501

Die Verpachtung derselben schaffe nichts Ersprießliches, die Gesamtheit der Gemeinde müsse sich der Sache annehmen. Nur in diesem Falle sei auf gutes Zucht­material zu hoffen. Vetterlesgeschichten seien oft die Ursache warum die Gemeindefarrenhaltung nicht zu Stande komme. Bei Anschaffung guter Zuchttiere seitens der Gemeinden sei auch hier wieder die Staats­regierung gerne bereit eine erhebliche Unterstützung zu gewähren. Man höre mitunter Klagen über seltene Trächtigkeit; diese komme zumeist durch schlecht ge­nährte männl. Zuchttiere. Die Farren müßten g u t gefüttert werden, wodurch auch die Dauer der Deckungs­fähigkeit erhöht werde. Redner kommt nun auf den Aufkauf von gutem Zuchtmaterial zu sprechen; man hätte nicht nötig immer in die Schweiz zu reisen, da es dort immer teurer werde und mitunter unsinnige Preise dafür bezahlt werden. Auf dem Scptember- markt in Rottweil seien z. V. ausgezeichnete Tiere aufgestellt gewesen, welche nach allen Seiten raschen Absatz fanden. Auch in der Schweiz könne man geringwertige Tiere finden; eine Messung seinerseits von einer Anzahl Tiere im Simmenthal habe ergeben, daß dieselben nicht nach Wunsch entwickelt waren. Indem der Vortragende auf die Aufzucht zu sprechen kommt, rügt er den Fehler der allzuraschen Ab­gewöhnung der Kälber. Da heiße es nach kurzer Zeit Vogel friß oder stirb, statt daß der Uebergang zu anderer Nahrung nur allmählig eingeleitet werde. Die Folge dieser Behandlung zeige sich zunächst in ruppigem, struppigem Aussehen und einem Hänge­bauch, nachher trete eine Veränderung des Knochen­

baus ein. Man sage allerdings die Milch ist zu teuer, sie brauchen eine Menge u. s. w., wenn die Tiere aber von guter Abstammung sind und schön werden, so sei die Milch sehr gut bezahlt. Die Tiere müßten aber fortgesetzt gut, zeitweise mit Kraftfutter, ernährt werden. Notwendig sei ferner zu gedeihlicher Ent­wicklung, daß Laufställe und im Sommer im Freien eine Umzäunung geschaffen werden, damit die Tiers sich frei und in gesunder Luft bewegen können. Ferner empfehle sich die Einrichtung von Jungvieh- weidsn, namentlich landw. Vereine wären gut in der Lage solche anzulegen. Die Erfahrung habe schon zum öftern gezeigt, daß sich die auf bereits be­stehende Weiden gesandten Tiere überraschend gut entwickelt haben und sich durch ihre Gängigkeit sehr leicht an den Zug gewöhnt hätten. Durch richtige Aufzucht des Jungviehs, durch die Gelegenheit zu freier Bewegung in gesunder Luft sei in kurzer Zeit vieles zu erreichen.

Nach diesem mit großem Beifall aufgenom­menen Vortrag machte der Vorstand Hr. Oberamtmann Voelter die Anwesenden nochmals aufmerksam auf die Nützlichkeit einer Jungviehweide und forderte namentlich den Ausschuß auf, der Sache sein Augen­merk zuzuwenden und Interessenten hiesür zu gewinnen.

Anschließend an die Ausführungen des Herrn Landestierzuchtinspektors teilte Hr. Goez von Hof Dicke seine Beobachtungen mit, die er in Bezug auf Jungviehaufzucht bei seiner Schweizerreise gemacht habe.

Die Einleitung zu den nun folgenden Wahlen bildete zunächst die Mitteilung des Vorstands, daß

der nun 22 Jahre als Sekretär fungircnde Hr. Ober­lehrer Ansel zurücktrete. Lange Jahre habe derselbe dem Verein seine Dienste gewidmet und trotz vieler Mühe und Arbeit dessen Gedeihen zu fördern gesucht als wenn es sein eigenes Kind wäre. Der Ausschuß erlaube sich daher als Zeichen der Dankbarkeit dem langjährigen Mitglied und Sekretär eine kleine Gabe zur Erinnerung zu verehren. Hr. Ansel dankte hierauf für den Berg von Gaben; dis Freunde hätten be­züglich seiner Verdienste durch ein Vergrößerungsglas geiehen. Nach einem mit Humor gewürzten Rückblick auf seine Thätigkeit, schloß er mit dem Wunsche, der Verein möge unter Beihilfe der Zentralstelle und unter Führung seines tüchtigen Vorstandes blühen und gedeihen zum Segen des Bezirks. Die Wahlen des Vorstands (Oberamtmann Voelter), des Vice» Vorstandes (Avlerwirt DingIer) und des Ausschusses wurden hierauf, der vorgeschrittenen Zeit wegen, durch Acclamation erledigt.

Zum Sekretär war vom Ausschuß Hr. H. Fechter, Oberamtspfleger, gewählt worden.

Den Schluß der wohlverlaufenen Generalver­sammlung bildete die Austeilung der Geld-Prämien samt Diplom, ferner die Abgabe der bei der Staats- Viehprämierung ausgesctzten Geldbeträge.

Kandwirtfchnftl. Krzirlrsvereirr.

Die Festzeichen für Cannstatt sind ange­kommen und können von den Bestellern abgeholt werden bei Ansel, Bahnhofstraße.

Mlrchk SkLaLlltumchWM.

WarkIkorrzesstonsgesiitH.

Die Stadtgemeinde Altensteig hat um die Erlaubnis nachgesucht, neben den bisher bestehenden 9 Viehmärkten noch einen weiteren Viehmarkt am 3. Mittwoch des Monats Dezember abhalten zu dürfen.

Einwendungen gegen dieses Gesuch sind innerhalb 14 Tagen bei der Unterzeichneten Stelle anzubringen.

Nagold, den 18. September 1895.

K. Kberanrt.

Schüller, AV.

K. Amtsgericht Calw.

Konkursverfahren.

Heber das Vermögen des Johann Oberte, Mühlebesitzers in Teinach, wurde heute vormittag 1 l Uhr das Kon­kursverfahren eröffnet und Amtsnotar Schmid in Teinach zum Konkursver­walter ernannt.

Konkursforderungcn sind bis zum 18. Oktober 1895 bei dem Gerichte an­zumelden.

Zur Beschlußfassung über die Wahl eines anderen Verwalters, sowie über die Bestellung eines Gläubigerausschusses und eintretenden Falls über die in Z 120 und 122 der Konkursordnung bezeichneten Gegenstände, endlich zur Prüfung der angemeldeten Forderungen werden die Beteiligten auf

Samstag, den 26. Oktober 1895, vormittags 9 Uhr,

in den Sitzungssaal im Amtsgerichts­gebäude vorgeladen.

Allen Personen, welche eine zur Kon­kursmasse gehörige Sache in Besitz haben oder zur Konkursmasse etwas schuldig sind, wird aufgegeben, nichts an den Gemeinschuldner zu verabfolgen oder zu leisten, auch die Verpflichtung auferlegt, von dem Besitze der Sache und von den Forderungen, für welche sie aus der Sache abgesonderte Befriedigung in An­spruch nehmen, dem Konkursverwalter bis zum 18. Oktober 1895 Anzeige zu machen.

Den 21. September 1895.

Gerichtsschreibsr

Bauer.

Revier Hirsau.

Kolzverkauf.

Am Don - Inerstag, den 126. d. Mts., vor- fmittags 9 Uhr, kommen im »Waldhorn* in Hirsau außer Lein bereits ausgeschriebenen Holz 28 Rm.

Nadelholzanbruch vom Lützenhardt, voni ersten Käufer nicht bezahlt, wiederholt zum Verkauf.

Revier Hirsau.

Berichtigung.

Der auf den 26. d. M. ausgeschriebene Verkauf der Reisiglose im Ottenbronner- berg findet erst vormittags 11 Uhr, nicht schon 10 Uhr, statt.

Revier Hirsau.

Suömifstonsverkauf von Stammholz.

Scheidholz vom Ottenbronner- ?und Altburger- , jberg, sowie vom lgLützenhardt:

739 St. Nadel­holz, worunter 223 Rotforchen, mit Fm.: 148 I., 270 II., 15S III., 123 IV., 10 V. Cl. Langholz; 17 I.. 18 II., 18 III. Cl. Sägholz; 2 Rotbuchen mit 3 Fm.

Die Angebote sind, in ganzen und Zehntel-Prozents» der Revierpreise aus­gedrückt, verschlossen und mit der Auf­schrift »Angebot auf Stammholz* ver­sehen, bis längstens Freitag» den 4. Oktober d. I., vorm. S Uhr, beim Revieramt einzureichen.

Die Eröffnung derselben findet zur genannten Stunde im »Nößle* in Hirsau statt. '

Losverzeichnisse und Offertformulare können vom Revieramt, Auszüge vom Kameralamt bezogen werden.

Privat-Arrzeigerr.

l-ekrergesangverein.

Samstag, den 28. Sept., mittags 2'/» Uhr, im Bad. Hof in Calw.

Müller.

Gn. Miirrnervereirr Calm.

Dienstag, den 24. September, abends 8 Uhr, Zusammenkunft in der Bierbrauerei Haydt.

1) Vortrag von Dekan Braun über:

Sklaverei und Christentum in der alten Welt.

2) Aufnahmen.

3) Entrichtung der Monatsbeiträge.

Iu. Wöbl'ingev

Htttznckev,

gkmllhlrntn md Würfelzucker,

feinsten weistcn und gelben

Gandis,

zur Bienenfütterung» empfiehlt äußerst billig

L. 0«8l«rlsii.

großbeerige zuckerreiche Frucht, empfiehlt billigst

Ulbenl Ussgsn.

Bei den ohne Zweifel hohen Obst­preisen empfiehlt eS sich einen Teil Obst und einen Teil dieser Rosinen zu ver­wenden; der Most wird dadurch besser und billiger. Erprobte Anleitung erteilt der Obige.

Meine

Tvicrtrr'c»peir,

sowie

Kalbsianrlle, Schurxxeuglen. fertige Schürfen

schwarz und farbig,

Strickwolle, Socken und Strümpfe

'bringe in empfehlende Erinnerung.

Vk, Lnitenmsnn,

Biergaffe.

Empfehle von heute ab

In. Mostrostnen:

schwarze ßaravurno-,

Kesme-,

Aerli-,

zu äußerst billigen Preisen.

Ebenso empfehle schöne

gebrochene Arpfel,

das Pfund zu 12 A bei Abnahme von 25 Pfund 10 H

Lil-elsn, Lederstraße.

Aeliung 8. Oki. 1895.

pfeclelbaektzl'

I 2 ö 1 L-I,oss

13000 Mark.

I?ili lViscköl'vel'Icsllfsi' klarst. 11 I-ose 10 Aark.

§1)6rdg. I'etMr,

Stuttgart.

Löltoste Lentseds 8odaumvs:v-Ls11srs!.

Oogrnnöer 1826.

6. L. Kessler L Lo. Esslingen.

X. Loüisksrantev.

Danksagung.

Vor 6 Jahren litt ich an argem Husten verbunden mit heftigem Erbrechen. Zwei Aerzte, die mich wochenlang be­handelten, erklärten, sie könnten mir nicht mehr helfen, ich hätte überhaupt nur einige Wochen mehr zu leben, meine Umgebung sollte mir nur eine gute Pflege gewähren. Ich wandte mich nun an Herrn Ör. Volbeding, homöo­pathischer Arzt in Düsseldorf, Königsallee K, und binnen 4 Wochen war ich geheilt, ich fühle mich wieder frisch und gesund, was ich nur dem Herrn vr. Volbeding verdanke und mit Zeugen beweisen kann.

Fra» Schaly» geb. Helene Meyer.

Düsseldorf, Bogenstraße 33.

Mechselfornmlare

sind im Compt. d. Bl. zu haben.