götti» mit epheubekränzter Kriegsposaunr den Ruhm gewonnener Schlachten verkündet. Das Portal ist m würdevoller Weise mit korinthischen Säulen, allegorischen Figuren von Prof. Schaper und großartigen Stuccaturarbeiten ausgestattet.
Der die Figur tragende turmartige Aufbau ist zweigeschossig angelegt. Im unteren Geschoß läßt er durch vier Portale den Zugang zu den Säulenhallen von der sächsischen Textilgruppe einerseits und den an den Zimmerkojen und der Uhrengruppe anderseits vorbeiführenden Wegen aus offen und vermittelt auch den Zugang zu den Hinter dem Thurm in der Seitenhalle liegenden Freitreppen, welche nach der Gallerie führen. Diese münden dort hinter dem zweiten Geschoß des Turms, der im Innern einen dekorativ ausgebildeten Raum besitzt und durch zwei große portalartige Oeffnungen den Blick nach dem Lichthofe in der Haupthalle hin öffnet und ferner nach vorn den Zutritt zu einem balkonartigen Vorbau gestattet.
Geht man parterre vom Turm aus in die Seitenhalle, so findet man rechts und links von dem Längsweg die Metall-Industrie gruppiert, Bronze, Schmiedeeisen, Kupfer, Zinn, Kunstguß, Herdfabrikation.
Desgleichen erstreckt sich diese Gruppe nach dem Querweg, der die deutsche Abteilung in der Seitenhalle in zwei gleiche Teile scheidet. Nach dem die Jndustriehalle durchquerenden Hauptweg zu liegt die chemische Gruppe, nach der benachbarten österreichischen Abteilung zu die Nürnberger Spiel- und Kurzwarengruppe, an welche sich die übrigen Spielwaren anreihen. Die kurze Hauptfront von der chemischen Abteilung ist dekorativ reich durchgeführt und stellt die Verbindung mit der dekorativen Architektur der Haupthalle her.
Wie Deutschland, so hat auch Oesterreich für eine reiche Dekoration seiner Industrieausstellung Sorge getragen. Der schmale Streifen, mit welchem Oesterreich an der Columbia-Avenue partizipiert, ermöglichte es, - daß eine imposante Abgrenzung durch eine Portalbildung gefunden werden konnte, welche sich über die ganze Breite des Oesterreich zugesprochenen Raumes ausdehnt. Den Mittelpunkt dieser von dem Architekten Emil Breßler zur Durchführung gebrachten Gesamtanlage bildet der Eingang in die österreichische Sektion, ein Portal von mächtigen Dimensionen und einer Höhe von 57 F., mit von Atlanten getragenen Thorbögen, über welchen in
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reich dekorierter Cartouche der österreichische Reichsadler/getragen von Genien, prangt. Schön drapierter Flaggenschmuck umschließt die Cartouche. Auf dem bekrönenden Abschlußgesimse erhebt sich eine durchbrochene Kuppel, welche in ihrer obersten Endigung den österreichischen Kaiseradler trägt, und an den vier Ansatzpfeilern durch posaunenblasende Viktorien in der Silhouette belebt wird. An dieses Mittelportal schließt sich beiderseitig eine durch eine Ballustrade abgeschlossene Bogenhalle, in welcher die Exposition des österreichischen Museums für Kunst und Industrie ihren Platz gefunden hat. Ohne Wände, offen und durchsichtig, gewähren diese Hallen von der Haupt-Avenue einen weiten Einblick in die österreichische Ausstellung. Die beiden äußersten Ausläufer dieser Anlage, gleichsam die Widerlager, bilden, mit ebenfalls durchbrochenen Kuppeln, bedachte Räume, in welchen die Bureaux für die Kommission untergebracht sind. Dies wäre die Abgrenzung gegen die, die Jndustriehalle durchquerende Haupt-Avenue. Seitlich ist die Sektion von denen der Nachbarstaaten durch Passagen getrennt, an welchen Ausstellungsobjekte installiert sind. Die Querpassagen sind durch pylonenartige, mit den Wappen und Emblemen Oesterreichs geschmückte Eckstücke als die Eingänge in der Sektion gekennzeichnet. Die Verteilung der Ausstellungsobjekte erfolgte in der Weise, daß sich an das Hauptportal die Ausstellung des Kunstgewerbevereins so anreiht, daß ohne weitere Abgrenzung und im unmittelbaren Zusammenhang hiemit auf die Installierung der hervorragendsten Industrien in Glas, Porzellan, Galanteriewaren, Möbeln rc. übergegangen werden konnte.
Die Schweizer Sektion hat eine Front von 85 Fuß an Columbia Avenue und eine Breite von 65 Fuß an der Querstraße (von West nach Ost), direkt nördlich von der südlichen Galerie in der Jndustriehalle. Die Lage ist eine sehr günstige.
Während die südliche und östliche Seite mit herrlichen Pavillons, sowie einem geschmackvollen, 78 Fuß hohen Portiko an Columbia Avenue besetzt sind (mit reichlichen Postanzen zwischen den einzelnen Pavillons), schmücken künstlerisch vollendete Schweizeransichten die 15 Fuß hohen westlichen und nördlichen Wände. Ein Durchgang an der nordwestlichen Ecke (10 bei 10 Fuß) führt nach der direkt nördlich gelegenen Sektion von Dänemark.
Die hauptsächlichsten Ausstellungsobjekte sind Uhren, Uhrenbestandteile, Holzschnitzereien, Glasma
lereien, Schmuckwaren, physikalische und geometrische Instrumente, Präcisionswerke, Musikdosen, Uhrmacherei-Werkzeuge , Stickereien, Photographien und Kalligraphien.
Die französische Sektion bleibt in ihrer äußeren Schönheit weit hinter der deutschen zurück. Durch das Einfügen von großen Spiegelglasscheiben in die Wandfläche hat die Fa^ade ein ladenähnliches Gepräge erhalten, während der deutschen Sektion ein monumentaler Charakter anhaftet.
Die Fronten und Pavillons der übrigen bedeutenderen Staaten werden wir im Verlaufe derjenigen Referate, welche sich mit den einzelnen Industriezweigen beschäftigen, kennen zu lernen Gelegenheit haben.
Zum Schluffe sei nur noch erwähnt, daß die Männer, welche die Ausstellungen der deutsch sprechenden Länder leiten, mit Recht auf ihre Sektionen in der Jndustriehalle ihr Hauptaugenmerk richteten. Was hier unter der Leitung des deutschen Reichskommissärs, Herrn Geh. Reg.-Rat Wermuth, des österreichischen Kommissärs, Herrn Dr. Anton v. Palischek, und des Kommissärs der Schweiz, Herrn Konsul A. Holinger, geschaffen ist, findet die Bewunderung und Anerkennung aller Besucher. Und über diese Thatsache freuen sich ganz besonders die Deutsch-Amerikaner, welche mit teilnehmendem Herzen die Erfolge ihrer transatlantischen Vettern wahrnehmen. Das Deutschtum im weitesten Sinne feiert auf der Columbia-Weltausstellung große Triumphe. Dem engherzigen, einseitigen, aufgeblasenen Dankes beginnt die Erkenntnis aufzudämmern, daß der Einfluß der deutschen Kultur dem Fortschreiten Amerikas unentbehrlich ist. Es war einst eine Zeit, wo das Deutschtum verhöhnt und entrechtet dastand, und auch jetzt stoch giebt es der Neider und Widersacher viele. Aber:
„Nun bist du eine große Macht geworden;
Du hast als echt und würdig dich bewährt!
In Ost und West, in Süd und fernem Norden
Man deutsche Sprache, deutsches Können ehrt."
Kandrv. Cortfurrlverein Cal«».
Die Mitglieder werden gebeten, ihren Bedarf in Nußkohlen, Anthracit und Coaks innerhalb der nächsten 4 Wochen aufgeben zu wollen.
Calw, den 19. Juni 1893.
Der geschäftsführende Vorstand:
L. Din gl er.
Revier Liebenzell.
Mrennhotz-Herkauf
Dienstag, jden 4. Juli, vormittags 9 lUhr, im Löwen > in Unterreichenbach ausBiesels- wald Abt.Denn- jächthalde, Spannagelsriß, Unterer und Mittlerer Tannberg, Maider, Hasenrain, Abt. Oberer Hasenrain und Scheidholz Ler Hut Bieselsberg.
Rm.: buchen: 8 Scheiter, 1 Prügel, 4 Anbruch; Nadelholz: 83 Scheiter, 111 Prügel, 313 Anbruch; ferner wiederholt aus Unterer Tannberg 9 Rm. Brennrinde und aus Spannagelsriß 4 Lose Nadelreisig, geschätzt zu 470 Wellen.
Schulhausbau.
Wer für gefertigte Arbeiten oder abgelieferte Materialien rc. eine Forderung zu machen hat, wird aufgefordert, wegen des bevorstehenden Wechsels in der Bauführung bis zum 28. dies seine Rechnung auf dem Baubüreau einzureichen.
Stadtschultheißenamt.
Haffner.
Altburg.
Am Donnerstag, den 29. d. M., mittags 1 Uhr, wird beim Rathqus hier
1 Futterfchrreidrnaschine und 1 Wage«
^egen bare Bezahlung zum Verkauf ge Gerichtsvollzieher.
Hornberg.
Bekanntmachung.
Verbot,
das Sammeln der Waldbeeren betreffend.
Durch Beschluß der bürgerlichen Kollegien, mit Zustimmung der hiesigen Privatwaldbesitzer, ist das Sammeln von Heidelbeeren bis zum 1. August d. I., das Sammeln von Himbeeren und Preiselbeeren bis zum 1. Sept. d. I. in den hiesigen Gemeinde- und Privatwaldungen für Auswärtige bei Strafe verboten. (F.-P.-G. Art. 22, Z. 1.)
Den 24. Juni 1893.
Schultheißenamt.
Blaich.
Wildberg OA. Nagold.
Veraccordicrung von Bauarbeiten.
Die bei Erneuerung der Klosterbrücke nötig werdenden Bauarbeiten sollen im Wege schriftlicher Submission vergeben werden, und zwar:
a. Zimmerarbeit mit 1956 16 A
b. Lieferung von I-
Trägern 320 ^ 62 -H,
e. Schnnedarbeit 113^ 50
Voranschlag, Bedingungen und Zeichnung kann auf dem Rathaus zu Wildberg eingesehen werden.
Liebhaber werden eingeladen, ihre Offerte schriftlich und versiegelt mit der Aufschrift „Angebot auf Bauarbeiten" spätestens bis
Samstag, den 1. Juli, vormittags 11 Uhr, beim Stadtschultheißenamt Wildberg einzureichen, zu welcher Zeit die Eröffnung derselben stattfinden wird.
Den 23. Juni 1893.
Stadtschultheißenamt.
Mutschler.
Die Sammlung
für die durch Brandunglück in große Not geratenen 9 Familien in Neuweiler werde ich am kommenden Donnerstag abschließen. Wer zur Linderung des Elends noch etwas beitragen will, den bitte ich um baldige Einsendung. Auch Haushaltungsgegenstände sind erwünscht. Stadtschulth. Haffner.
Priirat-Arrzeigen.
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halte ich in den gebräuchlichsten Sorten vorrätig. Ich bin in der Lage, solche zu Originalpreisen abzugeben und jedes nicht vorrätige Buch zu beschaffen, worauf ich hiemit die HH. Industriellen und Gewerbl treibenden aufmerksam mache. L. KeongH, ßakw
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Ca. 50 Ctr. Stroh hat noch abzugeben
Hermann Digel.