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dem Pferdemarkt standen 30 Stück, größtenteils ältere Arbeitspferde. Handel gering.

sAmtliches aus dem Staatsanzeiger.j Se. Kgl. Majestät haben am 6. Mai d. I. die erledigte Stelle eines Hausmeisters und Lehrers an dem Arbeitshause für Weiber in Rottenburg dem Schullehrer Bachteler an der Knaben-Oberklasse in Calw übertragen.

Infolge der an den Seminaren zu Eßlingen, Nagold und Nürtingen vorgenommenen ersten Dienst­prüfung sind nachfolgende Kandidaten zur Versetzung von unständigen Lehrstellen an Volksschulen für be­fähigt erklärt worden: Hertler, Immanuel, von Marlinsmoos OA. Calw, Jäger, Ernst, von Gült- lingen, Müller, Adolf, von Älthengstett, Wagner, Christian, von Gechingen.

Auf Grund der vorgenommenen Präpa- randen-Prüfung sind nachstehende Zöglinge in das Seminar Nagold ausgenommen worden: Auer, Friedrich, von Neubulach, Dürr, Theodor, von Simmozheim, Talmon-Gros, Christian, von Neuhengstett.

2 . Oberreichenbach, 3. Mai. Voreinigen Tagen wurde bei Witwe Baier hier ein 1 */s Jahre altes Schwein geschlachtet, dessen totes Gewicht 517 Pfd. betrug. Bei einemreinen" Schwein gewiß eine Seltenheit.

-f Calmbach, 3. Mai. Man muß sich zu helfen wissen! Nach diesem Grundsatz handelte kürz­lich ein pfiffiger Metzger von hier, weil ihm infolge des strengen Winters das Brennholz ausging. Der­selbe wußte sich sofort zu helfen. Er besah sich im Wald einen geeigneten Reisschlag, den er später zu kaufen gedachte, und beförderte die sogenannten Stäbe" (Reisprügel) zu sofortiger Benützung nach Hause. Das Revieramt, dem die Sache zu Ohren kam, erklärte sich jedoch mit diesemNotbehelf" nicht «inverstanden. Besagten Holzschlag hat heute ein anderer käuflich erworben..

Nagold, 5. Mai. Gestern Abend fand unter zahlreicher Beteiligung der Bürgerschaft und Bezirks- angehörigen im Gasthof zum Hirsch eine Abschieds- feier für den von hier abziehenden Komm.Rat Sannwald statt. Die Verdienste des Scheidenden als Familienvater, Geschäftsmann und Bürger der Stadt wurden in gebührendem Licht geschildert und

besonders das herzliche innige Familienleben im Hause desselben hervorgehoben, sodann daß der Scheidende, der als einfacher Handwerksmann angefangen und es durch Fleiß und Energie zu einem großen Anwesen gebracht, es verstanden hat, zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer ein einträchtiges Verhältnis zu schaffen, und daß er insbesondere, schon ehe das Alters- und Jnvalidenvcrsicherungsgesetz zu Stande kam, invalid gewordenen Arbeitern einen Teil ihres Lohnes fort­bezahlte. Seine Bürgerpflichten übte er im edelsten Sinn des Wortes als Helfer der Notleidenden und Förderer der gemeinnützigen Bestrebungen. Haupt­sächlich auf dem Gebiete des Gewerbes »war er un­ermüdlich ; den Gewerbeverein leitete er nahezu 30 Jahre als Vorstand und brachte ihn zu schöner Blüte. Dem Lehrlings- und Fortbildungsschulwesens schenkte der Scheidende sehr viel Aufmerksamkeit, wie er auch regen Anteil an der Gründung der Real- und Frouen- arbeitsschule nahm. Als Mitglied des Gemeinderats und des Bürgerausschusses trat er stets für einen besonnenen Fortschritt ein. Wie er das so volle Vertrauen seiner Mitbürger genoß, waren ihm auch in weiteren Kreisen Ehrenstellen zu Teil; er war u. a. Mitglied der Handels- und Gewerbekammer in Calw und des Beirats der Verkehrsanstalten. All­gemein wird der Wegzug des Scheidenden als ein großer Verlust für unsere Stadt angesehen. Dies wurde bei der Feier in den verschiedenen Reden zum Ausdruck gebracht mit dem Wunsche, S. möge an seinem künftigen Wohnsitz, Bregenz, seine Vaterstadt Nagold nicht vergessen und es möge ihm stets Wohl­ergehen. Der Scheidende dankte für die Aufmerk­samkeiten und versprach, in steter Fühlung mit unserer Stadt zu bleiben. Zur Verherrlichung der schönen Feier trug der Liederkranz durch Vortrag verschiedener Gesänge bei.

Brackenheim, 6. Mai. Auf gestern hatte Oberbürgermeister Hegelmaier in Heilbronn durch öffentliche Einladung in den Blättern in Sachen der Zaberthalbahn eine Versammlung hieher einberufen, übrigens ohne daß mit dem hier seit längerer Zeit bestehenden Eisenbahnkomite Fühlung genommen wor­den wäre. Es sollte in dieser Versammlung das Projekt einer Normalspurbahn von Lausten nach Bruch­sal erörtert werden. In der Versammlung, die so stark besucht war, daß sie von derPost" in die Turnhalle verlegt werden mußte, übernahmen die Vorstände des Brackenheimer Eisenbahnkomites die

Leitung und wiesen das neue Projekt als der baldigen Verwirklichung der Eisenbahnhoffnungen des Zaber­gäus abträglich zurück. Der Vorsitzende ließ die Ver­sammlung abstimmen, ob dem Oberbürgermeister Hegelmaier das Wort erteilt werden solle. Die Ver­sammlung erklärte sich gegen die Worterteilung, so daß Oberbürgermeister Hegelmaier und seine Begleiter auf die Vertretung ihrer Anschauungen verzichten mußten. Es kam in der Versammlung zu erregten Auftritten.

Oppeln, 6. Mai. Die Regierung ermächtigte angesichts der Maikäferp läge die Kreisschul­inspektoren, den Volksschuluntcr licht einstweilen vor­mittags ausfallen zu lassen, danut die Schuljugend bei der Vernichtung der Maikäfer helfe.

Braunsberg, 7. Mai. Die Ermländische Zeitung meldet, kürzlich wurde der Artillerist Julius Titz, ein Arbeitersohn aus Wormditt in der Garnison Königsberg, standrechtlich erschossen. Titz war wiederholt fahnenflüchtig und hatte seinen Vorgesetzten ermordet.

Friedrichsruh, 7. Mai. Die Huldigung der 72 sächsischen Städte findet morgen statt. Am 11. d. M. kommen die Westfalen, am 18. die Rhein­länder, am Himmelfahrtstage 2000 Leipziger. Für den 26. Mai ist der Empfang der Schleswig-Hol­steiner projektirt.

Laibach, 8. Mai. Infolge der letzten Erd­beben sind von 1350 Häusern nur 50 unbeschädigt geblieben. 156 müssen abgetragen werden. 10,000 Einwohner verließen die Stadt; 15,000 wohnen in Baracken; 5,000 blieben in den Wohnungen.

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Amtliche Kekaulltmachiillgeu.

Stadtgemeinde Herrenberg.

Gichenffammholz Derkauf.

Am Montag, den 13. und Dienstag,

de« 14. Mai, kommen im hiesigen Stadtwalv zum Verkauf:

313 Eichenstämme und Abschnitte, 3- 18 m lang, 3087 em mittl. Durchmesser, zus. 435 Fm. Zusammenkunft je vormittags 9 Uhr beim Steighaus, Abgang in der Stadt vom Hasenplatz aus um 8'/, Uhr.

Waldmeisteramt.

Böckle.

Revier Hirsau.

Accord

über Beifuhr und Aufsetzen

von 100 Rm. tann. Prügel aus Wandel­grund und Lützenhardt zur Station Hirsau, am

Samstag, den 11. d. M., abends 6 Uhr, imWaldhorn" in Hirsau.

Calw.

Brennholz- und Stangen Aerkanf

Montax ' 1 sden 13. ds.Mts D, »vormittags V-1 lUhr, in der Bie /brauerei von 0 Rau hier, au den Stadtwa

düngen Georgenhöhe:

4 Rm. eichene Scheiter, 5 Nm. dto. Prügel, 96 Rm. Nadelholz, Schei­ter, Prügel und Anbruch; aus Georgenhöhe und Sulzwald:

1330 Nadelholzwellen, 290 buchene und 20 eichene Wellen, sowie 5 Flächenlose; aus Georgenhöhe:

45 Derbstangen I. Kl. (über 13m lang).

Genieinderat.

Dcckenpfronn.

Eichen- «nd tannen Kan- nvd Sagholz- Uerkanf.

Am Frei tag, den 1( d. M., von mo> gens 9 Uhr a kommen zum Verkauf im , . _ oberen Wald:

364 Stück Fichten- und Forchen-Säx und Baustämme mit 205 Festm 7 Stück Eichen mit 10 Festm., teil weise Küferholz.

Zusammenkunft im Ort morgen 8'/- Uhr.

Gemeinderat.

Holzbronn.

Klotzholz-Mrkauf

Am Freilag, den 10. Mai, von vormittags 9 Uhr an, wer­den aus dem hie­sigen Gemeinde­wald verkauft: 17 Stück Wagner- und Küferholz, 6,50 Fstm.,

(LE

6 St. Glattbuchen, 3,12 Fstm.,

4 Rauhbuchen, 0,87 Fstm.,

2 Birken, 0,72 Fstm.,

1 Ahorn, 0,53 Fstm.,

3 Aspen, 1,06 Fstm. Zusammenkunft im Ort.

Den 7. Mai 1895.

Gemeinderat.

Calw.

2000 Mark

sind gegen gesetzliche Sicherheit auszu­leihen.

Hospital- und Armenpflege.

Bub.

Vrivat-Arrzeiger».

Donnerstag abend 8 Uhr

Bibelstunde

im Bereinshaus.

Ein zu einem Stall sich eignender größerer

Schufen,

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