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Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk (Lalw.
68. Iahrgaur.
Erscheint Dienstag, Donnerstag und Samstag. Die Einrückungsgebühr beträgt im Bezirk und nächster Umgebung g Psg. die Zeile, sonst 12 Pfg.
Dienstag, den 10. Oktober 1893.
Abonnementspreis vierteljährlich in der Stadt SO Pfg.
20 Pfg. Trägerlohn, durch die Post bezogen Mk. 1. 15, sonst t» ganz Württemberg Mk. 1. 35.
Amtliche Aekarmtmachunge«.
Mßereiroesen.
Nachdem Beschwerden darüber erhoben worden sind, daß beim Betrieb der Flößerei die Bestimmungen der Floßordnung vom 20. April 1883, Regierungsbl. S. 47, häufig nicht beachtet werden, erhalten die Ortsbehörden und Polizeibediensteten den Auftrag, streng über die Einhaltung jener Vorschriften zu wachen und jede Zuwiderhandlung dem Oberamt zur Anzeige zu bringen. Insbesondere ist darauf zu halten, daß die Flöße
1. die vorgeschriebene Länge von 285 m und die Breite von 4 in nicht überschreiten (Z 10 der Floßordnung),
2. außer den zeitweise auf dem Land beschäftigten Personen mit 4 tüchtigen Flößern bemannt sind, welche während der Fahrt stets auf dem Floße sein müssen (Z 11 der Floß-O.),
3. mit Sägwaren oder anderem Holze nur soweit belastet werden dürfen, daß noch der vierte Teil der verglichenen Stärke der Gestöre über Wasser bleibt. Die im Calwer Wochenblatt Nro. 115 veröffentlichten weiteren Einschränkungen der Belastung der Flöße bleiben für den Rest des diesjährigen Herbstes in Gültigkeit.
Vorschriftswidrig angetroffene Flöße sind solange anzuhalten, bis sie in den ordnungsmäßigen Stand gesetzt sind.
Calw, den 9. Oktober 1893.
K. Oberamt.
Lang.
Tayes-Reuiykeiten.
Hirsau, 5. Okt. Der „Schwäb. M." berichtet von einem Fund, der neuerdings bei der Tieferlegung des Parterreraums eines Hauses an der Liebenzeller Straße gemacht worden ist. Es kam das 46 am hohe, 30 am breite, 13 ein dicke Bruchstück einer aus rotem Sandstein gefertigten Grabsteinplatte zum Vorschein. Aus der rechtwinkligen Umrahmung des Steins tritt eine schenkelartige, frühgotische Verzierung hervor. In stark vertieften, 5 em hohen, neugotischen Majuskeln steht geschrieben: /.IO/HE I. X8I8.
XVIII. . . . A/LL^8, ULIX.I^RIII8. . . .
ULNI8. Dieser Abt Johann I., ein Schwabe, kam 14jährig ins Kloster Hirsau, brachte es dort in der Folge zum Cellerarius, Kantor, Prior und schließlich im Jahr 1265 zum Abt. Er starb 1275.
Alten steig, 5. Oktober. Heute Nachmittag hängte sich, wie es Kinder oft thun trotz aller Warnung, ein 3'/, Jahre alter Knabe an einen Wagen und zwar zwischen Vorder- und Hinterräder. Ein Mädchen forderte ihn auf, wegzugehen. Er ließ los und fiel so auf den Boden, daß ein Hinterrad ihm über Arm und Brust ging. Der Kleine wird wohl an den Verletzungen sterben. Den Fuhrmann trifft keine Schuld.
Stuttgart. Mordversuch. Heute morgen war die Carlsstraße der Schauplatz einer furchtbaren That. In einem Hause dieser Straße wohnt im dritten Stockwerk eine ältere Frau mit ihrem 18jähr. Neffen, dessen Pflegemutter sie von seiner Kindheit auf gewesen ist. Der junge Mensch, nach der Schilderung seiner Tante ein verschlossener, nicht besonders gutartiger Charakter, stellte oft an den Geldbeutel der Frau, die ohnehin, da er noch Lehrling war, für
seinen Lebensunterhalt zu sorgen hatte, oft derartige Anforderungen, daß dieselben in mehr als einem Falle zurückgewiesen werden mußten. Hierdurch scheint der Bursche nun erbittert worden zu sein und schließlich den teuflischen Plan gefaßt zu haben, seine Wohl» thäterin zu ermorden und sich in den Besitz ihrer Barmittel zu setzen. Mit unheimlichem Schweigen schloß er heute morgen, als er mit der Frau allein in der Wohnung war, die Vorplatzthüre und die Fenster und fiel dann plötzlich über die ahnungslose Frau her. Er legte ihr einen unter seinen Kleidern verborgen gehaltenen Strick um den Hals und versuchte die Schlinge desselben zuzuziehen. Aber die noch rüstige, kräftige Frau wehrte sich mit den Kräften der Verzweiflung, da sie sah, daß es ihr Leben galt. Sie schleuderte den Burschen beiseite und ergriff einen Schlüssel, mit dem sie unter lautem Hilfsgeschrei auf den Fußboden klopfte, um so die Nachbarschaft herbeizurufen. Als der Bursche seine unheimliche That solchergestalt vereitelt sah, sprang er in sinnloser Angst vor der gerechten Strafe schnell in das Nebenzimmer, riß das Fenster auf und stürzte sich aus dem dritten Stockwerk herab auf die Straße. Mit Entsetzen sahen die Vorübergehenden den Sprung und hörten den wuchtigen Aufschlag des Körpers auf das Straßenpflaster. Man eilte herbei und schaffte den blutüberströmten und entsetzlich stöhnenden Menschen ins Katharinenhospital. Er befinvet sich zwar noch am Leben, hat jedoch nach eingezogenen Erkundigungen so schwere Verletzungen bei dem Stu^ erlitten, daß sein Aufkommen mehr als zweifelhaft erscheinen muß. Die bedauernswerte Frau, deren Hals deutliche Spuren der versuchten Erdrosselung zeigt, befindet sich, wie leicht begreiflich, infolge der furchtbaren Aufregung in sehr leidendem Zustand.
Neuitketon.
Brandkäthe.
Aus den Papieren eines Dorfschulmeisters.
Von A. finden.
(Fortsetzung.)
„Wissen Sie auch, daß die Polizei unserem Verwalter auf der Spur ist? Von drüben, jenseits der Grenze her, ist heimliche Anfrage hierher gekommen. Ich batte nämlich auch an richtiger Stelle meine Vermutungen geäußert."
Die Mitteilung überraschte mich gerade nicht, und doch war ich seltsam ergriffen von mitleidsvoller Bangigkeit, als ich den jungen prächtigen Menschen, den ich schon so lieb gewonnen, trotzdem er unbewußt meinem Glück im Wege gestanden, vor mir sitzen sah, noch ohne Ahnung von dem Schlag, der, wenn er fiel, auch ihn so schwer treffen mußte. War's nicht meine Pflicht, ihn zu warnen und vorzubereiten?"
„Aber," entgegnete ich, „wird man mit ihm nicht äuch seine Helfershelferin entdecken?"
Hermann errötete; dann ging ein zorniger, verächtlicher Zug über sein Gesicht.
„Käthe Schirmer war es nicht!" sprach ich nachdrücklich.
„Nicht?" sagte er spöttisch, „woher wissen Sie das?"
»Ich vermute, daß es eine Ändere war. Haben Sie Ihrer Mutter schon erzählt, daß man Winkrlbach auf der Spur ist?"
„Nein, ich fürchtete, sie möchte so vorsichtig sein, ihn durch ein unbedachtes Wort zu warnen."
„So thun Sie eS. erzählen Sie's doch heute Abend Ihrer Mutter, sie kann sich dann darnach eimichten und thun was ihr am besten dünkt."
Er sah mich erstaunt an.
„Jetzt verstehe ich Sie nicht!" sagte er.
In diesem Augenblick ward heftig an die Thür gepocht, ich ging zu öffne» und war nicht wenig erstaunt, als ich Klärchen draußen fand. Es mußte etwas Wichtiges und Besonderes sein, was das junge Mädchen in später Abendstunde z» mir führte. Sie fragte nach Hermann, und als dieser, ihre Stimme erkennend, aus der Stube in den Flur trat, bat sie ihn mit hastigen Worten, doch gleich nach Haus« zu kommen.
„Aber warum denn, Klärchen, was ist denn geschehen?" fragte er etwas unwillig.
Sie sah zweifelnd und unschlüssig auf mich.
„Sprich nur, der Herr Lehrer kann's hören, es mag sein, was es ist."
„O, der Verwalter und die Tante, sie haben Streit gehabt. Der Herr Winkelbach kam nach Haus und ist gleich zu der Tante ins Zimmer gegangen, d» haben sie sich eingeschloffen und lange leise zusammen geredet, auf einmal riefen sie so laut gegeneinander, daß es bis in die Wohnstube schallte. Der Winkelbach stich den Stuhl um und stampfte mit dem Fuß und tobte wir ein Wilsen Dabei schrie er alles durch einander. Wenn er in die Patsche käme, solle sie auch mit hinein und wenn's ihm an den Kragen ginge, solle sie nicht verschont werden! Was die Tante gesagt hat, konnte ich nicht verstehen, der Winkelbach kam heraus gestürmt, schlug die Thür hinter sich zu und ging fort, die Tante aber lief immer im Zimmer umher und sprach mit sich selbst; dann hat sie sich wieder einzeschlosssn uns", fuhr Klärchen stockend und errötend fort, „ich habe durchs Schlüsselloch gesehen, jetzt liegt sie auf dem Sofa und rührt und regt sich nicht; wenn ihr nur nichts überkomme» ist, dann hat sie" —
„Komm, Klärchen," unterbrach sie Hermann, seinen Hut ergreifend, „wir wüsten schnell nach Haus. Herr Lehrer, ich darf wohl rechnen auf Ihre Verschwiegenheit auf das eben Gehörte?"