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Ausschüsse der beteiligten Städte werden sich dem­nächst mit dieser Sache beschäftigen. Die Centrums­und Fortschrittspartei verhält sich gegen jede der­artige Ehrung ablehnend.

Baden-Baden, 28. Jan. Bei den Probe- bohrungcn von Stollen zu den heißen Quellen stießen die Arbeiter auf eine 1520 em starke Kohlen­ader. Die Kohlen sind glänzend schwarz und haben bei einem vorgenommenen Versuch gut gebrannt. Heute Nachmittag wurden die Pferde der Prinzessin Hohenlohe-Oehringenmit Schlitten scheu, rasten in wildem Galopp davon und stürzten in die Bau­grube der städt. Kanalisation. Ein Pferd brach da­bei das Genick und war sofort tot. Die Prinzessin kam glücklicherweise mit dem Schrecken davon.

Berlin, 29. Jan. Gestern Nachmittag er­schoß die Ablösung des Postens am Laboratorium in Tegel einen Mann, welcher anscheinend ein Fenster des Laboratiums öffnen wollte. Der Posten bemerkte den Mann und rief ihn an. Die gerade hinzu­kommende Ablösung nahm die Verfolgung des Mannes

auf, der den Posten gröblich beschimpfte, und feuerte auf den Flüchtigen zwei Schüsse ab. Der erste Schuß fehlte, der zweite durchbohrte den Halswirbel.

Aufsehen erregt eine höchst bewegte De­batte über das Heilserum in der Gesellschaft der Aerzte in Wien. Professor Kaffowitz (bekannter Kinderarzt) sprach sich neuerlich gegen die Heilkraft des Heilserums aus. Besonderen Eindruck erregte dann der bekannte Bakteriologe Hofrat Dräsche, der ausdrücklich behauptete, nach seinen Erfahrungen sei die Anwendung des Serums bei Diphteritis voll­kommen wirkungslos. Dagegen traten die Professoren Gruber, Kolisko und Widerhofer aufs Energischste für die Heilkraft ein. Gruber versicherte, alle seine Versuche hätten günstige Wirkung geübt, ebenso urteilte Kolisko. Widerhofer behandelte jüngst 16 diphteritiskranke Kinder mit Serum, wovon 15 genesen seien. Widerhofer verwies auf den Anfangs April stattfindenden medizinischen Kongreß in München, woselbst eine umfassende Serum-Debatte stattfinden und die Heilkraft nachgewiesen würde.

Fiume, 29. Jan. Seit gestern Abend wütet ein furchtbarer Orkan, die gosammte Schiffahrt ist eingestellt. Viele sich unterwegs befindliche Schiffe dürften verloren sein. Das Meer hat einen furcht­baren Anblick. Alle Eisenbahnzüge sind ausgeblieben.

Paris, 29. Jan. Aus allen Teilen des Landes wird starker Schneefall gemeldet. Die Ver­bindung der Eisenbahn ist sehr erschwert, die Kälre ist sehr groß. An verschiedenen Stellen betrug die­selbe 20 bis 22 °. Man. befürchtet viele Unglücksfälle.

Neklameteil.

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. Du kaufst gut und vorteilhaft. Sie hält doppelt so lang als die Füllseifen; ist von ganz besonders günstiger Wirkung auf Klarheit des Teints, auf Schönheit der Haut. Für die Kinderstube und Damentoilette ein unentbehrliches Requisit. Ob parfümirt oder unparfümirt, per Stück ä 40 ?tg- käuflich in Calw bei I. C. Mayers Nachf., Emil Sänger am Markt, A. Schaufler, Wie­land § Pfleiderer (Federhaff'sche Apotheke).

Amtliche KekamltmachlMM.

Calw.

Kandlagsaögeordnetenwahl.

Unter Beziehung auf die bisherigen Bekanntmachungen, die Plakate am Rathause und den Wahllokalen, wird zur öffentlichen Kenntnis gebracht, daß am

Freitag, de« 1. Fedruar 1893,

die Landtagsabgeordnetenwahl hier stattfindet, und zwar:

1) im kleinen Nathansfaale

für die südliche Hälfte der Stadt, mit Wimberg, Tanneneck, Walk­mühle, Krappen und Bahnhof.

Wahlvorsteher: Gemeinderat Kraushaar, Stellvertreter: Ge­meinderat Schmid.

2) im nördlichen Parterrezimmer des Rektoratsgebäudes

für die nördliche Hälfte der Stadt, mit Gutleuthaus und Windhof, Wahlvorsteher: Gemeinderat Federhaff, Stellvertreter: Stadt- psteger Hayd.

Die Grenze beider Wahlbezirke bildet eine Linie, welche vom Weinsteg durch das Biergäßchen, den Kirchberg entlang zum Zwinger zieht, wonach im Bischofs das Gebäude Nr. 493 zur südlichen, Nr. 494 zur nördlichen, im Zwinger das Haus Nr. 303 zur südlichen, Nr. 302 zur nördlichen Hälfte gehört.

Die Abstimmung beginnt um 10 Uhr vormittags, wird in ununterbrochener Handlung' fortgesetzt und um 6 Uhr nachmittags geschloffen, wobei besonders betont wird, daß genau nach Ablauf der Abstimmungszeit (6 Uhr) die Abstimmung geschloffen wird, insbesondere auch solche Wähler nicht mehr zur Abstimmung zu­gelassen werden, welche schon vor 6 Uhr in das Wahllokal eingetreten und aus rrgend einem Grunde nicht zur Wahlurne gelangt sind.

Die Wähler werden für die Abstimmung darauf aufmerksam gemacht, daß ungiltig sind:

Stimmzettel, welche nicht von weißem Papier, oder welche mit einem äußeren Kennzeichen versehen sind.

Stimmzettel, welche keinen oder keinen lesbaren Namen haben. Stimmzettel, aus welchen die Person des Gewählten nicht unzweifelhaft zu erkennen ist.

Stimmzettel, auf welchen mehr als ein Name verzeichnet ist.

e. Stimmzettel, welche einen Protest oder Vorbehalt enthalten.

Die Wahl ist öffentlich und steht jedem Wähler der Zutritt zu dem Wahl­lokal offen.

Es dürfen jedoch daselbst außer den Beratungen und Beschlüssen der Di- striktswahlkommission weder Beratungen stattfinden, noch Ansprachen gehalten, noch Beschlüsse gefaßt werden.

Den 25. Januar 1895.

Stadtschultheißenamt.

I. V.: Gemeinderat Bozenhardt.

a.

o.

ä.

Da bei gegenwärtigem starken Frost vielfach stark geheizt wird, ergeht an die hiesigen Einwohner die dringende Auf­forderung, dafür Sorge zu tragen, daß alle Vorsichtsmaßregeln sorgfältig ge­troffen werden, um einer Feueroerwahr- losung vorzubeugen. Es ist darauf zu achten, daß keine feuerfangenden Gegen­stände sich in der Nähe der Oefen und sonstigen Feuerungseinrichtungen oder Kamine befinden, daß Oefen, Abzugs­rohren, Boden- und sonstige Verwah­rungen sich in gutem Zustand befinden und die Asche nur in feuersichern Be­hältern aufbewahrt wird. In der Küche oder in einem andern frostfreien Platze soll stets ein größeres Wasserquantum bereit gestellt sein.

Stadtschultheißenamt.

H a f f n e r.

Ottenbronn.

Im Vollstreckungswege kommt am Samstag, den 2. Februar 18S», mittags 1 Uhr,

eine junge starke

beim Rathaus zum Verkauf.

Gerichtsvollzieher

Wacker.

Privat-Arrzeige«.

Donnerstag abend 8 Uhr

Bibelstunde

im Vereinshaus.

Gustccv-Adotf-

Ilrcruenverern.

Nächsten Freitag, den 1. Februar, nachmittags 2 Uhr. im Dekanathaus.

Nächste Woche backt

Laugrnbretzeln

Albert Schaal,

Badgasie.

Areunden und Bekannten machen wir auf diesem Wege die traurige Mitteilung, daß unser l. Bruder

Heinrich Hutten

in Kuttou (Nordamerika) unerwartet rasch gestorben ist.

Um stille Teilnahme bitten auch im Namen der übrigen Angehörigen

die trauernden Geschwister.

Calw, den 28. Januar 1895.

Beiträge

zu Anschaffung von Brennmaterialien für Arme insbesondere arme Kranke sind bis jetzt eingegangen:

F. B. 10 N. N. 10 E. Z. 20 N- N. 4 N. N. 10 Frau L. 1 Frl. G. 1 Fr. G. 3 Fr. Sch. 1 H. M. 5 N. N. 2 H. G. 1 D. Z. 7 L. F. 25 I. R. 3 Kfm. Sch. 2 Jnsp. B. 3 C. St. 5 E. Sch. 3 Frl. B. 3 N. N. 2 Frl. W. 2 N. N. und N. N. 4 Bm. R. 1 A. Z. 2 N. N. 10 Frau H. 3 Fr. K. Wwe. 5

C. B. Sen. 12 Kond. Kr. 2 N. N. 2 N. N. 2 Zv. St. Wwe. 1 Frau Oek.-R. H. Wwe. 20 C. B. )r. 5 P. B. 5

N. N. 2 E. G. 5 M. Dr. 10 R. Sch. 2 C. Sch. 3 70 H, C. S. Wwe. 3 Frau Rühm Wwe. in Uhlbach 5 Oberreall.

D. 5 Frau Sch. Wwe. 20 L. Sch. 15 C. W. 1 Post-

sekr. N. 2 Frau W.-P. Wwe. 6 A. S. 5 C. F. Sch. 3 Fr. Sch. 1 N. N. 3 N. N. 10 ^5, N. N. 2 G. 1 ^ 50 N. N. 1 50 -H, H. E. 2 Gesamtbetrag dieser Beiträge einschließl.

einer weit. Einnahme von 50 ^ S5S Mk. 7V Pfg.

Verausgabt sind bis jetzt hievon 349 50 A

Indem wir den freundl. Gebern für diese wohlangelcgten Gaben herzlich Lanken, sind wir zur Empfangnahme weiterer Beiträge gerne bereit.

Calw, de» 30. Januar 1895.

Dekan Krau«. Stadtschuttheiß Hoffner.

Möttlingen.

Godes-Anzeige.

Verwandten und Freunden geben wir die traurige Nachricht, daß unser l. Gatte, Bruder und Schwager

Heinrich Slanger, Schultheiß dahier,

nach kurzer aber schwerer Krankheit heute morgen 11 Uhr sanft in dem Herrn entschlafen ist.

Die trauernden Hinterbliebenen.

Beerdigung Samstag mittags 1 Uhr.

Freie Bäckergenossenschaft Calw.

Nächsten Samstag (Lichtmeßfeiertag), den 2. Fcbr., mittags 12 Uhr, findet die jährliche

Generalversammlung

im Gasthof zum »Rößle" hier statt, wozu sämtliche Mitglieder von der Stadt u»d Amt auf's freundlichste eingeladen sind.

Der Worstanö.

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