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8 Uhr.
Amts- und Anzeigebtatr für den Bezirk <Lalw
71. Jahrgang
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Erscheint DienStagS, Donnerstag- und SamStagS. Die Einrückung-gebühr beträgt im Bezirk unh in nächster Umgebung s Bfq. die Zeile, sonst 12 Pffl.
Donnerstag, den 11. Juni 1896.
Abonnementspreis vierteljährlich in der Stadt so Pkg. urch 20 Pfg. Trägerlohn, durch die Post bezogen Mk. 1.15, sonst i» ganz Württemberg Mk. 1.35.
Molkereiwesen begründen eine vorzugsweise Berücksichtigung bei der Aufnahme.
Gesuche um Zulassung zu diesem Unterrichtskurs sind bis längstens 4. Juli d. I. an das „Sekretariat der K. Zentralstelle für die Landwirtschaft in Stuttgart" einzusenden. Den Aufnahmegesuchen sind beizulegen:
1) ein Geburtsschein;
2) ein Schulzeugnis sowie etwaige Zeugnisse über Vorkenntnisse im Molkereiwesen;
3) wenn der Bewerber minderjährig ist, eine Einwilligungserklärung des Vaters oder Vormunds, in welcher zugleich die Verbindlichkeit zur Tragung der durch den Besuch des Kurses erwachsenden Kosten, insoweit solche nicht auf andere Weise gedeckt werden, übernommen wird;
4) ein von der Gemeindebehörde des Wohnsitzes des Bewerbers ausgestelltes Leumundszeugnis, sowie eine Bescheinigung derselben darüber, daß der Bewerber bezw. diejenige Persönlichkeit, welche die Verbindlichkeit zur Tragung der durch den Besuch des Kurses erwachsenden Kosten für die Bewerber übernommen hat, in der Lage ist, dieser Verpflichtung nachzukommen;
5) wenn ein Staatsbeitrag erbeten wird, was zutreffendenfalls immer gleich zeitig mit Vorlage des Aufnahmegesuchs zu geschehen hat, ein gemeinderätliches Zeugnis über die Vermögens- und Familienverhältnisse des Bewerbers und seiner Eltern, sowie ein Nachweis darüber, ob die Gemeinde, der landwirtschaftliche Bezirksverein, eine Molkereigenoffenschaft oder eine andere Korporation dessen Aufnahme befürwortet und ob dieselben ihm zu diesem Zweck einen Beitrag und in welcher Höhe zugesagt oder in Aussicht gestellt haben.
Stuttgart, den 2. Juni 1896.
v. Ow.
. Tatzesneuigkeilen.
Calw., Am letzten Samstag erschoß sich beim Bahndurchlaß auf Ostelsheimer Markung der 40 Jahre alte, ledige Nagelschmisd Linkenheil von Simmoz- heim mittelst eines Revolvers. Der Lebensübrrdrüssige wurde noch lebend aufgefunden und in seinen Heimatort verbracht, starb aber kurze Zeit nachher.
Calw, 10. Juni. (Viehmarkt.) Zufuhr zum heutigen Markt 326 Stück Rindvieh, 15 Pferde, 36 Körbe Milchschweine und 74 Stück Läufer. Handel in Rindvieh lebhaft bei gleichbleibenden Preisen. Auf dem Schweinemarkt zeigte sich der Handel anfangs flau, am Schluffe belebt. Preise der Milchschweine 10—22 der Läufer 20—60 ^ pro Paar.
— Vom 15. Juni d. Js. ab tritt in Schömberg, OL. Neuenbürg, eine Postagentur in Wirksamkeit. Tägliche Postbotenfahrten zwischen Schömberg—Höfen und werktägliche Landpostbotenfahrten zwischen Schömberg—Neuenbürg vermitteln de» Verkehr. Der Postagentur ist die Parzelle Bühlhof zur landpostmäßigen Bedienung zugewiesen. Die Nach» barschaftsverkehrs-Taxe (5 Pfg. für den einfachen frankirten Brief bis zu 15 xr. u. s. f.) tritt zwischen Schömberg mit folgenden Postorten in Kraft: Birkenfeld, Calmbach, Calw, Conweiler, Dobel, Enzklösterle, Hirsau, Höfen, Liebenzell, Loffenau, Neuenbürg Schwann, Unterreichenbach, Wildbad.
Auf MartinsmooSer Markung entlud am 6. ds. Nachmittag zwischen 3 und 4 Uhr ein heftiges Gewitter, verbunden mit Hagel. Beinahe 20 Minuten lang fielen in großer Menge etwa haselnußgroße Schloßen. Das von Südosten kommende Gewitter traf besonders schwer den östlichen Teil der Markung. Die Roggenfelder, die Heuer besonders schön standen, sind total verhagelt, so daß sie umgeackert werden müssen. Leider sind in der beschädigten Gemeinde nur etwa 12 Güterbesitzer versichert. Wen« man daran denkt, wie im vorigen Jahr durch den
Amtliche Bekanntmachungen.
Die Orlsbehörden
Werden darauf aufmerksam gemacht, daß von etwaigen Hagelfällen dem K. Statistischen Landesamt 1« Stuttgart auf dem vorgeschriebenen Formular sofort Anzeige zu erstatten und die in der Ortsregistratur befindliche Statistik über Hagelschlag ,zu ergänzen ist.
Calw, den 9. Juni 1896.
K. Oberamt. Voelter.
Bekanntmachung der K. Zentralstelle für die Landwirtschaft, betreffend die Abhaltung eines Molkereilehrkurses in Gerabronn.
Mit Genehmigung des K. Ministeriums des Innern wird an der Molkereischule in Gerabronn ein ffechsmonatlicher Unterrichtskurs über Molkereiwesen abgehalten werden, der am Dienstag den 21. Huli 1896 seinen Anfang nehmen soll.
In diesem Kurs werden die Teilnehmer nicht allein in den praktischen Betrieb der Molkerei eingeleitet, sondern sie erhalten auch einen dem Zweck und der Dauer des Kurses entsprechend bemessenen theoretischen Unterricht.
Der Unterricht ist unentgeltlich, dagegen sind die Teilnehmer an demselben verpflichtet, die vorkommenden Arbeiten nach Anweisung des Leiters des Kurses zu verrichten, auch haben sie für Wohnung und Kost selbst zu sorgen und die für den Unterricht etwa notwendigen Bücher und Schreibmaterialien selbst anzuschaffen. Unbemittelten Teilnehmern kann ein Staatsbeitrag in Aussicht gestellt werden.
Bedingungen der Zulassung sind: Zurückgelegtes sechzehntes Lebensjahr, Besitz der für das Verständnis des Unterrichts notwendigen Fähigkeiten und Kenntnisse und guter Leumund. Vorkenntniffe im
AeUllüelStL. Nachdruck »krd°«m.>
Familie Norde«.
Erzählung von C. Wild.
Kein Wort n urde zwischen ihnen gewechselt. Nur auf dem Banhof sagte Edith M Wuffow mit tonloser Stimme:
„Telegraphiere, daß Papa einen Wagen zur Station schickt."
Edith stieg ein. Das Mädchen mit dem Kinde folgte. Doch ehe dies noch -ZesiHah, hatte Wuffow eS auf den Arm genommen und küßte es so leidenschaftlich, daß der Kleine in lautes Weinen ausbrach. Er reichte ihn Edith ins Koupee und Labei fanden sich wie zufällig ihre Hände zu kurzem Drucke.
.Leb'wohl!"
„Leb' wohl!"
So leichtsinnig Wuffow war und gehandelt hatte, die Liebe zu Weib und 'Kmd war echt, und in diesem Augenblick hätte er Jahre seines Lebens dahingegeben, . wenn er d,e letzten Ereignisse dadurch hätte ungeschehen machen können.
* .
Die Depesche Wufsows hatte in Nordenhausen begreiflicherweise neue Besorgnis erregt. Was konnte Edüh veranlassen, m tten im Winter die Reise zu machen? ;Zhr letzter Brief ließ nichts davon ahnen, und so sahen alle ihrer Ankunft mit Spannung entgegen.
Es war abends als der Wagen auf der Rampe hielt. Frau v. Norden und Burghard eilten hinaus, Edith zu empfangen. Aber schon bei dem unsicheren Licht die ein Diener trug, erkannte die besorgte Mutter das totenbleiche Gesicht . und die tiefliegenden Augen mit dem durkien Schatten darunter. Der Anblick schnitt ihr ms Herz. Sie li-ß sie sogleich auf ihr Zimmer und zu Bett bringen. Dabei
hatte Edith noch keine zehn Worte gesprochen, auf alle Fragen nur immer „nachher" oder „morgen" erwidert.
Die Freifrau saß fast die ganze Nacht am Bett Ediths, um ihren unruhige» Schlummer zu bewachen. Ihr Herz bangt« vor dem morgigen Tage. Ediths Zustand ließ Schlimmes befürchte«.
Erst als eü Heller Tag war, ging sie hinunter, um einige Anordnungen M treffen. Nach kurzer Zeit kehrte sie zurück und fand Edith vor der Toillette, im Begriff, ihr Haar zu ordnen.
„Aber Edüh, warum bist du schon aufgestanden? ES ist noch früh und d« bist krank."
„Ich muß Papa sobald als möglich sprechen."
„WaS ist dir, Edith? Was bedrückt dich?"
„Ach Mutter, wenn du wüßtest, wie schwer es mir wird. eL zu sagen; aber ich habe Bruno schwören müssen, es zu thun, sonst bin ich meineidig."
„WaS sprichst du, Edith? Du redest irre. Komm zu dir."
„Nein nein, Mutter, ich weiß ganz genau, was ich spreche."
„Nun so sage, was hast du schwören müssen?'
„Ach mein Gott, ich muß spätestens bis in acht Tagen von Papa tausend Thaler bringen, die Bruno auf Ehrenwort an Rittmeister v. Runen schuldig ist."
Frau v. Norden wurde bleich.
„Komm zum Vater."
Sie vollendete ihren Anzug und ging dann müde«, schleppenden Schrittes mit ihrer Mutter ins Wohnzimmer hinunter.
ES war Sonntag und darum saß auch Burghard noch beim FrühstückStisch«.
Herr v. Norden sah erwartungsvoll auf, als Edith eintrat. Ihr Aussehen weissagte nichts GutcS.
Sie küßte feine Hand.
„Nun Edith, was führt dich so unerwartet hierher zu unL?'