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95. Amts und Anzeigeblatt für den Bezirk (Lalw. 69. IllhkM-.

Erscheint Dienstag, Donnerstag und SamStag. Die Einrückungsgebühr betragt im Bezirk und nächster Um­gebung S Vfg. di, Zeile, sonst 12 Pfg.

Donnerstag, den 16. August 1894.

SbonnementSprei» vierteljährlich tu der Stadt -0 Pfg.

Sv Pfg. Trägerlohn, durch die Post Lyogen Rk. 1. 15, sonst i» ganz Württemberg Mk. 1. 35.

Tagesneuigkeiten.

Oßweil, 12. Aug. Ein Betrugsfall eigener Art, wurde dieser Tage hier verübt. Kam da ein fremder anständig gekleideter Mensch in ein kleineres, r>on einer Witwe betriebenes Spezereigeschäft, um «inen Hundertmarkschein wechseln zu lassen; da die Frau jedoch augenblicklich nicht imstand war, diesem Verlangen Folge zu leisten, so ersuchte der Betreffende die Frau, ihm vorläufig nur 6 Mark einzuhändigen, da er etwas zu besorgen habe, er hole dann nachher das übrige Geld. Nach Erhalt dieser 6 Mark ent­fernte sich der Mann unter Zurücklassung des Scheines aus dem Laden. Als die Frau dann den Schein etwas näher betrachtete, mußte sie zu ihrem Schrecken wahrnehmen, daß sie einem Schwindler in die Hände gefallen war, denn der Schein war ein Falsifikat, auf dessen Rückseite ein Warenverzeichnis sich befand. Leider ist es noch nicht gelungen, des geriebenen Gauners habhaft zu werden.

Tübingen, 13. Aug. Schon wieder ist einem Studenten ein recht bedauerlicher Unglücksfall zugestoßen. 6anä. für. Schädel begab sich heute früh mit dem Licht auf den Abort und schlief dort ein. In diesem schlafenden Zustande konnte er es nicht verhindern, daß seine Kleider Feuer fingen. Als nun der Unglückliche gegen 3 Uhr um Hilfe rief, war sein Körper bereits mit bedeutenden Brand­wunden bedeckt, so daß die Hoffnung auf Erhaltung des Lebens eine geringe ist. Die T. Chr. berichtet über diesen Unglücksfall: Ein schreckliches Brand­unglück, dem, innerhalb weniger Wochen der 2. der­artige Fall, wieder ein junger Student zum Opfer gefallen ist, hat sich heute Nacht in der Hinteren 'Grabenstraße ereignet. Der Schmied Mack, der in

seinem Hause das 2. Stockwerk bewohnt und ein im selben Stockwerk gelegenes Zimmer an den 23 Jahre alten eanä. für. Schädel vermietet hat, wurde Nachts gegen 3 Uhr durch ein heftiges Klopfen geweckt, dem er zunächst keine Beachtung schenkte. Als es wieder­holt heftig klopfte, sprang er aus dem Bette und stellte fest, daß das Geräusch aus dem Abort kam. Gleichzeitig rief von innen eine Stimme, die er als die des eanä. für. Schädel erkannte:Hausherr," holen Sie einen Hammer und schlagen Sie die Thüre ein." Rasch entschlossen sprengte M. mit einem Fußtritt die Thüre, aus der ihm dichter Qualm ent­gegenschlug. Er rief seiner Frau zu, sie solle rasch ein Licht bringen und fand nun auf dem Boden liegend den unglücklichen Studenten, dem fast schon die Kleider vom Leibe herabgebrannt waren. Am ganzen Körper hing die Haut in Fetzen herab, und alle Glieder zeigten Brandwunden. Besonders die Hände waren schrecklich zugerichtet, von den Kleidern waren nur noch klägliche Reste zu sehen. Hr. Mack brachte mit Hilfe seiner Frau den Verunglückten zu Bett und holte den Arzt, der den ersten Notverband anlegte und für die Verbringung in die chirurgische Klinik Sorge trug. Wie uns von dort mitgeteilt wird, erstrecken sich die Brandwunden auf nahezu die Hälfte der Körperoberfläche, so daß die Hoffnung auf Erhaltung des Lebens nur eine sehr geringe ist. Der Verunglückte der einzige Sohn des Oberförsters Schäkel in Königsbronn bei Heidenheim, hatte heute abreisen wollen.

Reutlingen, 10. Aug. Der hiesigen Polizei ist es gelungen, in der Person des Schreiners Jakob Rauh von Großaltdorf und des Eisengießers Christian Erhardt von Winterbach zwei gefährliche Diebe zu entdecken, die beide schon mehrmals vorbestraft in den

letzten Tagen hier ihr Unwesen trieben. Dieselben stahlen in zwei Neubauten hier allerlei Handwerks­zeug, um dasselbe dann sofort zu verkaufen, und das Geld hier und in Eningen zu verjubeln. Die ge­stohlenen Gegenstände sind sämtliche wieder beigebracht und die Diebe sitzen nun in sicherem Gewahrsam.

Nürtingen, 11. Aug. Heute morgen kuiH nach 8 Uhr wurde auf der Straße nach Metzingen zwischen dem Strengerschen Bierkeller und der Zement­fabrik durch zwei Handwerksburschen ein Raubanfall verübt. Der Hundehändler Joh. Jak. Heilig von Lindorf OA. Kirchheim sah auf genanntem Wege, wie zwei Handwerksburschen, als sie seiner gewahr wurden, Steine aufhoben und ihre Taschen damit füllten. Als sich ihnen H. näherte, stellte sich der eine links, der andere rechts an der Straße auf und fuhren ihn wiederholt an mit den Worten:Du alter Lump willst Dein Geld hergeben" ; hierauf griff der Angefallene zu seinem Revolver und rief einem der beiden, welchen er zufälligerweise in dem schon vielbestraften Moll von Weilheim OA. Kirchheim er­kannte, zu:So Moll, willst schon wieder ins Zucht­haus." Auf dieses hin ließen die frechen Gesellen von ihrem Vorhaben ab und Heilig machte sofort Anzeige bei der hiesigen Landjägermannschaft.

Ehingen, 12. Aug. Einem Schäfer in Schwörzkirch sind in der Nacht vom letzten Sonntag die Schafe aus dem Pferch ausgebrochen und sprangen in ein Kleefeld, wobei sich 14 Stück über­fraßen und deshalb getötet werden mußten; auch in Niederhofen mußten 22 Stück infolge Ueberfütterung geschlachtet werden. Das Fleisch konnte nur zu ganz geringem Preise abgesetzt werden, und erwächst de» Besitzern ein Schaden von 450

(Nachdruck vrrbotku.I

Wom Wcrume der Erkenntnis.

Roman von Georg Hoecker.

(Schluß.)

Aber . . ich . . ich . stammelte Eva wieder.

Aber mit sanfter Gewalt drängte sie der Arzt zur Thür hinaus.

Eva schwankte hinüber in die Schlafstube. Dort brach sie vor des schlafen- Willi Bcttchen nieder, verhüllte das Gesicht und schluchzte bitterlich.

Ich hab'S ja immer gesagt, Ihr Mann hat eine Gaulsnatur!" brummte der Doktor wenige Stunden später, als er sich in Begleitung seines jüngeren Kollegen anschickte, sich von der jungen Bäuerin zu verabschieden.Solch eine Dosis CHIoral, das hält' ja ein Stier nicht auSgehalten . . aber es war freilich auch die höchst« Zeck, daß wir dazugekommrn sind, sonst hält' ihm auch sein Pferdemagen nichts mehr genützt . . . aber nun ist die Gefahr beseitigt, er wird noch ein paar Tag' Machwehen verspüren, sonst nichts . . . Chloral verschreib' ich übrigens nicht wieder . . so'n Unsinn! Wenn ich's nicht bester wüßte, so hätt' ich glauben können, der Bauer hat sich um die Ecke bringen wollen!"

Eva wurde dunkelrot im Gesicht; geschwind beugte sie sich über di« Hand des alten ManneS und ehe dieser eS zu verhindern vermochte, hatte sie dieselbe in heiß aufwallender Dankbarkeit geküßt.

Ganz gerührt strich ihr nun der Doktor über den Scheitel.

Bei Gott, Ihr seid ein gutes Weib!" sagte er dann.Man erlebt'S nicht »st, Gott sei'» geklagt, daß ungleich so gut zusammentaugt!"

Als Eva sich jetzt wieder aufrichtete, war bereit« der letzt« Blutstropfen aus ihren Wangen gewichen.

Noch eins/ brachte sie zögernd und m't rauhklingender Stimme hervor.

Ich Hab' jetzt so viel mit meinem Mann zu thun, da wrrd' ich um unfern Ober­knecht mich schlecht bekümmern können .. zudem möcht' ihn sein zukünftiger Schwieger­vater gern in der Mühl' haben . . ging's nicht an, daß wir ihn dorthin schafften s*

Warum nicht," sagte der Arzt darauf.Ich Hab' ihn ja vorhin nach­geschaut, er ist aus jeglicher Gefahr und seitdem er gestern die Krisis überwunden hat, wird ihm auch di« noch vorhandene große Schwäche nicht viel thun . . warten wir noch ein paar Tage, ich komme ohnehin die nächste Zeit täglich, dann wert»' ich's schon bestimmen . . übrigens," setzte er zögernd hinzu,ist's Euch recht, so steig' ich in der Sägmühle ab und sag'« der Liebsten, daß sie Herkommen und de» Schatz pflegen möge . ."

Hastig ergriff Eva die Hand de« Arztes.

Ja, ich bitt' Euch darum!" murmelte sie.Das Mädchen soll kommen . . sogleich . . sie hat doch das nächste Recht auf ihren Schatz!'

Die Ärzte verabschiedeten sich und fuhren davon.

Eva aber ging in'S Zimmer zu ihrem Mann zurück. Dieser lag noch immer in tiefem, traumlosen Schlummer; aber das beängstigende Röcheln hatte aufgehört und der Atem kam regelmäßig und sanft über die geschloffenen Lippen.

Da faltete Eva plötzlich in wilder Erregung beide Hände über der Bruft zusammen, ein Schluchzen kam au« ihrem Munde und wie taumelnd sank sie neben der Bettstatt nieder, das Angesicht in den weichen Falten de- Bettwerks verbergend.

So blieb sie, bi« «ne Magd zagend an der Thür pochte und der hurtiz Öffnenden verkündete, daß draußen der Sägmüller mrt seiner Tochter weile und zum Oberknecht verlange;

Eva nickte nur und schloß wieder die Thür. Dann blickte sie zum schlafende» Gatten zurück; ihre Brust hob und senkte sich dabei erregt. E« war. al« ob sie sich Trost und Stärke von dem Schlummernden für diesen schweren Gang holen wollt».

Dann ging sie zur Thür hinaus.