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beigerufene Arzt konnte nur noch die Todesursache feststellen.
Karlsruhe, 34. Sept. Der Vorstand der Landesorganisation der sozialdemokratischen Partei erläßt unter Verweisung auf das in letzterer Zeit schärfere Vorgehen der Behörden gegen die Sozialdemokratie die Aufforderung an die Partei» genossen, allerorts durch Proteste an den künftigen Landtag in öffentlichen Versammlungen kund zu geben und zu verlangen, daß in Baden den Forderungen der sozialdemokratischen Partei, jedes Vereins- und Dersammlungsrecht - Gesetz abzuschaffen, Folge gegeben wird.
Mün ch en , 24. Sept. Nach einer Mitteilung des königlichen Ober-Bahnamtes ist am 23. dieses Monats früh gegen 4 Uhr in Passau vor Abfahrt des Personenzuges 445 ein mit fünf Pferden für Frankfurt am Main beladener Wagen der österreichischen Staatsbahn in Brand geraten, wobei 4 Pferde verbrannten.
Kürzel, 31. Sept. Der zum kaiserlichen Schloßgut Urville gehörige Pachthof Psnt-L-Chaussy ist letzte Nacht in Brand geraten. Der Schaden ist beträchtlich, die Entstehung des Feuers ist noch unbekannt.
Chemnitz, 32. Sept. Das Begräbnis von 6 beim Eisenbahnunfall in der Nähe von Oederau verunglückten Soldaten fand heute unter großem militärischem Gepränge statt. Der Garnisonsprediger hielt eine tief ergreifende Grabrede, welcher verschiedene Ansprachen folgten. Der König und die Königin ließen Kränze am Grabe niederlegen.
Kiel, 23. Sept. Der Ingenieur Ehrhorn von der Germania-Werst wurde verhaftet, weil er verdächtig ist, den Brücken-Einsturz, bei welchem 14 Arbeiter ums Leben kamen, verschuldet zu haben. Er wollte sich einen Paß für das Ausland beschaffen, worauf die Staatsanwaltschaft den Haftbefehl erließ.
Berlin, 21. Sept. Fünf sozialdemokratische Gastwirte, die am Sedantage illuminiert hatten, wurden „in Anbetracht dieser Gesinnungslumperei" aus dem sozialdemokratischen Gastwirtverein ausgeschlossen.
Genf, 23. Sept. Ein mit 3 Herren und 5 Damen besetztes Segelboot, das keine Lichter führte, ist gestern abend vor dem Hafen von Cologny durch das Dampfboot Aigle in Grund gebohrt worden. - Trotz rascher Hilfe seitens des Dampfers und anderer Boote sind nur zwei Männer gerettet.
Wien,24 Sept. In Felixdorf ist eine Pulver
fabrik explodirt. Der Grund der Explosion ist noch nicht aufgeklärt. 600 Kilo Pulver flogen in die Lust. Zwei Arbeiter wurden buchstäblich in Stücke gerissen.
Rom, 33. Sept. Als nach der gestrigen Enthüllung des Cavourdenkmals das Königspaar zum Quirinal zurückfahren wollte, sprang ein Offizier auf das Trittbrett des Wagens, schwenkte seinen Hut und rief der Königin zu: ,Majestät, als erste Frau Italiens beschwöre ich Sie, die Vivisection abzuschaffen." Der König erwiderte: „Respektieren Sie Ihre Uniform." Der Offizier schrie noch mehrmals auf und fiel dann von Konvulsion befallen zu Boden. Die Garde transportierte ihn zum Spital. Der Offizier heißt Chiavra, ist Mitglied des Tierschutzvereins und scheint plötzlich irrsinnig geworden zu sein.
Vermischtes.
Weinversandt perBahn. Die Bekanntgabe des Nachstehenden dürste manchem Interessenten dienlich sein.
Die Begleitung von Weinsendungen in Wagenladungen durch die Versender beziehungsweise durch deren Leute ist allgemein zulässig. Diese Begleitung ist auch zugelassen, wenn für verschiedene zusammengeladene Einzelsendungen ein gemeinschaftlicher Begleiter gestellt werden will.
Der Begleiter hat zutreffendenfalls eine Fahrkarte III. Clafse zu lösen und Aufstellung im Innern des Wagens, also nicht auf der Plattform, zu nehmen.
Die Güterstellen sind angewiesen, zur Vermeidung von Verwechslungen und Verschleppungen nur solche leere und gefüllte Weinfässer zur Beförderung anzunehmen, welche an beiden Bodenseiten mit weißer Oelfarbe genau gezeichnet sind. Es empfiehlt sich, die zum Versandt kommenden Gebinde womöglich mit dem vollständigen Namen zu versehen.
Im Interesse einer regelmäßigen und raschen Abfertigung wird den Versendern von neuem Wein dringend empfohlen, jeder Auflieferung, wenn thunlich, stets den Frachtbrief beizugeben oder die Güterstellen bei der Anfuhr wenigens mit einer Notiz zu versehen, aus welcher zu entnehmen ist, nach welcher Station die Sendung bestimmt ist und ob solche als Einzeloder als Wagenladungsgut Beförderung finden soll.
— Ein hübsches Manövergeschichtchen wird dem „Großenhainer Tageblatt" aus einem Manöverquartier der dortigen Umgegend berichtet. Saß da eines Tages gegen Abend ein Offizier im Hof seines Quartiers, sein Pferd am Zügel haltend,
da der Bursche nicht gleich da war, als ein biederes, schon hoch betagtes Bäuerlein, behaglich sein Pfeifchen schmauchend, auf ihn zutrat mit der Frage: „Se sind wohl der Bursche von dem Leitnant?" Der Offizier,, einem Jux nicht abgeneigt, ging auf die Frage ein und antwortete: „Jawohl, ich bin der Bursche." — Nu, da sagen Se mer eemal, ist das nicht die reene Verschwendung, daß der drei Pferde hat, zwee wär'n doch ooch genug!" — „Ja freilich, zwee wär'n ooch genug," sagte der Offizier, mit Mühe sein Lachen verbeißend. — „Er soll aber sehr gerecht sein, Ihr Herr", fuhr der redselige Alte fort, „die Husaren halten viel auf ihn." — „Nu ja, er is wohl ein ganz hübscher Mann!" — „Aber sagen Se eemal, der andere Herr Leitnant, der kommt doch immer erst spät in der Nacht nach Hause, Ihrer is alle Abend schon um zehne da, es fehlt'm wohl manchmal ee bischen am Gelde ?" — Jetzt aber konnte der Offizier sich nicht mehr halten, und laut lachend die letzte Frage bejahend, zog er sich in den Stall zurück.
Unbegreiflich. Schauspieler: Ist während meiner Abwesenheit der Geldbriefträger nicht hier gewesen ? Hausfrau: Nein! Schauspieler: Möchte nur wissen, was dieser Mensch gegen mich hat?
ReittameleU.
von einigen tausend Professoren und Aerzten erprobt und empfohlen I Beim Publikum seit 14 Jahren als das best«, billjKstvu. nnsvbüäliedst«
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und
beliebt und wegen seiner angenehmen Wirkung Salzen, Tropfen, Mixturen, Bitterwässern -c. vorgezogen.
Erhältlich nur in Schachteln zu Mk. 1.— in den Apotheken und muß das Etiquett ein weißes Kreuz, wie obenstehende Abbildung, in rotem Felde tragen.
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du Dir ein Stück Doering's Seife kaufst, frage erst, ob es auch die ächte mit der Eule ist, da auch eine wertlose Nachahmung von unlauterer Con- currenz in den Handel gebracht wird. Die Ackke Doering's Leiste, die so vorteilhaft auf die Schönheit und Zartheit der Haut wirkt, kostet überall 40 Dstg. und ist erhältlich in Calw bei I. C. Mayer s Nächst, Louis Beißer am Markt, A. Schaufler, Wieland L Pfleiderer (Feder- haff'sche Apotheke), R. Hauber, Seifenfabrikant.
Mliche Kkkavvtmachvv-ev.
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Rechnungsabschluß für das Kalenderjahr 1894:
Einnahmen:
1) Barer Kassenbestand am 1. Januar. 593 ^ 94 -H,
3) Zinse von Kapitalien. 54 „ 32 „
3) Beiträge. 15,739 „ 84 „
4) Ersatzleistungen Dritter für gewährte Krankenunter
stützung . 49 „ 33 „
5) Ersätze der für Rechnung fremder Kassen vorge-
schoffenen Krankenunterstützungen ..... 1,299 „ 25 „
6) Aus zurückgezogenen Bankeinlagen. 3,100„ — „
7) Beitrag der Invaliditäts-Versicherungsanstalt zu den
Verwaltungskosten (Einzugsgebühren) . . . 358 „ 93 „
8) Sonstige Einnahmen.. 9 „ 03 „
Summe der Einnahmen . . 31,194 ^ 63
Ausgaben:
1) Für ärztliche Behandlung.. 3,543 93 A
2) Für Arznei und sonstige Heilmittel ...... 2,365 „ 44 „
3) Krankengelder. 6,478 „ 86 „
4) Unterstützungen an Wöchnerinnen. 189 „ 60 „
5) Sterbegelder. 436 „ — „
6) Kur- und Verpflegungskosten an Krankenanstalten 1,465 „ 38 „
7) Ersatzleistungen an Dritte für gewährte Kranken-
Ünterstützung . .. 33 „ 75 „
8) Für Rechnung fremder Kassen bezahlte Kranken«
Unterstützungen.1,193 „ 94 „
9) Für Kapitalanlagen. 3,300 „ — „
10) Verwaltungsausgaben
a. persönliche. 3,396 „ 73 „
d. sächliche. 486 „ 93 „
11) Sonstige Ausgaben. 114 „ 46 „
Summe der Ausgaben . . 20,794 01 H.
Abschluß:
Einnahmen .21,194 63
Ausgaben. 20,794 „ 01 „
Kassenbestand am 1. Januar 1895 . . 406 63 -,L.
Vermögensausweis für den Schluß des Rechnungsjahrs 1894.
Aktiva.
Barbestand am 31. Dezember. 400 62 A
Bankeinlagen . 2,200 „ — „
Summe . .
Nach dem Vorjahr betrug das Gesamtvermöge n 3,593 „ 94 „
Vermögenszunahme. 6 68 iZ.
Fremde Gelder.
Einnahmen für die W. Jnvaliditätsversicherungs-Anstalt 8,974 ^ 36 Ausgaben. . 8,972 „ 93 „
Passiv. Remanet ... 1 43 iZ.
Die Durchschnittszahl der Mitglieder im Jahre 1894 betrug a. männliche . . . 935
d. weibliche . . . 127
1063
Erkrankungsfälle kamen vor
a. von männlichen Mitgliedern
b. „ weiblichen „
. . .
401,
28,
Krankheitstage
männliche Mitglieder .... weibliche „ . . . .
439.
7783,
641,
Tterbfälle männliche Mitglieder . .
weibliche „ . .
. 10,
. 0, 10.
8434.
Den Kassenmitgliedern und deren Arbeitgebern steht das Recht zu, die- Rechnung nebst Belegen u. s. w. binnen einer von heute an laufenden Frist von». 8 Tagen auf dem Rathause einzusehen.
Dev Worsiherröe: Kassier:
H. F. Baumann. Kober.