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Erscheint Dienstags, Donnerstags und Samstags. Die Einrückuuglgebühr beträgt tm Bezirk und in nächster Um- Zevung S Pfg. die Zette, sonst LL Pfg.

Dienstag» dm 7. Juli 1896.

LLonnementiprti» vtrrt-Nährlich in der Stadt »0 Pfg. unA 20 Pfg. Tiägrrlohn, durch die Post bezogen Me. I. IS, sonst t» ganz Württemberg Mk. I. LS.

Amtliche Aekauutmachuugrn.

Nagold.

Bekanntmachung.

Das am 26. Mai d. I. erlassene Verbot des Umhertreibens von Rindvieh und Schweinen im Hausierhandel innerhalb des Oberamtsbezirks Na­gold ist heute wieder aufgehoben worden. Nagold, den 3. Juli 1896.

K. Oberamt. Ritter A.-V.

Tagesneuigkeiten.

Stuttgart, 3. Juli. In letzter Nacht wurden in der Neckarstraße vier Männer, die je zu zweien einander begegneten, nach kurzem Wortwechsel mit einander handgemein. Einer derselben brachte feinem Gegner einen Stich in den Hals bei, der die Hauptschlagader traf und nach wenigen Sekunden Lm Tod des Verletzten zur Folge hakte. Der Thäter ist bis jetzt unbekannt.

(Von der Ausstellung.) Für heute Sams­tag sind zum Besuch angemeldet von Lang und Bumiller hier 180 Arbeiter, Ludwig Tesdorpf 30, Josef u. Co. 30, von der Lokomotivwerkstätte Aalen etwa 30 Arbeiter. Für Sonntag sind ferner angemeldet: Von Freyer-Urach 90, Behr und Voll­möller-Vaihingen 500, Brumm Freudenstein bei Sternenfels, OA. Maulbronn 6070, von der Loko­motivwerkstätte Aalen (zweite Abtlg.) 30. Ferner sind große Abteilungen Arbeiter für Sonntag ange­meldet von Kuhn in Berg, von der Maschinenfabrik -Eßlingen, von Werner und Pfleiderer in Cannstatt, von Paul Stotz hier. Zu den in jeder Stunde - zweimal vorgeführten Demonstrationen mit den Rönt­

gen-Strahlen durch Herrn Karl Schmid hatte sich gestern stets ein sehr zahlreiches Publikum eingefunden.

Die elektrische Küche im Parterre des Schuckert- hauses war gestern in voller Thätigkeit; ohne Feuer und Licht wurde gekocht, geschmort und gebraten, da­neben auch der Herd im Oberstock fleißig benützt. Der Wirt, Herr Novak, ließ vielen der anwesenden Damen die von ihnen bestellten Speisen vor ihren Augen zubereiten. Die Ersteller der elektrischen Küche, der Fabrikant des Herdes und die Beamten des Elek­trizitätswerkes überzeugten sich durch ein gemeinsames, im oberen Turmstübel eingenommeneselektrisches Abendessen" von der Vollkommenheit ihrer Leistung.

Der Bierverbrauch während des Monats Juni im Garten und Keller der Ausstellung betrug fast 700, welche von den verschiedenen Stuttgarter Brauereien geliefert wurden, wozu noch 200 bl Pil­sener kommen. In der zu Ende gehenden Woche hatte die Tivoli-Aktienbrauerei den Bierbedarf im Garten, die Wulle'sche den im Keller gedeckt; in den nächsten zwei Wochen wird sowohl für den Garten, wie für den Bierkeller die Frank'sche Brauerei in Heslach das Bier liefern. Die Wagenfabrik F. Reuter hat ihren prächtigen Wagen, der sowohl in den Wagenlaternen als auf dem Rücken der Pferde elektrisches Licht hat, während die Deichselspitze einen elektrischen Strahl voraussendet, verkauft. Unter dem Kutscherbock befindet sich die kleine Akkumulatoren- Batterie, die den Strom liefert. Jedes einzelne der fünf Glühlichter kann ausgeschaltet werden. Die zweite Blumenausstellung war gestern abend schon so gut wie vollendet und wird sich heute noch in voller Frische zeigen.

Tübingen, 4. Juli. Der von den hiesigen Klinikern zu Ehren des 25jährigen Jubiläums von Herrn Prof. vr. v. Liebermeister gestern abend

veranstaltete Fackelzug verlief auf's schönste. Im Namen der Kommilitionen sprach deren Sprecher Worte des Dankes, daß es ihnen zu besonderer Ehre gereiche, gerade in dieser Zeit der Universität anzu» gehören und das Jubiläum ihres hochverdienten Leh­rers mitfeiern zu dürfen und schloß mit einem drei­fachen Hoch. Sofort erwiderte der Jubilar und dankte für die dargebrachte Huldigung, zugleich den Kommili­tionen die Versicherung gebend, daß er, so es sein« Gesundheit erlaube, ihnen erhalten bleibe und schloß mit einem Hoch auf die Universität Tübingen, die ihm seine zweit« Heimat geworden sei.

Freudenstadt, 29. Juni. Letzten Sams­tag machte sich das 5 Jahre alte Töchterchen eines Holzhauers in Leimiß in kurzer Abwesenheit seiner Mutter am Herdfeuer zu schaffen. Seine Kleidchen fingen dabei Feuer, und als die Mutter auf das Jammergeschrei des Kindes herbeieilte, stand dasselbe lichterloh in Flammen. Trotzdem das Menschenmög­lichste zur Rettung geschah, war das Kind am ganzen Körper so verbrannt, daß es nach einigen quakollen Stunden eine Leiche war.

Eßlingen, 3. Juli. Ueber das Resultat des Wettfluges der Brieftauben aus Hamm i. Wests, wird von dort gemeldet, daß die erste Taube vor­mittags 9 Uhr 48 Min. in ihrem heimatlichen Schlage eintraf. Dieselbe hat also genau 5'/, Stunden ge­braucht. Im Verlaufe einer Stunde waren sodann die vom dortigen Verein ausgesetzten 28 Preise sämt­lich vergriffen. Das Gesamtresultat wird als kein besonders günstiges bezeichnet und wird angenommen, daß die direkt nach Norden sich gewendeten Tiere von einem Unwetter überrascht worden sind. Man hofft mit Rücksicht darauf, daß sämtliche Tauben wieder­holt an Wettflügen beteiligt gewesen sind, daß keine derselben ganz ausbleibt.

b 4P P 1 1 9 4P. ISlachdru« ««tote»-!

Auf KoHen-Woor.

Novelle von Clair» von Glümer.

(Fortsetzung.)

Wulf sah belustigt in ihr erregtes Gesicht.

Nun, kleine Weisheit, darf ich das Nähere erfahren?" fragte er, während sre durch ein Scitrnpförtchen in das Schloß traten. Aber ehe das junge Mädchen antworten konnte, wurde in d>m Gange, den sie verfolgten, eine Thür geöffnet, und ein sehr alter Mann erschien Ms der Schwelle. Die Pelzmütze abnehmend, die seinen kahlen Kopf bedeckte, machte er eine Art Kratzfuß, geriet dabei ins Schwanken, ließ die Mütze fallen und griff ängstlich nach dem Thürpfosten.

Im nächsten Augenblick war Wulf und Evy an seiner Seite.Vater Rein­holdt!" riefen sie vorwurfsvoll wie aus einem Munde, und Wulf umfaßte di« zitternd« Gestalt des Allen, führte ihn in das Z mmer zurück und setzte ihn in dm großen» -mit Leder überzogenen Lehnstuhl am Kachelofen.

So. Großvater, da ist Euer Platz. was fällt Euch denn ein, daß Ihr herumspaziert?" sagte er, und Evy. die des Allen Pelzkappe aufgehoben hatte, setzte sie ihm wieder auf, indem sie hinzufügte:Wenn das Holdtchrn wüßte!"

Verraten Sie'S ihr nicht, gnädiges Fräulein, und auch Sie nicht, Junker Miüf l" hat der Alle in weinerlichem Tone.Sir schilt so schon genug auf mich ein - -. hat gut schellen! Sie weiß nicht, wie schwer es einem wird, tagaus tageia so dazusitzen, wenn man sein Lebm lang gewöhnt war, 'was zu thun."

Wenn man nrunundachtzig Jahr« alt ist, kann man sich Ruh« gönnen." ant- . «ortete Wulf.

»Ruhe!" wiederholte der All« in demselben weinerlichen Tone, und in seine

hellblauen Augen kam ein unheimlich starrer Blick.Schöne Ruh«, wenn'S zugrht, wie die letzten Tage!' Und mit der braunen, zitternden Knochenhand vor sich hia- deutrnd, fügte er flüsternd hinzu:Er ist wieder bei Wege . . . vorgestern und ge­stern ist er dagewesen, und heute sogar am helllichten Tage . . . noch keine Viertel­stunde ifl'S her."

Seine Zuhörer schienen zu wissen, wen er meint«.

Oho!" rief Wulf mit spöttischer Mime; aber Evy winkte ihm zu und fiel hastig mit der Frage ein: Mi« war er denn, Vat« Reinholdt?"

Der Alte schüttelte traurig dm Kopf.

Grau, Kindchen, ganz grau, und das Fähnchen, das er in der Hand hiev» schwarz . .."

Unmöglich!" fiel ihm Evy in« Wort.Ihr habt Euch versehm, Vater Rem- holdt! Rot muß es gewesen sein, und da« Käppchen auch, denn e» giebt Verlobung und Hochzett auf Hohm-Moor."

Mag sein, mag sein, davon weiß ich nicht«." sagte der Me;aber «st kouwA der Tod, das ist so gewiß, al» daß ich das Leben habe."

Wulf trat zu Evy und faßte ihr« Hand.

Komm," sagt« er,laß Dir dm Ufinn nicht einredm."

.Unsinn!" wiederholte der Alle mit schriller Stimm«, und seine Augm funkel­ten zornig unter der gesenkten Stirn hervor.Nicht so hochmütig, Junker Wulf! Er könnt' es Jhnm emtränkm .. ."

Evy legte die Hand auf dir Schult« de« Zürnenden.

Bitte. Val« Reinholdt, nicht bös« sein!" rief sie in ihr« kindlichen Weis«. Vetter Wulf ist einmal «in ungläubig« Thoma»; uns« HauSgeistchm müßt« chm selbst 'mal begegne« . . ."

Dann würde ich «och immer nicht an ihn glauben," fiel ihr Wulf MS W«1, ES giebt EinueStäuschungm, Einbildungen."