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Dienst sie wieder ruft, so ist es mit den Bequem« lichkeiten und der Ruhe, deren sie so dringend bedürfen, meist sehr schlecht bestellt. Gewöhnlich bietet sich ihnen nur ein höchst ungemütlicher allgemeiner Raum im Bahnhofe, wo das lärmende Rangieren, Pfeifen, sowie das beständige Aus» und Eingehender Genossen keine ungestörte Minute des Ausruhens bieten. Diesen Uebelständen suchen denn auch einzelne Eisenbahnverwaltungen jetzt in anerkennenswerter Weise durch Beschaffung von geeigneten AufenthaltSräumen abzuhelfen. So hat die Generaldirektion der Eisen« bahnen in Stuttgart vor kurzem Räume für das Uebernachten von Lokomotivführern, Heizern, Schaffnern u. s. w. Herstellen lassen, deren zweckentsprechende Einrichtung den Betreffenden behagliche Ruhestunden ermöglicht. Eine ganze Reihe gut gelüsteter kleiner Einzelzimmer, welche durch Dampfheizung erwärmt sind, stehen zur Verfügung. Für solche, welche noch nicht schlafen wollen, ist ein genügend großer Raum vorhanden, wo sie mit ihren Amtsgenoffen in geselliger Weise sich vereinigen können. Waschgelegenheiten mit kaltem und warmem Wasser, sowie ein Bad — beides für die von Ruß und Kohlenstaub bedeckten Heizer
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und Führer unerläßliche Vorbedingungen für ihre Erfrischung und ihr Wohlbefinden — sind vorhanden. Hoffentlich findet das Beispiel, welches die Stuttgarter Eisenbahndirektion mit dieser zeitgemäßen und humanen Einrichtung gegeben hat, in Bälde auch an anderen Orten Nachahmung. Unseres Wissens ist bis jetzt nur in Dresden bei den neuen Bahnhofsbauten für ähnliche Unterkunft gesorgt worden.
— Die deutsche Nhederei hat auf der Weltausstellung in Antwerpen, auf welcher bekanntlich eine eigene internationale Sektion für Marinewesen geschaffen war, einen neuen Triumph gefeiert. Das unbestritten schönste Ausstellungsobjekt war der Pavillondes Norddeutschen Lloyd mit seinem Inhalt. Bei der vor einigen Tagen stattgehabten Preisverteilung erhielt derNorddeutsche Lloyd den §ranä prix, die höchste verliehene Auszeichnung. Ausgestellt waren Modelle der Schnelldampfer von den Linien des Norddeutschen Lloyd. Außerdem umfaßte die Ausstellung des Norddeutschen Lloyd Schiffsgerätschaften, nautische Instrumente, graphische Darstellungen aus dem Betriebe u. a. Der Pavillon ist vom König der Belgier und seinen fürstlichen Gästen
häufig besucht worden und bildete überhaupt eine Art Mittelpunkt der ganzen Ausstellung.
— Ein gelungenes Stückchen soll sich vorletzten Sonntag in Pforzheim ereignet haben. Ein biederer Handwerksmeister hatte an genanntem Tage in seiner Werkstatt mit seinen Gesellen eine dringende Arbeit zu verrichten, was freilich im Hinblick auf die gesetzlichen Bestimmungen über die Sonntagsruhe eine nicht ganz unbedenkliche Sache war. Um sicher zu gehen, gab der Meister seinem Lehrling, der seit Ostern bei ihm ist, den Auftrag, sich auf dis Straße zu begeben, um zu sehen ob sich kein Schutzmann in der Nähe befinde. Meister und Gesellen waren gerade im besten Zuge, als nach kurzer Zeit die Thür der Werkstatt sich öffnete und der Lehrling mit den Worten kereinstürmte: „Meister, endlich habe ich einen gefunden!", wobei er mit sichtlicher Genugthuung auf einen ihm folgenden Schutzmann wies, der mit mali- tiösem Lächeln sein Notizbuch zog und dasselbe mit einem Eintrag, Uebertretung der Sonntagsruhe betreffend, bereicherte. Der Meister soll nachher wiederholt die Probe darauf gemacht haben, ob die beiden Ohren am Kopfe seines Lehrjungen auch fest genug sitzen.
Amtliche Kkklmntmachungtll.
K. Amtsgericht Calw.
Der auf heute angesetzte
Gerichtstag
auf dem Rathaus in Ncuweiter mußte eingetretener Hindernisse halber auf Montag, den 22. d. M., vormittags von 1V—12 Uhr, verlegt werden.
Den 15. Oktober 1894.
Gerichtsschreiber Bauer.
Montag, den 22. ds. Mts., vormittags 11 Uhr,
in dem Rathause zu Calw unter Leitung deS Stadtschultheißenamts zum zweiten und letzten Male das Wohnhaus Nr. 283
77 qm an der Altburgerstraße, dreistöckig, mit der Hälfte an emem gewölbten Keller,
10 qm D üngerstätte,
87 qw neben dem Zwerch« gäßle und Hafner Weiß Witwe, gemeinderätl. Anschlag 7500 im öffentlichen Aufstreich zum Verkauf.
Zahlungsbedingungen: '/« bar, der Rest in 3 Jahreszielern.
In dem Hanse wurde seit Jahren ein gemischtes Warengeschäft betrieben.
Dem Käufer ist Gelegenheit geboten, das vorhandene
Warenlager,
Oeffentliche Ladung.
Karl Roller, geboren am 6. November 1862 in Hirsan, zuletzt dort wohnhaft, und derzeit mit unbekanntem Aufenthaltsort abwesend, wird beschuldigt, zu Ende des Jahres 1892 als Ersatz-Reservist I. Klaffe ohne Erlaubnis nach Amerika ausgewandert zu sein, Uebertretung gegen Z 360 No. 3 des Strafgesetzbuchs, vgl. mit Z 11 des Wehrgesetzes vom 11. Februar 1888.
Derselbe wird auf Anordnung des Königlichen Amtsgerichts Hierselbst auf Mittwoch, den 21. November 1894, vormittags 9 Uhr,
vor das Königliche Schöffengericht hier zur Hauptverhandlung geladen.
Bei unentschuldigtem Ausbleiben wird derselbe auf Grund der nach Z 472 der Strafprozeßordnung von dem Königlichen Bezirkskommando zu Calw ausgestellten Erklärung verurteilt werden. -
Calw, den 25. September 1894. Bauer, Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts.
K. Staatsanwaltschaft Tübingen.
Erledigt
ist die Anzeige vom 20. September d. I. betreffend den Diebstahl einer sogenannten Fußwinde zum Nachteil des Maurers Friedrich Seyfriedvon Calmbach OA. Neuenbürg.
Den 13. Oktober 1894. _ Mayr, H.-S1.-A.
Revier Stammheim.
Reifig-Verkauf
am Donnerstag, den 18. Oktober, vormittags 9 Uhr, im Staatswald Schleifberg 8 Flächenlose gehauenes Nadelholzreisig (viele Stänglen), geschätzt zu 1100 Wellen.
Zusammenkunft bei der Waldbrücke.
Calw.
Verkauf
eines Wohnhauses mit Warenlager.
In der Konkurssache über das Vermögen der Friederike Bauer, Inhaberin der Firma C. H. Bauer hier, kommt am nächsten
bestehend in Ellen-, Spezerei- und Kurzwaren, mitzuerwerben.
Angekauft ist Haus und Warenlager zusammen um 6000
Den 15. Oktober 1894.
Konkursverwalter Gerichtsnotar Sapper.
Calw.
Verpachtung.
Morgen Mittwoch, den 17. ds., mittags 2 Uhr,
werden auf dem Rathaus nachstehende Parzellen auf 9 Jahre meistbietend verpachtet :
40 a, ein Acker beim Wimberger Hof (der frühere Hopfenacker),
9 a 77 qm, eine'Parzelle daselbst (sog. Hafneracker), und ca. 8 a, eine Parzelle mit jungen Bäumen besetzt, am Hengstetter Weg.
Stadtpflege.
_ Hayd.
Teinach.
Bei der hiesigen Kirchenpflege sind sofort
800 Mark
auszuleihen zu 4'/,"/« gegen gesetzliche Sicherheit.
Seitter, Kirchenpfleger.
^3
Simmozheim.
Danksagung.
Für die vielen Beweise aufrichtiger Liebe und Teilnahme, welche wir bei der kurzen jedoch schweren Krankheit und dem Tode unseres unvergeßlichen geliebten Gatten, Vaters, Bruders und Schwagers
Gottfried Mörner, Kronenwirt,
erfahren durften, für die trostreichen Worte des Herrn PfarrverweserS Bart und des Herrn Schultheiß Hilli- gart mit Niederlegung eines Lorbeerkranzes am Grabe, für den erhebenden Gesang der Herren Lehrer und des (Gesangvereins, für den Liebesdienst der Herren Ehrenträger, des verehrt. Gemeinderats, sowie für die so zahlreiche Begleitung von nah und fern, des hies. Kriegervereins und der Feuerwehr, zu seiner letzten Ruhestätte, sprechen wir unfern tiefgefühlten Dank aus.
Für die trauernden Hinterbliebenen: die Witwe
Christine Mörner, geb. Talmon-M.
Sekbstgeketterten
LSULL VÄ88- U. klÜASM,
beste Qualitäten,
Kugo Wcru.
empfiehlt
Danksagung.
Für die überaus herzliche Teilnahme an dem schnellen Hinscheiden meiner l. unvergeßlichen Frau sage ich allen meinen auf- . richtigen, herzlichen Dank. Friedrich Singer.
Calw.
Gv. Wännerverein.
Dienstag, den 16. Oktober, abends 8 Uhr, Bierbrauerei Haydt. Entrichtung der Monatsbeiträge.
Ein kleineres, freundliches
Logis
ist sogleich oder bis Martini zu vermieten. Zu erfragen bei der Red. d. Bl.
Unterreichenbach.
Ein jüngerer
Itaschnergehilfe
findet dauernde Arbeit bei
Gottlieb Kling.
Vuru-WM Verein.
Die Turnabende finden von jetzt
an
statt.
Dienstags und Samstags
I>er Worstand.
Die
Männerriege
hat sich gebildet und turnt Montag abends von 8 Uhr an. Weitere Teilnehmer sind eingeladen.
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