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die Form der Kuppel ändern und dieselbe bemalen. Als nun die Leiter der noch in Moskau vorhandenen kleinen jüdischen Gemeinde nach Vollendung der Synagoge den Polizeimeister um die Erlaubnis zur Einweihung des Gebäudes baten, erklärte letzterer schriftlich, nachdem er die vorgelegten Papiere geprüft hatte: „Es ist alles in Ordnung, Sie können Ihre Synagoge am Montag morgen einweihen." Als die Juden aber zur bestimmten Zeit in feierlicher Prozession vor ihrer Synagoge ankamen, fanden sie dieselbe von Polizei bewacht und das Thor mit einem Kronsiegel verschlossen. Man wagte dasselbe nicht anzurühren, die Juden holten sich aber eine Leiter, drückten eines der Fenster ein, und stiegen durch dasselbe einer nach dem anderen, alle in festlicher Kleidung, Männer, Frauen und Kinder, in die Synagoge hinein, vollzogen die Einweihung, und verließen wieder auf demselben Wege das Gebäude. Noch am Abend desselben
Tages erhielten die zwölf Aeltesten der jüdischen Gemeinde einen Ausweisungsbefehl, welcher auch sofort ausgeführt wurde. Einer der Ausgewiesenen ist 70 Jahre alt.
Vermischtes.
— Folgende hübsche Geschichte wird dem Hann. Kur. aus Hamburg mitgeteilt: Unter den vielen kinderlosen Leuten, die den zahlreichen Waisen eine neue Heimat bieten möchten, befand sich auch ein Ewerführer, der sich im Waisenhause einen kleinen Knaben unter Führung des Direktors aussuchte, um ihn seiner kinderliebenden Frau zuzuführen. Der kleine Junge von 4 Jahren bemerkte aber ganz treuherzig zu seinem neuen Vater: „Nimm meine kleine Schwester auch mit!" Der Ewerführer, gerührt von dieser treuen Anhänglichkeit, willigte sofort ein, und die kleine 3jährige Schwester wurde denn auch
alsbald herbeigeschafft. Als der brave Mann mit den beiden Kindern fortgehen wollte, rief das kleine Geschöpf jedoch weinend nach seiner lieben Anna! Kurz, cs stellte sich heraus, daß noch ein drittes Schwesterchen von 2 Jahren vorhanden war. Mit den Worten: „Na, wo twei satt werren, kann ook noch'ne dritte eeten (essen)", zog der Mann mit seinen 3 Kindern heimwärts. Die Frau des Ewerführers wurde zwar im ersten Augenblick über den reichen Kindersegen etwas stutzig, empfing aber alle drei mit gleicher Liebe. In wenigen Stunden hatte sich die Botschaft in der Umgegend, am Hafen, verbreitet und von allen Seiten trug man Betten, Kleider und Wäsche herbei, um die Kleinen in dem neuen Heim bestens unterzubringen, und das neue Elternpaar, wie die Nachbarn haben Helle Freude an den drei Kindern. Die wirklichen Eltern waren anfangs September in einer Nacht Opfer der Cholera geworden.
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über 13 m lang,
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27 Stück forchene Stangen zu Reb- pfählen mit 3,38 Hundertstel- Festmeter.
Zusammenkunft zum Vorzeigen der Stangen um 1 Uhr oberhalb dem Zavel- steiner Brückls.
Der Verkauf findet statt in der Wohnung des Anwalt Pfrommer.
Gemeinderat.
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Von wem? sagt die Red. d. Bl.
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Tiefbetrübt geben wir Ver- skM wandten, Freunden und Be- kannten die schmerzliche Nach- richt, daß unsere liebe Frau, Schwester und Mutter
Friederike Dingler
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