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Zur II- Stunde.
Der Wahltag steht vor der Thüre. — Der Wähler hat das letzte Wort. — Zwei Richtungen machen sich den Rang streitig!
Legen wir uns nochmals mit kurzen Worten klar um was es sich handelt bei dieser Wahl.
Auf der einen Seite links steht der Sozialdemokrat mit der ausgesprochenen Absicht des totalen Umsturzes und die Volkspartei, welche jenem den Weg bahnt, indem sie mit allen Mitteln die „Durchführung der Selbstregierung des Volkes im Staate" — also der Abschaffung des Königtums — die Republik erstrebt.
Auf der andern Seite rechts stehen diejenigen Elemente des Volkes, welchen alles das noch heilig ist, was das Volk in Jahrhunderte langem Schaffen und Streben in gemeinsamer Arbeit errungen und erhalten hat — Recht, Religion und Freiheit.
Es bedarf nicht mehr der Worte zur Begründung. Die Wähler sind in den letzten Wochen gründlich belehrt worden durch Wort und Schrift beider Richtungen. Aber vor der Wahlurne soll der Mahnruf nochmals an jedes Wählers Ohr tönen, der Mahnruf: „Prüfe streng und ernst, was Du thust! — was Du vor Gott und Deinem Gewissen verantworten kannst!
Wer sich klar ist über den Ernst der gegenwärtigen Lage, der kann seine Stimme nicht geben dem Sozialdemokrat Proß, er kann sie nicht geben dem Volksparteiler Cleß, er wird am Wahltag seine Stimme in die Wagschale legen müssen für den Mann der Ordnung v. Gültlingen, der ein unabhängiger Mann ohne Rücksicht nach links oder rechts, nach unten oder nach oben seinen geraden Weg geht, nur das Eine Ziel im Auge — des Vaterlandes Größe und des Volkes Wohl!
Darum ihr Wähler, tretet an die Urne und gebt Eure Stimme dem seitherigen bewährten Vertreter unsres VII. Wahlkreises
Frhr. W. v. Gültlingen.
Das v. GüMmgen'stHe WaHMomtte.
Auf dem Brühl.
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Stuttgart, den I. Juni 1893.
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Truck und Verla« der A. Qelscdl äger' scheu Buchdruckerei. Redigiert von Baut Adolfs, Calw.