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her zum sogen. Gallenmarkt hier war und die Wirk­ungen desNeuen" persönlich kennen lernte, hat seinen ganzen Erlös, 500 in bar, an demselben Tag verloren. Von dem Verlust wurde Anzeige er­stattet; bis jetzt ist indessen das Geld nicht wieder beigebracht worden.

Aus dem Oberland werden Schnee­stürme gemeldet; so aus dem Hinteren Neustadt und dem hohen Möhr. Auch von dem unteren Schwarz­wald liegen derartige Nachrichten vor.

Berlin, 8. Novbr. Der Geheime Kanzlei­diener des Auswärtigen Amts Schroeder, welcher im Gefolge des Kaisers sich auf der Reise nach Besen­hausen befand, wurde auf der Station Mansfeld, wo er auf der unrichtigen Seite ausstieg, überfahren und sofort getötet. Der Kaiser ordnete die Ueber- führung der Leiche nach Berlin an.

Berlin, 9. Novbr. Während des Bomben­attentats im Theater zu Barcelona befand sich auch eine Stangen'sche Reisegesellschaft im Theater. Der Führer der Gesellschaft meldet hierher, daß alle Reise­teilnehmer unversehrt geblieben sind.

Wien, 9. Novbr. Der im Hannover'schen Wucherprozeß kompromittierte Bankier Lichtner wurde gestern in Preßburg verhaftet, wo er sich bei Verwandten verborgen hielt.

Aus St. Diö wird telegraphiert, daß das dortige Gericht die Genehmigung zur Beerdigung der beiden Wilderer, welche der deutsche Förster erschossen hat, nicht erteilt hat. Es wird eine neue Autopsie von den Aerzten vorgenommen.

Gent, 7. Nov. Ein Kinderzweikampf mit tödlichem Ausgang bildet zur Zeit hier das all­gemeine Gespräch. Zwei 14jährige Schulknaben Namens Vermeesch und Timmermann gerieten mit einander in Streit und beschlossen, denselben auf ritterliche Art" durch einen regelrechten Zweikampf auszufechten. Die jugendlichen Duellanten verschaff­ten sich zwei Zeugen, wozu zwei andere Schuljungen dienten, darunter der jüngere Bruder Timmermans und kauften in einem Genter Waffenladen zwei Re­volver mit den dazu gehörigen Patronen. Hierauf

schlich sich die ganze Gesellschaft in den sehr hoch ge­legenen Speicher des Genter Rathauses ein, wo der Zweikampf stattfand. AlsBeleidigter" hatte der Knabe Vermeesch den ersten Schuß abzugeben. Der Bursche nahm seine Rolle sehr ernst, denn er schoß auf kaum 5 Schritte Entfernung auf den Kopf des Gegners, der, von der Kugel getroffen, sofort tot zu Boden stürzte. Der Duellant entfernte sich hierauf mit seinem Zeugen, während der jüngere Timmer­mann bei der Leiche seines Bruders verblieb. Die Polizei verhaftete den Knaben Vermeesch, der aber wegen seines jugendlichen Alters nicht bestraft werden kann. Es heißt, daß das Lesen überspannter Romane den Knaben den Gedanken an den von so traurigem Ausgang begleiteten Zweikampf eingegeben habe. Der Waffenhändler, der den Schulknaben zwei geladene Revolver verkaufte, wird vom Gericht zur Verant­wortung gezogen werden.

Santander, 9. Novbr. Im Boden des Schiffes Machichago wurden noch vierzig Kisten Dyna­mit intakt aufgefunden. Als die Behörden dieselben in Sicherheit bringen wollten, bemächtigte sich eine Panik der Bevölkerung. 20000 Leute flüchteten ins Freie, andere stürmten in die abfahrenden Eisenbahn- züge. Beim Gedränge kamen zahlreiche Verwund­ungen vor.

Madrid, 8. Nov. Aus Barcelona wird berichtet: Heute nacht wurden bei der Einweihung des Theatro Liceo während des zweiten Aktes vonWil­helm Tell" zwei Bomben zwischen die Orchesterfauteuils geworfen, eine derselben explodierte und tötete neun Frauen und sechs Männer, sie ver­wundete außerdem viele Personen. Die zweite ex­plodierte nicht. Zwei bekannte Anarchisten wurden als mutmaßliche Thäter verhaftet.

vermischtes. H

Z Calw. (Theater.) Am Mittwoch abend gab die hier weilende Theatergesellschaft die 3. Vor­stellung, welche, wie die vorhergegangene am Sonntag, sehr zahlreich besucht war. Das Stück, das gegeben wurdeDie Ehre" von H. Sudermann macht auf den Zuhörer zunächst einen deprimierenden Eindruck, denn alle weniger gütest Charaktere, welche in dem­

selben zur Darstellung kommen, sind ohne Rücksicht lebenswahr gezeichnet, man möchte oft sagen unter das Vergrößerungsglas genommen; wohlthuend und versöhnend ist dabei der ehrliebende Charakter, der in. der Person des Robert Heineke zur Darstellung kommt.. Kann man auch aus dem Ganzen keinen Kulturfort­schritt in der Gegenwart entnehmen, so dürfte doch das Stück in allen Gesellschaftsklassen nicht ohne er­zieherische Wirkung bleiben. Alle Darsteller ohne Ausnahme gaben sich redlich Mühe, ihrer schwierigen Aufgabe gerecht zu werden und ernteten dafür reichen- Beifall. Die Gesellschaft verdient mit Recht die rege Teilnahme des Publikums.

Standesamt Kaln».

Geborene:

4. Nov. Luise Katharine, Tochter des Johannes Kreuzberger, Bäckermeisters hier.

4. Eberhard Walter, Sohn des Karl August

Schoffer, Rechtsanwalts hier. Gestorbene:

5. /6. Nov. Philipp Alfred Bauer, Bauführer von

Neckarsulm 20 Jahre alt.

Gottesdienste

am Sonntag, den 12. November.

Vom Turm: 11. Predigtlied: 211. Vorm.-Predigt: Herr Dekan Braun. 1 Uhr Christenlehre mit den Söhnen. 2 Uhr Bibelstunde im Vereiushaus: Herr Stadtpfarrer Eytel.

Mittwoch 10 Uhr Betstunde.

Mitteilung.

Frl. b/l.) tuer. Wir geben Ihnen den wohl­gemeinten Rat, kaufen Sie nur solche Seife zu Ihrer Toilette, die chemisch untersucht und deren Analysen auch veröffentlicht werden; denn man wird gewiß keine Ware der scharfen Kritik der Wissenschaft über­liefern, wenn sie nicht absolut einwandfrei und von seltener Güte ist. In dieser Beziehung mag die be­kannte voering's Ssiks mit <Zsr Luis als empfehlenswertes Muster gelten. Sie wird alljähr­lich von staatlich vereidigten Chemikern untersucht und der Befund buchstäblich veröffentlicht. Alle Gut­achten erkennen die vorzügliche Güte, Reinheit, Milde und Fettreichtum (ungefähr 82 pCt.) uneingeschränkt an und Sie können sicher sein, daß Sie für Ihre empfindliche Haut keine bessere Toilette finden werden, als vosring's Ssif« mit iksr Luis.

Amtliche Kekmmtmachuuge».

Revier Calmbach.

Stangen-Verkauf

am Freitag, Iden 17. Novbr. il893, vormit­tags 11'/- Uhr, im Gasthaus zur Sonne in Calm­bach aus Distrikt Hengstberg Abt. Oberer und Unterer Dittenbronnen:

Werkstangen.- 14 I. KI., 18 II. Kl.,

2 III. Kl., Hopfenstangen: 751

I. Kl., 616 II. Kl., 105 III. Kl.,

Reisstangen: 1880 I. Kl., 4962

II. Kl., 3075 III. Kl., 3270 IV.

Kl. und 2930 V. Klaffe.

Die Stangen sind von schöner Qua­lität, weitaus überwiegend fichtene, wer­den auf Verlangen von Forstwart Knor­zer vorgezeigt.

Entfernung bis zum dortigen Bahn­hof 1 Stunde.

Bekanntmachung.

Die jährlichen Gaben aus den Armen­stiftungen der Herren Dörtenbach und Schauder werden heute Samstag, den 11. ds., mittags von 1 Uhr an, bei Unterzeichnetem verteilt.

Calw, 8. Nov. 1893.

Stiftungspflege.

Bub.

Krival-Attzeigen.

sooo Ulk.

werden aufzunehmen gesucht. Näheres durch

Verw.-M. Staudrnmryer.

Einladung.

Diejenigen Frauen und Fräulein, welche gerne mit der von hier scheidenden Frau Stadtpfarrer Eytel noch einige gemütliche Stunden zusammen sein möch­ten, werden gebeten, sich nächsten Mitt­woch, den 15. ds., nachmittags 3 Uhr, im Gasthof zum Waldhorn einzufinden.

Die Teilnehmenden wollen sich spä- tästens bis Montag mittag bei Frau Kuom anmelden.

Calw, den 10. Nov. 1893.

Frau Anna Federhaff.

Frau Louise Haffner.

Frau Sophie Staelin.

Frau Frida Zoeppritz.

Geldgesir^h.

Ein pünktlicher Zinszähler, der 1300 doppelt versichert hat, sucht bis zu 2000 ^5 aufzunehmen gegen eine Pfandsicherheit von 3240 Risiko ist keines dabei und würde hiedurch einer Familie Hilfe geleistet.

Gechingen. Schulth. Ziegler.

Hochzeitsemlabrmg.

Wir erlauben uns, Freunde und Bekannte zu unserer Hochzeit auf Sonntag, den 12. Nov., in das Gasthaus z.Ochsen" freundlichst einzuladen.

Rudolf Beck. Karoline Schaufelberger.

lpiirtepfelz»»lz-

<v«rven

in großer Auswahl und zu billigen Preisen empfiehlt

C. H. Schäberle, Hutmachrr.

Fahrnis-Verkauf.

Wegen Wegzugs von hier bringe ich im Auftrag kommenden Montag, den 13. ds. Mts., von morgens 9 Uhr und nachmittags 1 Uhr ab im Gerber Schiele'schen Hause in der Ledergasse gegen nur bare Bezahlung nach­stehende, sehr gut erhaltene Gegenstände zum Verkauf:

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