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zichtet. Hier in Stuttgart hat sich der bisherige Vertreter Geh. Kommerzienrat G. Siegle bewegen kaffen, nochmals die Kandidatur anzunehmen; die Sozialdemokraten' stellen ihm ihren bisherigen Kandidaten Karl Kloß wieder entgegen; die Volkspartei ist sich noch nicht schlüssig geworden. Die bisherigen Abgeordneten der Volkspartei werden sämtlich in ihren Wahlkreisen wieder kandidieren, auch G. Härle im III. (Heilbronn) und Rechtsanwalt Payer im VI. Wahlkreise (Tübingen). Von den bisherigen Zentrums - Abgeordneten Württembergs dürfte dem Vernehmen nach Graf Adelmann, der bisherige Vertreter des XIII. Wahlkreises, nicht mehr aufgestellt werden.
Kirchentellinsfurt, 7. Mai. Das Opfer eines schnöden Betrugs wurde dieser Tage der Tübinger Chronik zufolge der hiesige fleißige Bürger W. Derselbe hat einen Sohn, der als Bäcker in Hamburg in Arbeit steht. Kürzlich erhielt W. aus Hamburg angeblich von seinem Sohn ein Telegramm, ihm sofort 100 ^ zur Heimreise postlagernd aufs Hauptpostamt Hamburg zu senden, er habe den Arm gebrochen. Aus der hinterlassonen Ersparnis des Sohnes sandte der Vater sicherheitshalber das Geld per Posteinzahlung postlagernd auf dem Hauptpostamt alsbald ab. Während das Geld unterwegs war, kam «ine Postkarte, abermals mit der Bitte, das Geld schnell zu senden. Die Handschrift auf der erhaltenen Karte war dem Vater doch etwas unbekannt; er schrieb an den Sohn, daß das Geld abgeschickt sei, ob er es nicht erhalten habe. Zu seinem großen Schrecken erhielt er sofort die Nachricht, daß der Sohn den Arm nicht gebrochen., um kein Geld geschrieben und auch kein« 100 ^ erhalten habe, der Vater sei betrogen worden. Soviel bis jetzt festgestellt werden konnte, hat «in-unbekannter Mann die Adresse des Betrogenen beim Sohne desselben kürzlich auf einem Packet kennen gelernt. Untersuchung ist eingeleitet.
Vaihingen, a. E., 7. Mai. Im nahen Hochdorf verunglückte ein junger Bursche beim Hochzeitsschießen dadurch, daß der Karabiner, der wohl zu stark geladen war, platzte und chm ein« Hand derart zerriß, daß sie abgenommen werden mußte.
Heilbronn, 8. Mai. An der gestrigen sozialdemokratischen Maifeier beteiligten sich .die hiesigen Gewerkschaften. In festlichem Zug ging's unter Vorantritt einer Musikkapelle in den Schießhausgarten, woselbst die Herren Scheffler und Haller Reden hielten, an deren Schluß eine Resolution zu Gunsten des Achtstundentags angenommen wurde. Gesangs- und Mnsikvorträge, sowie Zugendspiele gaben dem Ganzen den Charakter eines Volksfestes, das nur durch die kühle Temperatur und einen um 4 Uhr eingetretenen Regen beeinträchtigt wurde.
Neckartenzlingen, 6. Mai. Ein schwerer Unglücks fall ereignete sich heute Abend nach Schluß der Arbeitszeit in der Gnnnder'schen
Spinner«. Der 16jährige Sohn des Schmieds Kirch» ner aus Mittelstadt war noch mit dem Reinigen 'einer Spinnmaschine beschäftigt. Von ihm ganz unbemerkt setzte sich indessen der Spinnwagen gegen die Cylinder in Bewegung und trennte ihm das ganze Schädeldach vom Kopfe, so daß K. sofort seinen Geist aufgab.
Geislingen, 8. Mai. Heute nacht 1 Uhr brannte in Kuchen, wie man vermutet infolge von Brandstiftung, ein in der Nähe des Schulhauses gelegenes Doppelhaus vollständig ab. Die Feuerwehren von Dorf und Fabrik Kuchen, Altenstadt, Gingen und Geislingen erschienen auf dem Brandplatz. Ein in nächster Nähe stehendes, bereits vom Feuer ergriffenes Wohnhaus konnte gerettet werden. Der Gebäudeschaden beträgt ungefähr 7000 Die
Abgebrannten sind versichert.
Gammertingen, 5. Mai. Im Laufe des heutigen Nachm, erklangen die Sturmglocken und schwarze, jäh in die Luft aufsteigende Rauchwolken zeigten an, daß in der Gegend der sogen, untern Mühle ein Brand ausgebrochen sei. Die untere Mühle selbst und zwar die Wasserstube, brannte. Dieselbe war wegen dem strengen kalten Winter mit einer Menge Stroh eingemacht. Seitens eines, von dem weiblichen Personal der Mühle, auf den Kreuzstock der Wohnung gestellten Bügeleisens muß ein glühender Funke der Kohle auf das Stroh gefallen sein, welcher seiner Trockenheit wegen, sofort Feuer sing. Rasche Hilfe war sofort zur Stelle und der an der Mühle vorbeifließende Lauchertfluß ermöglichte es, große Wassermassen dem Feuerherde zuzuführen, so daß der Schaden ein ganz unbedeutender ist. Alles beeilte sich dm braven wackern Müllersleuten, die sich hier allgemeiner Beliebtheit erfreuen, zu Hilfe zu eilen, Gott sei Dank wurde die Gefahr rasch abgewendet.
Hamburg, 7. Mai. Die Maifeier verlief in jeder Beziehung programmgemäß. Den Festplatz füllte», außer dem Festzug etwa 25,000 Personen beiderlei Geschlechts. Die Abgeordneten Bebel und Pfannkuch hielten Festreden. Dreizehn Musikkapellen konzertierten. Die Schenkzelte waren völlig besetzt. Die Ruhe wurde nirgends gestört. Die Polizei geleitete den Festzug bis hinter Barmbeck. Gewählte Festordner sorgten für die Ruhe. Der Abzug der einzelnen Gruppen vollzog sich in Ordnung.
Aus der Schweiz, 8. Mai. Wie jetzt allmählich bekannt wird, hat die Frostnacht auf den 7. Mai in den Fruchtgeländen der Schweiz arge Verwüstungen angerichtet. Das „Luzerner Vaterland" hebt einen Bericht an: „Die Nacht hat unserer Bauersame die letzte Hoffnung, diejenige auf eine reiche Obsteupte des gänzlichen zerstört. In einzelnen Lagen ist alles dem Frost zum Opfer gefallen. Niemals waren die Aussichten auf einen schönen Obstsegen besser als diesen Frühling." Nur wenige
Zägtn schrillen den künftigen Erntesegen gerettet zu haben. —
Man schreibt aus London, 2. Mai. Die heutige „Times" bringt folgendes Telegramm aus Chicago: „Die deutsche Ausstellung macht die billige und magere Schau, mit der sich dieses Land auf den Ausstellungen in Paris und Philadelphia begnügte, wieder gut. Sie giebt einen umfassenden Ueberblick über die höchsten Resultate der sozialen und industriellen Entwickelung Deutschlands. Seine 6000 Ausstellungsgegenstände, die sich auf 2500 Aussteller verteilen, bedecken einen Raum von 250,000 Quadratfuß. Das deutsche Haus ist eines der schönsten unter den ausländischen Gebäuden. Seine Kuppel enthält ein Glockengeläute, ein Meisterstück der Bochumer Bronzegießereien. 30 deutsche Firmen ringen in dem Departement für elektrisches Licht mit einander um den ersten Preis. Herr Krupp hat einen eigenen Pavillon, der seine Riesenkanone enthält, Baron v. Stumm hat großartig ausgestellt in dem Gebäude für Bergbau, dessen Portal ein ganz aus Eisen konstruiertes Facsimile des Brandenburger Thorrs ist. Die Weingärtner-Ausstellung ist besonders vollständig, sie enthält Muster von den feinsten Weinen. Ein Panorama des Rheins mit Modellen von Vergnügungsdampfern bietet einen packenden Anblick."
Permischles.
— Originelle Reklame macht die Firm» Liebenau L Co., Samenhandlung, Kunst- und Handelsgärtnerei in Erfurt. Hoch oben auf dem Dache ihres zur Vergrößerung des Geschäftes neuerbauten Samenhauses, welches dicht an der Eisenbahnstrecke, inmitten der Kulturen gelegen ist, hat, dieselbe in meterhohen Buchstaben außer der Firma noch die Bemerkung angebracht, daß sie Kataloge auf Wunsch gratis und franco versendet. Die Firma gedenkt, späterhin die Worte durch elektrische Lämpchen nachts zu erleuchten, sodaß jeder vorüberfahrende Reisende dieselben lesen muß.
— Durch eine Benzin-Explosion in einer chemischen Waschanstalt in Berlin wurden Montag abend 3 Personen schwer verletzt, 1 getötet. — Aus Wien wird gemeldet: Kaiser Franz Joseph wolle den König Humbert zu den Herbstlnanüoec». im Eisenberger Komitat ein!aden; Kaiser Wilhelm habe bereits zugesagt, daß er diesen Manövern beiwohnen werde. Auch König Humbert werde- zweifellos die Einladung annehmen.
Gicht und Rheumatismus sind in den meisten Fällen von gestörter Verdauung und unregelmäßigem Stuhlgang begleitet und empfiehlt es sich dann stets sofort die ächten Apotheker Richard Brandt- jchcn Schweizerpillen mit dem weißen Kreuz in rotem Grunde anzuwenden, welche nur in Schachteln ä 1 ^ in den Apotheken erhältlich sind.
nicht gesehen, sondern Bescheid beim Pedell der Hochschule erfahren. Kolja und mit ihm eine große Anzahl Studenten hätten an der Universität eine Empörung veranstaltet; nun harrten sie ihrer Strafe entgegen, die wohl auf Sibirien lauten werde. O Graus, habe da der Alte gewütet und getobt! Nun schleiche er, gebrochen und hohlwangig, wie ein Gespenst einher. Jungfer Lenuschka, die in der Hauptstadt, wie man aus deS Alten Fluchen und Klagen verstehe, einen unsittlichen Lebenswandel eingeschlagen haben müsse — die sitze und weine Tag und Nacht. Es herrsche eine Stimmung im Gasthause, als wenn noch größeres Unglück b-vorstände. Der Alte benehme sich sonderbar, daß man glauben müsse, er sei nicht recht bei Sinnen. Er wüte und schluchze zugleich, und dabei rufe er oft des Fürsten Namen.
„Mein Reitpferd, Mitja, rasch mein Reitpferd", befahl Anatol Wassiljewitsch «regt, nachdem er den Bericht angehört.
„Zu Befehl, Erlaucht!'
Als der Reitknecht hinausgeeilt war, begann der Fürst sein Arbeitskabinet zu durchmessen — so jugendlich-elastischen Schrittes, so freudig bewegt wie ein Feldherr, dem soeben über eine gewonnene Schlacht rapportiert worden.
Er rieb sich die Hände, schlug sich klatschend auf die Lenden, riß die Augen «uf und schloß sie wieder. Das Pferd schien ihm nicht schnell genug zu kommen, er riß das Fenster auf und schrie herunter:
„Mitja, Stepom, Iwan, verdammte Schlingel, wenn der Jermak nicht gleich vor der Treppe steht, setzt es Maulschellen.
Der Jermak stand noch nicht vor der Freitreppe, als sich klimperndes Schellengeläute und Räderrollen vernehmen ließ; aus der schattigen Allee kam ein hoher, offener, blauangcstrichener Postwagen, von zwei mageren, abgetriebenen Gäulen gezogen, daher.
Die Kutsche blieb mit rutschendem, klapperndem Ruck, sozusagen dummdreist, vor dem hohen vornehmen Schloßportal stehen.
Aus dem von langem Stroh starrenden Innern deS Wagens sprang leicht und gewandt ein jung« Mann herab. Den alten Fürsten am Fenster gewahrend,
grüßte er mit lebhaftem Hutschwenken hinauf, zahlte dem Postillon ein Trinkgeld und wies den beiden Bedienten, die nun herbeieilten, sein geringes Gepäck an. Bald stand die schlanke Gestalt dem Fürsten gegenüber.
„Wo kommst Du her, Wolodja?" rief Letzterer überrascht aus.
„Von Moskau. Vater " erwiderte der junge Fürst lachend und umarmte den Erstaunten; „von Moskau, und wenn Tu es näher erfahren willst: aus dem Polizeigefängnis !
„Was soll das heißen, Wolodja?"
„Nun, nun, denke nur nicht gleich das Schlimmste, Vater; eingebrochen bin ich nicht, totgeschlagen habe ich auch Niemand, ebensowenig bin ich aus dem Gefängnis entflohen. . . Hast Du denn über unsere letzten Unruhen an der Universität noch nichts gelesen?
„Ja wohl, heute; aber es soll ja eine niederträchtige demokratische Revolte gegen administrative Verfügungen gewesen sein, gestiftet und ousgeführt von plebejischen Elementen der Hochschule ... Du wirst doch nicht —
„Daran teilgenommen hoben?" ergänzte Fürst Wolodja mit leichter Ironie, das Haupt keck und selbstbewußt aufrichtend. „Das habe ich nun wohl, Vater - daraus kannst Du aber ersehen, daß die Anstifter jener „niederträchtigen Revolte" keine Plebejer, oder daß die Plebejer Aristokraten waren. Der Demokrat braucht nicht notwendig Plebejer zu sein, wie den Aristokraten sein Adel nicht vor der Teilnahme an den demokratischen Auflehnungen gegen „administrative Verfügungen" schützen kann. Dafür ein lebendiges Exemplar vor Dir. liebes Väterchen "
Der alte Bojar musterte diese« „lebende Exempel' vom Scheitel bis zur Sohle; dann wich er langsam, schlürfenden Schrittes zurück, bis sein Rücken das Fensterbrett berührte, an das er sich halbsitzend stützte; er kreuzte die Arme über der Brust.
(Fortsetzung folgt.)