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27.
Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk Calw.
68. Jahrgang.
Erscheint Dienstag, DonnerStxg und Samrtng. Die EinrückungSqebühr belr-iat im Bezirk und nächster Umgebung 9 Pfg. di« e>eile, sonst IL Pfg.
ams tag, den 4. Mär; 1893.
AbonnementSpret». vierteljährlich in der Stadt 90 )Mg. und 20 Pfg. Trägerlohn. durch die Post bqogen Mk. 1. 1-, sonst tH ganz Württemberg Mr. 1. 3S.
Amtliche Bekanntmachungen.
Bekanntmachung,
betr. die öffentliche Impfung.
Die öffentliche Impfung wird Oberamtsarzt Dr. Müller, wie bisher, in sämtlichen Gemeinden des Bezirks vornehmen.
Calw, den 3. März 1893.
K. Oberamt. K. Oberamtsphysikat Lang. I)r. Müller.
Deutsches Reich.
Berlin, 1. März. Reichstag. Eingegangen ist die Novelle zum UnterstützungswShnsitzgesetz. Zur Beratung steht der Kolonialetat. Etat Kamerun. Abg. Samhammer (freis.) spricht sich gegen das bureaukratische System in der Kolonie aus und wünscht ein praktisches. Mit der dortigen Rechtspflege sei es auch schlecht bestellt. Er bittet um Abhilfe. Direktor -Kayser bestreitet die Ausführungen des Vorredners und verteidigt auf das lebhafteste den Gouverneur von Kamerun Zimmerer gegen die Angriffe Zintgraffs. Abg. Bamberger (dfr.): Seine Partei betrachtete die Kolonialpolitik als einen Fehler und thue nichts um dieselbe zu fördern. Redner erklärt, die Regierung habe beim besten Willen keine mit den afrikanischen Verhältnissen bekannte Personen zur Verfügung. Graf Arnim (Reichsp.) macht die Rücksichten auf das nationale Pestige geltend. Abg. Bamberger (dfr.) verlangt, daß der Kolonialschwärmer nicht bloß schöne Reden halten, sondern auch Geld hergeben solle. Der Etat Kamerun und Togo wird bewilligt. Beim Etat für das südwestafrikanische Schutzgebiet geht Graf Arnim (Reichsp.) des näheren auf die Damara- Konzession ein, woraus er Reibungen mit der englischen 'Gesellschaft befürchtet. Reichskanzler Graf Caprivi rvendet sich sehr entschieden gegen die Ausführungen des Vorredners, aus denen hervorgehe, daß die Re
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bei der Damara-Konzesfion die Interessen des Vaterlandes nicht hinreichend gewahrt habe. Mit der Zustimmung des Kaisers seien Waffen, Munition und Proviant angesammelt worden, welche hinreichend seien für eine größere Schutztruppe. Dieselbe sei auf 250 Mann vermehrt worden damit sie auch den polizeilichen Schutz gebe. Es seien Ansiedelungsversuche in Damaraland gemacht worden, aber wenig gelungen. Abg. Hammacher (nat.-lib.) bemerkt in der Damara- Konzession sei keine genügende Rücksichtnahme auf die in Südwestafrika bestehenden deutschen Interessen und die Interessen der Reichsfinanzen gemacht worden. Geheimrat Kays er verteidigt die Damarakonzession. Nach kurzen Bemerkungen der Abg. Hammacher und Kayser wird der Etat für Südwestafrika angenommen.
— Ueber die Frequenz im Reichstag schreibt die „Köln. Volksztg." : „So schlimm wie in dieser Tagung ist es früher nie gewesen. Der Reichstag ist bei seiner chronischen Beschlußunfähigkeit durchaus von dem Wohlwollen der Sozialdemokraten und Frei» sinnigen abhängig; ohne Einwilligung von dieser Seite kann kein Schlußantrag gestellt werden. Geschähe es dennoch, so würde die Beschlußfähigkeit bezweifelt und die Verhandlung hätte sofort ihr Ende. Die Rechte, das Zentrum und die Nationalliberalen sind fast gleichmäßig schwach vertreten. Von der Zentrums- fraktwn waren tagelang nur 30 Mitglieder im Hause anwesend, ungefähr dieselben Herren, welche den verschiedenen Ausschüssen angehören. Auf die Dauer ist das ein unhaltbarer Zustand, welcher von den Führern des Zentrums und den andern im Plenum wie in den Ausschüssen immerfort thätigen Parteigenossen aufs lebhafteste beklagt wird, weil auch auf dem parlamentarischen Felde keine Schlacht ohne Mannschaften geschlagen werden kann. Die Diäten- losigkeit trägt an diesem Zustand ganz gewiß nicht die Hauptschuld, denn einige süddeutsche Abgeordnete, welche keineswegs als Crösufse bekannt sind, vermißt man äußerst selten."
Ahlwardt im Reichstage. Aus einem Berichte der „Staatsbürgerztg." ist über den Eintritt Ahlwardts in den Reichstag folgendes zu entnehmen: Kaum hatte Ahlwardt das Reichstagsgebäude betreten, so durchlief die Nachricht: „Ahlwardt ist da!" das Haus und die Tribünen. Als Ahlwardt mit dem Abgeordneten Pickenbach im Sitzungssaale erschien, machte sich eine gewisse Unruhe bemerkbar. Unter den Reichsboten bildeten sich bald Gruppen, die das neueste Ereignis lebhaft besprachen. Kaum hatte Hofprediger Stöcker Ahlwardt bemerkt, so ging er auf ihn zu und begrüßte ihn herzlich und führte mit ihm ein längeres Gespräch. Auch Liebermann v. Sonnenberg begrüßte Ahlwardt. Das erste Votum, welches Ahlwardt abgab, bezog sich auf die Novelle zum Postdampfer-Suboentionsgesetz. Er ergriff auch schon am ersten Tage im Reichstag das Wort; es bestand in einem lauten „Nein" über die Frage der Giltigkeit der Wahl des Abg. von Reden.
Berlin, 1. März. Der Kaiser hat bei dem heutigen Festmahl des Oberpräsidenten der Provinz Brandenburg auf dessen Ansprache folgendes erwidert: „Mein lieber Herr Oberpräsident und Sie, Meine verehrten brandenburgischen Landsleute, empfangen Sie zunächst meinen Dank für Ihren Wunsch, Mich in Ihrer Mitte zu sehen. Die Gesinnungen treuer Anhänglichkeit, welche in Ihrem Namen Ew. Exzellenz Mir ausgesprochen haben, finden in Meinem Herzen freudigen Wiederhall. Es spricht aus diesen Gesinnungen das feste Vertrauen zu Ihrem Landesvater und zu Seinem Streben, — der schönste Lohn, der Mir und mit Mir Meinen bewährten Räten in Unserer schweren Arbeit werden kann. Es liebt die Jetztzeit, auf die Vergangenheit viel zurückzublicken und vieselbe mit dem augenblicklich Bestehenden zu vergleichen, zumeist zum Nachteil des letzteren. Wer auf eine so herrliche Vergangenheit zurückblicken kann, wie wir es — Gott sei Dank — können, der thut sehr wohl daran, daraus zu lernen. Das nennt man
Ilerricteton.
Die Adoptivtochter.
Erzählung von K. Labacher.
(Fortsetzung.)
12 .
Es traf sich, daß Katharine in einigen Nachbarhäusern Näharbeiten erhielt', (deshalb kamen sie erst am Sonntag in den Wald. Der junge Graf eilte ihnen entgegen und ergriff lebhaft Elisadeth's Hand.
„Warum habe ich Sie so lange, so lange nicht gesehen?" fragte er.
Elisabeth senkte ihre Augen vor seinem wunderbar innigen Blick und fand micht sogleich Antwort. Katharine aber erzählte mit geläufiger Zunge den Sachverhalt. — „Und warum sind Sie inzwischen nicht allein gekommen, Elisabeth? Nur auf wenige Minuten, mich zu beruhigen. Warum zeigen Sie mir ein solche« Mißtraue» ? Ich habe viel gelitten in der letzten Zeit, ich glaubte Sie krank."
„Sie sind sehr gut, mir so viel« Teilnahme zu widmen," sagte Elisabeth, von dem schmerzlichen Ton seiner Stimme bewegt, viel freundlicher als sie je zu ihm gestichen hatte. „Ich habe kein Mißtrauen gegen Sie und will Ihnen das beweisen, m»enn sich wieder ein« Gelegenheit dazu bietet!'
Freudig blitzte es jetzt in dem Antlitz des Grafen auf. Wie lebhaft wünschte «, diese Gelegenheit möchte sich bald finden, Elisabeth möchte bald allein hierher kommen, um chm zu beweisen, daß sie ihm vertraue. Eine ungestörte Unterredung mit ihr, hier bei Laubgeflüster und Vogelfang, im heimlichen Waldverstecke, ihr sein Herz aufzudecken mit der in kurzer Zeit schon so tief gewurzelten Liebe für sie — sie fragen : „Elisabeth, verstehst Du, was dieses Sehnen diese Leidenschaftlichkeit und Zärtlichkeit bedeutet und kannst Du etwas davon erwidern? Ist Dir auch zu Mute «vie mir, chaß ich mich an Deine Brust legen möchte und vergessen möchte auf die
ganze Welt außer uns?" Welche Fülle an Seligkeit mußt» s« solcher Hugmdtick in sich bergen! Graf Rudolf kam heute in keine ruhig« Stimmung mehr zurück. Seine Blicke hatten etwas eigentümlich Leuchtendes» in seine harmlos scheinenden Worte wußte er eine geheime Beziehung ru legen, die nur Elisabeth begriff und als er, wie gewöhnlich, am Ausgange des Waldes Abschied von ihr nahm, sah er sie mit einem glückseligen Lächeln an. „Ich warte auf einen Beweis, Elisabeth, daß Sie mir nicht mißtrauen."
Und Elisabeth wurde bald genötigt, ihm diesen Beweis zu geben, wenn sie nicht auf seine Unterhaltung, die ihr zur liebste« , zur einzige« Erholung geworden wm, für lange Zeit verzichten wollte.
Die Schwester Josef Milk«, welch« in einem Nachbardorfe wohnte, wurde von einer schweren Krankheit befallen und verlangte von ihrem Bruder die sanfte, freundliche Katharine zur Pflegerin. Elisabeth begleitete ihre sehr ungern von ihr scheidende Schwester noch eine Strecke de« Weges und. beim Abschied flüsterte ihr Katoarine in'» Ohr:
„Laß' ihn nicht wieder in Angst bleiben, Elisabeth! Er ist so gut."
„Ich will chm sagen, warum wir nicht mehr m den Wald kommen. Auf Wiedersehen, Katharine. Ach, eS ist recht traurig, daß D» fort mußt."
„Besuche mich," schlug Katharine vor.
„Gewiß, liebe Schwester, und recht bald. Die Nachmittage werden mir ohne Dich recht öde sein."
Gedankenvoll trat Elisabeth den Heimweg an; er führte sie dicht am Walde vorüber. Wie wenn sie jetzt den Seltenpfad einschlagen und ihn aussuchen würde, dessen Bild ihr Herz in seinen dunkelsten Ecken und Fasten auf eine ganz unerklärliche Art ausfüllte. Dann war sie wenigstens die sonderbare Unruhe lo«, welche dm Gedanken begleitete, chm wieder einmal allein gegenüber zu stehen.
(Fortsetzung folgt.)