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52. Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk (Lalw. 69. Jahrgang.

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Erscheint Dienstag, Donnerstag und SamStag. Die EirrrüSungSgebühr beträgt im Bezirk und nächster Um­gebung s Pfg. die Zeile, sonst 12 Pfg.

Samstag, den 5. Mai 1894.

AbonnementSpreiS vierteliährltch in der Stadt SV Pfg. ,u»tz L0 Pfg. TrLgerlohn, durch die Post bezogen ML 1., sonst i» ganz WÄrtlemberg Mk. 1. S5.

Amtliche HLekaunLmachuugerr.

Bekanntmachung.

Wegen größerer Verbreitung der Maul- und Klauenseuche im Bezirk findet der auf Mittwoch, den T. Mai, fallende Vieh mar kt in Calw nicht statt.

Calw, den 4. Mai 1894.

K. Oberamt.

Lang.

Tagesneuigkeiten.

Stuttgart, 1. Mai. In dem Befinden der Königin schreitet die Besserung in erfreulicher Weise vor. Auf ärztliches Anraten wird die Königin zwischen -ein 10. und 15. ds. Mts. sich zu mehrwöchigem Kurgebrauch nach Wildbad begeben. Die Königin bewohnt eine dem Hotelier Wetze! gehörige Villa. Gleichzeitig wird der König mit Prinzessin Pauline in Marienwahl Wohnung nehmen. Herzogin Wera mit Töchtern hat nunmehr wieder die Villa Berg für die Sommermonate bezogen.

Stuttgart, 1. Mai. Im Wartsaal III. Klaffe des Bahnhofes Stuttgart kamen heute die im IV. Quartal v. I. auf Württ. Stationen und in den Zügen gefundenen und bisher nicht zurückverlangten Gegenstände zum Verkauf. Wie groß die Zahl der­selben ist beweist, daß die Versteigerung auch morgen noch dauert. Es ist dies ein neuer Beweis, daß das Publikum noch zu wenig von dem Existieren des Fundbureau Kenntnis hat.

Stuttgart, 2. Mai. Nach demSchw. Merk." soll der württ. Landtag voraussichtlich am 'Mittwoch 16. Mai wieder zusammentreten und sich -zunächst mit der Schulvorlage beschäftigen. In der darauf folgenden Woche wird wohl mit der Verfassungs- Vorlage begonnen werden.

Gült st ein, OA. Herrenberg, 29. April. Am Freitag wurde in der Ammer die Leiche eines Mannes entdeckt, welche als die des 75jährigen^Krugwaren- händlers Ant. Hauber von Unterdeufstetten, OA. Crails­heim rekognosziert wurde. Derselbe kam von Altingen her und ist jedenfalls auf dem wegen des Regen- rvetters schlüpfrigen Gestade ver Ammer ausgeglitten rmd in dieselbe geraten.

Ludwigsburg, 1. Mai. In letzter Nacht wurde in Eglosheim einem Bauern dort ein 3 Jahre «lies Pferd, hellbraun, Wallach, schweren Schlags, mittelgroß, ohne Abzeichen mit starken braunem ge. schnittenem Schweif, doppelter halblanger Mähne, «us seinem Stall gestohlen. Das Pferd hat einen -Wert von 700

Heilbronn. Die z. Z. schwebenden Ver» Handlungen des Disziplinargerichtshofs gegen O.B.M. Hegelmaier halten, wie leicht erklärlich, die Ein­wohnerschaft in steter Erregung, und man darf wohl sagen, daß mit dem Fortschreiten der Verhandlung sich mehr und mehr eine für Hegelmaier günstige Stimmung geltend macht und daß manche seiner Handlungen eine mildere Beurteilung finden. Da. Tüber, wie weit dem O.B.M. Heilbronns Recht oder Anrecht geschehen und auf welcher Seite die größere Schuld liegt, soll vor Abschluß der Untersuchung nicht

geurteilt werden. Den wahren Stand der Sache hat der gute rechtliche Sinn der Bürgerschaft längst er­kannt; aber eine Thatsache darf wohl auch heute schon erwähnt werden, nämlich die, daß Hegelmaiers Unbestechlichkeit und Uneigennützigkeit während seiner ganzen Amtszeit selbst von keinem seiner Feinde an- gefvchten werden kann und daß ihm diese Eigenschaften bei der Bürgerschaft ein ehrendes Andenken sichern werden, mag auch im Uebrigen das Urteil für oder gegen ihn fallen. (Schw. M.)

Ebingen, 2. Mai. (Zum Raubanfall.) Der am Sonntag Nachmittag zwischen hier und Laut­ungen räuberischerweise überfallene Knecht Löffler ist heute Morgen halb 9 Uhr an den erhaltenen Ver­letzungen im Spital verschieden. Der Mörder, ein Friedrich Bailer, Schuhmacher, wurde gestern in Hechingen durch Landjäger Wolf von Onst­mettingen verhaftet (siehe unten Hechingen) und ans K. Amtsgericht eingeliefert; derselbe, hat seine scheuß­liche That emgestanden und angegeben, daß er den Knecht von Rottweil ab in dieser Absicht verfolgt habe, aber früher keine günstige Gelegenheit finden konnte. Ueber den Vorfall, hauptsächlich auch über die Person des Mörders gehen viele falsche Gerüchte um, so auch, daß der fragliche Mensch hier bis in die letzte Zeit als Knecht bedienstet gewesen sei; letzteres ist, wie demAlbb." mitgeteilt wird, unrichtig.

Hechingen, 1. Mai. Der Raubmörder des Fuhrknechts Löffler von Ebingen wurde heute Vormittag in seiner Wohnung Hierselbst durch die hiesigen Sicherheitsorgane sowie den Stationskomman­danten von Balingen verhaftet. Derselbe ist von Burladingen gebürtig, ausgangs der 20 Jahre und heißt PaulBailer. Er soll neben dem Ermordeten schon gedient haben und sich am Samsrag Mittag von hier mit dem Vorsatze entfernt haben, den Löffler umzubringen, da er nicht nur mit seinen Touren bekannt, sondern auch die Gewißheit hatte, daß der Unglückliche stets eine größere Summe Geldes bei sich trug; zu diesem Behufe nahm er auch schon von hier aus den bei der That gebrauchten Hammer mit sich. Gestern früh kehrte er wieder hierher zurück und trug seine Hosen, da sie mit Blut besudelt waren, umgekehrt. Zunächst besuchte das Scheusal den hiesigen Jahrmarkt, wo er verschiedene Einkäufe machte, auch bezahlte er größere Schuldbeträge und ließ sich Abends das Bier über Gebühr munden. Dadurch wurde Verdacht geschöpft, denn Bailer arbeitete schon längere Zeit mcht mehr und mußte somit der Besitz des Geldes bei ihm auffallen. B. ist erst kurze Zeit verheiratet und Vater eines von seiner Frau in die Ehe mitge­brachten Kindes. Da er s. Z. auch auf der Fürstl. Domäne Hauserhof bevienstet war, vermutet man in ihm den Attentäter, der vorigen Herbst den Milch­jungen räuberisch anfiel und unter Bedrohung sein Geld aboerlangte. Ebenso glaubt man Licht in den noch unaufgeklärten Mord bei derKüche" in Bur­ladingen durch diese Verhaftung zu bringen. Jeden­falls ist einer ganz gemeingefährlichen, in Menschen­gestalt herumwandelnden Bestie sein Handwerk für immer gelegt und dieses mag der hiesigen Einwohner, schaft, welche sich heute in nicht geringer Aufregung befand, zur Beruhigung dienen.

Pforzheim, 2.Mai. Die gestern Abend im Riesen" hier gehaltene sozialdemokratische Volksversammlung war so sehr zahlreich besucht, daß die Sitzplätze lange nicht ausreichten; auch einige Arbeiterinnen hatten sich eingestellt. Nachdem 2 Vor­sitzende und ein Schriftführer durch Zuruf gewählt worden waren, trug der ArbeitergesangvereinFreiheit" ein Lied vor. Hierauf wurde dem Vertrauensmann der Partei eine rote Fahne mit der Inschrift: Frei­heit, Gleichheit, Brüderlichkeit, mit Ansprache übergeben. Der Uebergebende führte etwa aus: Parteigenoffen, es ist mir zur großen Ehre geworden, diese Fahne zu überreichen. Ich habe es nicht nötig darauf hin­zuweisen, daß diese Fahne das Zeichen sein soll, treu und wahr, sowie unerschrocken fort zu kämpfen für Wahr­heit, Gerechtigkeit, Menschenliebe, alle Fesseln zu stürzen, herabzuschleudern alles was Unterdrückung der Mensch­heit bedeutet. Der Tag der Freiheit naht, darum vorwärts^ nicht zurück, man halte hoch die Fahne, das Wahrzeichen des großen arbeitenden Volks. Nach­dem der Gesangverein noch ein weiteres Lied vorgetragen hatte, wurde ein lebhaft aufgenommenes Hoch auf die internationale Sozialdemokratie ausgebracht. In einer "/»ständigen Ansprache setzte Dr. Rüdt die Be­deutung des 1. Mai in sozialdem. Sinne auseinander. Redner erwähnt der verschiedenen Arbeiter-Kongreff« in Paris 1889, in Zürich, Brüssel und Köln. Mittel­punkt und Kern seien die 2 Punkte, in deren steter Erinnerung der 1. Mai gefeiert würde und zwar: 8stündige Arbeitszeit, internationale Verbrüderung und allgemeiner Weltfrieden. Dem Streben dieses herbei­zuführen soll der 1. Mai geweiht fein. Ein Weltfest der Arbeiter soll er sein, ein Zeichen des Wachsens ihrer Macht. Redner streift die Verhältnisse in Oester­reich, den dortigen Mißstand, da dort kein direktes Wahlrecht bestehe, während in Deutschland durch das­selbe praktische Erfolge zu verzeichnen seien. Der 1. Mai soll sein ein Verbrüderungsfest der Arbeiter im engeren Sinn. Mit einem sehr lebhaft aufgenom­menen Hoch auf die Sozialdemokratie schloß Redner, worauf eine Resolution angenommen wurde.

Karlsruhe, 4. Mai. Der prakt. Arzt vr. meä. Billig eröffnet demnächst ein Inhalatorium, worin ein von ihm erfundenes Verfahren zur Heilung von chronischen Katarrhen, der Atmungsorgane, insbeson­dere des chronischen Lungenkatarrhs und der Lungentuber­kulose zur Anwendung gebracht werden soll. DaS Verfahren hat bereits eine Reihe überraschender Er­folge aufzuweisen und ist in allen Kulturländern zum Patent angemeldet worden. Bis zur Patenterteilung wird dasselbe noch geheim gehalten. Zahlreiche An­meldungen sind bereits zum Besuche des Inhalatoriums erfolgt.

Coblenz, 29. April. Eine sonderbare Alar­mierungsgeschichte setzte gestern Mittag die hiesige und im Zusammenhang damit auf Umwegen die Kölner Garnison in Aufregung- Im Generalkommandogebäud« erschien nämlich ein sehr gut gekleideter Herr, der sich als zum Gefolge des Kaisers gehörig vorstellte und mitteilte, daß der Kaiser auf der Reise nach Köln be­griffen sei und die genannten Garnisonen alarmieren wolle. Dem Umstande, daß der kommandierende General v. Loö abwesend war und der Diener die Meldung" entgegennahm, ist es zuzuschreiben, daß