49

gleich beim ersten Alarmzeichen vom Spritzenhofe aus mit dem Feuerwehrwagen abfahren wollte, ist dadurch verunglückt, daß eine hinten nachfahrende Leiter ihn in den Rücken stieß und derart verletzte, daß er sich einer ärzlichen Behandlung unterziehen mußte.

— In Mosbach hatte letzter Tage ein armer Maurer von seiner Schwiegermutter 400 ^ geerbt. Er nahm das Geld von der betr. Kasse, die es ihm in vier Banknoten auszahlte, in Empfang und verlor es unterwegs. Bereits hatte er alle Hoff­nung auf Wiedererlangung des Geldes aufgegeben, als sich unerwartet die Frau des dortigen Landwirts Karl Freihöfer meldete und die vier Scheine brachte. Finder war das siebenjährige Kind der Frau, das die schönen „Bildchen" auf dem Schulweg aufhob und sie seinem Brüderchen gegen andere Bilder umtauschte. Das Brüderchen trug die Scheine noch einen ganzen Tag in der Tasche herum und zeigte sie schließlich auch seiner Mutter, welche dem Eigentümer das schmerzlich vermißte Geld sofort einhändigte.

Dresden, 28. Jan. Die Ankunft des württembergischen Königspaares erfolgte heute Nachmittag 5 Uhr auf dem Leipziger Bahnhof, auf welchem sich das sächsische Königspaar, die Prinzen und Prinzessinen, die Staatsminister, die Generalität und andere Würdenträger eingefunden hatten. Die Monarchen begrüßten sich auf das herzlichste. Nach dem Abschreiten, der vom Leibgrenadierregiment ge­stellten Ehrenkompagnie fuhren die Majestäten unter den brausenden Hochrufen des Publikums in das Residenzschloß.

Berlin, 26. Jan. Adelina Patti, die 3 Wochen in Monte Carlo zubringen und dort in fünf ihrer Rollen auftreten wird, hat einen Antrag zu einer neuen amerikanischen Reise erhalten. Für

40 Konzerte wird der Unersättlichen eine Einnahme von 2 Millionen Mark garantirt.

Berlin, 28. Jan. An dem gestrigen Diner beim Reichskanzler zu Ehren des Geburtstages des Kaisers nahmen teil die Botschafter, Gesandten, Staats­sekretäre, Unterstaatssekretäre, Direktoren und höheren Beamten des Auswärtigen Amtes. Der sranzös. Botschafter als Doyen des diplomatischen Corps brach­te einen Toast auf den Kaiser aus, welcher von dem Reichskanzler mit einem Toast auf die hier repräsen- tirten Souveräne und Staaten erwiedert wurde.

Berlin, 29. Januar. Sechs Mitglieder der Redaktion des „Vorwärts" sind für Freitag als Zeugen in einer Disziplinarvermittlungssache gegen einen Unbekannten vor den Untersuchungsrichter geladen.

Rom, 28. Jan. Wie die „Agenzia Stefani" berichtet, bewilligte der Papst dem Prinzen Ferdinand von Bulgarien auf dessen Bitte gestern Abend einen Empfang im strengsten Inkognito. Thatsächlich hatte jedoch der Prinz Orden angelegt und fuhr mit einem Gefolge von 5 Personen zum Vatikan. Die Audienz war von sehr kurzer Dauer; der Papst empfing den Prinzen, ohne dessen Gefolge. Später verweilte Prinz Ferdinand kurze Zeit beim Kardinal Rampolla.

Vermischtes.

Calw. (Besitzwechsel.) Das von Bauunter­nehmer Lorch an Hrn. Verw.-Act. Müller ver­kaufte Wohnhaus in der Badgasse ist nun in den Besitz des Hrn. Handelsschuldirektors Spöhrer über­gegangen. Die Räume sollen zu Schülsrwohnungen Verwendung finden, wozu die fortwährend wachsende Schülerzahl Veranlassung giebt.

— Eine blühende Rose innerhalb 10 bis 12 Wochen aus einem Samenkorn

heranziehen zu können, diese Errungenschaft blieb dem nimmer rastenden Forschungsbetrieb unserer Gärtner Vorbehalten. Es ist eine Rose aus der Zwerg Polyantha Klaffe, deren Samen man im Januar bis März in kleine Töpfchen legt, um späte­stens nach 3 Monaten einen niedlichen Busch zu haben, der mit lieblichen weißen und rosa Röschen übersäet ist. Die Anzucht ist leicht und von jedem Laien am Fenster ausführbar. Sich für diese anmutige Sache interessierenden Blumenfreunden stellt I. C. Schmidt — der bekannte Blumenschinidt — in Erfurt gerne Samen zur Verfügung.

Reinliche Leute. Daß 25 Wagenladungen Kragen und Manschetten vor kurzem von Troy nach Chicago geschickt worden sind, faßt die Newyorker „Evening Sun" als einen Beweis dafür auf, daß die Chicagoer endlich angefangen haben, Kragen und Manschetten zu tragen. Diese böswillige Behauptung glaubt die „Newyorker Staats Zeitung" — berichtigen zu müssen: „Die Chicagoer," schreibt das erwähnte Blatt, „bedienen sich jener Artikel seit langer Zeit und die 25 Wagenladungen wurden kürzlich abgesandt, um vor dem 1. Januar in der Stadt der Winde einzutreffen, weil an diesem Tage jeder ihrer Ein­wohner einen — reinen Kragen und reine Manschetten anknöpft."

LsI«. Lbongensuim.

Oeffentlicher Vortrag

von Herrn Rektor Vr. Weizsäcker über:

Was Haben wrv noch an Schilker?

Freitag, den 31. Januar, abends 8 Uhr, wozu jedermann freundlich eingeladen ist.

Kufsichtsrai des Georgeuäums.

Amtliche Kkliiiulitllliujjiiligkll.

Revier Hirsau.

Weisverkauf

am Montag, den 3. k. Mts., nachmittags 3 Uhr,

bei „Mohr" in Hirsau aus Pflanzschule, Wasserweg, Mönchloch und Bleiche: 5360 St. Nadelreis, teils auf Haufen, teils in Flächenlosen und 1500 St. Schlagraum.

Da die Steuer pro 1895/96 zu verfallen ist, werden die Steuerpflichtigen aufgefordert, dementsprechend Zahlung zu leisten.

Stadtschultheißenamt.

Haf fner.

Kinderöettek.

In neuerer Zeit kommt cs wieder häufiger vor, daß Kinder in hiesigen Häusern betteln. In den meisten Fällen wird das Erbettelte zu Naschereien ver­wendet, sogar erbetteltes Brod wird zu dem gleichen Zweck verkauft.

Die Einwohner werden wiederholt aufgefordert, bettelnden Kindern nichts »u verabreichen, weil damit nur eine ver­derbliche Wirkung erzielt wird. Bedürf­tige werden von der Ortsarmenbehörde unterstützt, namentlich erhalten arme Kinder täglich Brotgaben.

Stadtschultheißenamt.

Hafsner.

Monakam.

Kokzverkauf.

Die Gemeinde ^verkauft am

(Montag, -en 2 ,-3. Febr., mit- ,MagS 1 Uhr, dem j Rat-

h^s:

39.79 Festmeter Langholz und 12 Rm. Beugholz.

Gemeinderat,

Münklingen.

Langholz-Verkauf.

Am Donners­tag, den 6. Febr. d. I., von vorm. 11 Uhr an, werden im Adler in Neu­hausen aus dem Gs- meindewald Fahrenwald Abt. 4, 5, 10 und 11, Markung Neuhausen 510 Stück Säg- und Baustämme, worunter 1 Partie Notforchen, mit Borgfcist bis 1. Oktbr. d. I., ver­kauft.

Das Holz wird auf Verlangen am gleichen Tag von vorm. 8*/- Uhr an durch 2 Holzhauer, welche sich bei der Waldhütte einfinden, vorgezeigt.

Den 28. Januar 1896.

Schultheißenamt.

Ga nn.

Privat-Anzeigen.

Traurr-Nnzeige.

Freunden und Bekanntei mache die schmerzliche Mitteilung daß meine l. Frau

Barbara geb. Münz ^?von ihrem langen und schwerer Leiden gestern Abend 10 Uhr durch einer sanften Tod erlöst wurde.

Um stille Teilnahme bittet I. Spengler mit seinem Kinde Beerdigung Freitag mittag 1 Uhr.

Donnerstag abend 8 Uhr

Bibelstunde

im Verei«shairs

Jedermann ist freundlich eingeladen.

Zu Vermieten:

Eine neu gerichtete Wohnung von 2 Zimmem auf sofort, sowie eine mit 3 ineinandergehenden Zimmern auf Georg«, unter Umständen auch schon 1. April. Gust. Haydt's Wwe.

Danksagung.

Wir fühlen uns gedrungen, für dir vielen Be­weise der Liebe und Teilnahme, welche wir wahrend der langen Krankheit unserer l. Gattin und Tochter Smilie Wivder geb. Kießling erfahren durften, sowie für die Teilnahme bei ihrem Hinscheiden, für die vielen Blumenspenden und die zahl­reiche Leichenbegleitung, besonders aber den HH. Trägern, den innigsten Dank auszusprechen.

Der Gatte: Karl Binder.

Die Eltern: Julius lind Marie Kießling.

»

Adlerstrickwolke,

in der Wäsche nicht eingehend, sowie alle Qualitäten wollene und baumwollene

Strick-MdHcikelgarne

halte bestens empfohlen

V. knltenmsni»,

Biergaffe.

6 e^eü

Llitsssvr, Honen, klevbten, Uiit« des 6es1vbts etc. ist dis virbsamsts Lsiks:

Lsrgmsnn's Lirltendslssmsoifo

von Lvrgmann L 6o. iu Dresden. Vorr. ä 8t. 30 und 50 bei Denis Lslsssr und I. I', Oestsrlsv.

Pforzheim.

Kellenmacher-Lehrlirrge, Bijouterie-Lehrlinge, Graveur-Lehrlinge, Lehrmädchen fürs Krtünfach, Poliseirflerr-Kehrmiidcherr,

die etwas Tüchtiges erlernen wollen, finden auf Ostern Stelle bei

Ernst UnterEcker.

Ein schönes

Lsgir

wird an eine kleine Familie sogleich oder bis später vermietet.

Au erfragen bei der Exped. d. Bl.

Verloren

ging vom Marktplatz bis Bahnhof eine Granatbrosche und wird der ehrliche s Finder gebeten, dieselbe abzugeben bei . der Redaktion.

Gesucht wird auf 1. April ein tüchtiges

Mädchen,

nicht unter 20 Jahren, für Haus und Garten. Freundliche Behandlung und guter Lohn.

Frau Pfarrer Gmelin, Hirsau.

Mädchen gesucht.

Ein kräftiges Mädchen für Kinder kann bis 1. Febr. eintreten.

Bei wem, sagt die Red. d. Bl.

Breitenberg.

Waldverkauf.

Unterzeichneter setzt 3'/- Morgen gut bestockten Tannenwald — im besten Wachstum — sehr billig dem Verkauf aus. Ein Kauf kann jeden Tag abgeschlossen werden.

Matthäus Annk.

ikoslslnlrv»,

Sssds und vllllssis SSLux-squslls I

6 sbr. klitr L

»MW 8obvLb. Kimilnä. WMVM