Veranstaltung des Volksfestes betrauten Personen ebenso schuld wie das Ungestüm der Menge. Man hatte versäumt, den Festplatz zu ebnen, hatte vielmehr um die Gabenbuden herum außer dem oben genann­ten Brunnen verschiedene, durch Ausheben von Sand, Lehm rc. entstandene Gruben und Gräben gelassen. Das erklärt die große Zahl der Opfer: wer zu Fall kam, war verloren. Die Gabenverteilung ans Volk ist ein Bestandteil der russischen Krönungsfeste seit 1724. Es ging nie ohne gewisse Ausschreitungen ab, namentlich infolge der allgemeinen Berauschung, aber ein Unglück wie das vom 30. Mai hat sich nie zuvor ereignet. Im Jahre 1724, als Zar Peter vom 2. April bis zum 27. Mai Krönungsfeier hielt, wurden auf dem Kremlplatze dem Volke zwei mit Geflügel gefüllte gebratene Ochsen gespendet, während aus zwei Brunnen ununterbrochen roter und weißer Wein floß. Das Volk balgte sich um die Sachen, und die Hofgesellschaft sah mit Vergnügen vom Palast aus zu. (Aehnliches geschah auch im alten Stutt­gart bei gräflichen und herzoglichen Hochzeiten. Wie wohl heutzutage bei uns eine Wiederholung ausfallen würde?)

Moskau, 2. Juni. Heute nachmittag fand bei herrlichem Wetter auf dem Chodynskyfelde die Kirchenparade statt, welche in herrlicher Weise verlief. Alle Großfürsten und ausländischen Fürstlichkeiten wohnten dem glänzenden Schauspiele bei.

Die Gegenwerten.

John Bull ist sicher und von jeher War er's ein prächtiger Junge,

Ein oller ehrlicher Seemann, der Stets hat das Herz auf der Zunge.

Nur hat er vollkommen sonst würd' er sein Recht sonderbare Manieren.

Ich ginge nicht gern des Nachts allein Im Walde mit ihm spazieren.

Die Times es wird ja in aller Welt Nur rühmlich genannt ihr Name

Ist sicher, wofür sie auch jeder hält,

Eine ehrenwerte Dame.

Nur Eines an ihr mißfällt mir, wißt,

Was ich bemerkt Hab' erst eben:

Daß sie ein garstiges Schandmaul ist Und stark dem Lügen ergeben.

Der Chamberlain man sieht's ihm an, Auf den ist fest zu bauen.

Es wundert mich nicht, daß solchem Mann John Bull und die Times vertrauen.

Nur Eines an ihm das find' ich schlecht.

Ich muß es mir erlauben

Zu sagen: daß nichts er hält von Recht

Und nichts von Treu' und Glauben.

Der vr. Jameson, gefeiert wird Als Held er in Gesängen,

Schad' nur, daß Krüger nicht unbeirrt Befehl gab, ihn aufzuhängen.

O Cecil Rhodes, ich muß auch dir Ein Wort der Verehrung weihen:

Vollkommen würdig erscheinst du mir.

Dem Jameson dich anzureihen.

Was für eine herrliche Compagnie Der ehrenwertesten Leute! >

Jetzt kommt der Kuckuck o holt' er sie, Wenn irgend möglich, noch heute!

«Kladderadatsch).

Mutmaßliches Wetter. Während wie angekündigt, schon in verschiedenen Gegenden Süd­deutschlands während der letzten Tage vereinzelte Ge­witter stattgefundcn haben, sind die gewitterigen Luft­einsenkungen nunmehr in allen Teilen Süddeutsch­lands derartig vertieft worden, daß umfangreiche und ziemlich heftige Gewitter unmittelbar auszubrechen drohen. Nach denselben ist am Donnerstag und noch mehr am Freitag wieder Aufheiterung zu erwarten.

Gottesdienst.

Kreilag, 8. Juni, monatl. Bußtag.

10 Uhr: Predigt von Hrn. Stadtpfarrer Sch mid.

Amtliche Keklmntmachmlgkll.

Revier Wildbad.

wesverbst.

Derjenige Teil des linksseitigen Kleinenzthalsträßchens Reviers Wildbad, welcher unterhalb des Kleinenzhofs abzweigt und unterhalb des Reuterbuckels wieder in den rechtsseitigen Weg Reviers Calmbach einmündet, darf mit Last­fuhrwerken bis auf Weiteres nur für die Abfuhr von Staatswalderzeugnissen in rohem Zustand benützt werden. Zuwiderhandelnde werden auf Grund des Forstpolizeigesetzes bestraft.

Neuenbürg, den 2. Juni 1896.

K. Jorstamt.

Uxkull.

Revier Stammheim.

Jagd-Verpachtung.

Die Jagd in dem auf Markung Dachtel gelegenen 25 bn großen Staatswald­distrikt Wasser­baum kommt am Donnerstag, 1t. Juni, vormittags S Uhr, auf der Revieramtskanzlei in Stammheim für die vier Jahre 1. Juni 1896-31. Mai 1900 zu öffentlicher Verpachtung.

Revier Hirsau.

Stockholz-Verkauf

am Montag, den 8. ds. Mts., vormittags 10'/, Uhr, bei Mohr in Hirsau, von den Wind­würfen der beiden Hirsauer Hüten: ca. 500 Rm. Nadelholzstöcke zur Selbst­aufbereitung.

Revier Hirsau.

Holzverkäufe

1) am Montag, den 8. Juni d. I., morgens 8'/, Uhr,

-.be> Mohr in Hirsau vom HScheidholz der /Heiden Hirsauer IsHuten:

Rm.: 37Nadel­holz-Rugel, brausch, 3 dto. Spälter, 42 Nutz­roller, 6 Prügel, 552 Anbruch; vormittags 10'/, Uhr:

2780 Stück Nadelreiswellen, teils auf Haufen, teils in Flächenlosen und 60 Stück Schlagraum;

2) am Dienstag, de« S. Juni d. I.,

vormittags S Uhr, im Hirsch in Oberreichenbach aus Birken- «bene und Weckenhardt, Scheidholz: Nadelholz, Rm.: 2 Nutzroller, 1

Scheiter, 15 Prügel, 238 An­bruch, 1 buch. Scheiter;

Vormittags S'/- Uhr:

1085 Stück Nadelreiswellen in Flächen­losen, ferner von Windwurfflächen: Nadelholzstöcke (Wulzen) geschätzt zu 83 Rm. zur Selbstaufbereitung.

Revier Altensteig.

Brennholz-Verkauf

am Montag, Iden 8. Juni, vormittags 10 sUhr, auf dem Rathaus in Schönbronn aus Staatswald

Buhler, Scheidholz:

Rm.: 204 Nadelholz-Anbruch, 220 Nadelreis auf Haufen, ferner 134 Nm. Stockholz.

Revier Langenbrand.

Kotz-Aerkauf

-am Samstag Iden 13. Juni »vormittags 1 lUhr, im Hirse (zu Unterreichen ' bach aus Distrik

__- VIII Gairen

Abt. 4 Mühlberg:

232 Stück Langholz, Tannen, mi 7 Fm. III., 19 Fm. IV. un 31 Fm. V. Claffe; 3 Stück Säg Holz, Tannen, mit 1 Fm. II. un! 1 Fm. III. Claffe; 51 Rm. buchen Scheiter, 38 Rm. dto. Prügel 34 Rm. dto. Anbruch, 36 Rm tannene Prügel und 33 Rm. dto Anbruch.

Distrikt IX Rippberg, Abt. 2 All mand:

39 Nm. buchene Scheiter, 10 Rm dto. Prügel und 1 Rm. dto. An druch.

Den

wird wiederholt und dringend empfohlen, ihre Felderzeugnisse alsbald gegen Hagelschaden zu versichern und wird na­mentlich darauf hingcwiesen, daß im Falle Eintritts eines unglücklichen Ereignisses wohl kaum eine Unterstützung von Be­lang zu erhoffen wäre.

Stadtschultheiß Haffner.

Gemeinde Alt bura m it Weltenschwann, Oberamts Calw.

Dieselben bedürfen zur

Errichtung einer Wasserleitung

2350 Meter 80 ww weite gerade, eiserne, aufrechtstehend gegossene Mnffen- röhre«, ferner Faeonstiicke ca. 200 Kilo, Seiher» Absperrschieber und Schachtdeckel nebst 2 Brunnen­stöcken.

Die Röhren müssen auf mindestens 15 Atmosphären Druck probiert und durchaus fehlerfrei sein.

Angebote auf die Lieferung wollen schriftlich, versiegelt, mit entsprechender Aufschrift versehen, bis 13. Juni d. I. in Prozenten ausgedrückt an das Schuft- heißenamt Altburg eingereicht werden.

Lieferungszeit bis 1. Sept. d. I.

Vrt»at-A»zeige«.

Donnerstag abend 8 Uhr

Bibelstunde

im B-reinshaus.

Jedermann ist freundlich eingeladen.

Nächste Woche backt

Laugenbretzeln

Hermann Dierlainm.

Unterzeichneter sucht einen

Krankenfahrstuht

zu mieten, wenigstens ein paar Nachmit­tage in der Woche.

Albert Schaal, Bäcker.

Ein im Schreib- und Rechnungswesen geübter jüngerer Mann sucht

Nebenbeschäftigung in schriftlichen Arbeite».

Gefl. Anträge vermittelt die Exped. dS. Blattes.

Zucker-Aufschlag.

Infolge der neuen Steuer erhöhen sich sämtliche Zuckerpreise vorerst um 1 Pfennig pr. Pfund. Weitere Preis­erhöhung folgt.

Lugen vneiss.

Werkore»

von hier nach Teinach 2 mit Draht­ring zusammengefastte Schlüssel. Der Finder wird gebeten, dieselben gegen Belohnung abzugeben im Compt. d. Bl.

Auf 1. Juli wird ein fleißiges, ehr­liches

Mädchen,

nicht unter 18 Jahren, das Liebe zu Kindern hat und sich willig allen Haus­arbeiten unterzieht, gegen guten Lohn gesucht.

Zu erfragen bei der Red. d. Bl.

Auf 1. Juli wird ein

Mädchen,

welches schon gedient, für Küche unt» Hausarbeit gesucht. Hoher Lohn, gute Behandlung.

Zu erfragen bei der Red. d. Bl.

Zu sofortigem Eintritt suche ich einen tüchtigen soliden

Pferdeknecht.

o. »Ule,-.

Möttlingen.

Einen ordentlichen

Knecht,

nicht unter 18 Jahren, sucht bei sofor­tigem Eintritt

Kraushaar z. Krone.

Zu baldigem Eintritt ein jüngerer, solider Mann als

zweiter Pferdeknecht

gesucht. Gehalt 220

Zu erfragen bei der Red. d. Bl.

Hirsau.

Unterzeichneter hat von 3 Morgen das

Keugras

zu verkaufen.

Müller Adrion.

Wohnnngs-Mietvertriige

sind zu haben in der Druckerei d. Bl.