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Obsthandel beschäftigten Wirt, eilte zu besten Frau in die Stadt und ließ sich von ihr angeblich im Auftrag ihres Mannes Kleingeld geben, das der Mann benötige. Erst als abends der Wirt nach Hause kam, erfuhren die Eheleute den Streich, der ihnen gespielt worden war.
Ein Riese. Der Redaktion des „Figaro" stellte sich dieser Tage ein Riese in Gestalt des Herrn Henri Canan-Berg vor, der sich schmeicheln kann, der „dickste Mensch der Welt" zu sein. Herr Canan- Berg, ein Schweizer von Geburt, wiegt nicht weniger als 260 Kilogramm; der Umfang seiner Taille beträgt 2 Meter 45 Centimeter. Trotz seiner phänomenalen Konstitution erfreut sich Canan-Berg einer ausgezeichneten Gesundheit und eines vorzüglichen . Magens, der ihm gestattet, täglich die Nahrung für fünf Personen zu verschlingen. Reisen kann der Mann nur in den Gepäckwagen, da die Thüren der Personenwagen für seine Persönlichkeit zu schmal sind. Die Pariser werden sicher ihre Helle Freude an dem Riesen haben.
Ein Cognac trinkender Säugling. Aus Wien wird berichtet: Die bei einer Familie in Mödling mr heurigen Sommer bedienstet gewesene 17jährige Kinds magd Helene Schneider wußte einen ihrer Obhut anvertrauten Knaben nicht anders in Schlaf zu bringen, als indem sie ihm jeden Abend Cognac zu trinken gab. Als dieses sonderbare Verfahren aufkam, wurde das Mädchen aus dem Hause gejagt, hatte aber noch die Kühnheit, wegen Ehrenbeleidigung zu klagen. Nun kam das Gericht zur Kenntnis der erwähnten Einschläferungsmethode, was zur Folge hatte, daß die Schneider und die im selben Hause bedienstet gewesene Köchin Rosa Heider, welche beim Eingüßen des Cognac stets das Kind gehalten hatte, sich vor dem Bezirsgerichte Mödling zu verantworten hatten. Hierbei ergab sich auch, daß die Mädchen den kleinen
Störenfried nur deshalb so zu beruhigen suchten, damit sie, ohne daß es Jemand im Hause erfahre, zur Tanzmusik gehen konnten. Die Angeklagten wurden zu je 3 Tagen Arrests verurteilt. Der kleine Cog- nactrinker, der sich eine Zeit lang übel befunden hatte, ist wieder vollkommen hergestellt.
Mißverständniß. Portier (im Hotel): „Darf ich zur Ausfüllung der Fremdenliste wohl um ihren Namen und Charakter bitten?" — Fremder: „Ich heeße Gottlieb Schulze und von Charakter bin ich Sie e bissel hitzig, aber ooch gleich wieder gut."
Herbstnachrichten.
Stuttgart, 21. Okt. (Hopfenmarkt im städt. Lagerhaus.) Die Situation des ganzen Hopfengeschäfts hat sich noch nicht geändert, demgemäß zeigte auch der heutige Markt noch das gleiche Bild, wie seine Vorgänger. Der Konsument bezw. Händler kauft nur das Notwendigste und der Produzent wartet auf bessere Preise. Solange nicht größerer Bedarf eintritt oder die Eigner sich zum Nachgeben entschließen, wird keine Besserung im Umsatz zu erwarten sein. Letzterer war auch heute von Bedeutung, während sich die Preise für die verkauften Hopfen — durchweg Mittelware — zwischen 50 und 65 bewegten. Von der heute zurückgehaltenen Ware wird auch im Laufe der Woche abgegeben.
Stuttgart, 22. Okt. Kartoffelmarkt am Leonhardsplatz. Zufuhr 600 Zentner. Preis per Zentner 2^6 70 bis 3<^t — Filder- krautmarkt: Zufuhr 4500 Stück. Preis 22 ^ bis 27 per 100 Stück.
Rottenburg, 21. Okt. (Hopfen.) Die zehn Ballen (17 Zentner netto) Späthopfen, mit welchen das K. Landesgefängnis in Berlin auf der deutschen Hopfenausstellung einen ersten Preis erhielt.
sind gleichzeitig an eine Berliner Brauerei um 105 ^ per Ztr. verkauft worden. Der Preis beträgt 100
Eßlingen, 21. Okt. Eitelsche Kelter. Noch einige Reste. Letzte Anzeige. St. Bernhardt. Vorrat 80 bl. Käufe zu 170 — 175 ^ p. 3 bl. Verkauf gut. Liebersbronn. Vorrat 20 bl. Käufe zu 175 -185 p. 3 bl. Verkauf gut. Mett in gen. Vorrat 50 bl. Käufe zu 205 bis 220 p. 3 bl. Verkauf flau. Sulzgries. Vorrat 12 bl. Käufe zu 190—200 p. 3 bl. Letzte Anzeige. Wäldenbronn. Vorrat 90 bl. Käufe zu 175 — 185 ^ p. 3 bl. Verkauf gut.
Grunbach i. R., 21. Okt. Preise 145 bis 165 ^ p. 3 bl. Heute Verkauf ziemlich lebhaft. Noch 900 bl feil. Käufer erwünscht.
Großheppach i. N.,21. Okt. Handel etwas lebhafter zu bisherigen Preisen. Immer noch ziemlich Vorrat, daher Käufer erwünscht.
Strümpfelbach i. R., 21. Okt. Lese beendigt. Preise 144—154 ^ p. 3 bl. Noch Vorrat.
Reklamcteil.
kino Itlugk krau
ist nie verschwenderisch, aber sie scheut auch den Pfennig nicht, den sie für eine gute Ware mehr ausgiebt, als für eine schlechte. Eine kluge Frau wird z. B. nie andere Seife kaufen, als die berühmte Osering's Seils mit <tsr Ouls, weil sie weiß, daß sie damit ihre Schönheit und Frische erhält, daß sie trotzdem doch billig einkauft und das Beste erhält, was in der Toilettebranche geboten wird. Zu haben ä. 40 Pfg. in Calw bei I. C. Mayers Nachf.» Louis Beiher am Markt, A. Schauster, Wieland ö Pfleiderer (Federhaff'sche Apotheke), R. Hauber, Seifenfabrikant.
Kgl. Amtsanwaltschaft Calw.
Diebstahlsanzeige.
In der Nacht vom 8. bis 9. Oktober wurden der Dienstmagd Helene Burkhardt in Hirsau von unbekannter Hand vier weiße Hemden gestohlen, welche sie in dem unverschlossenen Gartenhaus ihres Dienstherrn, des Wirtschaftsführers Wilyelm Keppler auf der Hirsauer Bleiche, zum Trocknen aufgehängt hatte.
Die Hemden sind unterhalb der Brust mit den Buchstaben H. L. B. gezeichnet, an den Aermeln mit Herrenpreisen und am Halsausschnitt mit gehäckelten Spitzen versehen.
Um sachdienliche Mitteilungen wird gebeten.
Neuenbürg, den 17. Oktober 1895.
Bücher.
Revier Hirsau.
Streu-Merkauf
am Freitag, den 25. ds. Mts., nachmittags 4'/- Uhr, im „Hirsch" in Oberreichenbach aus Bruck- miß 44, aus Jgelsloch 5 Rm. gemähte Bodenstreu, in Flächenlosen geschätzt.
Aus öffentlichen Blättern geht hervor, daß in Stuttgart die seither üblichen Quartaltermine Lichtmeß, Georgii, Jakobi und Martini für Wohnungsmiete sowohl als für Dienstboten-Quartale auf dis gleichlangen Quartaltermine 1. Januar, 1. April, 1. Juli, 1. Oktober verlegt worden sind, beziehungsweise demnächst verlegt werden.
Da diese Aenderungcn in der Hauptstadt unseres Landes nicht ohne Schwierigkeiten hervorrufende Rückwirkung auf die Landstädte bleiben können, und da die Einführung von gleich langen Quartalterminen überhaupt manche Vorzüge hat, so wird beabsichtigt, auch hier eine ähnliche Veränderung der Quartaltermine
anzubahnen. Dem Stadtschultheißenamt wäre es von Wert etwaige Bedenken hiergegen kennen zu lernen und wird um schriftliche oder persönliche Mitteilung solcher gebeten. Selbstverständlich können durch Vertrag ganz beliebige Termine festgesetzt werden, liegt aber ein solcher nicht vor, dann würden die neu vorge- geschlagenen Termine, wenn sie in großer Anzahl eingeführt werden, mit der Zeit als Ortsgebrauch anzusehen sein.
Stadtschultheißenamt.
Haffner.
Teinach.
Fahrnis-Verkauf.
Aus der Konkursmaste des Johann Oberle, Müllers dahier, werden am nächsten
Freitag, den 25. Oktober, von morgens S Uhr an, im öffentlichen Aufstreich verkauft:
2 Pferde, 3 Gänse, 1 Spitzerhund, ca. Iva Ztr. Heu und ^ Oehmd,cw6Wagen Dung, 1 Landauerwagen, 1 aufgerichteter größerer Holzwagen, Laufgerichteter Mühle- Wagen, 1 älterer Wagen, 1 größerer und 1 kleinerer Holzschlitte«, Chaisen- und Pferdegeschirre, 1 Futterschneidmaschine, 1 Brückenwage mit Gewicht und sonstiges Fuhr-, Feld- und Handgeschirr.
Den 19. Oktober 1895.
Der Konkursverwalter: Amtsnotar Schmid.
Röthenbach.
Im Vollstreckungswege wird am kommenden
Montag, den 28. Oktober, nachmittags 2 Uhr, gegen sogleich bare Zahlung
ei« schönes
Mferd
(schwarzbraun) versteigert. Zusammenkunft beim Rathaus.
Gerichtsvollzieher Schlee.
Privat-Anzeigen.
Hirsau.
Zu unserem am Sonntag, den 27. Oktober d. I., von nachmittags 2 Uhr an stattsindenden
TNissionsfest
ladet die Missionsfreunde von fern und nahe herzlich ein
Pfarrer Klaiber.
Donnerstag abend 8 Uhr
Bibeistunde
im Vereinshaus
Nächste Woche backt
Laugenbreheln
I. Gehring.
Einige tüchtige
Weberinnen
finden dauernde Beschäftigung bei
2 ovppritr, Wsgnvr L 6 o., hier.
Lkuisersl
und
Erdsl
empfiehlt bestens
U. 8vksu§I«n.
WodeMjüte,
sowie
Putz- und Auspntzartilrel
in reichster Auswahl empfiehlt äußerst billigst
Marie Köhler, untere Marktstraße 85.
Schöne
Blattpflanzen,
starke Stachel- und Johannisbeersträucher
empfiehlt billigst
Härtner
Saftigen Schrvrizerkiise,
Pfd. 80 H, bei 5 Pfd. ü 75 H
haltbaren Kimburgerkäse-
bei Laibchen Pfd. 40 -H, bei 10 Pfd. L 38 H, bei Kistchen L Pfd. 36 H
prima Kräuterkäse,
Pfd. 50 -H, bei 5 Pfd. ü 45
DV" für Wiederverkäufer z« sn-gros-Preisen -MG» empfiehlt
I'r. VsLterlön.
Einen neueren, schönen
Kochofen
hat preiswürdig abzugeben Carl Schnauffer, Konditors Witwe am Markt.
Ein freundliches
Aogis,
bestehend in 3—4 Zimmern mit den dazu noch erforderlichen Räumen sucht auf Martini oder Lichtmeß zu vermieten Carl Rühle, Vorstadt.
Mädchen-Gesuch.
Ein fleißiges Mädchen, das Liebe zu Kindern hat, findet auf Martini Stelle. Wo, sagt die Exped. ds. Bl.
Ein schöner, schwarzer
Herrcnanzug,
nur wenig getragen, ist billig zu verkaufen. Von wem, sagt die Red. ds. Bl.