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welches die Groß-Jndustrie auf ihn abgewälzt hat! Denn natürlich ein gesunder kräftiger Mensch (Groß-Jndustrie), welcher meint, es thue ihm irgendwo wehe, macht viel mehr Spektakel über seine Krankheitt als einer, welcher das Leiden von Jugend auf gewöhnt ist. Nun, es ist halt so viel gesagt, wir Bauern kamen mit der neuen Zollpolitik schlecht weg und die Großindustrie hat nichts gewonnen, denn die Ausfuhr hat sich nicht gehoben im Vergleich mit der Einfuhr, und was führt Oestreich am mehrsten ein? Getreide jeder Gattung und bei dem ist der Zoll gesunken! Liebe Mitbürger Ihr würdet gesehen haben, und habt es diesen Herbst schon gesehen, wenn Ihr mit Eurer Furcht auf die Schranne gefahren seid, was hat man Euch für Eurer schönes Getreide geboten? nicht viel, manchmal gar nichts, kaum die Produktionskosten; aber erst wie wäre es gekommen, wenn wir dieses Frühjahr schöne Aussichten gehabt hätten, da hätte der Jude das Land so vollgepfropft mit fremdem Getreide, daß wir einfach hätten können nicht mehr verkaufen, nun aber behält derselbe sein Getreide und steigert die Preise und macht sein nettes Prositchen. Da sieh, der Jude gewinnt ob schlechtes Jahr oder
gutes! Da sagt nun der Sozialdemokrat, die Zölle verteuern das Brod. Das ist einfach eine Lüge! Einsender kauft schon viele Jahre jedes Jahr einige 100 Centner Frucht und derselbe kann statistisch Nachweisen, daß er fremdes Getreide bei unfern höchsten Zöllen um den gleichen Preis aber an Qualität besser (denn schlecht zahlt wie gut) gekauft hat als bei den jetzigen und da waren Jahre dabei, wo in der fraglichen Fruchtgattung bei uns Mißernte war. Deshalb sieh Bauer, Handwerker, Arbeiter, die Zollreduktion kommt nicht uns, sondern dem Großhändler zu gute. Deshalb Conservations-Liberale und Demokraten, wenn Ihr nicht einlenkt gegen uns, so kanns noch Vorkommen, daß wir Bauern auch noch Parteiles thun, aber unseres muß etwas antisemitisch angehaucht sein (gerade nicht alle Ahlward) aber doch einen Geruch davon. Diesmal wird es etwas zu spät sein. Nehmt Euch an den Sozialdemokraten ein Muster, wie die zusammenhalten und scheuen keine Kosten und Mühe und sind mehrstens Arbeiter. Warum können wir Bauern und Handwerker uns nicht auch einmal aufraffen, da wir doch viel stärker, ja die stärkste Partie wären und wir den Sozialdemokraten am wirksamsten entgegentreten könnten.
Deßhalb aufgepaßt, bei der Wahl! Laßt Euch von keinem Schreier, mag er einer Partei angehören, welcher er will, bethören, sondern den, welcher unser Interesse wahrt und uns die Einfuhrzölle sichert, den wählen wir.
Ein Bäuerle.
Standesamt Kalu».
Geborene:
19. Mai. Katharine Wilhelmine, Tochter des Andreas Schray, Fabrikarbeiters hier. Getraute:
22. Mai. Albert Hauser Schlosser in Pforzheim und Katharine Naschold von hier.
G est o r b e n e:
25. Mai. Paul Schlotter, Zimmermanns Ehefrau Karoline geb. Schüttle hier, 42 Jahre a.
Gottesdienst
am Sonntag, den 28. Mai. Trinitatisfest.
Vom Turm: 36. Predigtlied 37. Vorm.-Predigt: Herr Dekan Braun. 1 Uhr Christenlehre mit den Töchtern. 2 Uhr Nachm.-Predigt: Herr Stadtpfarrer Eytel.
Mittwoch keine Betstunde.
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Amtliche KeklumtmachullM.
Revier Calmbach.
Hanne« Stammholz Verkauf
auf öenr Stock.
Am Freitag, den 2. Juni, vormittags IIV- Uhr, auf dem Rathaus in Calmbach, aus Abt. Wulzenschlägle, Distrikts Kälbling, in nachstehenden Losen:
Los
Nr.
Stamm
Nr.
Zahl der Stämme
Stamm
holz
Festm.
Bemerkungen
1
1—100
100
96
Das Holz ist von besonders schöner
2
101—200
100
126
Qualität und fällt zu ca. 60"/» in
3
201—307
107
146
die I. und II. Langholzklasse. Holz-
4
308—410
103
103
abfuhr für Enz- und Nagoldthal günstig.
410
471
Revier Calmbach.
Mrennhotz-Derkauf.
Bei dem auf Mittwoch, (den 31. Mai, -im Staatswald Kälbling aus- geschriebenen Brennholz-Verkauf kommen aus der Abt. 5 Steckwinkel weiter zur Versteigerung:
5 Rm. Nadelholzscheiter, 26 Rm. dto. Prügel und 26 dto. Anbruch.
Revier Altensteig.
Nadetholz-Stawuchol;-
Uerkairf
Dienstag, sden 6. Juni, ^vormittags 11 s'jllhr, in der ^(Traube zu Al- -ö tensteig, Scheidholz aus sämtlichen Hüten:
454 Stück Langholz mit 450 Festm. und 96 St. Sägholz mit 46 Fm.
N
Deckenpfronn.
Eiche«- rmd Tarmercholz- Uerlrarrf.
Am Dienstag, den 30. >ds. Mts., vor- smittags 9 Uhr, fWl(werden aus dem " Lsä hies. Gemeinde- ^ , 'S», wald
30 Stück Eichen mit 48 Festm., bis 87 cm mittl. Durchmesser,
460 Stück schöne eichene Wagnerstangen,
86 Stück tannenes Säg- und Bauholz mit 50 Festm.,
25 Stück Aspen und Birken mit 10 Festm. verkauft.
Zusammenkunft im Schlag.
Den 25. Mai 1893.
Gemeinderat. Vorstand: Luz
' Calw.
Das den Friedrich Köhler, Fuhrmanns Eheleuten hier, gemeinschaftlich gehörige
Grundstück
PN. 735, 23 a 33 gm Wiese an der Stammheimersteige, neben Bäckermeister Schwämmle beiderseits, kommt am Montag, den 2S. Mai d. I., vormittags 11 Uhr, auf dem hiesigen Rathaus im öffentlichen Aufstreich zur wiederholten Versteigerung.
Stadtschultheißenamt. A.-V. Bozenhardt.
Vrivat-Amergen.
statt jeder besonderen :
Lmil OtzOI'Z'll II ßlElläö Ost.srnis^si'
Verlobte.
6 s.lv LtuttAart.
Todesanzeige.
Teilnehmenden Freunden geben wir die schmerzliche Nachricht, daß unsre l. Gattin und Mutter Donnerstag früh von ihrem langen Leiden durch den Tod erlöst wurde. Die Beerdigung findet Samstag nachmittag 4 Uhr statt.
Der trauernde Gotte Paul Schlotter mit seinen 3 Kindern.
Calw
irchenkonMt
Am Mittwoch» den 31. Mai, nachm. 1—2 Uhr, findet aus Anlaß der Lehrerkonferenz eine musikalische Aufführung in der Stadtkirche statt, in welcher geistliche Chorgesänge und Orgclkomposittonen zum Vortrag kommen. Ein etwaiger Ertrag fällt der Lehrerwittwenkasse zu. Der Eintritt ist frei.
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Nächsten Sonntag
Irühspaziergang
auf die Thalmühle.
Abgang vom Marktplatz präzis 6 Uhr.
Die passiven Mitglieder werden zur Beteiligung freundl. eingeladen.
Oürfferverein.
Montag, den 29. Mai l893, abends 7 Uhr, bei Bäcker Kraushaar.
Nächste Woche backt
Laugenbrehrlii
August Gakenheimer.