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8 Uhr ertönte Feuerlärm. Inmitten der Stadt loderte «ine mächtige Feuersäule empor und ein dich­ter Regen von Funken ergoß sich über die obere Stadt. Der Herd des Feuers war das Haus des Drechslers Kißling, mit dem mehrere andere Gebäude zusammenhängen. Südwind trieb die Flammen ge­rade über den Häuserkomplex hin. Trotzdem die Feuerwehr alsbald zur Stelle mar und die Lösch- gerätfchasten im angrenzenden Kornhaus lagern, stan­den, bis die Spritzen und Hydranten in Thätigkeit gesetzt werden konnten, bereits das Kißling'sche, das Messerschmied Rieß'sche und das Metzgermeister Lieber- mann'schr Haus in Hellen Flammen. Die Feuerwehr mußte sich darauf beschränken, das Notwendigste zu retten und die Umgebung zu schützen. Nicht geringe Anstrengung kostete es, die stark bedrohte Bierhalle von Werkmarin zu retten; der Dachstuhl des niederen Anbaues brannte größtenteils nieder und auch das übrige Gebäude nahm durch die Löscharbeiten bedeuten­den Schade». Die drei zuerst ergriffenen Häuser brannten bis auf die Grundmauern ab. Kräftigen Beistand leistete das Feuerpiket des Kaiserregiments; auch eine Abteilung der Feuerwehr Ravensburg traf «in. Fabrikant Gomer wurde von einem herabstürzen­den Balken am Kopfe ziemlich bedeutend verletzt. — Drechslermeister Kißling wurde heute früh verhaftet.

Friedrichshafen, 31. Jan. Von dem Fischermeister Franz in Langenargen wurde in den letzten Tagen eine Dreische von außerordentlicher Größe gefangen. Das 3Pfund wiegende, sehr schöne Exemplar ist zurzeit im Fischbassin bei Hrn. Langen st ein hier zur Ansicht ausgestellt. Obwohl dieser Fisch ein Leckerbissen für Feinschmecker ist, wäre es doch sehr schade, wenn dieses außergewöhnlich große und daher sehr seltene Exemplar nicht für eine Sammlung behufs Präparierung angekauft würde. Der Dreischenfang, welcher zurzeit sehr ausgiebig ist, übt dadurch für Fischsportsmänner einen besonderen Reiz aus, weil dieser Fisch nicht mit Netzen, sondern mittels Reisachbüscheln, welche dem Ufer entlang unters Wasser versenkt werden, gefangen wird.

Mannheim, 1. Februar. Louis Mayer, Inhaber eines großen Hopfengeschäfts, welcher durch Selbstmord endete, war bei dem Bankerott Maas mit einem Verlust von 400,000 ^ beteiligt. (An­scheinend bestanden zwischen ihm und einem Teilhaber der Firma Maas intime Beziehungen, aus denen für den elfteren übergroße Verpflichtungen entstanden.)

Bayreuth, 2. Febr. Der Stadtmagistrat bewilligte 125000 ^ zur Verschönerung der Stadt und erwarb um 100000 ^ das Palais des ver­storbenen Herzogs Alexander von Württemberg. In das Palais wird das Rathaus verlegt.

Wien, Febr. Gestern Nachmittag wurde in Schwarzau am Steinfeld ein 5 Sekunden lang währendes Erdbeben verspürt. Unter der Be­völkerung entstand eine Panik.

Rom, 3. Febr. In parlamentarischen Kreisen verlautet, Crispi werde 30 Millionen Lire neue Steuern beantragen. Die Regierung sei ent­schlossen, die Kammer aufzulösen, falls dieselbe die Vorlage ablehne.

Paris, 3. Febr. JnTourcoing verhaftete die Polizei einen anarchistischen Falschmünzer. In der Werkstatt wurden zahlreiche falsche belgische Fünf­frankenstücke, Werkzeuge für die Münzprägung, ein Porträt Vaillants, anarchistische Zeitungen und Bro­schüren vorgefunden.

Kermischtes.

— Gegen die Zulassung des Jesuiten­ordens in Deutschland und insbesondere in Württem­berg erläßt der Landesausschuß des Evangelischen Bundes in Württemberg, gez. vonEduardElben, einen Protest, welcher in 7 Punkten abgefaßt ist und folgenden Gedankengang hat: Der Jesuitenorden dient zur Ausrottung der Ketzerei deren schlimmste der Protestantismus ist. Mit der Forderung der Wieder­zulassung des Ordens hat der Ultramontanismus den Evangelischen den Krieg erklärt. Der Landesausschuß erwartet von den evangelischen Fürsten, daß sie ein

festes Nein aussprechen gegen die Zulassung des von einem Papste selbst als unvereinbar mit dem religiösen Frieden erklärten Ordens. Der Protest schließt: Als evangelische Christen und gute Deutsche verwahren wir uns aufs entschiedenste gegen die Zulassung des Jesuitenordens in Deutschland.

Verkauf von Milch in gefrorenem Zustande. Mehrere große Milchgeschäfte zu Paris haben vergangenen Sommer, wie das Patent- und technische Bureau von Richard Lüders schreibt, die Neuerung eingeführt, die Milch im gefrorenen Zu­stande ihren Kunden sowohl zuzusenden, wie auch in den Läden vorrätig zu halten. Ganz von dem viel leichteren Transport abgesehen, welchen die in die Form mehr oder weniger großer Blöcke gebrachte Milch bietet, hält sich dieselbe auf diese Weise viel länger, da sie durch die Kälte und die Undurchdring­lichkeit dem Eindringen und der Entwicklung der Keimsporen vorbeugt. Zum Gebrauch wird die Milch, die in den Eisschränken der Haushaltungen im ge­frorenen Zustand erhalten werden kann, einfach auf­getaut; durch den Frost soll weder eine Entmischung noch sonstige Schädigung der Milch eintreten.

Noch ein neuer Gruß. Durch die Zeit­ungen geht folgende Notiz: „Jetzt haben auch die Schwimmer sich einen Gruß zugelegt. Wie sich die Turner ihr „Gut Heil", die Kegler ihr „Gut Holz", die Segler ihr „Gut Wind" zurufen, so rufen sich die Schwimmer ihr „Gut Naß" zu, worauf die Be­grüßten mit einem kräftigen Hurrah zu antworten haben." — Nun fehlen nur noch die Säuglinge: „Gut Windel", die Vegetarianer mit „Gut Kraut" und die Kneippianer mit „Gut Guß!"

Gesund ist der Mensch nur dann, wenn alle Teile seines Organismus richtig funktionieren. Ins­besondere gilt dies von einer geregelten Verdauung. Un­regelmäßigkeit in derselben (Verstopfung), ist die Ursache vieler, oft recht unangenehmer Zustände. Man sorge daher für eine täglich genügende Oeffnung und bediene sich zur Erzielung derselben der allgemein als das beste Mittel anerkannten ächten Apotheker Richard Brandt's Schweizerpillen mit dem weißen Kreuz in rotem Grunde. Erhältlich nur in Schachteln ä 1 „k in den Apotheken.

Amtliche Keksvutnulchuuseu.

Die EM» Ichmrkte

sind in mehreren nicht Württemberg. Kalendern teils unvollständig teils unrichtig angegeben. Es finden in Calw im Jahr 1894 Krämer- und Viehmarkte statt am 14. März, 9. Mai, 11. Juli, 12. September, 12. Dezember, überdies Biehmarkte am 10. Januar, 14. Februar, 11. April, 13. Juni, 8. August, 10. Oktober, 14. November. Die Herren Ortsvorsteher werden ersucht, auf Ver­öffentlichung dieser Berichtigung hinzuwirken.

Stadtschultheistenamt Calw.

Haffner.

Konkursverfahren.

Das Konkursverfahren über das Ver­mögen des Friedrich Weist» Bäckers in Althengstett, ist nach erfolgter Ab­haltung des Schlußtermins und Vollzug der Schlußverteilung heute aufgehoben worden.

Calw, den 2. Januar 1894.

Gerichtsschreiber Königlichen Amtsgerichts: Nagel.

Konkursverfahren.

Das Konkursverfahren über das Ver­mögen des Andreas Zipperlen, früh­eren Waldhornwirts in Neuhengstett, wurde nach erfolgter Abhaltung des Schlußtermins heute aufgehoben. Calw, den 2. Februar 1894.

Gerichtsschreiber Königlichen Amtsgerichts: _ Bauer.

Revier Hirsau.

Accord über Keifichr nnd Sehen

von Lvo Rm. tann. Prügeln aus

den beiden Hirsauer Hüten zur Station Hirsau findet statt am

Donnerstag, den 8. d. M., nachmittags 4 Uhr, im Löwen in Hirsau.

Revier Schwann.

Stangen-Verkauf

am Montag, den 12. Februar, > vormittags 10 !Uhr, auf dem Rathaus in Dennach, aus

_ dem Staatswald

Abt. Viehtrieb, Zäunle und Eschbach (Hut Dobel) und aus den Abteilungen Sandplatte und Buckel (Hut Neusatz):

Nadelholzstangen: 1035 Werkstangen I. bis IV. Kl., 2045 Hopfenstangen I. bis III. Kl., und 6275 Reis­stangen, sowie 45 Werkstangen und 450 Stück Hopfenstangen Ausschuß.

Die Stangen in der Hut Dobel sind meist fichtene, die in der Hut Neusatz meist tannene.

Entfernung von Bahnhof Rothenbach 6—8 Irin.

ren, Gelbscheck I. Klasse, zu kaufen gesucht und sieht Offerten entgegen Schultheißenamt.

F. Ziegler.

Zavelstein.

Kokz-Zrerkauf.

Am Freitag, jden 9. Februar, nachmittags 2 lllhr, werden auf . dem Raihause hier aus dem Gemeindewald

Teinacher Berg

236 forchene Stämme mit 187,61 Fm. und 7 buchene Abschnitte von 2 bis 6 m Länge mit 3,91 Fm., im öffentlichen Aufstreich verkauft, wozu Liebhaber eingeladen werden.

Den 3. Februar 1894.

Gemeinderat.

Vorstand: Wieden mayer.

Auf Fastnacht

empfiehlt

Fastnachtsküchlein

und

Berliner Mann kuchen

DI. Hemmls»»,

Konditor.

Gechingen.

Farren-Verkauf.

Am Freitag, den 9. Februar, vormittags 11 Uhr, ^ 7 H»»Lkommt ein schwerer, 4jähriger Farcen, I. Qualität, zum Ver- kauf auf dem Rathaus. Zugleich wird ein Ijähriger Far-

Privat-Anzeiger».

Altburg.

Danksagung.

Für die aufrichtige Teil­nahme, welche wir bei dem schmerzlichen Verluste unserer beiden Kinder erfahren dursten,

__ für die vielen Blumenspenden

und die zahlreiche Leichenbegleitung sagen wir hiemit unfern herzlichsten Dank. With. Braun und Frau.

Jastnachtküchte

und

AertinerMannkuchen

empfiehlt

C. Costcnbader, Konditor.

Hirsau.

Eine große, noch wenig gebrauchte

Iußwende

hat zu verkaufen

Gust. Eisele zur Schleifmühle.

Der'. Lior!

Die erste Sendung frischer steyer- märker Eier ist eingetroffen und empfehle ich solche zu 6 das Stück, bei grö­ßerer Abnahme billiger.

_A Haager.

Gesangvücher

in großer Auswahl bei

E. Georg«, Calw.

Sehr gutes

Kefenvrot

empfiehlt

Bäcker Hammer.

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G. Deuschle, Dreher.

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