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^ 10.
Amts-
und Anzeigeblatt für den Bezirk (Lalw.
68. Jahrgang.
Erscheint Dienstag, Donnerstag und SamStag. Die lÄnrückungsgebühr betrugt im Bezirk und nächster Umgebung 9 Pfg. die Zeile, sonst 12 Pfg.
Dienstag, Len 24. Januar 1893.
Abonnementspreis vierteljährlich in der Stadt 90 Pfg. .und L0 Pfg. Trägerlohn, durch di« Post bezogen Mk. 1. IS, sonst 1» ganz Württemberg Mk. l. 35.
Amtliche Nekauutmachrtngen.
üeirauntmachung,
betr. Prämien für die Erlegung von Fischotter» und Fischreihern.
Die Kgl. Centralstelle für die Landwirtschaft hat, wie dies schon früher bekannt gemacht worden ist (vgl. Amtsbl. 1891 Nr. 14) für die Erlegung von Fischottern eine Prämie von je 5 für die Erlegung von Fischreihern eine solche von je 1 ^ 50 ^ ausgesetzt. Außerdem hat der Landesfischerei-Verein beschlossen, allen denjenigen, welche nachweislich und berechtigter Weise binnen Jahresfrist innerhalb Württembergs 5 Fischottern erlegt haben, als Extraprämie eine Otterfalle und den Erlegern von 10 Ottern 2 solcher Fallen auszusetzen.
Die Schultheißenämter werden beauftragt, die Gemeindejagdpächter und etwaige sonstige Jagdberechtigte hierauf hinzuweisen.
Calw, den 23. Januar 1893.
K. Oberamt.
Lang.
W i l d b a d.
Aufnahme in das K. Armendad.
In dem Kgl. Armenbade werden je nach Umständen
1) freies Bad mit unentgeltlicher Verpflegung im K. Landes-Badspital „Katharinenstift" oder
2) freies Bad ohne Aufnahme ins Katharinenstift, und zwar entweder
a. mit einem Gratial von ^ 18, oder
b. ohne Gratial
gewährt. Für die hiebei in Betracht kommenden Umstände sind die bei der Kgl. Badverwaltung einkom
menden Gesuche maßgebend. Letztere sind spätestens bis 10. März d. I. portofrei und stets nur durch Vermittlung der Kgl. Oberämter, welche die Vorlagen hinsichtlich ihrer Vorschriftsmäßigkeit zu prüfen gebeten werden, an die K. Badverwaltung in Wildbad einzureichen.
Diese Gesuche sind zu belegen:
1) mit einem gemeinderätlichen, oberamtlich beglaubigten Zeugnisse, welches zu enthalten hat:
a. den vollständigen Namen und Wohnort-, das Alter und Gewerbe des Bittstellers,
b. dessen Prädikat, erstandene Strafen, Vermögens- u. Erwerbsverhältnisse,
e. eine Nachweisung darüber, daß die zur Unterstützung verpflichteten Gemeinde- und Stiftungskassen den Bittsteller für den Gebrauch der Badekur nicht oder nicht vollständig unterstützen können,
ä. eine Erklärung, daß die unterstützungspflichtige Armenbehörde Sicherheit leiste für die Deckung derjenigen Kosten, welche nicht vom Katharinenstift bezahlt werden, z. B. für Her- und Heimreise, für längeren Aufenthalt, für Sterbfall u. s. w.
Da diese gemeinderätlichen Zeugnisse sehr häufig nicht vorschriftsmäßig ausgestellt wurden und deshalb zur Ergänzung — oft wiederholt — zurückgeschickt werden mußten, so hat die Kgl. Badverwaltung 1881 ein Formular für gemeinderätliche Zeugnisse ausgefertigt. Bis jetzt war dasselbe nur von der W. Kohlhammer'schen Druckerei aus Stuttgart zu beziehen. Es dürfte sich aber empfehlen, daß auch die Druckereien der Bezirksblätter sich um dessen allgemeinere Verbreitung
annehmen. — (Formulare sind in der Druckerei d. Bl. zu haben.)
Sodann ist das Gesuch zu belegen:
2) mit einem, soweit möglich, genauen ärztlichen
Krankenberichte, und zwar
a. hat derselbe über Entstehung und Verlauf der vorliegenden Erkrankung, sowie über die seitherige Behandlung und den gegen « wärtigen Zustand des Kranken die zur möglichst richtigen Beurteilung des Falles nötigen Einzelheiten alle genau zu enthalten.
Verweisung auf in früheren Jahren eingeschickte Zeugnisse ist nicht zulässig.
b. Der Krankenbericht darf in allen den Fällen, die nicht zum gesetzmäßigen Behandlungsgebiet eines niederen Wundarztes gehören, nicht von einem solchen, sondern muß von einem approbierten Arzte bezw. höheren Wundarzte unterzeichnet sein.
Die Bittsteller haben die nach vorausgegangener höherer Entschließung erfolgende Einberufung durch die Badverwaltung zuHause abzuwarten. Wer sich früher in Wildbald einfinden würde, könnte nur gegen Bezahlung der Taxe die Bäder gebrauchen und hätte in Ermangelung der erforderlichen Mittel zum Aufenthalte in Wildbad die Zurücklieferung in die Heimat zu gewärtigen.
Es wird besonders darauf aufmerksam gemacht, daß die Dauer des Aufenthalts der einzelnen Kranken im Katharinenstift ganz davon abhängt, ob die in den Zeugnissen angegebenen Verhältnisse mit oem That» bestände bei dem nacysolgenden Erscheinen der Kranken übereinstimmend gefunden werden. Genaue Aus- stellung, namentlich der ärztlichen Krankenberichte, ist daher notwendig und im eigenen Interesse der Kranken gelegen.
JeuiLt'eton.
—— Nachdruck verboten.
Demaskiert.
Eine Karnevalsgeschichte von Erich zu Sch ir seid.
(Fortsetzung.)
Hans sehnte sich, die Menschen im Negligöe kennen zu lernen, denn Nie zeigt die Welt sich wahrer,
Als in dem närrischen Karneval.
Halt, da war ja ein Laden, wie er ihn suchte. Perrücken, Bärte, Masken, Kostüme hingen lier in reicher Auswahl zum Verkauf — und wohl auch zum Verleihen. Ohne Zögern trat er in den Geschäftsraum und begann zu suchen. Leicht wurde ihm die Wahl nicht, ein Kostüm gefiel ihm immer noch besser als das andere. So gelangte er allmählich bis tief in den Hintergrund des Lokals, wo die Gaslampen selbst am Tage brannten. — An der Ladenthür klang das Glöckchen — er achtete nicht darauf, was ging es ihn an, wer da kam! Plötzlich aber drang eine Stimme an sein Ohr, die er zu kennen glaubte. Immer näher kamen die Sprechenden, jetzt konnte er sogar den Femden sehen und hätte fast gejauchzt vor freudiger Überraschung der Käufer war kein geringerer als der Baron von Henkelwitz, der sich nach kurzem Suchen ein Türkenkostüm mit Turban und Krummsäbel einpacken ließ. Der freundliche Verkäufer erklärte sich zuvorkommend bereit, ihm die Sachen zu übersenden, der Herr Baron indessen, dem sehr daran zu liegen schien, unerkannt zu bleiben, nahm sein Päckchen höchst eigenhändig mit sich. Hans verließ sein Versteck und sah dem Davoneilenden nach.
»Der Herr scheint die heutige Maskerade auch besuchen zu wollen,* warf er leicht hin.
„Ei freilich." erwiderte der Händler, „der -* Weiter sagte er nichts'
sondern ließ einen leichten Pfiff ertönen und blinzelte vielsagend mit den Augen. „Sie kennen ihn also?" inquirierte Hans etwas zudringlich.
„Ob ich ihn kenne!" — lachte der Mann schlau; „aber diese Herren wollen ja in solchen Fällen meist völlig fremd sein, also — seien sie es, denn — Diskretion ist bei mir Ehrensache, müssen Sie wissen." — Hans wußte genug und war sofort mit seinem Kriegsplan fertig. Von all den prächtigen Kostümen nahm er keinS, wählte vielmehr nur eine Gesichtsmaske, eine goldblonde Damenperrücke und einen knallroten Domino. Mit diesen Schätzen beladen begab er sich in ein Restaurant, wo er beim Genüsse einer halben Flasche Rheinwein zwei Billets schrieb, natürlich mit feiner, verstellter Handschrift. Das erste trug Kurts Adresse und lautete:
Mein Herr!
Ein für Ihr Glück thätiger Freund bittet Sie dringend den heutigen Maskenball der Hilaria zu besuchen.
Erkennungszeichen: ein rotes Band im Knopfloch. —
Kommen Sie bestimmt, sonst stehe ich für nichts.
X. K.
Das zweite Billet hatte folgenden Wortlaut:
Hochgeehrtes gnädiges Fräulein!
Ein Ihnen von Herzen zugethaner Mann beschwört Sie. heute Abend di, Maskerade der Hilaria zu besuchen! Es drängt mich, Sie über gewisse Dinge auszuklären, die ohne ihr Entgegenkommen nicht enthüllt werden können. Eine Loge, deren Besorgung mir zu überlassen bitte, wird Sie den Blicken Anderer entziehen, ein einfacher Domino Sie unkenntlich machen.
Ihr
treu ergebener — Türke Neumann. —