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in der Geschichte des verflossenen Jahres. Oder ist das amerikanische Muckertum, welches sich in der Be­schränkung der Einwanderung und in der Trink- und Sonntagsfrage' so fanatisch gcberdet, eine kulturelle Errungenschaft? Wenn die meisten Europamüden die Verhältnisse des „freien Landes" nur näher kennen würden, dann brauchte es keiner gesetzlichen Einschränkung der Einwanderung."

Tagesneuigkeiten.

Calw, 23. Jan. Im Ev. Männerv erein hielt gestern abend Hr. Dekan Braun an der Hand des Werkes eines verdienten Nationalökonomen, des Professor Roscher an der Universität in Leipzig, einen äußerst interessanten Vortrag. Der Verfasser bespricht in seinen Werken u. and. das Berechtigte im Standpunkt der verschiedenen politischen Parteien in treffendster Weise. In einem Aufsatz über „Frauen- emancipation", worüber man so viel spreche, will der Autor die Frau für's Hauswesen womöglich erhalten wissen, dagegen sei das weibliche Geschlecht für manche Stellung in Geschäftsleben, die sonst Männer inne haben, recht gut, mitunter noch bester, verwendbar. Auch aus den weiteren von Hr. Dekan Braun aus dem Werke geschöpften und erklärten Anschauungen spricht ein in der Volkswirtschaftslehre durch und durch gelehrter Mann mit festem Charakter und edlem Sinn. Der Vortrag war sehr gut besucht und fand, wie alle Gaben des verehrten Vorstands, die dank­barste Aufnahme.

— In Neuweiler, Postbezirk Teinach, wird am 1. Februar 1895 eine Post hilf stelle ins Leben treten.

— Nach dem St.Anz. stellt die K. Generaldir. der Staatseisenbahnen bei dem K. Ministerium der ausw. Angelegenheiten, Abt. für die Verkehrsanstalten, in Bezug aus den Sommerfahrplan 1895 folg, hier in Betracht kommende Anträge auf Aender- ungen des Winterfahrplans. Horb-Calw- Pforzheim: Keine Aenderung. — Calw- Stutt­gart: Die Lokalzüge 676 und 677 Stuttgart ab 3.35 Nm., Zuffenhausen an 3.51 Nm. und Zuffen­hausen ab 4.37 Nm., Stuttgart an 5.15 Nm. sollen, wie im vorigen Sommer, auf die Strecke Zuffenhausen- Leonberg ausgedehnt werden.

Amllichk Kkkalmtvlllchnilsen.

Calw.

Kerkauf von Feilen und Handwerkszeug, sowie einer Trans missrorrs- anlage.

In der Konkurssache gegen Karl Schlienz, Feilenhauer in Calw, kom­men am nächsten

Montag, den S8. ds. Mts., folgende Gegenstände im öffentlichen Auf­streich zum Verkauf:

Von vormittags s Uhr an in der Wohnung des Gemeinschuldners im Dreher Ohngemach'schen Hause in der Badgaffe:

die Waren» bestehend in Feilen ver­schiedener Art, Schuhmacherhand­werkszeug, Sägen» Küchenbeilen, Küferschlegeln, Stemmeisen, Küfer­setzen, Kestelhammern, Maurer­hämmern, Sägenblättern rc. im Ge­samtanschlag von rund 690 —

Die Waren werden en bloo verkauft.

Der Feilenhauerhandwerkszeug, bestehend in Feilenhauerhämmern und Meiseln, 3 Haustöcken, 3 Dreh­stühlen rc. im Anschlag von 80 Der Schmiedhandwerkszeug» be­stehend in 1 Ambos, 1 Schraub­stock, 2 Vorschlaghämmern, 5 Hand- unv Bankhämmern, 6 Setzhämmern, 8 Ball- und Lochhämmern, Schrot- meiseln, Zirkeln, Dornen und Ge­senken rc. im Anschlag von 120 ferner:

einige andere Gegenstände: 2 Dreh- stühle, 1 Leiterle, 1 Kübel rc.;

ch Hirsau, 22. Jan. Herr Stadtfchultheiß Haffner in Calw, Vertreter des Bezirks im ab­gelaufenen und Kandidat für den kommenden Land­tag, entwickelte gestern abend im hiesigen Rathaus« saale vor zahlreich versammelter Wählerschaft sein Programm. — Nachdem der Herr Kandidat den An­wesenden für ihr Erscheinen gedankt und die Gründe dargelegt hatte, die ihn bei der Wiederannahme einer Kandidatur geleitet hätten, gab er zunächst einen Rückblick über die Thätigkeit des abgelaufenen Land­tags mit besonderer Berücksichtigung der von ihm gestellten Anträge. Bei dieser Gelegenheit versuchte der Hr. Kandidat an der Hand dieser Anträge den von gewisser Seite so oft erhobenen Vorwurf, daß ein Schultheiß von der Regierung abhängig sei, niederzuschlagen. Uebergehend auf den kommenden Landtag, behandelte er zuerst die in sicherer Aussicht stehenden beiden GesetzeS-Entwürfe — die Schul­gesetz- und die Einkommenssteuer-Novelle, namentlich bei der letzteren längere Zeit verweilend, besprach so­dann noch die brennendsten Tagesfragen — die Ver- faffungsrevision, die Lebenslänglichkeit der OrtSvor- steher, sie Einführung des neuen bürgerlichen Gesetz­buches in Württemberg und das Umgeld — in eingehender und sachkundiger Weise im Sinne des von ihm schon früher veröffentlichten Programms; streifte endlich noch die Umsturzbestrebungen unserer Tage, und schloß mit der Aufforderung an die An­wesenden, ihm etwaige Wünsche rc. sofort vorzutragen, feine lichtvollen Ausführungen. Großer Beifall folgte den Worten des Herrn Kandidaten. Nachdem sich niemand zum Worte gemeldet hatte, brachte der Herr Kandidat den Anwesenden seinen Dank für die Auf­merksamkeit, mit der sie seinen Ausführungen gefolgt seien, zum Ausdruck. Hr. Schultheiß Majer von hier dankte sodann im Namen der Anwesenden dem Hrn. Kandidaten für seine Mühe und forderte die hiesigen Bürger auf, am Wahltage ihre Stimmen auf den Hrn. Stadtschultheißen Haffner zu ver­einigen. Mit diesen von lebhaftem Beifall aufge­nommenen Worten schloß die Versammlung. Der Eindruck, den der Hr. Kandidat auf die Zuhörer machte, war, soviel wahrzunehmen war, gut und es ist deshalb zu erwarten, daß derselbe die Stimmen der meisten hiesigen Wähler erhalten wird.

— Nach der „Neckarztg." hat Herr Karl Betz ^ jr.» der bereits als Kandidat genannt war, die ihm I

von der Volkspartei für die Stadt Heilbronn ange­tragene Landtagskandidatur abgelehnt. — Für Heil­bronn-Amt kandidiert nach demselben Blatt auch der seitherige Abg. Wagner von Großgartach wieder. Auf Versammlungen in Unter- und Obereisesheim erstattete er zunächst Bericht über seine seitherige Thätigkeit im Landtag, wobei er nach der „Neck.-Ztg." die Zuhörer überzeugte, daß sich die Praxis in der Kammer oft ganz anders gestalte, als das Theorie­programm bei den Wahlreisen erwarten laste. Be­züglich der kommenden Landtagsarbeiten erklärte der Kandidat namentlich, daß er einer Mehrbelastung der bäuerlichen Bevölkerung durch Steuern aufs entschie­denste entgegentreten würde. Auch der demokratische Kandidat Münzing verspricht nach der „Heilbr. Ztg." daß er für die Interessen der unter dem Druck der Verhältnisse schwer leidenden Bauern, Weingärtner und Arbeiter stets eintreten und die Vorschläge der Regierung gewissenhaft prüfen werde. Wo sich die Interessen von Stadt und Land kreuzen, werde der Kandidat auf die Seite der Landwirtschaft treten,

BartenbachOA. Göppingen, 21. Jan. (Miß - gebürt.) Letztvergangene Woche brachte ein dem Bauern Bührle gehöriges Mutterschaf ein Lamm zur Welt, welches 8 Füße, 2 Hinterkörper und einen Eulenkopf hatte. Dieses sonderbare Geschöpf verendete kurze Zeit darauf.

Heidenheim, 20. Jan. Trotz eingetretenen Thauwetters begaben sich heute wieder verschiedene Personen auf die nach vorausgegangener Eisentnahme nur schwach zugefrorene Brenz. Drei Knaben brachen ein. Zwei wurden tot aus dem Master gezogen, der dritte konnte lebend seinen Eltern gebracht werden. Der Gerettete und der eine Ertrunkene gehören einer Bahnwärters-Familie, der andere Ertrunkene ist der Sohn eines Briefträgers.

Karlsruhe, 21. Jan. In Sulzfeld wurde der Steinhauer Carl Himmel von dem Steinhauer Hagenbacher ermordet. Der Thäter ist flüchtig.

Berlin, 23. Jan. Der „Voss. Ztg." zufolge ist Major Wißmann aus der Hochzeitsreise in Neapel an Gelenkrheumatismus erkrankt. Dazu haben sich die alten astmatischen Anfälle gesellt, die Wißmann ! seit vielen Jahren heimsuchen.

von nachmittags 2 Uhr ab,

im Hause des Gerbers Schiele in der Ledergasse:

eine Transmiffionsanlage, besteh­end aus l Welle, 9 Riemenscheiben, 4 Bodenlagern, 5 Stellringen, 3 Sellershänglagern, im Anschlag von 250

2 Schleifsteinachsen aus Stahl, nebst 2 Muttern und Steinscheiben im Anschlag von 100 1 Eßeisen, 1 Schleifstein, 1 Presse und 2 Hackklötze.

Kaufsliebhaber werden eingeladen. Den 23. Januar 1895.

Konkursverwalter Gerichisnotar Sapper.

Stammheim.

Brennholz-Verkauf.

Am Diens­tag, den 29. Januar d. I., kommen aus hie­sigem Gemeinde­wald Doma zum Verkauf:

252 Rm. buchene und /0 Rm. tan- nene Scheiter und Prügel,

5480 Stück buchene und 1600 Stück tannene Wellen.

Zusammenkunft vormittags 10 Uhr beim Rathaus. Bei günstiger Witterung findet der Verkauf im Wald statt.

Gemeinderat.

Vrivat-Arrzeige».

Donnerstag abend 8 Uhr

Bibelstunde

im Bereinshaus

Wohnungsänderung.

Der Unterzeichnete wohnt von heute ab im Hause des Herrn Adolf Leon­hardt, Kronengaffe.

Hospital- und Armenpfleger _ Bub. _

Nächste Woche backt

Laugenbretzeln

Paul Burkhardt.

Kochzeilseintadung.

Wir erlauben uns, Freunde und Bekannt« zu unserer am Sonn­tag» den 27. Januar, statt­findenden Hochzeitsfeier im Gast­haus z. „Stern" freundlichst einzu­laden.

Jakob Talmo» von Neuhengstett. Emilie Andreata.

Nächsten Sonntag gibt's

Kümmclküchlein

bei

Creuzberger z. Stern.

Mein unteres

Aogis

ist sogleich oder später zu vermieten.

I. Sattler, Vorstadt.

Jeder junge Mann, der

Ireiinvn SQknus'nbsi'l

hat, erhält unentgeltlich Auskunft:

M. Bartholomä, Stuttgart, Blumenftr. 24.

4000 Mark

sind auf Lichtmeß in einem oder mehreren Posten gegen gute Psandsicherheit aus­zuleihen durch

Derw.-Akt. Ttaudenmeyer. Liebenzell.

2500 Mark und 7000 Mark

suche zu 4°/- für 2 pünktliche Zinszähler gegen doppelte Psandsicherheit aufzu­nehmen.

Stadtfchultheiß Schneider.

Ein Waggon sehr schöne große und mittelgroße

Zwiebel

ist heute eingetroffen und erlasse ich solche 1 Zir. zu 4 10 Pfd. zu 60 -A

II.

Is. l-imburger,

sowie

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empfiehlt

Fr. Wackenhuth.

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