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68. Amts und Anzeigeblatt für den Bezirk (Lalw. 69. Ishrgsns.
Erschein! Di-nit-g, D-nnerilag und Eam « tng. Die EinrückunzSgedühr tetrSzt im Bezirk und nächster Umgebung » Psg. di« Zeile, sonst li Psg.
Donnerstag, den 14. Juni 1894.
LbonnementSvretA vierteljährlich in der Stadt 9v Pfg. UtA So Pfa. TrLgerlohn, durch die Post btzogen Mk. 1. 15, sonst i» ganz Württemberg Mk. 1 . SL.
Tagesneuigkeiten.
Calw, 13. Juni. (Viehmarkt.) Zugeführt 280 Stück Rindvieh, 30 Pferde, 30 Körbe Milchschweine, 96 Läufer. Handel in Milchvieh ziemlich belebt, Ochsen waren wenige am Platze. Pferdehandel unbedeutend. Milchschweine und Läufer waren begehrt und fanden rasch Käufer. Preis der elfteren 36—40 ^ pro Paar, Läufer lösten 30—60 pro Stück.
fAmtliches aus dem Staatsanzeiger.j Seine KöniglicheMajestät haben am 11. Juni d. I. die erledigte Amtmannsstelle bei dem Oberamt Nagold dem stell». Amtmann Schüller in Calw übertragen.
Se. König!. Majestät haben am 11. Juni d. I. allergnädigst geruht, auf das erledigte Bezirksbauamt Eßlingen mit dem Sitz in Stuttgart den Bezirksbauinspektor Gekel er in Calw seinem Ansuchen gemäß zu versetzen.
^ A Unterreichenbach. Wie man erfährt, haben in letzter Zeit die HH. Etuisfabrikanten Ulrich L Borgzinner von Pforzheim in unmittelbarer Nähe des hiesigen Bahnhofes ein größeres Grundstück käuflich erworben. Bekanntermaßen hat bereits seit ca. 1 Jahr Hr. Ulrich hier ein Filiale (Zweiggeschäft) errichtet, welches 40 Personen z. Zt. beschäftigt. Auf dem nun erkauften Platze wird ein größeres Fabriketablissement erbaut werden zur Etuis- Massenfabrikation. Nach den Bauplänen soll dasselbe eine Länge von 48 w und eine Tiefe von 10 m erhalten, 2 Stock hoch werden und in der Mitte einen Wohnhaus-Aufbau erhalten. In diesem Etablissement, welches mit allen Verbesserungen der Neuzeit eingerichtet wird, sollen 300 Personen Beschäftigung finden. Damit die Arbeiter und Arbeiterinnen von
auswärts ihr Mittagsmahl rc. im Geschäft selbst einnehmen können ist ein 17 m langer und 5 m breiter besonderer Arbeitersaal vorgesehen. Das Unternehmen dürfte wohl mit Freuden zu begrüßen sein, zumal die Aussicht gegeben, daß Bewohner und Bewohnerinnen von hier, Dennjächt, Kapfenhardt, Grunbach, Schwarzenberg, Schömberg und Bieselsberg in der Nähe ihres heimatlichen Herdes lohnenden Verdienst finden können. Das Etablissement wird sich die Wasserkraft der Nagold dienstbar machen und soll elektrische Beleuchtung erhalten.
Cannstatt, 12. Juni. Die Vorarbeiten zu dem am 14. 15. und 16. Juli dahier siattfindenden XI. württemb. Landesfeuerwehrtag sind tn vollem Gange. Einladungen zum Besuche des Feuerwehrtages sind an 2000 Corps ergangen und laufen tagtäglich umfangreiche Anmeldungen ein. Außer den Quartieren in Gast- und Privathäusern werden bedeutende Massenquartiere eingerichtet und sind zu diesem Zwecke die Schul- und andere öffentliche Gebäude in liberalster Weise zur Verfügung gestellt worden um die vielen Festteilnehmer beherbergen zu können. Im Interesse der richtigen Besorgung der Quartiere und Mittagessen bittet man um ungesäumte Ausfüllung und Zurücksendung der Anmelvelisten. Die überaus günstigen Bedingungen für die Fest, teilnehmer als: Freie Rückfahrt mit einem einfachen Billet III. Klaffe dem der Nückfahrtsstempel aufgedrückt ist, unentgeltlicher Besuch aller festlichen geselligen Veranstaltungen, der Ausstellung etc. etc. locken viele fremde Feuerwehrleute in unsere von so vielen herrlichen Naturreizen geschmückte Stadt.
Wangen OA. Cannstatt, 10. Juni. Inder regnerischen und stürmischen Nacht vom Mittwoch auf Donnerstag wurde hier in dem der Witwe Lang ge- i hörigen Kaufladen ein Einbruch versucht. Die
Thäter durchbrachen zwei mehr als fußdicke Mauerriegel, mußten aber, ohne ihren Zweck überreicht zu haben, leer abziehen, da die Besitzerin an dem entstandenen Geräusch erwachte und so die Diebe verscheucht wurden.
Heilbronn, 11. Juni. Am gestrigen Sonntag nachmittag erschien auf der Polizeiwache ein ca. 25jähriger Bursche und verlangte gebieterisch die Freilassung eines verhafteten Frauenzimmers. Dies erreichte er natürlich nicht, sondern er brachte es durch seine drohenden Reden so weit, daß man ihn ebenfalls ins Quartier nahm. Bei Abnahme seiner Effekten fanden sich außer einem Messer, das er um keinen Preis abgeben wollte, ein Revolver und viele scharfe Patronen.
Gmünd, 9. Juni. Vor 8 Tagen verbreitete sich hier das Gerücht, daß in der hiesigen Gekrätze« und Scheideanstalt Gmünd Silberwaren im Wert von 5000 ^ gestohlen worden seien. Die Polizei setzte alle Hebel in Bewegung und entwickelte eine fieberhafte Thätigkeit zur Ermittelung der Diebe. Gestern früh nun stellte sich heraus, daß die betreffenden Silberblanchen aus Versehen in den Schmelzofen geworfen worden waren.
Pforzheim, 12. Juni. Metzger Fr. Sommer hier schlachtete dieser Tage ein Rind mit dem außerordentlichen Gewicht von 13'/- Zentner. Das Tier gehörte dem Adlerwirt von Lienzingen und hat seinem bisherigen Besitzer schon 2 Preise eingetragen; man führte das Rind bekränzt zum Schlachthaus.
Karlsruhe, 10. Juni. Der in Baden-Baden infolge eines Unglücksfalles erfolgte Tod der Freifrau v. Freystett, geb. Freiin v. Mentzingen, Witwe
^ IN-chdruck »rrbotni-1
Wom Wccume dev Erkenntnis.
Roman von Georg Hoecker.
(Fortsetzung.)
„Der Wetterschein!" stammelte sie. „Ich glaube, das Ungewitter kehrt zurück!"
Avam blickt« betreten darein; ihm war plötzlich etwas in di« Stimme gekommen, er wußte selbst nicht, waL es eigentlich war. Aber wie leichte Verstimmung mutete es ihn an. Es mochte auch Müdigkeit sein; selbst der gutqelagerte Wein, welchen Stichling aus dem Keller geholt und der, hellgolden in den Gläsern blinkend, «inen duftenden Geruch im Zimmer verbreitete, vermocht« Adams Stimmung nimmer Hu beleben.
Bald brach er auf; wirklich standen dunkle Wolken wieder am Himmelsbogen. 'Er mußte eilen, wenn er noch trocken das Gehöft Tölzbachers e-.reichen wollte; zudem war eS ohnehin die höchste Z-it. sich nach demselben zu begeben.
Dann kam der Abschied. „Auf Morgen!" sagte Vater Stichling und nickte Adam liebreich zu. Die Müllerin streichelt« ihm die Wangen und sagte ihm viel Hiebei
Kläre reichte dem Scheidenden schweigend die Hand. Ali dieser sie aber mit festem Druck umspannt», da leuchtete «S lieblich verschämt in den Augen detz Mädchens auf. Ihr Blick übte eine zündende Wirkung auf Adam auS; dieser lachte Plötzlich wieder und wäre am Liebsten noch länger geblieben, wenn ihn der Säg- müller jetzt nicht selbst zum Aufbruch gemahnt hätte.
„Auf morgen also!" sagte Adam und ging mit leichtem, frohen Herzen. dai Gefühl mit sich nehmend, als ob er eben in sein r eigentlichsten Heimat geweilt Hab« rrnd bald schon dauernd in diese zurückkehren werde. Auch das grelle Wetterl-uchten
auf der dunkeln Straße konnte ihm von seinem Frohsinn nichts rauben. Er eilte sich nur, vorwärts zu kommen.
Als er die Umfassungsmauern, die den stattlichen Tölzbacherhof von allen Seiten umgaben, als ob sie dadurch andeuten wollten, daß sie Besseres umschlössen, als das übrige Dorf beherbergte, erreicht hatte, fielen die ersten schweren Regelt»
tropfen-und ein greller Blitz gab ihm das Geleite, als er unter den mächtigen,
massivgewölbten Thorbogen trat.
Bei niederkrachendem Donnerschlage sah Adam den stolzen Hof vor sich liegen; zu beiden Seiten die weitausgedehnten Scheuern und Stallgebäude, rückwärts da« stattliche, zweistöckige Wohnhaus.
Bei nevkm Wetterschein durchschritt Adam den in tiefer Ruhe liegenden Hofraum und trat gleich darauf in den von einer Wandlampe erhellten, geräumigen Hausflur ein, dessen Ziegelgepflasterter Boden sorgsam mit Sand bestreut war.
Auch hier herrschte tiefe Stille; nur von draußen brüllte der Donner und in den Stallungen regte sich das unruhig gewordene Vieh.
Eine Thür öffnete sich; eine Ma.'d erschien und schaute ihn neugierig fragend an.
.Ja so. Ihr seid wohl der neue Oberknecht?" ftug sie alsdann, einem Bescheid Adams zuvorkommend.
Dieser nickte und frug nach der Bäuerin.
„Die Frau ist beim Bauern berichtete die Magd. „Sie hat g saat, ich soll Euch nur in die Wohnstub' führen . . dort mögt Ihr warten, dis sie Zeit für Euch hat.'
Dabei ha te die Magd auch schon eine Thür zur Rechten geöffnet.
Adam trat in ein geräumiges Gemach, in welchem eine große Hängelampe hell brannte. Da« erste, was dem Eintretenden aussiel, war die halb städtisch, Einrichtung de« Zimmer«, in welchem sogar ein Klavier nicht fehlte. Wohl stand in der Mitte des Zimmer« der übliche Eichentisch mit der weißgeschruerten Platt«!