Verständnis abhanden gekommen zu sein. In den seltensten Fällen wird das Getreide ausgeleert und rechtzeitig immer wieder umgeschafft, sehr oft glauben die Besitzer schon genug gethan zu haben, wenn sie die Frucht überhaupt ausschütten, sie lassen sie dann auf einem Haufen liegen, stechen sie gelegentlich viel­leicht auch einmal um und sind dann später sehr verwundert, wenn der Käufer tadelt, daß die Frucht stickselt. Oesters aber noch bleibt das Getreide nach dem Dreschen wochenlang in den Säcken stehen, wird darin warm und verdirbt.

Wenn dann der Händler oder Müller solches Zeug nicht kaufen will, dann wird gejammert über die Ungunst der Zeiten,in denen man nicht einmal seine Frucht verkaufen kann*. (Damit soll freilich nicht gesagt sein, daß der Landwirt, der es nicht so macht auf Rosen gebettet ist.)

Meines Erachtens kann der Absatz des Getreides wesentlich in folgender Weise gefördert werden:

1. durch Anbau nur kleberhaltiger, gut backen­der Sorten,

2. durch gründliche Reinigung der Saat und gründliche Reinigung der Verkaufsware,

3. durch geeignete Behandlung auf dem Speicher.

Wer diese Vorbedingungen erfüllt, wird stets

Käufer für seine Ware finden und wohl auch einen entsprechenden Preis erzielen, wozu anderseits aber hinwiederum nötig ist, daß der Produzent sich auch um den Verkauf seiner Ware bemüht und nicht wartet, bis vielleicht zufällig einmal ein Käufer in den mög­licherweise abgelegenen Ort kommt. Er muß viel­mehr sich direkt mit dem Verbraucher in Verbindung zu setzen suchen, und dazu gehört, daß er diesen unter Vorlegung von Mustern aufsucht, oder doch schriftlch.es Angebot macht.*

Zur Pflege und Erhaltung vaterländischer Altertümer.

Die im Jahr 1891 eingesetzte k. württem- bergische Kommission für Landesgeschichte hat im all­gemeinen die Aufgabe, die Kenntnis der Geschichte des königlichen Hauses und des Württemberger Landes zu fördern. Sie ist dem k. Kultministerium unter­stellt. Ihre besonderen Aufgaben sind folgende:

1) in Verbindung mit den Geschichts- und Altertumsvereinen die württembergischen Vierteljahrs­hefte herauszugeben.

2) Quellen zur Geschichte des Fürstenhauses teils in den Vierteljahrsheften, teils in besonderen Schriften zu veröffentlichen.

3) Darstellende Schriften zur vaterländischen Geschichte, deren Erscheinen wünschenswert ist, nach Umständen unter Aufforderung geeigneter Kräfte, herauszugebcn oder ihre Herausgabe zu unterstützen.

4) Gemeinschaftlich mit der K lrchivdirektion in allen Landesteilen Pfleger zu beschaff n, welche die im Besitze von Gemeinden, Korp uionen und Privaten befindlichen Archive und Registraturen durchforschen, ordnen und ihren In t verzeichnen und von den Archivalien diejenigen, >v:cho sich zur Veröffentlichung eignen, im Anhang d- Vierteljahrs- Hefte zur öffentlichen Kenntnis zu bringen.

Zum Pfleger des Oberamts Calw ist der Unterzeichnete bestellt worden. Die in 4) bezeichnet«», Aufgaben hat er im wesentlichen unter Beihilfe von Hm. vr. Klaiber von Gräfenhausen abgeschloffen. Doch ist er dankbar für alle weiteren Mitteilungen über alte Urkunden und dergl., die ihm. bisher ent­gangen sein sollten.

Eine neue Aufgabe hat die historische Kom­

mission ihren Pflegern im laufenden Jahre gestellt. Sie sollen auch den Denkmälern, Inschriften und Wappen in ihrem Bezirk ihre Aufmerksamkeit schenken, solche verzeichnen und nach Kräften unter ihren Schutz nehmen. Ferner sollen die Pfleger Schriften zur Ortsgeschichte ihres Bezirks, die nicht in den Buch­handel kommen, und diejenigen Nummern der in ihrem Bezirk erscheinenden Tages- oder Wochenblätter, welche Aufsätze oder kleinere Mitteilungen zur Bezirks- und Ortsgeschichte enthalten, sammeln und zur Verzeich­nung in der Jahresübersicht der württembergischen Geschichtslitteratur einsendcn.

Der Unterzeichnete Pfleger bringt diese Auf­gaben hiemit zur Kenntnis aller Bezirksangehörigen mit der Bitte, ihn in ihrer Erfüllung nach Kräften zu unterstützen, und ihm namentlich über das Vor­handensein von Denkmälern, Wappen und Inschriften, sowie über etwaige Gefährdung von solchen durch Neubauten oder über Entdeckung von solchen bei Grabarbeiten oder baulichen Veränderungen Mitteilung zu machen, damit er an Ort unv Stelle die zu ihrer Erhaltung, bez. Aufzeichnung nötigen Maßnahmen treffen kann.

Insbesondere wäre der Unterzeichnete noch dankbar für Mitteilung über das etwaige Vorhanden­sein von seltenen oder sonst merkwürdigen Bildnissen württembergischer Fürsten (z. B. in Rathäusern) namentlich aus älterer Zeit. Da es ihm neben seinem Beruf nicht leicht möglich ist, den Bezirk selbst öfter zu bereisen, so würde ihm seine Aufgabe wesentlich dadurch erleichtert, wenn er von Seiten derer, die ihm irgend welche, obigen Zwecken dienliche Mitteilungen machen können, Nachricht erhielte, um von den betr. Gegenständen selbst Einsicht nehmen zu können.

Calw. Rektor vr. Weizsäcker.

Revier Hirsau.

Nadeistamrrchol; -

Dienstag, den 4. Februar, imorgens 9 Uhr, hmRößle* in Hirsau aus Wag­hardt (bei Alt- hengstett) Otten- bronnerberg Abt. Schleichdorn, Lützen­hardt Abt. Viehtrieb, Lange Platte, Kohl- steigle, Wsckenhardt Abt. Bohnertswald, Jgelsloch, Schmierofen und Haoelsburger Bruch:

2462 St., worunter 155 Rotforchen, mit Fm.: Langholz: 33 I., 154 II., 378 III.. 550 IV , 65 V.Kl., Sägholz: 231., 2211., 28 III. Kl.

Fast und Bandgeschirr, ins­besondere 2 Fässer, 1 Zuber; allgemeiner Hausrat.

Von nachmittags 1 Uhr an:

Feld- und Handgcschirr, worunter 1 Rübcnmüble, 1 Futter- schncidmaschinc, 1 (Hüllcnfast und 1 (Hüllenpumpe; Fuhr- und Neitgeschirr, mSbejondere 1 ausgerüsteter Wagen, 1 zwei­rädriger Karren, 1 Pflug mit Pflugkarren; ferner der Vor­rat an Brennholz und Reisach, sowie ca. '/- Eimer Qbstmost.

Kaufsliebhaber sind eingelaben.

Am 25. Januar 1896.

Konkursverwalter:

Gerichtsnotar Sapper.

Privat-ANzeige».

Simmozheim,

Gerichtsbezirks Calw.

Fahrnis-Verkauf.

In der Konkurssache gegen Christi« Ehmert, Schmiedmeisters hier, wird i dessen Wohnung in der Rumpelgasse i Simmozheim folgende Fahrnis im öffem lichen Aufstreich verkauft:

I. am Montag, den 3. Febr. 189k von nachmittags 1 Uhr an:

Der Schmiedhani werkszeug , insbi sondere eine Bohl Maschine, 1 Venti lator mit Schwung Riemen, 1 Abhau Maschine mit 2 Schwungräder und Riemen, 2 Nagelambosk 1 Schmiedambos, 4 älter Ambose, 1 neue Feldefse m Gebläse, 1 neuer und 1 ältere Schraubstock, 1 Horn, mehre, Hämmer und Zangen, c< 20 Pfv. Guststahl, der Vorrc an Schmied- und Schmelzeiseu auch 1 Brückenwage mit Ge wicht (12 Ctr. Tragkraft) un 92 Schaufeln ohne Stiel.

H. am Dienstag, den 4. Febr. 1896 von vormittags '/»1v Uhr an:

Die Haushaltungsfahrnis, näm lich etwas Küchengeschirr, Schrein werk, worunter 1 Kommode 1 Sopha, 1 Mehltruhe, ferne

Gesucht

wird auf Lichtmeß ein Lausmädchen, welches auch Liebe zu einem Kind hat, gegen guten Lohn.

Zu erfragen bei der Red. d. Bl.

Zavelstein.

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8vkvLl>. 6mnnä.

Teckenpfronn, 26. Januar 1896.

Danksagung.

Für die vielen Beweise der Liebe und Teilnahme von nah und fern anläßlich des Hinganges unseres un­vergeßlichen l. Gatten, Vaters und Großvaters

Gottlol» Hölderlin, Hirschwirt,

für die vielen Blumenspenden, für die trostreichen Worts des Herrn Pfarrers Bellon und Herrn Schullehrers Ms Bohnet, sowie für den erhebenden Gesang unseres vcrehrl. Liederkranzes sagen den innigsten Dank

die trauernde« Hinterbliebenen.

Für die Anstalt Mariaberg

sind mir folgende Gaben zugekommen:

Hr. O. vr. M. 4 Hr. Fahr. L. 1 Packet Wollwaren, N. N. 2 Hr. St. Sch. 1 °^, N. N. 2 Hr. E. St. 2 Frau R. 3 N. N. 3 N. N. 3 ^!, N. N. 3 Frau Sch. 5 D. L. S. 3 Hr. H. M. 2 ^!, Hr. E. Z. 3 H. R. vr. W. 1 ^ 50 H Hr. C. St. 2 N. N. 2 Zus. 41 ^ 50 H.

Allen freundlichen Gebern sage ich besten Dank.

Calw, 26. Jan. 1896.

Höeramlmauu Wo ekler.

Km» iM sich es.>.

In dieser Woche werden in der Methodistenkapelle ein Reihe religiöser Vorträge stattfinden, wobei Herr Prediger H. Nicker aus Heimsheim über folgende Bibelstellen reden wird:

Montag: Spr. 10, 28. Das Warten der Gerechten und die Hoffnung der Gottlosen.

Dienstag: Mark. 10,1722. Der reiche Jüngling.

Mittwoch: Luk. 15, 1120. Der verlorene Sohn.

Donnerstag: Luk. 15, 20 -24. Der verlorene Sohn.

Freitag: Luk. 19, 110. Das Verlangen eines Oberzöllners.

Die Versammlungen beginnen je abends 8'/« Uhr und wird anfangs ein Chorgesang erfolgen.

Jedermann ist frcundlichst eingeladen.

in Originalfüllung, von der Brauerei Xsttsrsr in Pforzheim, welches sich überall der größten Beliebtheit erfreut, empfiehlt höflich

Wcrui' Weiß r. Krollt.

M. Bei 6 Flaschen frei ins Haus L 25 -rZ.