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-wenig. Der Vorsitzende empfahl außerdem Lamanns Nährextrakt. Festgestellt wurde, daß Heuer Herbrech­tingen und Zang eine gute, Heidenheim und das untere Brenzthal eine mittelgute, die übrigen Bezirks­orte eine geringe Honigernte hatten.

Ravensburg, 30. Nov. Auf dem hiesigen Viehmarkt blieb vor 14 Tagen ein Farren stehen, .zu welchem sich trotz zweimaligen Ausschreibens kein Eigentümer melvete. Nächsten Samstag wird nun dieser herrenlose Zweihufer auf dem Wege der Ver­steigerung durch das Stadtschultheißenamt öffentlich verkauft werden. Gewiß ein seltener Fall!

Mannheim, 30. Nov. Heute Nachm, fand eine Versammlung der Arbeitslosen statt. Man beschloß, die städt. Behörden aufzufordern, den Arbeits­losen durch Ausführung städtischer Arbeiten Brot und Verdienst zu verschaffen. Zugleich soll eine Statistik der sämtlichen Arbeitslosen hier ausgenommen werden. Auf dem drei Stockwerk hohen Gerüste eines Neubaus in der Wallstadtstraße gerieten 2 Taglöhner mit einander in Wortwechsel, in dessen Verlauf der eine dem andern einen solchen Stoß versetzte, daß dieser vom Gerüst herab stürzte und solche Ver­letzungen erlitt, daß er schon nach einigen Stunden seinen Geist aufgab. Der Thäter wurde sofort ver­haftet.

Wiesbaden,^ 1. Dez. In Mannheim fund Frankfurt sind Gerüchte über ein Attentat auf das Nieverwald-Denkmal verbreitet; das ganze Denkmal sei zusammengestürzt. Laut einer Rüdesheimer Mel­dung entbehrt das Gerücht jeder Begründung.

Hamburg, 28. Nov. Die Sammlungen für das Post- und Telegraphenpersonal in Hamburg aus Anlaß der Cholera-Epidemie sind nunmehr ge­schlossen und es haben die Post- und Telegraphen­beamten im deutschen Reiche die Summe von über 48,000 zusammengeschossen. Mit dieser reichen Gabe können im Ganzen 1718 Personen der Reichs­und Telegraphenverwaltung mit Zuwendungen bedacht werden.

Hamburg, 29. Novbr. Das hiesige Schiff Colmar", welches von Itzehoe mit Zucker nach Dünkirchen unterwegs war, ist auf Borkum geschei­tert. Der Kapitän und fünf Mann von der Be­satzung sind gerettet. Der Rest wird vermißt.

Jessen, 28. Nov. Auf dem hier abgehaltenen Pferdemarkt kam es zwischen zwei Zigeuner­familien, welche bereits längere Zeit mit einander

in Differenzen lebten, zu Thätlichkeiten, die zu einer förmlichen Schlacht ausarteten. Auf Requisition der Behörde trafen 90 Mann Militär ein, welche mehrere Zigeuner verhafteten und einer großen Anzahl der­selben die geladenen Schußwaffen abnahmen.

Nermischtes.

Lebensversicherungs-und Ersparnis- Bank in Stuttgart. Bis Ende Oktober wurden insgesamt Versicherungen über rund ^ 33 400000 beantragt d. i. mehr als in demselben Zeitraum des Vorjahres: 6400 000. Sterbfälle wurden bis

dahin angemeldet in Höhe von ^ 4017 998. Der Versicherungsstand stellte sich Ende Oktober auf 67 504 Policen mit 362 Millionen Mark Versicherungs­summe. Alle Ueberschüsse kommen ungeschmälert den Versicherten zu gut. Demgemäß konnten in diesem Jahr denselben nach Dividenden-Plan ^.11 40°/° der lebenslänglichen und extra 20'/» der alternativen Zu­satz-Prämie, nach Dividenden-Plan L (steigende Divi­dende) 3"/» der Gesamtprämiensumme als Dividende zurück gewährt werden. Der Verwaltungs­aufwand betrug im Vorjahr exkl. Steuern nur 4,?"/» der Gesamt-Einnahme.

Vom Berliner Polizeipräsidenten v. Madai, der erst kürzlich gestorben ist, erzählt man sich allerlei Anekdoten, unter wir eine herausgreifen. Dem be­leibten Präsidenten wurde das Treppensteigen recht sauer, und er wußte es bei Hoffestlichkeiten so ein­zurichten, daß er den Kaiser im Schlosse unten am Fahrstuhl empfing, weil der Kaiser ihn bereits mehr­fach mit sich hinaufgenommen hatte. Schließlich war die Vorliebe Madai's für den Fahrstuhl dem Herrscher aufgefallen. Als er eines Tages die Spitze der Poli­zei wiederum am Fahrstuhl antraf, winkte der Kaiser den Präsidenten zu sich, mit den Worten:Wir müssen uns Bewegung machen," stieg er mit ihm die Treppen hinauf.

Der Heiratsscheue. Als in Hamburg während der Cholera-Epidemie Hilfsärzte verlangt wurden, wand sich auch ein Hallenser Arzt aus den Armen seiner schönen, 19jährigen Braut und ging nach Hamburg. Bald darauf gelangte von da die amtliche Meldung an die Braut, daß der Arzt ein Opfer der Seuche geworden sei, worauf in verschiedenen Orten die Todesanzeige veröffentlicht wurde. Jetzt hat der angebliche Tote von Amerika aus an seine Mutter die briefliche Nachricht gelangen lassen, daß er aus Heiratsscheu nach Hamburg gegangen und dort einem

an der Cholera Gestorbenen seine Visitenkarte und Papiere zugesteckt habe, um als Gestorbener gemeldet zu werden, er selbst aber in die neue Welt über­gesiedelt sei.

Auf der Eisenbahn. Schaffner: Bitte Ihre Fahrkarte mein Herr!" Herr!Schön von Ihnen, daß sie nichtBilett" sagen, sondern die gute deutsche Bezeichnung dafür anwenden" (drückt dem Schaffner eine Cigarre in die Hand). Schaffner: Norm"!

HeUer jchk Spielmerke.

Mit den Heller'schen Spielwerken wird die Musik in die ganze Welt getragen; auf daß sie überall die Freude der Glücklichen erhöhe, die Unglücklichen tröste und allen Fernweilenden durch ihre Melodien herz­bewegende Grüß e aus der Heimat sende. In Hotels, Restaurationen u. s. w. ersetzen sie ein Orchester und erweisen sich als bestes Zugmittel; für Obige empfehlen sich noch besonders die automatischen Werke, die beim Einwerfen eines Geldstückes spielen, wodurch die Ausgabe in kurzer Zeit gedeckt wird.

Die Repertoirs, auch der kleinsten Werke, sind mit großem Verständnis zusammengestellt und enthalten die beliebtesten Melodien auf dem Gebiete, der Opern, Operetten und Tanzmusik, der Lieder und Choräle. That- sache ist ferner, daß der Fabrikant auf allen Ausstellungen mit ersten Preisen ausgezeichnet, Lieferant aller europäischen Höfe ist und ihm jährlich tausende von An­erkennungsschreiben zugehen.

Die Heller'schen Spielwerke sind daher als pas­sendstes Geschenk zu Weihnachten, Geburts­oder Namenstagen, außerdem für Seelsorger, Lehrer und Kranke zu empfehlen.

Man wende sich direkt nach Bern, selbst bei kleinen Aufträgen, da die Fabrik außer in Jnterlaken und Nizza, keine Niederlagen hat. Es werden auch Teil­zahlungen an vertrauenswürdige Personen bewilligt und illustrirte Preislisten franko zugesandt.

Standesamt ßalw.

Geborene:

27. Nov. Karoline Elise, Tochter des Jakob Friedrich Bauer, Kutscher hier.

29. . Friedrich, Sohn des Friedrich Nothacker,

Holzhauers hier.

Gestorbene;

25. Nov. Dorothea Dongus,ledig hier, 51 Jahre alt. 29. , Friedrike geborene Schwab, Ehefrau des Ulrich Dingler, Packers hier, 29 I. a.

Gottesdienste

am Sonntag, den 4. Dezember.

Vom Turm: 635. Predigtlied: 438. Vorm.-Predigt: Herr Stadtpfarrer Eytel. 1 Uhr Christenlehre mit den Töchtern. 5 Uhr Missionsstunde im Vereinshaus: Herr Dekan Braun.

G cr t w.

Der auf 7. Dezember ds. Zs. fallende

Viek- unä Mrämermarkt

findet Katt.

Ztadtslhultheijz Haffner.

Calw.

Calw.

Todesanzeige.

Nach langem schwerem Leiden verstarb heute, den 2. Dezember, unsere l. Frau und Mutter

Anna Kälber, geb. Ritzer,

im Alter von 44 Jahren, wovon wir Verwandte und Bekannte tiefbetrübt in Kenntnis setzen.

Jugrneistev Scrtber: mit Tochter Anna.

Beerdigung Sonntag nachmittag 3 Uhr.

Hirsau.

Danksagung.

Für die uns so vielseitig erwiesene Teilnahme beim Hinscheiden unseres lieben Kindes, sagen wir auf diesem Wege unfern innigsten Dank.

Paul Treutter und Iran.

Slangen-Herkauf

am Montag, den 5. Dezember im Stadtwald Altweg. Abt. Thälesbach: Werkstangen: 147 I., 93 II., 47 III. Kl.;

Hopfenstangen: 207 I., 147 II., 325 IV., 1115 V. Kl.; Reisstangen: 800 III., 680 IV., 30 V. Kl.

Zusammenkunft vorm. 9 Uhr bei der Schafscheuer.

Gemeinderat.

Aufforderung.

Nachdem von der Jahressteuer drei­viertel verfallen sind, werden die Steuer- Pflichtigen aufgefordert, alsbald ent­sprechende Zahlung zu leisten.

^ - Stadtschultheißenamt. Haffner.

Unterricht.

Fräulein Braun, Lehrerin des Französischen an der hiesigen Mittel­schule, ist bereit, in den Wintermonaten Vormittags konfirmierten Töchtern Un­

terricht m Französisch, Englisch, Ge­schichte oder Literatur zu erteilen. Näheres durch

Stadtpfarrer Eytel, _ Ortsschulinspektor.

Gesucht

wird zur Aushilfe in der Kleinkinder­schule ein Mädchen von ca. 16 Jahren, welches gesund und willig ist, gerne mit Kindern umgeht und singen kann. Näheres durch

Stadtpfarrer Eytel.

Hirsau.

Für einen dieses Frühjahr aus der Schule gekommenen Knaben sucht bei einem tüchtigen Schneidermeister eine

Lehrstelle

Gemeindepfleger L o e r ch e r.

Calw.

Gv. Wännerverein.

Sonntag, den 4. Dezbr., Abds. 7 Uhr, Zusammenkunft im Bad. Hof.

1) Vortrag von Hrn. Stadtpfarrer Eytel über: die Religion des Buddha.

2) Entrichtung der Monatsbeiträge.

Teinach.

Nächsten Sonntag, den 4. ds. Mts., nachm. 3 Uhr,

Mlniatsmsllliltllluug

bei Kamerad Hafner.

Galleir

für den Weihnachtsbaum des ev. Sonn­tagsblatts befördert

Kutte Grüner.

Metho-istenkapelle.

Am 2. Adventsonntag, nachm. 5 Uhr, Predigt von Prediger Klemm aus Nagold. Jedermann ist freund­lich eingeladen.

in sehr schöner Auswahl bei

S. Leukhardt.