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Haushaltungsschule mit 18 Zöglingen statt. Dieselbe lieferte ein sehr günstiges Resultat. Die Ausstellung der Jndustriearbeitrn war sehr hübsch und reichhaltig, es war alles vertreten vom Strumpf bis zum Franenkleid und bis zur feinen Buntstickerei. Zum Schluß sprach der Vorstand Oberamtmann Voelter, Worte der Befriedigung und Anerkennung über das Ergebnis der Prüfung au» und hob hervor, von welch großer Bedeutung eine tüchtige hauswirt­schaftliche Bildung der Mädchen sei und wie gerade der Haushalt durch ein wirtschaftlich tüchtig auS- gebildetes Mädchen eine Stätte der Ordnung und der zufriedenen Häuslichkeit werden könne. Am 16. April beginnt der Sommerkurs. Diese Anstalt sei allen Eltern, welche ihren Töchtern eine tüchtige praktische Ausbildung geben wollen, bestens empfohlen.

Stuttgart, 17. März. AIS neue» Ver­sicherungsinstitut ist eine hiesige Hutfabrik aufgetreten, welche dem PublikumVersicherungshüte" anpreist. Wer einen solchen Versicherungshut trägt, ist für Unfälle auf der Eisenbahn mit ca. 2000 ^ versichert. Der Lersicherungsschlot soll sehr viele Ab­nehmer finden.

Stuttgart, 19. März. Im Nill'schen Tiergarten ist an Stelle des altenPeter" ein jüngerer ElephantZella" hier eingetroffen. Der neue Elephant wird viel besucht. Das 10jährige Tstr ist fast so groß alsPeter" und gut abgerichtet. Er steht auf den Kopf und läßt sich von seinem Wärter kommandieren.

Dettenhausen, 20. März. Gestern «bend wurde der 50 jähr. Taglöhner Jakob Löffler im Hand­gemenge von seinem eigenen siebzehnjährigen Sohn durch einen Doppelschuß aus einem zweiläufigen Gewehr getötet. Der Hergang der Sache ist nach der sofort gemachten Erhebung folgender: Jakob Löffler, ein gewerbsmäßiger, vielbestrafter Wilderer, der in einem oft über ihn kommenden Zustand der Aufregung zu jeder That fähig war, bedrohte erst seinen Sohn, dann seine Gattin und Tochter mit dem scharfgeladenen Gewehr. Der Sohn, der zuerst vor dem Vater durch einen Sprung zum Fenster hinaus sich geflüchtet hatte, kam wieder in die Stube zurück, als Mutter und Schwester um Hilfe riefen. Er wollte das schußbereit gehaltene Jagdgewehr, mit welchem der Vater die beiden Frauenspersonen er­schießen wollte, diesem aus der Hand schlagen. Dabei entluden sich die beiden Läufe des Gewehrs und zwei Kugeln gingen mit solcher Gewalt dem Vater durch den Leib, daß sie unter schwerer Verletzung der Eingeweide wieder durch den Rücken austraten. Ehe die alsbald herbeigeholte ärztliche Hilfe zur Stelle sein konnte, ist der tötlich Getroffene gestorben. Das gestern Nacht noch benachrichtigte Gericht wird heute den Thatbestand aufnehmen.

Pforzheim, 20. März. Gestern ist eine Abordnung aus den beteiligten Kreisen nach Karlsruhe

abgegangen, um bei der maßgebenden Stelle wegen Verlegung der Morgenzüge ins Enzthal vor­stellig zu werden.

8> Pforzheim, 20. März. Im Gerberkanal dahier ist heute Nachmittag das 3 Jahre alte Töchterlein deS Obsthändlers Hofmann hier ertrunken.

Im Untersuchungsgefängnis zu Nürnberg kam es zwischen drei Gefangenen zu einer Schlägerei» bei welcher einer derselben erschlagen wurde.

Berlin, IS. März. Am 1. April tritt die neue Bestimmung des Strafgesetzbuchs in Kraft, wo­nach solche Familienväter strafrechtlich verfolgt werden können, welche in der Lage sind, ihren Angehörigen den nötigen Unterhalt zu gewähren, dieses aber nicht thun und ihre Familien der Armenverwaltung zur Last fallen lassen.

Berlin, IS. März. Der Kaiser hat heute Nachmittag die gesamte Berliner Garnison alarmiert. Die Truppen sind in der kompletten Ausrüstung nach dem Tempelhofer Felde ausgerückt, woselbst der Kaiser die Truppen erwartete.

^ Wesel, 17. März. Der Kaiser hat einem armen Mädchen in Wesel, das seine alte Mutter und fünf Geschwister durch der Hände Arbeit unterhält, eine Nähmaschine geschenkt.

Köln, 19. März. Die Polizei verhaftete heute ein Dienstmädchen, das seine Herrschaft durch Zusatz von Salzsäure zum Wein zu vergiften suchte. Da» Motiv der That war Rachsucht für eine em­pfangene Zurechtweisung.

Hamburg, 19. März. Auf einem im hie­sigen Hafen liegenden holländischen DampferHunze" platzte das Dampfkesselrohr. Der Kapitän wurde getötet.

Metz, 17. März. Das Dienstmädchen, wel­ches durch unvorsichtiges Umgehen mit Petroleum vor einigen Tagen sich schwere Brandwunden zu­zog, ist an den erhaltenen Verletzungen nun auch ge­storben. Wie viele Opfer wird es noch kosten, ehe namentlich das weibliche Geschlecht sich der mit der Handhabung von Petroleumgefäßen verbundenen Ge­fahren bewußt wird und sich dieselben stets vor Augen hält?.' Man verbreitete vor einigen Jahren Plakate mit der Aufschrift:Mensch, ärgere Dich nicht!" Sollte es nicht mehr angezeigt sein, in allen Küchen, Kinder- und Gesindestuben an auffallendster Stelle solche anzubringen mit der Warnung:Vorsicht mit dem Feuer und besonders mit Petroleum!?"

Paris, 19. März. Der gestrige Jahrestag der Kommune verlief ruhig. Die Polizei hatte alle Vorsichtsmaßregeln getroffen und überall da» Entfalten der roten Fahne verboten.

Paris, 19. März. ES steht nunmehr fest, daß der Anarchist Pauvell seiner Zeit Henry bei dem Dynamitanschlag in das Cafe Terminus begleitete.

Als Henry verhaftet war, begab er sich sofort in die Wohnung desselben und entwendete die daselbst be» findlichen Dynamitbomben, mit welchen er alsdann die letzten Attentate ausführte.

London, 19. März. Die hiesigen Anar­chisten erhielten von einer Leben»-Versicherungs- Gesellschaft 200 000 Frs. ausbezahlt; für diesen Be­trag war Vaillant versichert.

Prälat Kneipp in Rom. Die Thatsache beschäftigt dir Presse immer noch in hervorragendem Maße. Der Erfolg ist dem schlichten Manne auch unter dem südlichen Himmel Italiens treu geblieben, indem es ihm gelang, den bereits von allen Aerzten aufgegebenen Cardinal Llonaeo I,a Valetta durch Anwendung seiner Wasserkur zu retten. Das neuer­dings verbreitete Gerücht von einer Verschlimmerung im Zustande dieses Kirchenfürsten, sowie des Papstes selbst beruhen auf Erfindung. Der Kardinal befindet sich vorzüglich, ebenso der Papst, der übrigens keine Wasserkur durchmacht, sondern nur die allgemeinen Diät-Vorschriften Kneipp's beobachtet und insbesondere Kneipp-Malzkaffee mit Vorliebe trinkt. Der Kathreiner» 'schen Malzkaffee-Fabrik in Mailand wurde denn auch bereits die Ehre zu Teil, für den Papst, sowie für die hohe Geistlichkeit in Rom eine SendungKneipp- Malzkaffee übermitteln zu dürfen.

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Bestellungen wollen sofort gemache werde».

Der Vorstand:

L. Dingler.

Gottesdienste

am h. Osterfest.

Vom Turm- 167. Kirchenchor: Erstanden ist der h. Christ. Predigtlied: 177.

9>si Uhr: Beichte in der Sakristei.

9'/r Uhr Vorm.-Predigt: Herr Dekan Braun. Feier des heiligen Abendmahls. Nachm.-Prcdigt 2 Uhr: Herr Stadtpfarrverweser vr. Hory.

Hsterurontag.

Vorm.-Predigt 9'/- Uhr: Hr. Stadtpfarrverweser vr. Hory.

Reklameteil.

Es ist ein Bedürfnis geworden, neben der Zeitung seines Landes noch eine große Berliner Tages­zeitung zu lesen. Der nunmehr im 5. Jahrgang stehen­den .Deutsche Warte" ist eS infolge der Eigen­artigkeit, Reichhaltigkeit und Gediegenheit ihres Inhaltes gelungen, in kurzer Zeit sich einen großen Leserkreis zu erringen. Der ungemein billige Abonnementspreis von 1 ^ für die Monate Februar und März ladet von selbst zu einem Probeabonnement ein.

Milche KekssstNschmse«.

K. Kameralarnt Hirsau.

Ilerdingung von Aauarveilen.

Für den Umbau des Pfarrhauses in Tachtel werden nachstehende Arbeiten zu schriftlicher Bewerbung ausgeschrieben:

1) Maurer- und Steinhauerarbeit mit 1 466 «0 -rZ,

2) Zimmerarbeit . . . .

957 11

3) Gipserarbeit . . . .

345 38

4) Schreinerarbeit . . .

. .

712 51 .

5) Glaserarbeit . . . .

88 62

6) Schlosserarbeit . . .

. . §

540 40

7) Flaschnerarbeit . .

283 . 52

8) Tapezierarbeit . .

. . .

83 30

9) Anstricharbeit ...

434 15

10) Pflasterarbeit . . .

249 99

Kostenvoranschlag, Zeichnungen und Akkordsbedingungen sind bei dem Be- zirksbauamt in Calw bis 27. März d. I., abends 6 Uhr, zur Einsicht aufgelegt.

Die Angebote sind in Prozenten der Ueberschlagssumme ausgedrückt, ver­siegelt und portofrei, mit der Aufschrift

»Angebot auf den Pfarrhau-umbau ln Dachtel* versehen, längstens bis 28. März d. I., vormittags 10 Uhr, beim Bezirksbauamt Calw einzureichen. Zu dieser Stunde findet die Eröffnung der Angebote statt, welcher die Bietenden anwohnen können.

Für den Zuschlag wird sich eine Frist von 8 Tagen Vorbehalten.

den 15. Mär, 1894.

K. Kameralamt. K. Kesirksbauamt.

Kemmel. Gekeler.

Konkurs-Eröffnung.

Ueber das Vermögen des Kaufmanns Gustav Erbe in Calw, Inhabers der Firma Friedr. Müller am Markt in Calw, wird heute am 21. März 1894 vormittags 9'/r Uhr das Konkurs­verfahren eröffnet.

Der Herr Gerichtsnotar Sapper in Calw wird zum Konkursverwalter ernannt.

Konkursforderungen sind bis zum 30. April 1894 bei dem Gerichte an­zumelden.

Es wird zur Beschlußfassung über die Wahl eines anderen Verwalters, so­wie über die Bestellung eines Gläubiger­ausschusses und eintretenden Falls über die in Z 120 der Konkursordnung be- zeichneten Gegenstände auf

Freitag, den 13. April 1894, vormittags 9 Uhr,

und zur Prüfung der angemeldeten Forderungen auf

Freitag, den 18. Mai 1894, vormittags 9 Uhr,

vor dem Unterzeichneten Gerichte Termin anberaumt.

Allen Personen, welche eine zur Kon­kursmasse gehörige Sache in Besitz haben oder zur Konkursmasse etwas schuldig sind, wird aufgegeben, nichts an den

Gemeinschuldner zu verabfolgen oder zu leisten, auch die Verpflichtung auferlegt, von dem Besitze der Sache und von den Forderungen, für welche sie aus der Sache abgesonderte Befriedigung in An­spruch nehmen, dem Konkursverwalter bis zum 30. April 1894 Anzeige zu machen.

Calm, den 21. März 1894.

Königliches Amtsgericht.

Oberamtsrichter (gez.) Deckinger. Veröffentlicht durch Gerichtsschreiber Nagel.

Revier Hirsau.

Submisfionsverkauf von Stammholz

aus Altburger­zberg Abt. Bad­ewald und Alt- . -burgersteige, aus ^kLützenhardt Abt. Salzleckenrain u. Lärchengarten r 5 Rotbuchen mit 2 Fm.

Aus denselben Abteilungen sowie aus Altburgerberg Abt. SpindlerShof unb Lützenhardt Abt. Reichertsmad und Heu­

weg: