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schöne, große Bilder der verschiedensten Gebäude u. s. f. der Weltausstellung. Die oft mit Humor gewürzten, vielfach mit Beifall unterbrochenen Schilderungen schloß der Redner mit der Hoffnung, daß das deutsche Volk aus der Weltausstellung sich ein« Lehre zieh«, daß es aber nicht mit seinem eigenen Fleisch und Blut dafür Sorge tragen möge, daß es anderen Völkern gut gehe. Nach lebhaftem Beifall dankte Präz. Gunser dem Redner für seinen lichtvollen Vortrag.

Ulm, 9. April. In einer hiesigen Brauerei wurde ein Sud Bier durch Einwerfen eines Stückchens Seife vollständig verdorben. Der Thäter ist bis jetzt noch unermittelt, doch dürfte das Motiv zu dieser verwerflichen Handlungsweise in einer Entlastung aus dem Dienst zu suchen sein. Vor mehreren Jahren wurde >n derselben Brauerei die gleiche Unthat verübt, welche einem Brauknecht eine Gefängnisstrafe von mehreren Monaten eintrug.

Vom Allgäu, 8. April. Angesichts der warmen Witterung haben auch im Allgäu die Feld­arbeiten begonnen, wenn auch mit der Bestellung der Frühjahrssaat noch etwas zurückgehalten wird. Ein gedeihlicher Regen wäre ein dringendes Bedürfnis. Die rapid gestiegenen Viehpreise beginnen wieder zu sinken, da wiederum ein trockener Sommer befürchtet wird. Die Obstbäume stehen allerorts voll reicher Blütenknospen. Ebenso stehen die Wintersaaten sehr schön. Die Sennereibesitzer des Allgäus klagen an­gesichts der hohen Milchpreise (104 bis 112 pro 1000 Liter), denen jene der Molkereiprodukte nicht entsprechen, über schlechten Geschäftsgang. Bei den gegenwärtigen Milchpreisen steht selbst für vollkommen gelungene Sennereien kein Gewinn in Aussicht, wenn die Käse- und Butterpreise nicht eine bedeutende Steigerung erfahren. Namentlich war das Geschäft in Limburgerkäse im vergangenen Jahr in keiner Weise lohnend.

Düsseldorf, 7. April. Eine Kugel aus dem Feldzuge 1870/71 hält schon seit Monaten einen hiesigen Einwohner, den Uhrmacher Kleemann, auf

dem Krankenlager fest. Erst vor drei Jahren wurde dem Kleemann eine französische Kugel aus der rechten Schulter herauSgeschnitten, und jetzt, nach fast 24 Jahren seit der Verwundung, macht sich die zweite Kugel in der rechten Seite bemerkbar und verursacht dem Kranken nicht unerhebliche Schmerzen; fast seine ganze rechte Seite ist gelähmt.

Berlin, 9. April. Schneidermeister Dowe hat gestern vor einigen Engländern, Amerikanern, Franzosen und einem höheren deutschen Offizier trotz des Polizeivcrbots an seinem eigenen Körper seinen kugelsicheren Panzer vorgeführt. Zunächst wurde mit einem jetzigen Jnfanteriegewehr nach einem Eichenblock geschossen, in den die Kugel einen Meter tief eindrang. Sodann wurde ein Schuß auf Dowes gepanzerte Brust abgegeben, und die Kugel blieb im Panzer stecken. Dowe erklärte, gar nichts zu fühlen. Ein Versuch an einem lebenden Pferde fiel ebenfalls glänzend aus.

Antwerpen, 10. April. Man versichert, während der Weltausstellung sollten hier Stiergefechte stattfinden. Die Stadtverwaltung hatte ihre Autorisation verweigert; jetzt soll die Regierung die Ermächtigung dazu erteilt haben.

Prag, 10. April. Im Falkenauer Kohlenrevier streiken die Arbeiter in den Schächten der Storck'schen Montangesellschast wegen Lohnkürzung. Die Streikenden bedrohten den Berg­verwalter, weshalb Gendarmerie requirirt wurde.

Permischtes.

Lebensoersicherungsbank fürDeutsch- land in Gotha. Stand am 1. Januar 1894. Versichert: 81,550 Personen mit 653,200,000 Neu im Jahre 1893: 5502 Versicherungen über 39,170,000 Ausbezahlte Versicherungs-Summen:

253,800,000 Bankfonds 193,000,000 Da­runter Sicherheitsfonds ca. 32,000,000 Die

Ueberschüsse werden voll und unverkürzt an vie Ver­sicherten als Dividende zurückgewährt. In diesem Jahre beziffert sich der als Dividende zurückzugewäh­

rende Betrag auf 7,082,970 ^ und zwar werden nach dem alten System mit Dividendennach- gewährung auf die letzten fünf Jahre: 38°/o der Jahresprämie (fände, wie bei den meisten anderen Anstalten, die obenerwähnte Nachgewährung nicht statt, so betrüge der diesjährige Satz anstatt 38°/o wenigstens 45°/«) und nach dem gemischten System: 28'/s°/» der Jahresprämie, sowie 2,3°/ der Prämienreserve gewährt. In Prozent der Jahres­prämie ausgedrückt, berechnet sich hiernach die Gesamt­dividende nach dem gemischten System für die älte­sten dividendenberechtigten Versicherungen bis auf 125°/«, so daß also die betreffenden Versicherten nicht nur volle Beitragsfreiheit genießen, sondern sogar eine beträchtliche bare Herauszahlung erhalten. Die Versicherungen Wehrpflichtiger bleiben ohne Zuschlagsprämien auch im Kriegs­fälle in Kraft.

Auch ein Bittgesuch. Ueber ein eigen­artiges Bittgesuch an den Kaiser berichtet derRatibor. Anzeiger" folgendes: Ein Mädchen in Ratibor, dessen Herz von Liebe zu einem Musketier des dortigen Ba­taillons erfüllt ist, hat sich im vorigen Monat mit einem Bittgesuch an den Kaiser gewandt. Es schmerzte sie tief, daß ihr Auserwählter keine Knöpfe am Kragen trägt, und so setzte sie sich denn am 14. März hin und trug in einem stilvollen Schreiben dem Kaiser die Bitte vor, er möge den Musketier T. von der 12. Kompagnie des 3. oberschlesischen Infanterie­regiments Nr. 62 zum Gefreiten ernennen. Und da sie die Absicht hatte, an den Ostertagen ihren Aus­erwählten auszuführen, so bat sie zugleich, der Kaiser möge doch die Angelegenheit so beschleunigen, daß der biedere Musketier bereits an den Ostertagen die Knöpf besitze. Das Schreiben ging von Berlin an das Generalkommando nach Breslau und gelangte dann an das Bataillonskommando nach Ratiborzur Be­scheidung der Braut". Der Bescheid wird sie ver­mutlich sehr überrascht haben: Das Bataillon ließ ihr nämlich eine Abschrift des Verzeichnisses der Strafen ihres Musketiers zugehen.

Amtliche KkkaMtmachWgkn.

Revier Hofstelt.

Der Wohnsitz des K. Oberförsters und die Revieramtskanzlei sind von jetzt ab bis aus weitere Bekanntmachung nach Neuweiler (Gasthof zum Lamm) verlegt.

Neuenbürg, den 10. April 1894.

K. Forstamt. Uxkull.

Revier Stammheim.

Mennhotz-Aerkauf

Freitag, den s20. April, vor­mittags '/-10 lUhr, auf dem V Rathaus in Stammheim: Scheidholz aus Dickemerwald, Stammheimer Mark und Weilerstich:

Nadelholz Rm.: 6 Scheiter, 6 Prügel, 103 Anbruch; Nadelholzwell'en: 230 geb., 20 ungeb.

Zusammenkunft zum Vorzeigen: vor­mittags 8 Uhr auf der Herrschaftssteige bei denBrunnentrögen".

Revier Liebenzell.

KolzDeckauf

Donnerstag, den 19. April, vormittags 10 Uhr, im Ochsen in Liebenzell, aus Mittl. Bruch, Ernst­mühlberg, Wanne, Unt. Löhneck, Unt. Nonnenwag, Unt. und Ob. Finkenberg und unt. Hasenrain: tannene Derbstangen: 65 II., 45III., Hopfenstangen: 175 I., 120 II., 5IV. Kl.; Rm.: 26 buch. Scheiter, 11 dto. Prügel, 10 Laubholz- und 168 Nadelholz-Anbruch; ferner wiederholt aus Dennjächthaldr: 259 Rm. gemischte» Nadelholz.

-Wb.'

Würzbach.

Aiegenschafls

Deckaus.

Die zum Nachlaß der Auna Maria Wurster, Kronenwirts Witwe dahier, gehörige Liegenschaft, bestehend in:

dem mitten im Dorf gelegenen 2stockigen Wohn- und Wirt­schaftsgebäude zur Krone" mit ding­lichem Wirtschaftsrecht, Brandvers.-Anschlag 3100 einer Holz- und Streuhütte mit ge­wölbtem Keller,

Brandvers.-Anschlag 440 einem Waschhaus mit Branntwein­weinbrennerei- Einrichtung, Brandvers.-Anschlag 180 einer einstock. Scheuer mit Wagen­remise,

Brandvers.-Anschlag 1720 5 a 01 gw Garten beim Schulhaus,

23 " 04 ' ) A^r in Jägeräckern,

18 25 Acker in den halben Morgen,

21 63 Acker in den Hirtenäckern, 21 ^

4 g " ^ " s Acker im Röthenbachacker,

1 da 26 a 7 am Acker in den Haus­äckern,

31 a 99 gm Wiese in Länder,

1 da 45 a 46 gm Nadelwald auf der Eberhardtshaldenebene,

58 a 51 ym Nadelwald in der Tränke, wird am nächsten

IIS»

Montag, den 16. April, nachmittags S Uhr,

in dem Rathaus zu Würzbach im öffent­lichen Aufstreich zum Verkauf gebracht werden.

Teinach, 10. April 1894.

K. Amtsnotariat.

S ch m i d.

Verkauf.

Aus dem Nachlaß des ch Oekonomen

Wilhelm Wagner in Calw kommt am

Montag, den 16. April 1894, vormittags 11'/- Uhr, auf dem hiesigen Rathaus zur letzten Versteigerung:

das dreistockigte Wohnhaus Nr. 173 im Nonnengäßle, Brandversich.-Anschlag 7720 angekauft zu 5500

das dreistockigte Wohnhaus Nr. 183 in der Lederstraße, mit einem ge­wölbten Keller unter Schreiner­meister Ietter's Haus, Brandvers.-Anschlag 11,160 1 ba 58 a 67 gw Baumgut auf der Markung Oberried,

angekauft zu 4650 Nähere Beschreibung der Vcrkaufs- objekte kann auf der Ratsschreiberei ein­gesehen werden, auch ist Herr Hugo Rau zur Auskunftserteilung bereit.

Stadtschultheiß Haffner.

Würzbach.

Kolz-Derknuf.

Dienstag, 17. April d. «I., vormittags . NO Uhr, werden auf dem Rathaus ^ »ö aus den Ge- meindewald- ungen Klötzberg und dürrer Grund 292 Stück Nadel-Langholz mit 311,91 Festmeter, 10 Stück Buchen mit

8,83 Festm., sowie 358 Rm. Brennholz, worunter 22 Rm. buchene Scheiter und 16 Rm. buchene Reisprügel,

an den Meistbietenden zum Verkauf ge­bracht, wozu Liebhaber ein geladen werden. Den 10. April 1894.

A. A.:

Waldmeister Luz.

Privat-Anzeigen.

Donnerstag abend 8 Uhr

Bibelstunde

im Vereinshaus

Todrs-Nnzeige.

Verwandten und Freunden teilen wir die traurige Nachricht mit, daß unser I. Bruder und Vetter

Carl Veiel, Techniker, heute abend unerwartet schnell verschie­den ist.

Di« trouernäen 1!ii>t»rbkieb«nea.

Beerdigung Donnerstag mittag 2 Uhr vom Gasthaus z. Engel aus.

Althengstett.

Danksagung.

Für die wohlthuende Teil­nahme beim Hinscyeiden meiner lieben Frau

Wilhelmine Kling, geb. Weil, sowie die zahlreiche Begleitung zu ihrer letzten Ruhestätte sagt allen werten Ver­wandten, Freunden und Bekannten vo» hier und auswärts den innigsten Dank der trauernde Gatte Friedrich Kling.