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ht hiermit der cficherirngs- jeinen öffent- reelle Brandsbaldige Aus- Hrn. Glaser» rpfehle daher in aufs beste. Febr. 1893. '« Matz.
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Amts und Anzeigeblatt für den Bezirk Lalw
68. Jahrgang.
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Erscheint Dienstag, Donnerstag und Samstag. Die EinrürkungSgebühr beträgt im Bezirk und nächster Um- ebvrg S Pfg. die Leile, sonst 12 Pfg.
Tages-Ueuigkeiten.
(?) Deckenpfronn, 12. Febr. Durch die nn letzter Zeit reichlich gefallenen Niederschläge wurde die Vicinalstraße zwischen Deckenpfronn und Gült- lingen in der Nacht vom 2. auf den 3. ds. Mts. durch die abfließenden Wassermassen derart beschädigt, daß der Verkehr mit Wagen unmöglich wurde. Beide Gemeinden waren eifrig bestrebt, in ihren Bezirken mit Hilfe von etwa 50—60 Arbeitern die Straße in Bälde wieder fahrbar herzustellen. Kaum war diese Arbeit notdürftig beendigt, als in der Nacht vom 10—11 ds. Mts. durch wiederholt stattgefundene Niederschläge, begünstigt durch das lose liegende Material der Straße, die Wassermassen diese wieder derartig ruinierte, daß der Verkehr wohl auf längere Zeit nicht mehr stattfinden und die Straße in der Nächsten Zeit in einen guten Zustand nicht gebracht werden kann. Es wäre daher sehr wünschenswert, wenn die vor 2 Jahren von den vereinten beiden bürgerlichen Kollegien Deckenpfronn—Gültlingen beschlossene Renovierung dieser Straße in Bälde in Angriff genommen würde, weil diese Verkehrsstockung Nicht nur von den beiden Nachbargemeinden, sondern auch von einem weiteren Umkreis der Bezirke Calw And Nagold, sowie der angrenzenden Bezirke Herrenberg und Böblingen schwer empfunden wird, da zwischen obengenannten Bezirken auf der beschädigten Straße immer ein lebhafter Verkehr, hauptsächlich in Baumaterialien und Frucht stattfand. — Am letzten Samstag abend hielt der hiesige Liederkranz sein Fastnachtkränzchen, welches sich eines sehr zahlreichen Besuches erfreute. Unter der Leitung des Herrn Schullehrer Frey wurde das an humoristischen Stücken reichhaltige Programm abgewickelt. Es kamen
Dienstag, den 14. Jebruar 1893.
unter anderem zur Aufführung: „Aktuar und Leineweber", „Schwärmerund Nachtwächter", „Der Barbier", „Der Wirtin Töchterlein" (kostümiert). Großen Beifall erntete namentlich die in hiesiger Ortstracht aufgeführte „Gemeinderatssitzung von Albernhausen", komische Szene für 5 Stimmen von Heinze. Allseitig wurde anerkannt, daß durch die Beharrlichkeit und den Fleiß der Mitwirkenden, hauptsächlich des unermüdlichen Herrn Direktors auch unter der ländlichen Bevölkerung Gediegenes geleistet werden kann.
— Der „Schwäbische Merkur" und der „Schwarzwälder Bote" enthalten in den Nummern vom 7. Februar und vom 9. Februar Einsendungen, schreibt man dem „Staatsanz.", in denen gesagt ist, die Bahnzüge der Strecke Nagold—Altensteig haben sich infolge des in der Nacht vom 2.-3. Februar eingetretenen und in kürzester Zeit verlaufenen Hochwassers in großer Gefahr befunden. Diese Auslassungen sind dahin richtig zu stellen, daß eine genaue Untersuchung von zuständiger Seite ergeben hat, daß die Neubauten der Nagold—Altensteiger Bahn durch das ungewöhnlich starke Hochwasser in keinem Teil irgend welche Beschädigung erlitten haben. Bei der Brücke über die Waldach ist allerdings das etwa 3 m breite, alte bestandene Vorland des Mittelpfeilers, welches eine Landzunge zwischen dem Fluß- und Mühlkanal bildet, infolge eines oberhalb der Brücke statt- gehabtcn Einbruchs der Waldach, deren Flußlauf längst der Regelung bedarf, abgerissen worden; der auf sehr festen Kiesgrund fundierte, in solidester Weise gemauerte Pfeiler hat jedoch nicht die geringste Beschädigung erlitten. Wenn am Morgen des 4. Februar der zur Stelle befindliche Beamte, insolange die Beschädigung der Ufer und der Flußsohle der
Abonnementspreis vierteljährlich in der Stadt SO Pfg.
20 Pfg. Trägerlohn, durch die Post bezogen Mk. 1. IS, sonst im ganz Württemberg Ml. 1. SS.
Waldach nicht erhoben war, langsames Fahren über die Brücke anordnete, so geschah dies der Vorsicht halber, der Zustand dieser Brücke hätte diese Maß» nähme, wie sich bei der Untersuchung herausgestellt hat, nicht erfordert.
Stuttgart. Das unter dem Protektorat Seiner Majestät des Königs stehende Konservatorium für Musik hat im vergangenen Herbst 96 Zöglinge ausgenommen und zählt jetzt im Ganzen 471 Zöglinge. 117 davon widmen sich der Musik berufsmäßig, und zwar 39 Schüler und 78 Schülerinnen, darunter 62 Nicht-Württemberger. Unter den Zöglingen sind 305 aus Stuttgart, 44 aus dem übrigen Württemberg, 6 aus Preußen, 4 aus Baden, 4 aus Bayern, 1 aus den sächsischen Fürstentümern, 3 aus den Reichslanden, 1 aus Oesterreich, 15 aus der Schweiz, 1 aus Frankreich, 3 aus Italien, 6 aus Rußland, 43 aus Großbritannien und Jrlanv, 29 aus Nordamerika. 3 aus Südamerika, 1 aus Indien und" 2 aus Palästina. Der Unterricht wird von 37 Lehrern und 5 Lehrerinnen erteilt, und zwar im laufenden Semester in wöchentlich 595 Stunden.
Stuttgart, 8. Febr. Der Besuch des Kaisers von Oesterreich steht hier für April oder Mai in Aussicht.
Stuttgart, 10. Febr. (Landgericht.) Wegen Vergehens des einfachen Bankerotts saßen gestern abend die vier Gebrüder Kahn, Viehhändler in Ludwigsburg, auf der Anklagebank. Dieselben kamen am 21. März v. I. in Konkurs, wobei eine Ueber- schuldung von je 16000 ^ sich herausstellte. Jeder besaß nur ein Rechenbuch und die Firma ein Hauptbuch, sonst wurden keine Bücher geführt. In letzterem
Jerritleton.
Die Adoptivtochter.
Erzählung von K. Labacher.
(Fortsetzung.)
„Meine teure Elisabeth!" so schrieb der junge Graf, „der Entschluß, in meine Heimat zurückzukehren, ist endlich fest und unwiderruflich in mir geworden. Ich bin nun nicht mehr schwächlich und krank, mag der Arzt mir vorsagen waS er will; er Kennt seinen Vorteil, er verliert den glänzenden Jahresgehalt nicht gerne, welchen «r für sein Gefangenwärteramt bei mir bezieht. Ja, Elisabeth, lächle nicht, ich bin wirklich gefangen! Und doch fühle ich jugendliche Kraft, meine Sehnen schwellen, ckief und frei atmet meine Brust, wo soll da das Siechtum stecken? Warum soll ich nicht ein Mann sein dürfen, da Körper und Geist mich zu männlichen Thaten aufruft? Eine große Zeit geht an Euch in Europa vorüber, meine Brüder raffen sich auf zum Kampfe. Und ich sollte mich noch länger dem weiblichen Müßiggang- ergeben, sollte meine starken Arme dem Vaterlande entziehen? Nein, Elisabeth! Ich bin dieser lauen Lüfte müde, ich lehne mich nach Sturm und wlldem Wetter, ich sehne mich nach Kampf und Thaten! Und nach was sehne ich mich noch? Nach Dir, Elisabeth, meine Schwester! Es ist so trübe, unter Fremden zu leben, rch verlange nach einem zärtlichen Auge. Auch Du klagst über Einsamkeit und Mangel an Liebe mnd Verständnis; es wird uns beiden geholfen sein, wenn wir uns im flohen Wiedersehen die Hände reichen. Weißt Du» Elisabeth, daß sich meine Phantasie noch Aar nicht an den Gedanken gewöhnt hat, daß Du ein erwachsenes Mädchen bist? Ich hatte immer eine kleine Elisabeth vor Augen, mit flatternden, blonden Locken und einem runden herzigen Kindergesicht; ich überrasche mich dann über dem Verlangen, Dich in die Arme zu nehmen und mit Dir durch das Zimmer zu tollen. Ach, lebte unsere Mutter noch — wir wären beide glücklicher! Und nun leb' wohl, Elisabeth!
Suche den Vater mit dem Vorhaben zu versöhnen! ein weiblicher Instinkt weiß m sochen Fällen immer das Richtigere zu finden. Auf Wiedersehen in Deutschland.
Dein Rudolf."
Elisabeth stützte den Kopf sinnend auf ihre Hand. Sie ließ die Erinnerung an den braunlockigen Knabm Rudolf lebendig in ihrer Seele werden und alle die frohen Tage, welche sie mit ihm unter den sorgenden Augen der Mutter verlebt hatte, freilich sehr oft unterbrochen durch die Zeüen trüber Einsamkeit, wenn der blaffe Spielgefährte kränker wurde, und nicht einmal sprechen und noch viel weniger mit ihr im Zimmer oder Garten herumspringen durfte. Und nun war aus diesem Knabm ein Mann geworden, der nach Kampf und Sturm begehrte, der überschäumende Kraft in seinen Adern fühlte! — O, wenn das seine Mutter erlebt hätte, die sich in Angst um ihn verzehrte, die jeden tiefen Atemzug, jeden Farbenwschsrk auf seinen Wangen mit rascherem Herzschlag betrachtete! ^
Ein Klopfen an der Thür unterbrach Elisabeth's Träumerei. Sie erhob siHM^ und forderte freundlich zum Eintreten auf. Doch verfinsterte sich ihre offene Miene* ein wenig, als sie eine alle Frau, eine Auswärterin im gräflichen Palaste, auf sich zukommen sah. und ein entschlossener Zug, der sonst nur wie ein lieblicher Ernst um ihre frischen Lippen lag, trat schärfer und deutlicher hervor.
„Ihr wollt wieder für Eure Tochter bitten, Susanne," sagte sie. „Ihr wißt nur zu gut, daß ich gerne verzeihe, daß ich nicht hart und unnachsichtig bin. Dieses» mal aber muß es bei meinem Ausspruch bleiben. Ich will Eure Rosalie nicht mehr um mich haben. Ost bestrafte ich ihre Lügenhaftigkeit und ihre kleinen Bosheit«« nur mit leichten Verweisen; nun aber hat sie offen gegen Säte und Ehrbarknt gesündigt, und das, Frau Susanne, das verzeihe ich nicht."
„Das Mädchen ist jung," erwiderte die alte Frau unterwürfig. „Sie hat nicht recht gewußt, daß ein harmloses Zusammentreffen mit ihrem Bräutigam, ja, gnädige Komtesse, der Jäger will sie heiraten, gar so etwas Schlimm^ ist. Sie wird es nicht wieder thun, dafür stehe ich."