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Rußland herbeizuführen; zu diesem Zweck hat König Christian an beide Herrscher Einladungen zu der im Juli bevorstehenden silbernen Hochzeit des Kronprinzen von Dänemark ergehen lassen.

Paris, 3. April. Die Voruntersuchung gegen den Attentäter Henry wurde gestern abgeschloffen. Am Donnerstag entscheidet das Gericht über die Er­hebung der Anklage, deshalb wird der Prozeß-Abschluß noch Mitte April erwartet.

Vermischtes.

— Für den Monat April hat Falb wieder zwei kritische Tage in Aussicht gestellt. Der 6. soll ein solcher erster Ordnung sein und besonders starke Erscheinungen zeigen, da er unter dem Einfluß einer bei uns unsichtbaren ringförmigen Mondfinsternis steht, welche 2 Uhr 18 Min. früh beginnt und 7 Uhr 34 Min. endet. Die Finsternis ist sichtbar in Asien, teilweis an der Nordwestspitze von Nordamerika, im östlichen Europa und an der Nordküste Afrikas. Den 20. April bezeichnet Falb als einen zweiter Ordnung. Der April ist reich an sog. Bauernregeln: „April kalt und naß, füllt Keller und Faß". „Je früher im April die Schlehe blüht, desto früher der Schnitter zur Ernte zieht". „Eggenstaub und Winterfrost macht die Bauern wohlgetrost". „Wenn die Neben um Georgii sind noch blutt und blind soll sich freuen Mann, Weib und Kind". Ist Markus (25.) kalt, so ist auch die Bittwoch kalt. „So lange die Frösche vor Georgii quacken, so lange müssen sie nach Georgii

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schweigen". „Wenn der April Spektakel macht, giebts Heu und Korn in voller Pracht."

— Die krumme Haltung der Rad­fahrer, die gewöhnlich an dem Stahlrad die Form eines lateinischen 0 annehmen, wenn sie sich nicht ganz vorn überlegen, so daß sie einem liegenden V gleichen, ist schon viel von Aerzten getadelt worden. Nun aber erhebt sich ein berühmter englischer Rad­fahrer, der selbst Arzt ist, Sir Benjamin Richardson, öffentlich gegen die Mißbräuche beim Fahren. Er sagt u. a.: „Der Brauch, daß sich mehr oder minder alle Radfahrer über die Lenkstange beugen, hat die gesundheitsschädlichsten Folgen. Es läßt sich nicht leugnen, daß das Fahren uns unwillkürlich zu dieser Haltung verleitet, und es erfordert immer einen gewissen Zwang und stetige Ueberwachung, wenn man sich gerade halten will, wie ich aus eigener Be­obachtung weiß, aber die krumme Haltung ist nicht blos unschön, sondern sie führt auch unabweigerlich zu einer Verkrümmung der Wirbelsäule. Auch die Brust wird geschädigt: der Brustkasten kann den fort­währenden Druck nicht aushalten. Die Lungen wer­den gehemmt und dadurch der ganze Blutumlauf ge­stört. Es liegt auf der Hand, daß alle diese Folgen genügen dürfen, um die Radfahrer zu veranlassen, sich einer guten Haltung zu befleißigen."

— Ein „angehender" Kommis in Pirma­sens hat seinem Prinzipale, dem Besitzer einer Schuh­fabrik, einen bösen Streich gespielt. Der Fabrikherr

beauftragte den jungen Mann, 2 Zentner Pappdeckel, 1 Gros Maschinennadeln und 1 GroS Hakenösen zur Probe zu bestellen. Der Lehrling bestellte nun zwei Wagen Pappdeckel, einen Wagen Maschinennadeln und einen Wagen Hakenösen. Als die zwei Wagen Pappdeckel bereits eingetroffen waren, entdeckte man das Falsche der Bestellung. An demselben Tage lie­fen auch noch die Rechnungen über einen Wagen Na­deln und Oesen ein. Mit letzteren wäre der Fabri­kant auf Lebenszeit für Kind und Kindeskind versehen gewesen und auch andere Fabrikanten hätten, wenn sie daran teilgenommen, bis ins dritte und vierte Glied auf Lebenszeit genug gehabt. Wie sich der Fabrikant nun mit den betreffenden Lieferanten ab- finden wird, wird seine Sache sein, der „angehende" Kommis aber ist seit einigen Tagen verschwunden.

Der verkannte Mohr. Das Wiener „Fremdenblatt" meldet folgenden Vorfall, der sich unlängst in Wien abgespielt hat: Es war um Mitter­nacht. An einem Wachposten in der Innern Stadt kam etwas angeheitert ein Mohr vorbei, der zur Dienerschaft einer hohen Persönlichkeit gehört und eine bekannte Wiener Straßenfigur bildet. Sei es nun, daß die Nacht sehr dunkel war, sei es, daß der auf Wache stehende Soldat vorher noch keinen Mohren gesehen hatte, er rief voller Schrecken: „Der Teufel! der Teufel!" und wollte eilends den Posten verlassen. Der Mann wurde vor das Militärgericht gestellt und strenge bestraft (vermutlich weil sich ein Soldat selbst vor dem Teufel nicht fürchten dürfe).

Milcht KeLalmtvmchmrM

Gerichtstag

wird vom K. Amtsgericht Calw am Montag, den S. ds. Mts., vormittags 1V—13 Uhr, auf dem Rathaus zu Neuweiler abgehalten.

Calw, den 2. April 1894.

Amtsgcrichtsschreiber

Nagel.

Waldfeiter-Grdiittirg

Die Ortsvorsteher des diesseitigen Forstamtsbezirks werden beauftragt, die Bestimmungen der Waldfeuer-Ordnung Teil 2 und 3 betr. die Verhütung von Waldbränden und sodann die Bestimmungen des Reichs-Strf.-G. Buchs Z 368, 6 und des Forst-P.-Gesetzes Art. 30 bis 32 alsbalv bekannt machen zu lassen. Wildberg, 2. April 1894.

K Forstamt.

Revier Wildberg.

KotzMerkauf

Samstag, ?den 14. April, vormittags 10 lUhr, aus Gais- (burg Abt. 8 und i Bulachersteigle:

> 10 Derb­

stangen I., 35 II., 50 III. Kl., 210 fichtene Hopfenstangen I., 195 II., 10 III. und 150 V.Kl.; Rm.: 25 fichtene Prügel, zu Pa­pierholz geeignet; Wellen: 1310 hart gemischte, 2350 Nadelholz und 80 Schlagraum.

Abfuhr günstig. Zusammenkunft bei der Blockhütte auf der Ebene.

Revier Enzklösterle.

Arennhotz-Berkauf

^ am Dienstag, ^den 17. April, s vormittags 10 ' s Uhr, im Wald­horn zu Enz- > klösterle, aus Distr. I. Wanne Abt. 17 und 19, II. Schöngarn Abt. 2, 4 und 6, III. Dietersberg Abt. 8 und 9, VI. Langehardt Abt. 6, 9 und 10, VII. Kälberwald Abt 23 und 41:

Rm.: 7 Eichen-Anbruch, 12 Buchen- Scheiter, 87 dto. Anbruch, 17 Birken-Anbruch, 6 Nadelholz-Rol­ler, 118 dto. Scheiter, 109 dto. Prügel, 608 dto. Anbruch, ferner Rm.: 2 Eichen-, 9 Buchen- und 178 Radelholz-Reisprügel. Die Nadelholzroller sind nicht gereppelt.

Auflegung des Uerzeich- nijses der Meede- „yj Uiudmehdefttzer.

Das durch den Ortseinbringer vor­schriftsmäßig fertig gestellte Verzeichnis der Pferde- und Rindviehbesitzer und ihres beitragspflichtigen Pferde- und Rindviehbestandes ist 6 Tage lang, vom 5.—10. April, beide Tage einschließlich, auf dem Rathaus zur Einsichtnahme durch die Tierbesitzer aufgelegt und können innerhalb dieser Frist gegen die Einträge von den Beteiligten bei dem Ortsvorsteher Einwendungen vorgebracht werden.

Calw, den 4. April 1894.

Stadtschultheißenamt. _ Haffner.

Verkauf.

Aus dem Nachlaß des ch Oekonomen

Wilhelm Wagner in Calw kommt am

Montag, den S. April 18S4, vormittags 11 Uhr,

auf dem hiesigen Rathaus zur zweiten Versteigerung:

das dreistockigte Wohnhaus Nr. 173 im Nonnengäßle, Brandversich.-Anschlag 7720 angekauft zu 5500

das dreistockigte Wohnhaus Nr. 183 in der Lederstraße, mit einem ge­wölbten Keller unter Schreiner­meister Jett er's Haus, Brandvers.-Anschlag 11,160

1 bn 58 a 67 gm Baumgut auf der Markung Oberried,

angekauft zu 4500

Nähere Beschreibung der Verkaufs- objskte kann auf der Ratsschreiberei ein- gesehcn werden, auch ist Herr Hugo Rau zur Auskunftserteilung bereit.

Stadtschultheiß Haffner.

Stadt Calw.

Geschirr-Verkauf.

Nachstehend verzeichnetes Vaugeschirr wird am

Montag, den 9. April 1894, mittags 1 Uhr,

beim neuen SchulhauS im öffentlichen Aufstreich verkauft: eine größere Partie Seile, Spitz­stränge, gußeiserne Rollen, Nägel, Laschen, Schienenunterlagen.Schrau- ben, Baugerüst und Steinklammen, Hauen, Kreuzbickel, Schaufeln, Schle­gel, Walzen und sonstiges Stein Hauer- und Maurergeschirr aller Art. 1 Aufzngsmaschine mit Uebersctz- ung, ganz von Eisen, mit 8 Wagen- und Maschinenrollen, Treträder, 2 Steinscheeren (Patent), größte Weite 1,15 m, 1 Aufzugsmaschine etwas kleiner als die obige, 2 Stein­kasten mit Kettenzügen, Steinbruch­walzen, Gerüstdielen.

Obiges Geschirr war über die Her­stellung eines größeren Schulhauses in Verwendung und befindet sich in gutem Zustande.

Stadtpfleger

Hayd.

Godes-Anzeige.

Freunden und Bekannten ^ teilen wir mit, daß unsere Schwester und Schwägerin Magdalene Volle gestern abend sanft verschieden ist. Der Bruder Georg Volle und Frau.

Beerdigung am Donnerstag nach­mittag 5 Uhr.

Urinat-Arrzeisen.

Donnerstag abend 8 Uhr

Bibelstunde

im Vereinshans

Kustclv-AdoLf-

Arrcenenvevein

heute Donnerstag, den 5. ds, nachmittags 2 Uhr,

im Tekanathaus.

Freitag abend bei Carl Essig, Metzgergaffe.

Nächste Woche backt

Laugrnbreheln

Bäcker Exncr.

Dachtel.

Danksagung.

Für die vielen Beweise der Liebe und Teilnahme während der Krankheit unserer lieben, unvergeßlichen Mutter, Schwie- LÄEV'germutter und Großmutter Karoline Schmid Witwe, für die zahlreiche Leichenbogleitung, so­wie für den erhebenden Gesang sagen ivir allen Teilnehmenden unfern innigsten Dank.

Die traucraiica Hinterbliebenen.

6500 Mark

suche ich für einen pünktlichen Zins­zähler gegen gute I. Pfa n d s ich se­tz eit auf Jakobi d. I. aufzunehmen.

Verw.-Aktuar Staudenmeyer.

Lier! (§ier!

Schöne große Italiener Eier, pro Hundert 4 ^ 80 A empfiehlt

v. HvniOn.

Ein Laufmädchcn

wird auf I. Mai gesucht.

Näheres durch die Red. d. Bl.

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sind das wirksamste Mittel gegen Husten, Heiserkeit, Verschleimung, Stö­rungen der Verdauung re. Zu haben in Beuteln ü 25 und 50 Pfg., sowie in Schachteln ä I ^ bei I. N. Temmler und in Wildberg bei Ad. Frauer.