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Hä. Bern, 20. Dez. (Telegr.) Der Bundes« rat beschloß dm französ. Anarchisten Bitt erlin wegen Verbreitung eines anarchistischen Manifests auS- zuweisen.

— Aus St. Petersburg wird gemeldet, daß die russische Regierung nicht abgeneigt sei, an einem Kongreß gegen den Anarchismus teilzunehmen. Rußland verlangt jedoch, daß besondere Bestimmungen wegen des Asylrechts getroffen werden, um die Agi­tation von Bern und London zu verhinvern.

vermischtes.

— Die Militärbehörde hat dem Vater des anfangs September bei den Schießständen in Düssel­dorf erschossenen Knaben eine entsprechende Entschä­digung bewilligt, und zwar annähernd Mk. 3000. Der Vater hatte nur Mk. 900 beansprucht; es wird ihm also mehr als das Dreifache ausbezahlt. Die Militärbehörde hat, so wird der „Köln. Volksztg." geschrieben, damit vollständig anerkannt, daß das Kind, welches im Aaper Walde an der Hand seiner Mutter spazieren ging, durch eine aus den Militär-Schieß- ständen verirrte Kugel getroffen worden ist.

Harte Zeit überall. Der „Mainzer Anz." schreibt: Es nützt uns zwar nichts, aber es tröstet uns doch einigermaßen zu wissen, daß allerwärts unseres Erdenballs, besonders in dem vielgepriesenen Land der hohen Löhne, in Amerika, noch schlechtere Zeiten sind, als bei uns. So ging dieser Tage ein Brief einer geborenen Amerikanerin aus Painesville, Ohio, datiert v. 20. Noo. l. I., ein, der folgende traurige Schilderung enthält: „Die Zeiten sind schwer hier. Tausende von Menschen sind arbeitslos, drei von meinen Brüdern sind ohne Stellung. Die Men­schen hungern und frieren zu Tode. Man behauptet, die Zeiten seien härter, als sie es jemals zuvor in diesem Lande waren."

Die Grußreform. Seit einigen Tagen werden in Merane unter Kurgästen und Einheimischen kleine Briefe folgenden Inhalts in großen Mengen verteilt: „Im Interesse ihrer Gesundheit werden sämtliche Herren in Merane höflichst gebeten, den Hut beim Gruß nicht abzunehmen — sondern militärisch

zu grüßen. Die geehrten Damen wollen diesen Gruß als ganz besonders herzlichen betrachten. Es hat sich bereits eine größere Anzahl von Herren bereit erklärt, diesem vernünftigen Wunsch zu willfahren und mit der allerdings durch jahrhundertelangen Gewohnheit zur Sitte gewordenen, geradezu lächerlichen und ge­sundheitsschädlichen Unsitte zu brechen, durch Schwenken eines Papp- oder Filzdeckels, die gegenseitige Achtung zu zeigen."

Gefangen und wieder entwischt. Aus Essen wird geschrieben: Ein Bettler, der in einem Hause an der Steeler Chaussee um ein Almosen an­gehalten hatte und abgewiesen worden war, sah beim Verlassen des Hauses einen Ueberzieher an einem Kleiderständer hängen, für den er sehr gute Verwend­ung hatte. Schnell entschlossen zog er denselben über und verließ das Haus, ohne zu ahnen, daß die Fau, welche ihn abgewiesen hatte, ihm durch das Fenster nachsah. Sofort trat diese in Begleitung einer Nach­barin die Verfolgung des Diebes an, welcher an der Badeanstalt eingeholt, in das Haus zurückgebracht und in einem Zimmer eingeschlossen wurde. Währenv nun die eine Frau draußen Wache hielt und die andere zur Polizei gegangen war, um den Gefangenen festnehmen zu lassen, war dieser mit dem Ueberzieher durch das Hinterfenster entschlüpft.

Nicht standesgemäß. Ach, Levi, hier ist es schön — hier ist es herrlich — hier laß' uns Hütten bauen! Wie haißt, Sarah, Hütten? Wenn mer eppes bau'n, bau'n mer ä Palais.

Neugierig. Vater (zur kleinen Elsa): Willst Du nicht Dein kleines Schwesterlein sehen, das der Storch gebracht hat? Elsa: Nein, aber den Storch.

Abgeblitzt. Student: Sie haben mich fixiert, mein Herr, ich fordere Sie! Herr: Ach renommieren Sie doch nicht so mit Ihren neuen Visitenkarten.

LvongsnAuni.

Neues in der Bibliothek.

1) Hohentwiel von vr. V. Müller.

2) Segensreiche Wirksamkeit durch4Gene-

rationen. Vier Lebensbilder in Vorträgen von I. Merkle.

Dorothea

Herzogin von Württemberg 1736-1798. Maria Feodorowna 1759—1828.

Kaiserin von Rußland. Katharina Pawlowna 1788—1819. Königin von Württemberg.

Olga Nikolajewna 1822—1892. Königin von Württemberg.

3) Goldener Hausschatz. Ein deutsches Lese­

buch mit Bildern von H. Gabriel und K. Supprian.

4) Die Entwicklung Hohenheims in den letz­

ten Jahrzehnten von O. Voßler.

5) Gothaischer genealogischer Hofkalender

1894.

6) Jahrbuch der deutschen Landwirtschafts-

Gesellschaft. Band 8.

7) Das Testament. Ein Stück Leben aus der

guten alten Zeit von H. Berthold.

8) Das Türken mal. Eine Erzählung von F.

Sonnenburg.

9) Ernst Rietschel. Ein deutsches Künstlerlebcn

von L. Ziemssen.

« Mw», eim Einkäufe von Weihnachts- W M gcschcnken seien alle Haus- frauen, Herrschaften, wie auch die junge Damen- und Herren- 8 8 welt auf die herrlichen Weih- nachtscartons aufmerksam ge­macht, die die Firma Doering L Cie für ihre Kunden anfertigen ließ. Ein jeder dieser Cartons enthält 3 Stück der renommierten Ooering's Lsifs rnii «Isr Ollis und eignet sich diese bei der prächtigen Ausstattung und Eleganz der Cartons zu einem sehr hübschen und repräsentationsfähigen Geschenke ganz be­sonders für Damen. Diese farbenpräch­tigen Cartons sind so lange der Vorrat reicht, ohne Preiserhöhung in allen hie­sigen Verkaufsstellen zu haben. Man be­nutze diese Gelegenheit und kaufe zeitig.

Bekanntmachung.

8m Auftrag der K. Generaldirektion der Staats-Eisen- bahnen wird bekannt gegeben, daß in dem Güterzug 681 auf der Strecke Pforzheim—Calw von Mittwoch, den 20. d. M. an Personenbeförderung IH. Klaffe stattfindet.

Der Zug geht in Pforzheim ab um 3 Uhr 50 Min. nachm, und kommt in Calw an um 5 Uhr 33 Min. nachm., mit Auf­enthalt auf allen Stationen.

Die Personenbeförderung von Calw bis Nagold in diesem Zuge erleidet keine Veränderung.

Calw, den 19. Dezember 1893.

K, Betriebs-Inspektion.

Beyerle, Sl.-V.

Äccorä.

In Folge höherer Weisung sind die Bahngleisunterhaltungsarbeiten pro 1894, und zwar:

auf der Strecke Weilderftadt—Althengftett mit 4000 „ „ Althengstett-Calw „ 3600 „

„ „ „ Calw—Emmingen „ 4000 „

„ „ „ Emmingen—Gündringen „ 2600 „

„ „ „ Gündringen—Eutingen „ 3000 „

„ „ „ Eutingen—Horb „ 4000 „

im Wege schriftlicher Submission im Accord zu vergeben, und werden daher Liebhaber hiezu eingeladen, die Bedingungen und die Preistabelle auf dem bauamtlichen Bureau dahier einzusehen und ihre Offerte daselbst in Prozenten der festgesetzten Einheitspreise ausgedrückt, schriftlich versiegelt und mit entsprechender Aufschrift, sowie diesseits Unbekannte mit Vermögens- und Fähig- keitszeugmssen versehen, spätestens bis

Freitag, den 5. Januar 18S4, abends 6 Uhr,

abzugeben.

Königs. Kisenvahnöetriebsvauamt ßakw.

Krauß.

Diejenigen Personen, welche

Mander

gewervescheine

für das Jahr 1894 zu erhalten wün­schen, werden unter Bezugnahme auf den oberamtlichen Erlaß vom 16. ds., Wochen­

blatt Nro. 149, aufgefordert, ihre dies­bezüglichen Gesuche unter Vorzeigung des etwaigen Wandergewerbescheins vom Jahr 1893 am 28./2S. ds. Mts. beim Stadtschultheißenamt anzubringen.

Calw, den 29. Dez. 1893.

Stadtschultheißenamt.

Haffner.

Revier Hirsau.

Stangen-Verkauf

. Donnerstag, den 28. Dezbr., ! vormittags 10 «Uhr, im Rößle ^in Hirsau aus ^ Lützenhardt Abt.

- Ernstmühler- kopf, Breitackerwald, Schweinbachklmge und aus Weckenhardt Abt. Ob. Föhr­eichenhau :

829 Baustangen I.—III. Kl., 3303 Hopfenstangen I.—V. Kl., 145 Haag- rc. Stangen, 4—5 w lang.

. Privat-Arrzeigerr.

Mit dem 15. Januar beginnt wieder ein neuer Kurs im feinen

wertzirähen,

gründlichen Maschinennähen, Mären und Zeichnen. Geschwister Widmann.

Wem-Verkaus.

Alten und neuen Wein in sehr guter Qualität empfiehlt billigst

S. Leukhardt.

offen und in Packeten, in versch. Sorten,

LdvevlLli« M

von vsn ttoulen

billigst bei

C. Sakmann.

Calw.

Todes-Anzeige.

Teilnehmenden Verwandten, Freunden und Bekannten geben wir die Nachricht, daß Montag nachmittag 3'/^ Uhr Friederike Burkhardt im Alter von nahezu 84 Jahren sanft verschieden ist.

Beerdigung Donnerstag mittag

Wir bitten, dies statt besonderer An­zeige entgegenzunehmen.

Im Namen der Hinterbliebenen:

Georg Heldmaier.

Dccnksclgung.

L Für die vielen Beweise herz- . sM licher Teilnahme bei dem Hm- scheiden unseres l. Vaters und für die zahlreiche Begleitung zu seiner letzten Ruhe­stätte , sowie den Herren Trägern sagt im Namen der trauernden Hinterblie­benen den innigsten Dank

Carl Stern.

Lhrkiisn Wisckmgisr,

Vorstadt,

bringt sein Lager einem tit. Publikum von hier und auswärts in empfehlende Erinnerung.

Calw.

3 junge Karrarierchahrlen

sind zu verkaufen bei

Dingler, Biergasse.