu nehmen versuchte. Die Sache ist polizeilich angezeigt und wird vor dem Gericht ihre Sühne finden.
Freiburg, 28. Sept. Gestern erstattete eine auf der Rückreise aus Italien befindliche Dame dahier die Anzeige, daß sie in Basel die Entdeckung gemacht habe, daß ihr ein kleines Kästchen mit 1800 Francs in französischem Papiergeld, sowie eine Brosche, Ohrringe u. dgl. im Wert von etwa 5000 Francs abhanden gekommen seien. Die Bestohlene war in einem Wagen 1. Klasse gefahren, in welchem sich auch ein junger Mann befand, der sich als Offizier ausgab und mit der Dame ein kurzes Gespräch anknüpfte, worauf dieselbe bald ein-, schlief und bei ihrem Erwachen sich allein befand. Es r ist wohl anzunehmen, daß der Reisegefährte ein ge-- riebener Hochstapler war und dessen plötzliches Verschwinden mit dem Abhandenkommen des wertvollen Kästchens in ursächlichem Zusammenhang steht.
Augsburg, 29. Sept. Das Schwurgericht verurteilte heute den 29jähr. Dienstknecht Frohnauer von Stadt am Hof, welcher am 13. Mai ds. Js. in der Nähe von Wolnzach einen Bauern ermordet und auSgeraubt hat, zum Tode.
Berlin, 29. Sept. Die „Nordd. Allg. Ztg." schreibt: Mit allerlei Ausschmückung und tendenziöser Andeutung gab ein Teil der Presse die Konstanti- nopeler Nachricht wieder, daß von dem dortigen deutschen Botschafter dem Sultan ein Bild der kaiserlichen Familie überreicht worden sei. Die Thatsache an sich ist richtig. Im Frühjahre 1896 gab der Sultan dem Wunsche Ausdruck, ein Bild von der kaiserlichen Familie zu besitzen. Der Kaiser ordnete darauf die Ueberreichung eines Gruppenbildes an, der Sultan dankte telegraphisch für diese Freundlichkeit. Mit den Konstantinopeler Ereignissen vom Ende August ds. I. hat die Sache ganz und gar nichts zu thun.
Vermischtes.
Aus Afrika. Die Enthüllungen über die Greuel im Kongostaate mehren sich. So berichtet, wie der „Voss. Ztg." geschrieben wird, der Missionar Sjoeblom von der schwedischen Baptistenmission am Kongo folgendes: „Sobald die Soldaten des Kongostaates zur Expedition ausgeschickt werden, um die Aufrührer eines Dorfes zu züchtigen, so haben sie den Befehl die rechte Hand jedes ihrer Opfer zurückzubringen und diese Hände werden, um die Verwesung
bis zu dem Tage', wo sie dem Kommissar vorgelegt werden, zu verhüten, geräuchert. Auf diese Weise überwacht die Regierung die verbrannten Patronen. Es vergeht kein Tag, an dem wir nicht Soldaten, Träger dieser entsetzlichen „Siegeszeichen", vorüberziehen sehen. Eines Tages sah ich einen Solsaten ankommen, gefolgt von einem Weibe, dem man nur das Leben geschenkt hatte, um einen Korb mit Händen, den letzten Ueberresten ihrer Freunde, ihrer Eltern und Kinder, zu tragen. Der Inhalt des Korbes wurde auf dem Erdboden ausgebreitet zu Füßen des Kommissars, und dieser zählte 18. Es fehlte eine Hand. Wütend wandte sich der Soldat zu dem armen Geschöpf um, das vor Furcht zitterte, und warf ihm auf rohe Weise vor, daß es eine Hand unterwegs habe fallen lassen. Nur Dank unserer Einmischung wurde die Aermste nicht sofort unter unseren Augen selbst getötet. Der Fluß treibt beständig der rechten Hand beraubten Leichname, und man läuft Gefahr, überall solche an den Wegen, an den Flußufern anzutreffen. Ich hörte selbst einen Gefreiten sich rühmen, daß er aus einem einzigen Dorfe 160 geräucherte Hände mitgebracht habe!
Ueberden Wert verschiedener Arbeitsleistungen stellt eine amerikanische Zeitung folgende Betrachtung an, die ihrer Originalität wegen Beachtung verdient. Sie meint: „Der Dichter Tenny- son brauchte nur ein leeres Blatt Papier zu nehmen und ein neues Gedicht darauf zu schreiben, so hatte das Papier einen Wert von 65000 Doll. — das ist Genie. — Vanderbilt braucht bloß einige Worte auf ein Papier zu schreiben und dieses ist fünf Millionen wert — das ist Kapital. — Die amerikanische Regierung nimmt l'/s Unzen Gold, drückt einen Adler auf und sagt, dies sei ein Zwanzizdollarstück — vas ist Geld. — Ein Mechaniker kann ein Stück Stahl von 5 Doll. Wert in Uhrfedern von 1000 Doll. Wert umarbeiten — das ist Geschicklichkeit. — Ein Kaufmann kann einen Artikel, der nur 5 Cent wert ist, für 1 Doll, verkaufen — das nennt man Geschäft. — Eine Lady könnte einen kleidsamen Hut für 75 Cent haben, sie nimmt aber einen für 27 Doll. — das ist Verrücktheit. — Ein Arbeiter trägt täglich 10 Stunden lang Steine auf einen Bau und bekommt dafür einen Doll. — das ist ehrliche Arbeit. Der Schreiber dieses kann einen Check über 80000 Doll, ausstellen, aber niemand honoriert ihn — das ist Gemeinheit!" ^
— Heiteres vom Stand esamt-tSstt ein Freund des Neuen Heidelb. Anzeigers aus Frankreich mit. Er schreibt nämlich nach dem „Progrss" (Dijon), daß ein schlimmes Uebel die Verlobten in Saint- Rome-de-Dolan bedroht: man kann dort nicht mehr heiraten, wenigstens nicht mehr vor dem Bürgermeister der Gemeinde! Hier die amtliche Erklärung des Bürgermeisters selber: „Der Unterzeichnete Bürgermeister von Saint Rome-de-Dolan erklärt hiermit, daß es ihm durchaus unmöglich ist, den Clement Ferdinand Mesmet, Schneider zu Agneffac, mit Marie
Julie Papes zu verheiraten, weil das Standes---- register vollgeschrieben ist. Weitere Formulare, die bereits bei der Präfektur bestellt sind, können jederzeit eintreffen. Der Bürgermeister: Moneftier." Man wird begreifen, wie bestürzt Mesmet war: er war vor drei Wochen „ausgehängt" worden und hatte ganz bestimmt darauf gerechnet, sich jetzt zu verheiraten»-, und als er nun mit seiner Braut zum Bürgermeister kam, hielt dieser ihm das ausgeschriebene Standesbuch vor die Nase und erklärte kurzweg, als sei's ein Omnibus: „Kein Platz mehr, alles besetzt!" DaS Paar mußte angesichts dieses vom Gesetze nicht vorausgesehenen Ehehindernisses unverrichteter Sache wieder umkehren und muß hoffentlich nicht allzulange, warten, bis neue Trauungsformulare beim Amte em- getroffen find.
— In einem rheinischen Blatt findet sich folgende sonderbare Abbitte: „Die von mir gemachte Aeußerung, daß Herrn N. N. zu einem Pinsel nur noch die Haare fehlen, nehme ich reumütig zurück und erkläre, daß Herrn N. N. zu einem Pinsel, — nichts» mehr fehlt!"
Sitzung
der
Kandels- L Hewerbekammer
Calw.
Mittwoch, de« 1. Oktober 18SS, vormittags 8 Uhr.
Gesetzesvorlage betr. Abänderung der Gewerbe-Ordnung (Zwangsorganisation des Handwerks^ Wandergewerbe Steuer-Gesetzes-Entwurf. Münz-- Fragen.
Ter Vorstand:
C. Zöppritz.
Kandw. Coitsnm-Uerem Calw.
E. G. m. u. H.
Etwaige Bestellungen auf Mostob st in ganzen Waggonladungen wollen bis spätestens 10. Oktober eingereicht werden.
Der geschäftsführende Vorstand:
L. Din gier.
Verekrto «sussi-su!
I)r. Thompson's Seifenpulver versucht? Wenn nicht, dann säumen Sie nicht länger, denn es giebd zur Erzielung einer blendend weiften Wäsche kein probateres Mittel. Achten Sie jedoch bitte genau auf die Schutzmarke „Schwan", da geringwertige Nachahmungen angeboren werden.
L2.11-LeiäsnLt2§s v. 60 ?tzs.i8Zp^
Met. — xorto- uvck sterrsrkrsi ins Haus an Private» Muster umgehend.
8vickvn-ksbnl(sn 6. iionneberg (k. K.M.j lüriok
Amtliche Keklmutlnachmlgku.
Calw.
Die Mrtiste
für die Auswahl der Schöffe« und Geschworenen
ist vom 1. Oktober d. I. an (einschließlich) eine Woche lang auf dem Rathaus zu Jedermanns Einsicht aufgelegt. Einsprachen gegen die Richtigkeit oder Vollständigkeit dieser Liste können während dieser Frist schriftlich oder zu Protokoll des Stadtschultheißenamts vorgebracht werden.
Stadkschultheißenamt.
Haffner.
Ostelsheim.
Bei der Gemeindepflege liegen
700 Mark
gegen gesetzliche Sicherheit zum ausleihen parat.
Gemeindepfleger Gehring.
VrL»«L-ArrzeiKeN.
Donnerstag abend 8 Uhr im Vereinshaus statt Bibslflunde
Wisstonsstunde
von E. Härtter. Jedermann ist freundlich eingeladen.
Röthenbach.
Im Vollstreckungswege wird am Samstag, den 3. Oktober, nachmittags 2 Uhr, ein schönes
Pferd
(bräun) und eine
Kuh
(Rotscheck) gegen sogleich bare Zahlung versteigert.
Zusammenkunft beim Rathaus. Gerichtsvollzieher Schlee.
Nächste Woche backt
Laugenbretzeln
Bäcker Sattler.
Porr der Reise zurück.
kriecl. Voßel, MM,
vr. il«r Xnltnlikllliunel« ln »pprolrkrt.
Telephon S32. Kerzogsstr. 17.
Calw.
Da es mir bei meinem Weggang von hier zu meinem Bedauern nicht möglich war, mich persönlich von allen werten Bekannten in Stadt und Land zu verabschieden, rufe ich denselben unter Dankesbezeugung für das mir in so reichem Maß erwiesene Wohlwollen auf diesem Wege ein herzliches Lebewohl zu.
Apotheker ^sssiäörsr.
DpeZicrl'ilät in roh und frisch gebrannt.
Emil Georgii.
Reiner
Schleuderhonig
ist zu haben bei
C Costcnbader.
Lausmädchen
von 14—16 Jahren gesucht. Von wem, sagt die Expsv. ds. Blattes.
Iinäovivi-
voppsUslWisgsl
sind wieder auf Lager.
_ Hugo Rau.
Em kleineres
Lsgis
hat bis 1. Januar zu vermieten
Carl Stern im Mühlweg.
Jeden Dienstag und Freitag! abend
frische
Nagolder Würste,
besonders jetzt auch wieder feine Leber-- Würste.
Insel.
8 flolrpssssler
88 nacb barväbrt68t6m 8Mew
A.I. >4. lil'klllll, 8tllltA!ll't.