-ÄFsS-Z
WW
MM
LMLZ
LM?W
»N
16. Wahl der Kommission für die Verteilung der
Quartierlast.
17. Wahl eines Schätzers für Kriegsleistungen.
18. Bezirksstatutarische Vorschriften auf Grund deS
Reichsgesetzes über die Abänderung deS Kranken-Versicherungsgesetzes vom 10. April 1892, R.-G.-Bl. Nro. 379.
19. Aufstellung eines neuen Statuts für die Bezirks»
krankenpfleg- Versicherung.
Den 24. Juli 1893.
K. Oberamt.
Lang.
86 .
Amis- und Anzeigeblalt für den Bezirk Lalw.
68. Iahrglms.
Erscheint Dienstag, Donnerstag und Samstag. Die Einrückungsgebühr beträgt im Bezirk und nächster Umgebung 9 Pfg. die Zeile, sonst 12 Pfg.
Dienstag, den 25. Zuli 1893.
Abonnementspreis vierteljährlich in der Stadt SO Pfg.
20 Pfg. Trägerlohn, durch die Post bezogen Mk. 1. 1b, sonst 1» ganz Württemberg Mr. 1 . 35.
Amtliche Bekanntmachungen.
Bekanntmachung.
Das Großh. Bad. Bezirksamt Pforzheim hat wegen Vornahme von wasserbaulichen Arbeiten die Mästerei auf der Enz und Nagold dieses Jahr für die Zeit vom 6. August Morgens 5 Uhr bis zum 23. September Abends 8 Uhr ein- fchliestlich gesperrt.
Den beteiligten Kreisen wird hievon Kenntnis gegeben.
Calw, den 21. Juli 1893.
K. Oberamt.
Lang.
Calw.
Mittwoch, den 2. August, vorm. S Uhr, findet
Nmtsvrrfammlung
auf dem Rathaus zu Calw statt, bei welcher nach dem bestehenden Turnus die Gemeinden Calw, Agenbach, Althengstett, Bergorte, Dachtel, Decken- pfronn, Dennjächt, Ernstmühl, Gechingen, Hirsau, Hornberg, Liebelsberg, Liebsnzell, Monakam, Mött- lingen, Neuweiler, Oberhaugstett, Oberkollwangen, Schmieh, Simmozheim, Speßhardt, Stammheim, Würzbach, Zavelstein, und zwar Calw mit 6 Stimmen, Stammheim mit 2 Stimmen, die übrigen genannten Gemeinden je mit einer Stimme stimmberechtigt sind.
Die Vertreter der nicht im Turnus befindlichen Mitglieder sind befugt an den Verhandlungen mit beratender Stimme teilzunehmen.
Zur Beratung kommen folgende Gegenstände:
1. Uebersicht über die Einnahmen und Ausgaben der Amtspflege pro 1. Okt. 1892 und 1. April 1893.
2. Genehmigung der Amtsvergleichungskosten pro
1892/93 und Festsetzuug der Amtsvergleichungstaxen pro 1893/94.
3. Ergebnis der Rechnungsabhör von der Amtspflege-
Rechnung pro 1891/92.
4. Ergebnis der Abhör von der Rechnung der Be-
zirkskrankenpfleg-Versicherung pro 1891.
5. Verlesung der Amtspfleg-Rechnung pro 1892/93.
6. Verlesung der Rechnung der Bezirkskrankenpfleg-
Versicherung pro 1892.
7. Verwilligung eines Zuschusses zu den Kosten der
Anschaffung von Kraftfutter und Sämereien im laufenden Jahre zur Bekämpfung des Futtermangels.
8. Verwilligung von Darlehen an einzelne Gemein
den zur Beschaffung von Futtermitteln.
9. Gesuch der Gemeinden Agenbach, Bergorte,
Breitenberg, Hornberg, Martinsmoos, Neu- weiler, Oberkollwangen und Zwerenberg um einen Beitrag zu dem Wartgeld für einen Distriktsarzt in Neuweiler.
10. Antrag der Stadtgemeinde Calw auf die Ueber-
nahme der Feuerlöschkosten bei auswärtigen Waldbränden auf die Amtskörperschaft.
11. Amtspflege-Etat pro 1893/94.
12. Gesuch des Oberamtspflegers Fechter um Ent
bindung von der Kassen- und Rechnungsführung der Bezirkskrankenpfleg-Versiche- rung, eventuell Neubesetzung letzterer Stelle und Festsetzung der Kaution des Rechners.
13. Gesuch der Gemeinde Neuhengstett um besondere
Berücksichtigung bei Verteilung des Staatsbeitrags zu den Straßen-Unterhaltungskosten.
14. Beiträge zu den Kosten der Unterbringung von
Geisteskranken, Idioten, verwahrlosten Kindern rc. rc. seitens der Amtskörperschaft.
15. Wahl der Oberamts-Wahlkommission.
Tayes-Neuigkeiten.
Oehringen, 20. Juli. Der Fürstliche Hof» kellermeisterKnoll, der älteste Mann Oehringens, der vor wenigen Wochen sein 94stes Lebensjahr an» getreten hat, bis vor kurzem stets gesund war und sich rühmte, nie einen Tropfen Bier getrunken zu haben, ist heute nacht um 1 Uhr sanft verschieden.
Ulm, 20. Juli. Heute ist es der Polizei gelungen, einen Menschen, der gestern an einem neunjährigen Kind ein Verbrechen verüben wollte, dabei aber verscheucht wurde, in der Person des schon über 70mal, darunter schwer vorbestraften 42jährigen Gip» sers Hubert Maier aus Reichenbach, OA. Geislingen, zu ermitteln und festzunehmen.
Vom schwarzen Grat, 20. Juli. Bei den Arbeiten zur Wasserleitung in Jsny ereignet« sich heute vormittag ein höchst bedauerlrcher Unglücksfall. Der Monteur Gebhard brachte sich flüssige 8 Blei in die Augen, so daß er nun in Schmerze« darniederliegt und sein Augenlicht verlieren dürfte.
— In Mannheim ist dieser Tage im offenen Rhein ein mit 17,000 Backsteinen beladenes Schiff
Jeuicteton.
^- Nachdruck verbaten.
Karokd Gharttons geheime Wege.
Aus dem Amerikanischen von Sophie Freiin v. Zech.
(Fortsetzung.)
„Ich bin zwar nicht Tierarzt." sagte Doktor Merriefield, den toten Hund aufmerksam betrachtend, „aber soviel erkenne ich, daß der Hund vergiftet wurde. Sein Leib ist unnatürlich angeschwollen. Wahrscheinlich hat ihm die dunkle Gestatt, welche Georg Miller bemerkte, einen Brocken Fleisch zugeworfen, da der Hund schon «uS dem Wege war, bevor der Einbrecher sein Werk begann."
„Suche nach, Bill," sagte der Koroner, „ob Du keine Spur von Fleisch mehr im Hofe findest, wenn nicht, so muß man den Hund öffnen lassen."
Während BL und noch einige Arbeiter dem Befehl de« KoronerS eifrig nachkamen, schlich sich John Hinkley davon.
„Da liegt noch ein Brocken Fleisch!' rief triumphierend ein junger Bursche. Gr übergab den wichtigen Fund dem Koroner, der ihn an dir Nase hielt und noch mehrere der Umstehenden daran riechen ließ. Alle behaupteten, daß das Fleisch einen unangenehmen eigentümlichen Geruch habe.
„Das genügt," sagte der Koroner, indem er das Fleisch in ein Papier wickelte «nd einsteckte. „Ich werde dies ausheben bi» zur ersten öffentlichen Gerichtsverhandlung, wo eS dann vor aller Augen chemisch untersucht werden wird."
Es fand sich kein weiterer Anhaltspunkt, als die geöffneten Schränke und das fatale Taschenmesser, an da» man sich freilich vor der Hand ausschließlich halten Mußte. Man fand wohl außerhalb de» Gitter» «ine Leiter im Grase liegen, was ronnte man aber daraus für Schlüffe ziehen? Eine Leiter trägt keinen Namen und
eine gleicht der andern aufs Haar. Niemand wußte, daß die Letter in den Stall de» Advokaten gehonte. Niemand als John Hinkley. Mr. Edward BayliS machte noch überdies die Angabe, daß sein erster Clerk den ganzen Vormittag nicht inL Bureau gekommen sei, was ein anderer, ebenfalls anwesender Clerk bestätigte.
„Das glaube ich wohl, er ist veneist," sagte Mary, das Dienstmädchen de» Hauses, in welchem Chartton wohnte.
„Veneist?" rief der Advokat unangenehm überrascht.
„Ja, Hen, er beauftragte mich, ihn bei Ihnen zu entschuldigen, doch ich Hab« noch nicht Zeit gefunden es zu thun, bei uns giebt es immer so viele Arbeit."
„Dennoch hast Du Zeit gefunden hierher zu laufen, um Deine Neugier zu befriedigen," sagte Edward Baylis ärgerlich.
Alles lachte, und selbst der erste Koroner konnte sich eine» Lächelns nicht erwehren.
„Erzähle was Du weißt, Mädchen." sagte er, „aber bleibe bei der Wahrheit."
Unter Thränen, denn es that ihr, wie sie sagte, recht leid um den gut» Herrn, der immer so freundlich mü Jedermann gewesen sei, erzählte Mary, dast Mr. Charlton gestern abend gegen acht Uhr das HauS verlassen habe und erst heut« Morgen zwischen sechs und sieben Uhr nach Hause gekommen sei.
„So etwas ist ganz gegen ferne Gewohnheit," fügt« Mary bei, „denn Mr. Chartton ist der solideste Herr, dm es geben kann. Ich war natürlich schon au> den Federn» als er nach Hause kam. Er sah bleich und übemächtig aus. Ich übergab ihm eine telegraphische Depesche, die unterdessen an ihn gekommm. MS er fte gelesen, packte er eilig da» Nötigste in den kleinen Koffer, trank rasch ein« Taffe Kaffee und begab sich an dm Bahnhof, denn er mußte mit dem nächsten Zug abreism, wie er sagte."
„So, also eine Depesche veranlaßte ihn zu der Reise," sagt« der Koronen