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^2 144. Amts-
und Anzeigeblatt für den Bezirk (Lalw.
67. Zahrgavß.
Erscheint Dt en » r a g, Donnerstag und Sambtag. Die Etnrückung-gebühr beträgt im Bezirk und nächster Umgebung S Pfg. die Heile, sonst 12 Pfg.
Dienstag, den 6. Dezember 1892.
Ldonnemenirpreir vtrrteljährli« SO pfg. Lrägerlohn, durch die Post ganz Württemberg Mk. 1 . SL.
tu dir Sta.t -v PIg. » 0 « bqogen Mk. 1 . 15 , sonst t»
Amtliche Aekarmtrnachunge«.
Kelranntmachung.
In Oberkollbach ist die Maul- und Klauenseuche ausgebrochen.
Calw, den 3. Dezember 1892.
K. Oberamt. Lang.
Die Ortsvorsteher
werden an die Erstattung des Berichts, betreffend die Ersetzung und Ausästung der Straßenbäume (Amtsblatt Nro. 131) erinnert.
Calw, den 5. Dezember 1882.
K. Oberamt.
Lang.
Deutsches Reich.
Dresden, 2. Dez. Der Kaiser traf heute nachmittag um 4 Uhr auf der Haltstelle Strehlen ein, wurde dort vom König und dem Prinzen Georg empfangen und nach dem Schlosse geleitet.
Berlin, 2. Dez. Reichstag. Die Lesung des Etats wird zu Ende geführt, v. Koscielski will heute auf die Militärvorlage nicht eingehen. Hoffentlich werde der Weg gefunden, den die polnische Fraktion mitgehen könne. Wir wollen Alles bewilligen, was zur Sicherheit des Vaterlandes dient. Hauß- mann (Volkspartei): Die Regierung hätte mit einem Schlage das wankende Vertrauen befestigen können, wenn sie erklärt hätte, daß der Soldat in 2 Jahren ausgebildet werden könne und ein gesetzliches Recht auf die 2jährige Dienstzeit habe. Die Notlage der Landwirtschaft hätten eben Frege und Gen. beklagt, die Industrie habe ihre Schwäche bekundet, indem sie
die Ausstellung nicht zustande brachte. Mit der Annahme der Militärvorlage wäre auch gleich ein Blanko- accept ausgestellt auf Hunderte von Millionen. Die Unzufriedenheit werde ins Unendliche wachsen. Wenn die Vorlage angenommen werde, so käme dies lediglich der Sozialdemokratie zu Gute. Reichskanzler Graf v. Caprioi: Er sei des Glaubens, daß eine Vorlage, welche bestimmt ist, das deutsche Reich zu erhalten, vom Standpunkte der sozialen Frage günstig zu beurteilen ist, denn wenn die Sozialdemokraten glauben, daß etwas von ihren Ideen realisierbar ist, so kann das doch nur geschehen auf dem Boden des Bestehenden, nicht auf dem Boden eines verschwommenen, unklaren und unmöglichen Zukunftstaats, v. Schal- s ch a (Zentr.) spricht sich gegen dis Vorlage aus, ebenso Rickert (d.fr.), die Vorlage mutet uns mehr zu, als alle früheren Vorlagen zusammen. Wir haben dasselbe Interesse an der Sicherheit Hes Vaterlandes,, wie die Generäle, welche das Heer führen. Wir stehen hier aber als Vertreter des Volkes und müssen prüfen, ob die Lasten getragen werden können. Wenn der Bogen zu stark gespannt wird, muß er springen. Reichskanzler v. Caprivi: Rickert hat gemeint, die Militärs nehmen keine Rücksicht auf die finanziellen und wirtschaftlichen Verhältnisse. Das ist ja, was jeden Tag gedruckt wird, und ich lese das jeden Tag zu meiner Belehrung, aber ich kann nicht anerkennen, daß es richtig ist, und am allerwenigsten in Bezug auf diese Vorlage. Ich kann mich auf das Zeugnis meiner Kollegen berufen, daß, als bei der Ausarbeitung der Militärvorlage größere Forderungen für die fortlaufenden Ausgaben gestellt wurden, als das jetzt tatsächlich geschieht, ich der gewesen bin, der die Punkte herausgefunden hat, an denen Ermäßigungen eintreten konnten, soweit, daß es möglich wurde, das Projekt der Tabakbesteuerung fallen zu lassen. Es !
sprechen noch v. Münch und Bebel. — Nächst« Sitzung Samstag 12 Uhr: Erste Beratung des Gesetzes wegen Aenderung des Gesetzes betr. den Jn- validenfonds und erste Beratung des Unsittlichkeitsgesetzes.
— Die Militärvorlage soll erst am 9- Dezember beraten werden, und, da am 16. Dezember die Weihnachtsferien beginnen, so können die Kommissionsberatungen erst nach Neujahr stattfinden.
Berlin, 2. Dez. Wie aus London gemeldet wird, sind aus Samoa Nachrichten von einem allgemeinen Aufstande der Eingeborenen zu Gunsten Ma- taafas eingegangen. Apia soll eingeäschert, viele Europäer ermordet worden sein. Ein Teil des australischen Geschwaders dampfte nach Apia ab.
Tages-Deuitzkeiten.
Calw, 5. Dez. Rn gestrigen Abend versammelten sich im „Bad. Hof" hier eine stattliche Zahl Mitglieder des „Evang. Männervereins", zu geselligem Beisammensein und vem angezeigten Vortrag des Hm. Stadtpfarrer Eytel über den Buddhismus anzuwohnen. Der Vortragende führte etwa aus: Der Buddhismus ist eine Religionsform, welche von Indien ausgeht. Buddha heißt „der Erweckte", worunter man einen Menschen versteht, der durch die Erkenntnis der Wahrheit, durch gute Werke zur vollständigen Erlösung von den Banden der Existenz gelangt ist und der die zu einer solchen Lösung führenden Lehren vor seinem Abscheiden der Welt mitteilt. Solche Lehrer hat es viele gegeben und unter ihnen einen, namens „Sakjamuni", (Einsiedler von Sakja), der es zu großem Ansehen und zu höchster Verehrung brachte. Buddha predigt, daß die Veranlassung zur Existenz in schlechten Werken liege und diese verlangen
^ ^rtikköl^ 44 . Nachdnick vrrbxtm.
„L ich l".
Novelle von D. Freiin von Spättgen.
(Fortsetzung.)
Mr. Anthony Clark, ein Mann von durchaus ehrenhaften, edlen Gesinnungen, hatte cs nicht mehr gewagt, die Unbekannte in der mehr oder weniger demütigenden Beschäftigung durch seine Gegenwart za belästigen, und mied das Zimmer, in welchem sie ihre Arbeit stets pflichttreu verrichtete, allein der Zufall wollte eS, daß er ihr öfters in der großen Halle oder auf der Treppe begegnete. Alsdann lüftete er jedesmal in ausgesuchtester Höflichkeit den Hut, wobei er es jedoch nicht unterlassen konnte, einen raschen Blick in das reizende, stets so ernste Mädchengesicht zu thun.I
„Nun, freust du dich nicht über meine Acquisition, Anthony?" fragte MrS. Clark eines Abends, als man einige Freunde zum Diner ermattete und nun bei den Prächtig und tadellos brennenden Lampen saß.
„Die Lrud» ist eine problematische, Mutter," lautete die freundliche aber bestimmte Antwort des Stiefsohnes, „die blendende Helligkeit all dieser Lampen bildet einen grellen Kontrast zu dem dunklen Lebenswege de« armen Mädchens, dem wir zu Dank verpflichtet sind."
' Die Hausfrau zucke halb bedauernd die Schultern und meinte gutmütig, daß «ran der Fremden zu Neujahr »in recht anständiges Geschenk zu machen verpflichtet wäre. —
Eines Morgen«, bevor Mr. Anthony wie gewöhnlich nach seiner Office fuhr, trat MS. Clark, zum AuSgange g«üstet, noch einmal in de« Stiefsohnes Privatzimmer Und lagt« in mütterlich herzlicher Weise:
„Bitte, chue mir den großen Gefallen, Anthony, und trage die Bücher, welche
ich mir gestern abend aus der Bibliothek holte wieder an den alten Platz. Au weißt ich liebe die Ordnung — sie liegen auf meinem Schreibtisch."
Da das Verhältnis zwischen dem Sohne und der zwecken Frau des verstorbenen Mr. Clark ein selten inniges war, so entgegnrte er ebenso freundlich und zuvorkommend:
„O gewiß gern, liebe Mutter, aber . . ."
Den Schluß seiner Reve hörte die Dame nicht mehr, weil sie Eile zu haben schien unv das Zimmer bereits verlassen hatte.
Zögernd und mit einer ihm selbst unerklärlichen Befangenheck stand Anthony Clark noch einige Minuten vor der Thür des ZnnmerS, das von der Fremden zu ihrem prosaischen Geschäft benutzt wurde. Er wußte es selbst nicht, warum er gerade diesen Weg nach der Bibliothek eingeschlagen hatte. Einerseits scheute er eine Begegnung mit dem jungen Mädchen, anderseits trieb eine innere Gewalt ihn vor- wälts. War er denn nicht der Hausherr hier, der überallhin kommen und gehen konnte, wie es ihm beliebte? Mit dieser Schlußfolgerung trat er endlich em.
Ja, da stand sie wieder, die so eigentümlich imponierende und doch so mädcheN* Haft schüchterne Gestatt. Ein leichtes Rot war ihm nun in die Stirn gestiegen, weil er sich bewußt war, oft — vielleicht sehr oft sich dieses seltsame Bild vor die Seel« gezaubert zu haben.
Recht auffällig sichtbar nahm er nun den mitgebrachten Bücherstoß in feinen sinken Arm und grüßte höflich mit dm Motten: „Verzeihung, mein Fräulein, daß ich Sie störe, allein — ich muß hinüber nach der Bibliothek!" Dabei war aber Anthony keineswegs weitergeschritten<»>sondern etwa sechs Schritte vor dem junge« Mädchen stehen geblieben. Verwundert und, wie es ihm vorkam, mit leisem Ächeln, begegnete sie seinem leuchtenden Blick«.
„ES steht mir kein Recht zu. diese« Zimmrr für mich allein beanspruchen z« wollen, Mr. Clark," entgegnrte sie mit volltönender, überaus sympathischer Stimm«, — Also wußte die Fremde darum, daß er der Hausherr war. Rasch erwiderte er;